Ich kann mir auch gut vorstellen, wenn man täglich mit dem Leid der Tiere, welches ja Menschen verursacht haben, konfrontiert wird, wird man mit der Zeit Menschen gegenüber misstrauisch.
Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen und ich denke auch, dass in einigen Tierheimen die Mitarbeiter ihr Bestes geben. Dennoch hilft es den Tieren nicht, wenn man eher " misstrauisch" begrüßt wird. Es ist einfach schade, wenn man sich so Interessenten vergrault.
Es gibt einige Berufe, die nicht leicht sind. Aber man muss da für sich entscheiden, ob man klar kommt oder besser den Beruf wechselt.
Ich denke, dass man den Leuten nicht das Gefühl geben darf, dass sie keine Ahnung haben. Ich habe mittlerweile Hunde aus der Zucht. Bei meinem Rüden bin ich im Vorfeld 2 mal 800 km gefahren, um mot der Züchterin Vorgespräche zu führen. Jeweils um die 3 Stunden. Es wurde alles abgeklopft. Von beiden Seiten. 1 Jahr später bekam ich dann meinen Rüden. Wo lag der Unterschied zum Tierheim? Ich hatte eine Chance bekommen mich vorzustellen und die Züchterin kennenzulernen. Ich wurde ernst genommen. Lügen half nicht, denn es war klar, dass sie alles dran setzen würde, den Hund wieder zurückzuholen. Und auch da liegt ein Problem bei den Tierheimen. Sie drohen Kontrollen an, aber es passiert nichts.
Mir ist klar, dass das die Tierheime kaum leisten können und da müssten m.E. staatliche Hilfen kommen. Als ich mir damals einen Hund aus dem TH geholt habe, wurde deutlich gesagt, dass Kontrollen durchgeführt werden. Es ist nie jemand vorbeigekommen und so wird ein TH unglaubwürdig.
Ich denke, dass einerseits mehr Türen für Interessenten geöffnet werden müssen, damit die Leute nicht irgendwo anders hingehen, aber andererseits auch mehr Druck aufgebaut werden muss, um klar zu machen, dass man eine Verantwortung übernimmt. Auch wenn sich das jetzt widersprüchlich anhört, aber so bekommen die Leute ein authentisches Gefühl, dass die Tiere schützenswert sind. Ich hätte damals kein Problem damit gehabt, wenn ein Tierheimmitarbeiter mich überprüft hätte. Im Gegenteil. Ich wäre stolz gewesen zeigen zu können, dass sich der Schwervermittelbare mit meinem Kater angefreundet hat, ein wunderbarer Reisebegleiter war und nicht ein Teil kaputt gemacht hat (im TH hatte er jede Nacht die Hundehütte auseinander genommen).
Und was man nicht vergessen darf, der Markt richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Man muss Konkurrenzfähig sein.
Ich hoffe, ich konnte so einigermaßen erklären, wo meine Ideen liegen und es soll kein "Angriff" auf Tierheimmitarbeiter sein. Einfach nur Gedankengänge, was man aus meiner Sicht verbessern könnte.