Das klingt für mich nach Verlassensangst.
Dazu fallen mir 2 Sachen ein, eine Übung für dich und eine Idee für deinen Freund.
Wenn der Hund jault ist er schon im roten Bereich, dann war die Wartezeit zu lange.
Heulen ist maximaler Notruf, bei dem Hunde des Rudels sofort zurückkommen, sofern sie in Hörweite sind.
Wenn also bei Heulen niemand kommt, heißt das, dass das restliche Rudel außer Hörweite sehr weit weg ist und der zurück gelassene Welpe in Lebensgefahr ist.
2-3 Minuten sind da eine Ewigkeit.
Das fühlt der Hund und ist natürlich total gestresst.
Lernen kann er in diesem gestressten Zustand nichts.
Jedesmal wenn es schiefgeht verstärkt das die Angst.
Offensichtlich hat Gismo den Freund nicht als Beschützer auf dem Schirm.
Dazu später mehr.
Bei einem meiner Hunde war es auch so ähnlich wie bei Gismo.
Ich konnte anfangs kaum das Zimmer verlassen. Wenn ich nur zur Türe ging war er schon aufmerksam und weinte nach wenigen Augenblicken, wenn ich das Zimmer verließ.
Durch viel ruhiges Üben wurde es bei uns besser bis er sich schließlich bei „bye bye“ gemütlich auf einen Platz auf der Treppe legte.
Die Grundidee:
Der Hund hält die Trennung eine gewisse Zeit aus, bis es ihm unheimlich wird und er weint und jault.
Das Ziel der Übung ist, den grünen Bereich, also die Zeit bis zum Weinen, auszubauen.
Das gelingt, indem man IMMER innerhalb dieser ruhigen stabilen Zeit zurückkommt und so diese vorhandene Basis festigt. Ohne viel Tamtam oder Loben oder Beachten, einfach ruhig zurück ins Zimmer. Einfach wieder hinsetzen oder etwas nehmen und wieder rausgehen, da kann man variieren, je nach Verfassung des Hundes.
Damit es gelingt den Hund erstmal nicht mehr ablenken.
Anfangs einmal die Zeit bis zum Weinen stoppen. Dieses Weinen sollte als allerletzte Mal sein, dass der Hund in den roten Bereich gerät.
Die Übungs-Zeiten notieren ist spannend und man sieht den Fortschritt.
Dann, nachdem sich der Hund zur Gänze beruhigt hat, in der Folgezeit immer wieder mal das Zimmer verlassen und innerhalb dieser gemessenen, ruhigen Zeit wieder zurückkommen. Wenn der Hund weint, ins Zimmer zurück gehen, ohne große Aufmerksamkeit einfach zeigen dass man da ist.
Eventuell die Zeit anpassen, es gibt gute und schlechte Tage.
Langsam 10 Sekunden weise steigern.
( Ich konnte anfangs gerade mal rausgehen, die Türe schließen, bis 3 zählen und musste dann sofort wieder zurück, so schlimm war es)
Das ist natürlich für uns erstmal ungemütlich weil man dauernd aufstehen muss, raus und rein, aber es lohnt sich. 👍🏻
Wichtig ist Fingerspitzen Gefühl, nicht übertreiben.
Bei den Übungen sagte ich von Anfang an jedesmal „bye bye“ für später, wenn man das Haus verlassen will.
Damit ist gleich klar, dass der Hund nicht mitkann.
Wie lange es gedauert hat, weiß ich nicht mehr, einige Wochen. Aber es wurde sehr schnell besser.
Vor allem, weil bei dem System die Panik Momente wegfallen, die den Hund wieder zurückwerfen.
Nun die 2. Idee:
Ich denke, es könnte auch helfen, wenn der Freund sich etwas chefiger verhält und mit Gismo durch Kommandos üben etwas mehr Halt und Orientierung vermittelt.
Mit chefiger meine ich nicht grob oder unfreundlich sondern sich liebevoll als kompetentes Gegenüber präsentieren, der weiß und sagt, wos lang geht, mehr als ein Spielkamerad.
Denn im Notfall braucht man einen Chef.
Dadurch könnte sich Gismo bei ihm eventuell dann sicherer fühlen.
Ein super Buch zum gemeinsamen Üben ist „Typgerechtes Welpentraining“ von André Vogt.
Das war bei unserem aktuellen Welpen Gold wert.
Hinten im Buch ist ein Trainingsplan mit einzelnen kleinen Schritten, so weiß jeder immer, wie weit der Hund ist und was gerade als Nächstes dran ist.
Das ist für den Hund super, da alle an einem Strang ziehen.
Euch viel Erfolg. 🍀
Wird schon werden er ist ja noch sehr klein und hat wohl einfach Schwierigkeiten, die Trennung von der Mutter zu bewältigen. Das ist ja für die Welpen einfach ein Schock, der tief sitzt. ❤️
Alles Gute euch 🍀🍀🍀