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Katrin
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heute 17:17

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Julia 🐾Nero
16. Mai 10:00
Ja könnte man....Aber Dackel Vermehrer ( jemand der Tiere absichtlich mit Gendefekten, die dazu noch testbar sind/wären , "produziert" ist für mich kein "züchter" sondern ein "vermehrer", dem die Gesundheit der Tiere am A.... vorbei geht ) , und Liebhaber wollen es ja nicht, resp sehen das Leid der Tiere nicht oder besser gesagt weigern sich es zu sehen/erkennen. Dasselbe sehen wir ja tagtäglich bei den meisten Brachy-besitzer/Brachy-liebhaber..🙄 und das ist ja das schlimme daran.... Vor einer Woche hatten wir "Stall Treff" einige hatten auch ihre Hunde dabei ( waren 10+ Hunde). Eine Person die ich schon viele Jahre kenne hatte ihre beiden dabei, eine davon ein Frenchie, die Hündin ist bereits etwas älter und stammt aus dem TH also "secound Hand Frenchie", (die kam ins TH weil der Erstbesitzer die TA kosten nicht leisten konnte/wollte.).. Die jetzigen Besitzer haben sie vor ein paar Jahren übernommen und als erstes komplett operieren lassen.... für einen Frenchie atmet die relativ "frei", hat aber noch andere Probleme (Rücken etc) ist also absolut nicht als "gesund" zu bezeichnen). Also am "Treffabend" war es noch recht warm (24+grad) die Frenchie hechelte jedoch nicht, auch als die etwas "rumwatschelte" , die begrüsste die anderen Hunde freundlich. Aber man erkannte auch deutlich das die andern Hunde ihre Anatomisch bedingte "unklare Körpersprache" nicht auf Anhieb verstanden ...🤗 Ich unterhielt mich mit den Besitzern da wir uns längere Zeit nicht gesehen hatten. Nach einer weile kam eine andere Person dazu und fragte die Franchie Besitzer ob ihr Hund den Reinrassig sei es sei doch eine Französische Bulldogge...die Besitzer bestätigten die Frage, und fragen weshalb sie denn fragen würde... Da meinte die Person dass sie nicht sicher war weil der Hund ja nicht so "süße Geräusche" machte, das müsse bei Frenchies ja so sein wenn Reinrassig, sei ja Rassetypisch....Sie hätten sich bei diversen "Züchtern" umgesehen und bereits eine Welpewahl getroffen, und einen "richtigen reinrassigen" Frenchie ausgesucht deren Elterntiere eben diese "süssen Geräusche" machten in zwei Wochen zöge der Welpe ein, Ich war ziemlich geschockt , beherrschte mich aber was zu sagen da die Besitzerin bereits das Wort ergriff und Aufzuklären versuchte. Darauf zuckten die zukünftige Besitzerin nur mit den Schultern und meinte das ihr das egal währe und es so gehöre und was sie so erzähle stimme nicht, ....das sei nur gewäsch von "Gegnern dieser Rasse". Es stünde ja in vielen Rassebeschreibungen das diese "süssen Geräusche" typisch sind......
Die einzige Möglichkeit etwas zu bewirken ist im Dialog zu bleiben, freundlich und geduldig, auch wenn es schwer fällt.

Andernfalls drängt man Leute, die noch zum Umdenken gebracht werden können, in die eingefleischten Communities, in denen jegliche Kritik oder Anregung als Hate abgetan wird und man sich gegenseitig bestätigt und die Probleme noch mehr normalisiert werden, weil sie alle um einen herum haben.
 
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Sabine
16. Mai 10:09
Die einzige Möglichkeit etwas zu bewirken ist im Dialog zu bleiben, freundlich und geduldig, auch wenn es schwer fällt. Andernfalls drängt man Leute, die noch zum Umdenken gebracht werden können, in die eingefleischten Communities, in denen jegliche Kritik oder Anregung als Hate abgetan wird und man sich gegenseitig bestätigt und die Probleme noch mehr normalisiert werden, weil sie alle um einen herum haben.
Das fällt mir sehr sehr schwer. Ich wüsste nicht mal die ersten Sätze.....
Du hast ne Qualzucht führt schon in die Ablehnung!
Hast du ne bessere Idee?
 
