Meine Meinung dazu.
Ich denke das es vielen Menschen schlicht egal ist. Es interessiert einfach nicht, selbst dann nicht wenn es direkt nebenan geschieht.
Als ich klein war waren Hausschlachtungen noch weit verbreitet. Für mich war es was normales das ich das kleine Ferkel streichelte, bei wachsen beobachtete und auch beim oder nach dem schlachten anwesend war. Klar ausgedrückt, mein Schweinebraten auf dem Teller konnte ich beim Namen nennen. Ich war halt viel auf Höfen unterwegs.
Man lernt so einiges dabei. Wertschätzung des Fleisches zB. und Respekt vor dem Tier. Auch heute noch gibt es kleine private Höfe die echt vorbildlich ihre Tiere halten und schlachten.
Fragt man aber diejenigen die ihr Fleisch im Laden kaufen waren die wenigsten jemals dabei. Das tote Stück Fleisch im Einkaufswagen hat keine tiefere Bedeutung. Man verbindet damit Genuss und kein Lebewesen. Fleisch kaufen ist für viele genauso emotionslos wie wenn sie einen Kuli kaufen.
Ja, was meiner Meinung nach daran liegt, dass Fleisch viel zu billig verkauft wird. Wäre es generell teurer, würde man die ein oder zwei Bratwürste tatsächlich bewusst genießen und nicht herunterschlingen und die restlichen gegrillten, die man aber nicht mehr essen möchte, wegschmeißen (war ja billig, also was soll's).
Und weil viele eben nicht bereit sind, für gutes Fleisch einen angemessenen Preis zu zahlen, haben wir häufig Nutztiere, die aussehen wie frisch aus Frankensteins Labor, weil nur Masse billig angeboten werden kann, und nicht Qualität.
Ich gebe Dir recht. Es gibt sie, die Landwirte, die noch die alten Nutztierrassen halten und regional vermarkten. Und es lohnt sich, das zu unterstützen.
Und wer sieht wie geschickt eine Kuh vom Roten Harzer Höhenvieh an Berghängen grast und wie mühselig sich manch prämierte Kuh z.B. der Rasse Holstein-Friesian bewegt, dem wird schnell klar, was Qualzucht ist und was nicht. Und ja, nicht jede "Schwarz-Bunte" sieht aus, wie aus dem Gruselkabinett, aber leider recht viele...