Home / Forum / Welpen & Junghunde / Hund nimmt im Freilauf immer reißaus

Verfasser-Bild
anja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 85
zuletzt 18. März

Hund nimmt im Freilauf immer reißaus

Hallo zusammen, wer kann mir Tips geben? Bin am verzweifeln! Meine Hündin Emma ist 11 Monate und seid Ende Juli bei mir. Ich habe mit ihr in der Hundeschule den Grundkurs sowie einen Rückruf Kurs absolviert! Ich übe immer fleißig und sie hört auch recht gut, an der Leine. Wenn ich es aber mal ohne versuche nimmt sie immer reißaus! Heute auch wieder. Ich möchte umdrehen um nach Hause zu laufen, sie schaut mich an und bleibt stehen. Ich sage ihr sie soll her kommen, sie schaut mich an und haut ab in die andere Richtung. Sie ist dann auch nicht zurück gekommen bis ich nach ca. 10 Minuten dann doch mal nach gesucht habe. Da stand sie bei einer Gruppe Spaziergänger und ist dann trotzdem nicht zu mir gekommen als ich sie gerufen habe. Also ich bin echt am verzweifeln so langsam. Ich habe schon alle erziehungsmethoden versucht aber es nützt nichts. Ist es die pupertät plus selbstbelohnendes verhalten? Keine Ahnung an was es liegt denn zu Hause möchte sie eigentlich immer bei mir sein, legt sich da hin wo ich sitze oder wenn ich auf dem Sofa liege möchte sie neben mir liegen. Ich hoffe jemand hat hier Ahnung und kann mir helfen! VG
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
4. Feb. 10:07
Dann machst DU im Training und in deinem Timing was falsch. Meine Hunde dűrfen generell an lockerer Leine schnűffeln. Wenn ich das nicht will, hol ich sie ins Kommando "bei Fuß" Wobei schnűffeln nicht bedeutet, dass sie sich "festsaugen" dűrfen. Ich geh schlicht weiter 😉
Das ist genau Knackpunkt. Es geht nicht darum, dem Hund das Schnüffeln komplett zu verbieten, sondern ihm zu vermitteln, dass er im Fuß-Kommando auf mich zu achten hat. Egal, wie man für sich die Grenze setzt, sie müssen klar verständlich sein, langsam aufgebaut werden und konsequent durchgesetzt werden.
Deswegen finde ich auch "weiter" besser als "lass das". Es geht ja nicht darum, dem Hund auf ewig das Schnüffeln zu verbieten, sondern sinngemäß zu sagen, dass jetzt gerade keine Zeit ist. Den Unterschied kann das Hundegehirn aber nicht begreifen, wenn das Menschenhirn sich nicht klar über die definierten Grenzen ist.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Feb. 10:10
Das ist genau Knackpunkt. Es geht nicht darum, dem Hund das Schnüffeln komplett zu verbieten, sondern ihm zu vermitteln, dass er im Fuß-Kommando auf mich zu achten hat. Egal, wie man für sich die Grenze setzt, sie müssen klar verständlich sein, langsam aufgebaut werden und konsequent durchgesetzt werden. Deswegen finde ich auch "weiter" besser als "lass das". Es geht ja nicht darum, dem Hund auf ewig das Schnüffeln zu verbieten, sondern sinngemäß zu sagen, dass jetzt gerade keine Zeit ist. Den Unterschied kann das Hundegehirn aber nicht begreifen, wenn das Menschenhirn sich nicht klar über die definierten Grenzen ist.
als ergänzende Bemerkung:
das geht alles ohne Kommando, rein körpersprachlich 😉

"weiter" ist bei uns dagegen ein bewusstes Kommando, wenn ich keinen Hundekontakt wűnsche (egal, ob an der Leine oder im Freilauf)
ne Leine ist eh immer nur ne Krűcke
 
Beitrag-Verfasser-Bild
anja
4. Feb. 11:07
„Lass das“ oder „weiter“ trainieren. Wieviel Gedult hast du eigentlich im Alltag mit deinem Streuner? Oder wenn du ein Trainingsziel verfolgst? Und wie zeigst du deinem Hund dass es sich lohnt (in positivem Sinne!) auf dich zu hören oder zu Dir zu kommen? Wie bist du deinem Hund gegenüber drauf wenn es halt mal einige Zeit nicht so gut mit ihm läuft?
Also wenn ich ein Trainingsspiel verfolge mache ich das schon mit großer Hingabe muss aber erheblich eingestehen das ich ungeduldig werde wenn es nicht schnell genug klappt. Wenn Emma zu mir kommt habe ich mehrere Belohnungen. Spielen mit dem dummy liebt sie, Leberwurst liebt sie, rennen mit ihr, loben, etc.
sie ist eventuell noch zu eigenständig. Sie ist mein erster Hund und damit weiß ich einfach nicht weiter. Hilft wahrscheinlich nur noch einzelstunde bei einem Trainer
 
