Ich glaube, häufig ist das Leben mit Hund anders als man es sich vorher vorgestellt hat. Und dann soll der Hund weg.
Nachbarn von mir hatten sich einen Parson Russell Terrier angeschafft. Davor hatten sie schon einen Jack Russell Terrier, der aber wohl nicht so ein typischer Terrier war. Der zweite dafür umso mehr. Sie waren ständig mit ihm beim Tierarzt, bis sie schlussendlich eine Tierärztin gefunden haben, die den Hund tatsächlich eingeschläfert hat. Angeblich war er " nicht ganz richtig im Kopf". Meiner Meinung nach waren sie mit dem Hund einfach nur überfordert. Sie hat mir mal erzählt, dass sie dachten, dass ein Parson Russell ein typischer Rentnerhund wäre. Ja, er kam von einem Vermehrer und war sicherlich nicht gut sozialisiert, dann aber auch überhaupt nicht gut erzogen. Der Hund hat zum Beispiel geknurrt, wenn der Mann sich auf dem Sofa nur gerührt hat. Am Ende wurden beide sogar gebissen. Ich bin aber trotzdem davon überzeugt, der Hund hätte einfach nur die richtigen Menschen gebraucht. Ich hatte ein paar mal auf den Hund aufgepasst und mir kommen jetzt noch die Tränen, während ich das schreibe. Was ich richtig schlimm finde: wegen jedem Pups hat sie mich um Rat gefragt. Eines Tages schrieb sie nur " wir sind auf dem Weg zum Tierarzt und ich hoffe, dass wir ohne ihn zurückkommen". Ich habe nicht gedacht, dass sie das tatsächlich ernst meinen. Es war aber so.
Mit Urlaub hat es nur indirekt etwas zu tun, weil sie sich auch oft darüber aufgeregt haben, dass sie immer nur dort Urlaub machen könnten, wo nicht so viel los wäre, weil das sonst mit dem Hund nicht gehen würde.
Jetzt haben sie einen Pudel. Der passt tatsächlich auch viel besser zu denen, obwohl er genauso unerzogen ist wie der alte Hund. Ist allerdings auch erst gut ein Jahr alt. Hätten sie sich vor der Anschaffung des Parson Russell mal vernünftig informiert, hätte das alles vermieden werden können. Davon bin ich fest überzeugt.