Hallo Daniel, wenn ich nicht wegen der Arbeit einen Welpen von der Pike auf selbst ausbilden müsste, würde ich mich für einen erwachsenen Hund entscheiden. Welpen sind anstrengend, Junghunde auf andere Art auch und die Pubertät hat noch nicht Mal begonnen. Seit unser Labradorruede mit 9 Wochen im Sommer bei uns eingezogen ist, bin ich von 6.30-23 Uhr mit Hundeerziehung beschäftigt und meine Kinder kamen in den ersten Wochen zugegebenermaßen zu kurz. Ein erwachsener Hund könnte da schon Grundgehorsam und Stubenreinheit gelernt haben, ist in seiner Persönlichkeit gefestigt. Natürlich weiss ich da nie 100% was er vorher erlebt hat. Von daher würde ich in dem Fall keinen Hund aus dem Auslands-Tierschutz wählen, der als Überraschungstüte eingeflogen wird, sondern eher vor Ort den Hund bei mehreren Terminen kennenlernen. Dann kann ich auch prüfen wie er auf die Kinder reagiert und den Kindern die ersten Regeln beibringen.
Ich wollte eigentlich nie einen Labrador, da ich immer misstrauisch war, wenn eine Rasse Mal Modehund war und ich halte es eher für schwierig davon auszugehen, dass Labradore von Grund auf geeignete Familienhunde sind. Gerade dadurch, dass sie soviel tolerieren (wenn sie von einem guten Züchter stammen) muss man umso mehr darauf achten, dass ihre Belastungsgrenzen im Umgang gewahrt bleiben als bei anderen Hunden, denen man automatisch mit mehr Respekt begegnet und die vielleicht früher und deutlicher warnen.
Ich habe mich vor der Anschaffung eher zu den bereits genannten Fragen gefragt:
Wie absprachefähig sind meine Kinder? Wie kriege ich es hin, dass meine Jüngste nie alleine mit dem Hund ist, sondern immer ein Erwachsener in der Nähe, der eingreifen kann wenn sie überfordert ist? Sind wir eine lebhafte Familie und moegen Action und Trubel oder moegen wir es lieber ruhig. Welche Art der Hundebeschäftigung würde uns eher Spass machen und welche nicht? Wenn ihr Spass an Dummyarbeit habt (das kann man gut zusammen mit den Kindern machen), dann passt der Retriever vielleicht schon.
Vielleicht fragt ihr Mal einen Hundetrainer vor Ort ob der euch kennenlernen und dann gezielter beraten kann.
Ich habe vor der Anschaffung auch anderthalb Jahre Literatur gewälzt, unzählige Züchter befragt und letztendlich auch eine Beratung bei einer Hundetrainerin in Anspruch genommen und im Endeffekt hat sich die Vorarbeit wirklich ausgezahlt (erinner mich daran wenn er in die Pubertät kommt).
Hallo Daniel,
ich möchte mich dem was Anna geschrieben hat anschließen, hätte da aber noch einen Tipp.
Wenn ihr keinen Welpen wollt dann seht euch nach Tierschutzverein um die mit Pflegesellen arbeiten. Sie können die Tiere oft besser beurteilen, da sie mit Ihnen zusammenleben.
Vor Jahren habe ich das auch einer Bekannten mit drei Kindern und zwei Katzen geraten als sie einen Hund wollten. Auf der Pflegestelle waren sechs Hunde, die Frau kannte jeden Hund ganz genau und gab der Familie genau den Hund auf Probe mit, den sich keiner ausgesucht hätte. Schwarz, mittelgroß und vermutlich ein Mix aus Labrador und Windhund. Was soll ich sagen, Janosch paßte perfekt und blieb bis an sein Lebensende bei ihnen.
Liebe Grüße und viel Glück bei euerer Suche 🍀