Beitrag-Verfasser-Bild
anja
4. Feb. 11:08
Viele nutzen auch die Unterscheidung ›lange Leine, kurze Leine‹. Wird die Leine kürzer gehalten, wird straight gelaufen (ob korrekt Fuß, am Bein kleben und hochschauen, oder nicht, darf jeder Halter selbst entscheiden, mir reicht lockere Leine, dann ist sie bei kurzer ungefähr auf meiner Höhe), kein Trödeln oder Schnüffeln – an der langen Leine ist Schnüffeln okay. Ich mach die Unterscheidung auch über mein Gehtempo. Schlendern wir, ist gucken und Schüffeln im Leinenradius drin, geh ich zügig, will ich geordnet von A nach B. Und gehen wir langsam und ich sag Weiter, geht es auch weiter. Gibt viele Wege, aber beim Rückruf hilft davon nix, außer dass man auch hier beim Hund verlangt, sich am Menschen zu orientieren. Da das aber an Leine und Schlepp bei der TE wohl fluppt, ist es ja weniger ein Verständnisproblem beim Hund, dass er nicht unterscheiden könnte. Er ist halt sehr gut darin, Schlupflöcher im Regelsystem zu finden (Leine ab = mein Mensch kann mir gar nichts mehr) und findet Erkundungstouren spannender als zum Halter zurückzukommen. Das wird von noch bessere Leinenführigkeit vermutlich nicht interessanter für den Hund 😅
Genau so ist es wie du es beschreibst wohl bei Emma.
Ich mache das auch so mit der Leine wie du!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
anja
4. Feb. 11:15
Bindung, Bindung, Bindung ... und die fängt bei den häuslichen Regeln an. Der Hund braucht diese Regeln, damit er dir vertraut. Der Ansatz im Training muss ein ganz anderer sein. Rűckruf ist ein anderes paar Schuh als Sitz, Platz, Bleib. Wenn du einen funktionierenden Rűckruf haben willst, erstmal das Hinterherlaufen zuhause unterbinden... Den Hund konsequent zu seinem Platz fűhren. Hund darf sich auch nur auf seinem Platz aufhalten, maximal aufstehen, um zu saufen. Wenn du mit dem Hund Fernsehen schauen willst: nur auf deine Einaldung hin. Dein Hund sieht sich in der Rangordnung űber dir. Warum sollte er draußen auf einen Rangniedrigeren hören? Als Ergänzung (alles erstmal nur zuhause, ohne Ablenkung) "schau" trainieren https://m.youtube.com/watch?v=0crqJozHoS0 und im zweiten Schritt danach zuhause apportieren űben. Warum "Schau"? Weil du dem Hund von dir aus Aufmerksamkeit abforderst. Vielleicht sensibilisiert dich das ja auch dafűr, wie oft du selber auf Hundeblicke re-agierst..? 😉 Diese kleinen Feinheiten in der Kommunikation machen ne Menge aus... Dann das Apportieren (hier macht die Schlepp wirklich Sinn) nach draußen verlagern. SO konditionierst du den Hund, dass es bei dir Belohnung und Spaß gibt, verbunden mit Sicherheit. Sowas schafft Bindung... (und dann klappts auch mit dem Rűckruf, 😉)
Emma läuft mir in der Wohnung nicht hinterher, sie liegt meistens in ihrem Körbchen und schläft. Nur wenn ich auf der Couch liege möchte sie auch zu mir was ich ihr gestatte oder nicht. Wenn ich am Küchentisch sitze, kommt sie auch manchmal und legt sich neben mich auf den Boden.
Das mit dem apportieren mache ich auch schon draußen und schau kann sie auch. Das meine ich ja, eigentlich klappt das ja alles aber trotzdem sagt sie tschüssikofski ohne Leine. Deshalb bin ich mit meinem Latein am Ende!
Übrigens das mit dem ständigen anschauen mache ich auch nicht. Ich weiß, das man den Hund nicht ständig beobachten soll!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
anja
4. Feb. 11:19
Bindung, Bindung, Bindung ... und die fängt bei den häuslichen Regeln an. Der Hund braucht diese Regeln, damit er dir vertraut. Der Ansatz im Training muss ein ganz anderer sein. Rűckruf ist ein anderes paar Schuh als Sitz, Platz, Bleib. Wenn du einen funktionierenden Rűckruf haben willst, erstmal das Hinterherlaufen zuhause unterbinden... Den Hund konsequent zu seinem Platz fűhren. Hund darf sich auch nur auf seinem Platz aufhalten, maximal aufstehen, um zu saufen. Wenn du mit dem Hund Fernsehen schauen willst: nur auf deine Einaldung hin. Dein Hund sieht sich in der Rangordnung űber dir. Warum sollte er draußen auf einen Rangniedrigeren hören? Als Ergänzung (alles erstmal nur zuhause, ohne Ablenkung) "schau" trainieren https://m.youtube.com/watch?v=0crqJozHoS0 und im zweiten Schritt danach zuhause apportieren űben. Warum "Schau"? Weil du dem Hund von dir aus Aufmerksamkeit abforderst. Vielleicht sensibilisiert dich das ja auch dafűr, wie oft du selber auf Hundeblicke re-agierst..? 😉 Diese kleinen Feinheiten in der Kommunikation machen ne Menge aus... Dann das Apportieren (hier macht die Schlepp wirklich Sinn) nach draußen verlagern. SO konditionierst du den Hund, dass es bei dir Belohnung und Spaß gibt, verbunden mit Sicherheit. Sowas schafft Bindung... (und dann klappts auch mit dem Rűckruf, 😉)
Wenn dein Hund nur auf seinem Platz bleiben soll, schläft er nachts auch dort oder bei dir ?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Feb. 11:35
Also wenn ich ein Trainingsspiel verfolge mache ich das schon mit großer Hingabe muss aber erheblich eingestehen das ich ungeduldig werde wenn es nicht schnell genug klappt. Wenn Emma zu mir kommt habe ich mehrere Belohnungen. Spielen mit dem dummy liebt sie, Leberwurst liebt sie, rennen mit ihr, loben, etc. sie ist eventuell noch zu eigenständig. Sie ist mein erster Hund und damit weiß ich einfach nicht weiter. Hilft wahrscheinlich nur noch einzelstunde bei einem Trainer
Das hört sich doch "eigentlich" alles richtig an.
Es wird wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit sein.
Hoffentlich findest du einen fähigen Hundetrainer.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
anja
4. Feb. 12:00
Das hört sich doch "eigentlich" alles richtig an. Es wird wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit sein. Hoffentlich findest du einen fähigen Hundetrainer.
Die sind hierbleiben alle ausgebucht😩
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sophia
4. Feb. 12:19
Emma läuft mir in der Wohnung nicht hinterher, sie liegt meistens in ihrem Körbchen und schläft. Nur wenn ich auf der Couch liege möchte sie auch zu mir was ich ihr gestatte oder nicht. Wenn ich am Küchentisch sitze, kommt sie auch manchmal und legt sich neben mich auf den Boden. Das mit dem apportieren mache ich auch schon draußen und schau kann sie auch. Das meine ich ja, eigentlich klappt das ja alles aber trotzdem sagt sie tschüssikofski ohne Leine. Deshalb bin ich mit meinem Latein am Ende! Übrigens das mit dem ständigen anschauen mache ich auch nicht. Ich weiß, das man den Hund nicht ständig beobachten soll!
Das klingt doch wirklich nach einer guten Basis. Vielleicht sind es wirklich Kleinigkeiten, die bei eurer Kommunikation schieflaufen.

