Hallo Winona. Also ich kenne viele Schäferhunde, die meisten sind nett und gut erzogen, aber ich habe auch schon 2 Attacken von Schäferhunden auf meinen (damaligen) Hund erlebt. Beim einen war es ein verhaltensgestörter, maximal schlecht erzogener Schäferhund, der als aggressiv bekannt war. Der ist einfach durch den morschen Zaun gebrochen und ist ohne Vorwarnung auf meinen Hund los, direkt an Kehle und Schulter. Es war dunkel und das Kopfsteinpflaster überfroren, der Besitzer 20m entfernt und völlig überfordert. Ich konnte den Schäferhund nur vom Angriff abbringen, indem ich ihm sehr kräftig in die Eier getreten habe. Das alles passierte innerhalb von 8 bis 10 Sekunden!
Ich habe dafür gesorgt, dass der Mann seinen Hund sicher anleint, hab mir Adresse und Telefonnummer geben lassen (ich wusste eh wo er wohnt) und meinen Hund mit Taschenlampe begutachtet. Zwei große, stark blutende Bisswunden und ein zitternder Hund, der eigentlich mega souverän und unerschrocken war und mit 38kg und 67cm in etwa so groß war, wie der Schäferhund. Es folgten Anzeige, Maulkorbpflicht und Leinenpflicht sowie Übernahme der TA Kosten.
Beim anderen Fall waren es 2 ausgebüchste Schäferhunde (scharfe Hofhunde bzw Wachhunde), die unterwegs waren um Stunk zu machen. Man hatte denen angesehen wie sie uns ins Visier nahmen und sich ne Strategie überlegt haben. Ich flüchtete in eine Apotheke, stellt meinen Hund hinter mich an eine Wand (Rückendeckung) und wartete. Die Schäferhunde kamen auch in die Apotheke und kamen langsam, einschätzend und geduckt auf uns zu. Jagdmodus pur. Ich konnte beide mit energischem und selbstsicheren Auftreten auf Distanz halten und dann kam der Apotheker mit einem Besen dazu und wir konnten die Hunde wieder rausbuchsieren.
Schockierend ist das auf jeden Fall. Das trägt man wochen- und monatelang mit sich herum. Das belastet psychisch und man hat Angst vor der nächsten Hundebegegnung! Das ist Gift pur für die Seele. Und es belastet den Menschen mehr als den Hund! Denn wir Menschen beurteilen solche Situationen ganz anders, schleppen die negative Erfahrung von der Vergangenheit mit in die Zukunft. Und das verändert unser Verhältnis zum eigenen Hund ebenso. Er spürt unsere Unsicherheit und unsere Angst und reagiert entsprechend.
Ich habe zwar 3 oder 4 Monate dafür gebraucht, aber ich habe explizit Kontakt zu Schäferhunden gesucht, quasi als Therapie für mich und meinen Hund. Wir haben uns mit einer netten, gut erzogenen Schäferhündin angefreundet und viele Touren zusammen gemacht. Glaube die waren sogar verliebt ☺️
Aber noch heute steigt mein Puls um 10 Schläge, wenn sich ein Schäferhund nähert. Dann schaue ich ganz genau, was zu tun ist. Nicht weil alle böse und aggressiv sind, sondern weil ich weiß, wozu sie fähig sind.
Übrigens habe ich noch keinen einzigen Hund gesehen, der zähnefletschend auf einen zu rennt. Das passiert eigentlich beim gegenüber stehen im Duell. Sicher, dass du das richtig gesehen hast?
Übrigens: selbst laut zu werden und zu schreien ist nicht gut. Das triggert die Hunde und animiert eher zum Kampf. Wie anfeuern. Ausserdem signalisiert es Angst und Kontrollverlust und möglicherweise hat es deine Hündin dazu ermutigt, einzugreifen.
Am Schluß steht es ja so: Klein Waldi ist nichts passiert, deine Hündin hat dem Schäferhund ins Genick gebissen. Der Schäferhund hat außer ne Scheinattacke zu fahren, nichts gemacht. Oder hab ich was falsch verstanden?
Wie beschrieben, das kann mitunter furchteinflößend sein – oder auch ganz normales Hundeverhalten.
Wie schon gesagt wurde, Schäferhunde sind gerne mal die Polizisten in der Hood. Das kann schonmal grob aussehen.
Solche Rollleinen (Flexi?) gehören in den Mülleimer. Man hat keine Kontrolle, hohe Verletzungsgefahr und im Zweifel ist die Distanz zu groß. 😉