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Julia 🐾Nero
16. Mai 10:20
Das fällt mir sehr sehr schwer. Ich wüsste nicht mal die ersten Sätze..... Du hast ne Qualzucht führt schon in die Ablehnung! Hast du ne bessere Idee?
Ja ich würde Niemandem als Einstieg sagen, dass er eine Qualzucht hat 😅.
Damit ist ein produktives Gespräch schon vorbei.

Ich kann von einem Beispiel auf der Pinnwand berichten, das aus meiner Sicht sehr gut gelaufen ist.

Eine junge Frau hat geschrieben, dass es das schönste Geräusch auf der Welt für sie sei, wie ihr Frenchy friedlich Schnarchen würde.

Darauf hin wurde kommentiert, dass diese Geräusche leider gar nicht so schön sind und auf Atemnot hindeuten. Ihr wurde geraten den Hund baldmöglichst einem Tierarzt vorzustellen, der sich mit dem Brachyzephalie Syndrom auskennt, um mögliche Behandlungen abzuwägen.

Das fand ich konstruktiv und respektvoll.

"wie kannst du nur, dein Hund erstickt" wäre hingegen absolut kontraproduktiv, auch wenn das sicher viele gedacht haben.

Man muss sich immer die Frage stellen, will ich meiner Empörung und Meinung Ausdruck verleihen, oder will ich etwas bewirken.

Ja es ist verdammt schwer, aber am Ende das einzige was man als Mitmensch tun kann, bis die Politik dem Ganzen ein Ende setzt.
 
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Susa
16. Mai 11:59
Ja ich würde Niemandem als Einstieg sagen, dass er eine Qualzucht hat 😅. Damit ist ein produktives Gespräch schon vorbei. Ich kann von einem Beispiel auf der Pinnwand berichten, das aus meiner Sicht sehr gut gelaufen ist. Eine junge Frau hat geschrieben, dass es das schönste Geräusch auf der Welt für sie sei, wie ihr Frenchy friedlich Schnarchen würde. Darauf hin wurde kommentiert, dass diese Geräusche leider gar nicht so schön sind und auf Atemnot hindeuten. Ihr wurde geraten den Hund baldmöglichst einem Tierarzt vorzustellen, der sich mit dem Brachyzephalie Syndrom auskennt, um mögliche Behandlungen abzuwägen. Das fand ich konstruktiv und respektvoll. "wie kannst du nur, dein Hund erstickt" wäre hingegen absolut kontraproduktiv, auch wenn das sicher viele gedacht haben. Man muss sich immer die Frage stellen, will ich meiner Empörung und Meinung Ausdruck verleihen, oder will ich etwas bewirken. Ja es ist verdammt schwer, aber am Ende das einzige was man als Mitmensch tun kann, bis die Politik dem Ganzen ein Ende setzt.
Wenn die Person die Qualzucht schon gekauft hat, ist es ja auch leider schon zu spät. Da kann man nur wie in dem Bespiel, raten mal zum Tierarzt zu gehen.

Bei der Situation im Stall finde ich es wirklich schade.
Am besten können wahrscheinlich wirklich die Leute aufklären, die es selbst erlebt haben mit ihrem Hund.

Aber wahrscheinlich gibt es dann trotzdem noch genug Käufer, die denken ihr Hund wird keine Probleme haben, weil der ja "freiatmend" "retro" "rückzucht" oder sonst was ist.

Ist bei Brachys ne Rückzucht überhaupt möglich? Weil dazu müsste es ja ne große Anzahl Hunde dieser Rasse geben, die nicht brachycephal sind, so wie es beim Dackel welche ohne Gendefekte gibt oder Schäferhunde ohne HD gibt.
Aber solche Tiere existieren doch bei Frenchie, Mops usw gar nicht oder?
 