Mach dir aber auch nicht zu viel Druck. Manche Dinge brauchen Zeit und eine entspannte Hand. Haben ja schon einige geschrieben (mich eingeschlossen) dass es mit dem Freilauf nicht klappt. Dann ist halt erst mal Schleppleine angesagt für ein halbes Jahr. So nimmst du ihr die selbstbelohnung und trainierst einen Radius an - ganz von allein!

Der Rest kommt, wenn du einfach hartnäckig dranbleibst. Und wenn nicht, dann hast du eben einen Schleppleinenhund. Gibt's hier auch zur genüge!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Frank
4. Feb. 12:34
Also wenn ich ein Trainingsspiel verfolge mache ich das schon mit großer Hingabe muss aber erheblich eingestehen das ich ungeduldig werde wenn es nicht schnell genug klappt. Wenn Emma zu mir kommt habe ich mehrere Belohnungen. Spielen mit dem dummy liebt sie, Leberwurst liebt sie, rennen mit ihr, loben, etc. sie ist eventuell noch zu eigenständig. Sie ist mein erster Hund und damit weiß ich einfach nicht weiter. Hilft wahrscheinlich nur noch einzelstunde bei einem Trainer
Ich hatte anfangs ähnliche Probleme. Wurde viel besser als ich anfing, bewußt auf meine Stimmung zu achten. Brauchbare Tipps kriegst Du ja genug, entscheidend ist aber wie du deinem Hund gegenüber auftrittst. Freundlich, gelassen und vor allem einladend, „das Leben ist ein Fest“. LG 🙂

PS.: wenn der Stress durchblitzt breche das Training lieber ab, mach Pause und versuche ruhig und entspannt zu werden.