Ich gebe hier mal wieder den alten Ketzer. Dabei heiße ich von den nachfolgenden Tatsachen nicht alles gut, gebe aber zu bedenken, daß es der Gesundheit der Hunde zuträglicher war.
Fakt: Als in früheren Jahren nur jeweils 6 Welpen ins Zuchtbuch eingetragen werden konnten, haben Züchter bereits zu diesem Zeitpunkt unter den Welpen selektiert.
Fakt: Bei den 9 Gebrauchshunderassen wurden die Leistungsvorgaben bei Zuchtzulassungsprüfungen immer weiter gesenkt. Als Diensthunde sind viele dieser Rassen mittlerweile nicht mehr zu gebrauchen, weil sie sowohl was die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die Mentalität angeht nicht mehr bestehen.
Fakt : Zucht bedeutet, die jeweils besten, leistungsfähigsten, geeignetsten Individuen zu verpaaren, um für den jeweiligen Einsatzzweck passende Hunde zu züchten.
Gute Zuchthunde mussten sich erst in der Praxis bewährt haben und gingen dann erst relativ spät in die Zucht.
Leider haben wir uns, zum Teil aus ethischen Gründen, leider jedoch auch aus monetären Gründen, längst davon verabschiedet eine strikte Auslese zu treffen. Sowohl was die Zuchthunde, als auch was die Züchter anbelangt. Jeder, der etwas Geld auf der Tasche hat kann sich heute einen Rassehunde einer ursprünglich spezialisierten Rasse kaufen und einen Zwingernamen beantragen. Die Vorgaben sind in vielen Verbänden auch innerhalb des VDH ein Klacks.
Die Gesundheit unserer Rassehunde ergab sich aus ihrer Gebrauchstüchtigkeit, egal ob Dackel, Siberian Husky, Dobermann oder Bernhardiner. Heute müssen diese Hunde keine Leistung mehr erbringen. Keinen interessiert es, ob der CACIB Champion zig Allergien hat oder ein nervliches Wrack. Er ist schön. Er hat einen "Wesenstest". Er geht in die Zucht. Ja, das Leben unserer Hunde war früher hart. Heute haben wir dafür schöne, kranke Hunde. Und sind als Menschheit ebenso auf dem besten Weg dahin.