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Eva
16. Mai 12:42
Wenn die Person die Qualzucht schon gekauft hat, ist es ja auch leider schon zu spät. Da kann man nur wie in dem Bespiel, raten mal zum Tierarzt zu gehen. Bei der Situation im Stall finde ich es wirklich schade. Am besten können wahrscheinlich wirklich die Leute aufklären, die es selbst erlebt haben mit ihrem Hund. Aber wahrscheinlich gibt es dann trotzdem noch genug Käufer, die denken ihr Hund wird keine Probleme haben, weil der ja "freiatmend" "retro" "rückzucht" oder sonst was ist. Ist bei Brachys ne Rückzucht überhaupt möglich? Weil dazu müsste es ja ne große Anzahl Hunde dieser Rasse geben, die nicht brachycephal sind, so wie es beim Dackel welche ohne Gendefekte gibt oder Schäferhunde ohne HD gibt. Aber solche Tiere existieren doch bei Frenchie, Mops usw gar nicht oder?
Normalerweise werden dann andere Rassen mit eingemixt. Das ganze hat etliche Probleme. Zum Einen nimmt man für einige Generationen Tierleid in Kauf in der Hoffnung in Generation x wieder halbwegs gesunde Hunde zu haben. Zum Anderen wäre ein gesunder Frenchie/ Mops nicht mehr der Hund wie wir ihn kennen. Weder vom Energielevel, vermutlich nicht vom Verhalten und definitiv nicht von der Optik. Das liegt auch daran, dass es in der ganzen Gruppe der kleineren Molosser eigentlich keine gesunde Rasse mehr gibt. Man müsste also etwas gänzlich anderes reinzüchten
Meist wird das Wort Rückzucht aber nur aus Marketingzwecken verwendet. Soll heißen sie findet nicht wirklich statt, erst recht nicht logisch und mit Sachverstand. Ein wenig so wie Greenwashing-> "Retrowashing"
 
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Anja
16. Mai 13:41
Ja könnte man....Aber Dackel Vermehrer ( jemand der Tiere absichtlich mit Gendefekten, die dazu noch testbar sind/wären , "produziert" ist für mich kein "züchter" sondern ein "vermehrer", dem die Gesundheit der Tiere am A.... vorbei geht ) , und Liebhaber wollen es ja nicht, resp sehen das Leid der Tiere nicht oder besser gesagt weigern sich es zu sehen/erkennen. Dasselbe sehen wir ja tagtäglich bei den meisten Brachy-besitzer/Brachy-liebhaber..🙄 und das ist ja das schlimme daran.... Vor einer Woche hatten wir "Stall Treff" einige hatten auch ihre Hunde dabei ( waren 10+ Hunde). Eine Person die ich schon viele Jahre kenne hatte ihre beiden dabei, eine davon ein Frenchie, die Hündin ist bereits etwas älter und stammt aus dem TH also "secound Hand Frenchie", (die kam ins TH weil der Erstbesitzer die TA kosten nicht leisten konnte/wollte.).. Die jetzigen Besitzer haben sie vor ein paar Jahren übernommen und als erstes komplett operieren lassen.... für einen Frenchie atmet die relativ "frei", hat aber noch andere Probleme (Rücken etc) ist also absolut nicht als "gesund" zu bezeichnen). Also am "Treffabend" war es noch recht warm (24+grad) die Frenchie hechelte jedoch nicht, auch als die etwas "rumwatschelte" , die begrüsste die anderen Hunde freundlich. Aber man erkannte auch deutlich das die andern Hunde ihre Anatomisch bedingte "unklare Körpersprache" nicht auf Anhieb verstanden ...🤗 Ich unterhielt mich mit den Besitzern da wir uns längere Zeit nicht gesehen hatten. Nach einer weile kam eine andere Person dazu und fragte die Franchie Besitzer ob ihr Hund den Reinrassig sei es sei doch eine Französische Bulldogge...die Besitzer bestätigten die Frage, und fragen weshalb sie denn fragen würde... Da meinte die Person dass sie nicht sicher war weil der Hund ja nicht so "süße Geräusche" machte, das müsse bei Frenchies ja so sein wenn Reinrassig, sei ja Rassetypisch....Sie hätten sich bei diversen "Züchtern" umgesehen und bereits eine Welpewahl getroffen, und einen "richtigen reinrassigen" Frenchie ausgesucht deren Elterntiere eben diese "süssen Geräusche" machten in zwei Wochen zöge der Welpe ein, Ich war ziemlich geschockt , beherrschte mich aber was zu sagen da die Besitzerin bereits das Wort ergriff und Aufzuklären versuchte. Darauf zuckten die zukünftige Besitzerin nur mit den Schultern und meinte das ihr das egal währe und es so gehöre und was sie so erzähle stimme nicht, ....das sei nur gewäsch von "Gegnern dieser Rasse". Es stünde ja in vielen Rassebeschreibungen das diese "süssen Geräusche" typisch sind......
Das scheinen dann Menschen gewesen zu sein, bei denen die rosa Brille fest verwachsen ist.
Leider gehen Aufklärungsversuche schlicht ins Leere, solange auf Tierfutterprodukten u.ä. immer noch Qualzuchten abgebildet werden (also Werbung), oder Qualzuchten in Filmen, Serien etc. als Begleiter der Hauptdarsteller mitspielen.
Auf der anderen Seite sehe ich jede Hunderolle in Film und Fernsehen kritisch. Es hat weder den Collies, noch den Jack Russell Terriern, noch sonst einer Hunderasse positives gebracht.
 
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Anja
16. Mai 13:56
Wenn die Person die Qualzucht schon gekauft hat, ist es ja auch leider schon zu spät. Da kann man nur wie in dem Bespiel, raten mal zum Tierarzt zu gehen. Bei der Situation im Stall finde ich es wirklich schade. Am besten können wahrscheinlich wirklich die Leute aufklären, die es selbst erlebt haben mit ihrem Hund. Aber wahrscheinlich gibt es dann trotzdem noch genug Käufer, die denken ihr Hund wird keine Probleme haben, weil der ja "freiatmend" "retro" "rückzucht" oder sonst was ist. Ist bei Brachys ne Rückzucht überhaupt möglich? Weil dazu müsste es ja ne große Anzahl Hunde dieser Rasse geben, die nicht brachycephal sind, so wie es beim Dackel welche ohne Gendefekte gibt oder Schäferhunde ohne HD gibt. Aber solche Tiere existieren doch bei Frenchie, Mops usw gar nicht oder?
Ich fürchte, nein, da gibt es glaube ich nur "ganz schlimm" oder "schlimm". Denn, das Problem ist, denke ich, dass z.B. beim Schäferhund HD nicht das Zuchtziel war, sondern eine Folge der (vor ein paar Jahren noch häufigen) Rückenlinie. Allerdings glaube ich, dass es beim SH immer parallel Arbeitslinien gab, bei denen die Optik zweitrangig war. Und da fielen Hunde mit HD aus der Zucht, weil sie ja nicht für die Arbeit an einer Herde oder als Polizeihund in Frage kamen.... wenn ich da falsch liege, sagt es bitte.
Bei den Brachies wurde aber ganz gezielt die Schnauze weggezüchtet, die Augen weit auseinander, groß und vorstehend und der Schädel kurz. Hier fielen die Hunde mit Schnauze, Augenhöhlen, die verhindern, dass das Auge auch mal rausploppen kann und Schädeln, in die das ganze Gehirn problemlos reinpasst aus der Zucht. Verkehrte Welt, aber möglich, weil es sich um Begleithunde und keine Arbeitshunde handelt...
 
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Julia 🐾Nero
16. Mai 13:59
Wenn die Person die Qualzucht schon gekauft hat, ist es ja auch leider schon zu spät. Da kann man nur wie in dem Bespiel, raten mal zum Tierarzt zu gehen. Bei der Situation im Stall finde ich es wirklich schade. Am besten können wahrscheinlich wirklich die Leute aufklären, die es selbst erlebt haben mit ihrem Hund. Aber wahrscheinlich gibt es dann trotzdem noch genug Käufer, die denken ihr Hund wird keine Probleme haben, weil der ja "freiatmend" "retro" "rückzucht" oder sonst was ist. Ist bei Brachys ne Rückzucht überhaupt möglich? Weil dazu müsste es ja ne große Anzahl Hunde dieser Rasse geben, die nicht brachycephal sind, so wie es beim Dackel welche ohne Gendefekte gibt oder Schäferhunde ohne HD gibt. Aber solche Tiere existieren doch bei Frenchie, Mops usw gar nicht oder?
Das ist eine sehr schwierige Frage.
Man müsste überhaupt einen Punkt finden, an dem eine leichte Brachyzephalie noch nicht zum Brachyzephalie Syndrom mit all seinen Konsequenzen führt.

Interessant ist ja, dass ein gewisser Grad an Brachyzephalie ein natürliches Resultat der Domestikation zu sein scheint.
Füchse, die ausschließen auf Zahmheit dem Menschen gegenüber selektiert wurden und nicht nach Optik, entwickelten zunehmend rundere Köpfe und kürzere Schnauzen.

Dann kommen bei den meisten brachyzephalen Rassen aber noch Keilwirbel bzw generell gestauchte, gedrungene und viel zu muskulöse Körper dazu.

Also ein Mops ohne Brachyzephalie und mit normaler Körperanatomie hätte mit dem Mops eigentlich nichts mehr zu tun.

Man kann die Hunde schon "gesünder" bekommen, das kann man nicht abstreiten. Ob der Aufwand und Weg sich lohnt und wie lange das dauert sei dahin gestellt.
Und ob diese Hunde dann überhaupt noch gewollt sind auch.
 
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Julia 🐾Nero
16. Mai 14:05
Normalerweise werden dann andere Rassen mit eingemixt. Das ganze hat etliche Probleme. Zum Einen nimmt man für einige Generationen Tierleid in Kauf in der Hoffnung in Generation x wieder halbwegs gesunde Hunde zu haben. Zum Anderen wäre ein gesunder Frenchie/ Mops nicht mehr der Hund wie wir ihn kennen. Weder vom Energielevel, vermutlich nicht vom Verhalten und definitiv nicht von der Optik. Das liegt auch daran, dass es in der ganzen Gruppe der kleineren Molosser eigentlich keine gesunde Rasse mehr gibt. Man müsste also etwas gänzlich anderes reinzüchten Meist wird das Wort Rückzucht aber nur aus Marketingzwecken verwendet. Soll heißen sie findet nicht wirklich statt, erst recht nicht logisch und mit Sachverstand. Ein wenig so wie Greenwashing-> "Retrowashing"
Ich finde es auch sehr schwierig mit dem Bully Charakter.
Liebhaber sind absolut überzeugt, dass dieser einzigartig und besonders ist.
Das will ich jetzt auch gar nicht abstreiten.
Aber ich finde es praktisch unmöglich bei den Hunden einen Charakter von der körperlichen Behinderung zu differenzieren oder zu trennen.
Wären sie wirklich noch so wie sie sind, wenn sie nicht mit ihren Einschränkungen und Behinderungen leben müssten.
 
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Sonja
16. Mai 17:48
Das ist eine sehr schwierige Frage. Man müsste überhaupt einen Punkt finden, an dem eine leichte Brachyzephalie noch nicht zum Brachyzephalie Syndrom mit all seinen Konsequenzen führt. Interessant ist ja, dass ein gewisser Grad an Brachyzephalie ein natürliches Resultat der Domestikation zu sein scheint. Füchse, die ausschließen auf Zahmheit dem Menschen gegenüber selektiert wurden und nicht nach Optik, entwickelten zunehmend rundere Köpfe und kürzere Schnauzen. Dann kommen bei den meisten brachyzephalen Rassen aber noch Keilwirbel bzw generell gestauchte, gedrungene und viel zu muskulöse Körper dazu. Also ein Mops ohne Brachyzephalie und mit normaler Körperanatomie hätte mit dem Mops eigentlich nichts mehr zu tun. Man kann die Hunde schon "gesünder" bekommen, das kann man nicht abstreiten. Ob der Aufwand und Weg sich lohnt und wie lange das dauert sei dahin gestellt. Und ob diese Hunde dann überhaupt noch gewollt sind auch.
Zu deinem Fuchs beispiel: ich denke eher das die Füchse die zur Donestiziert werden wurden in den ersten Generationen den Gendefekt welche die schädelverformung In sich trugen wahrscheinlich "Zufall" war und sich die FGs dan daraus entwickeln ( u.a. durch Inzucht) der Defekt stärker zutage trat. Also denke eher nicht das es direkt und nur mit Domestition zusammenhängt, (wenn dann nur minimal. ), ich denke auch nicht das diese Füchse in einstelligen FG ( oder sagen wir in 50 Jahren) "Brachyzephaliesch" wie der typische Frenchie/Mops sein würden . Natürliche Evolution / Anatomie verändert sich , aber nicht so extrem in so kurzer Zeit., zumindest nicht wenn der Mensch nicht direkt reinpfuscht also selektiert/züchtet.