Hallo. Wir haben eine ELO. Das ist eine sehr selbstständige Rasse und für Anfänger nicht unbedingt geeignet. Würde ich nicht empfehlen
Hier eine Anfängerin mit Elo, die bei der Suche nach ähnlichen Kriterien gesucht hat, wie die Freunde im Ausgangspost. 🙋🏻♀️
Ich kann vorwegnehmen: Ich bin hellauf begeistert und es war die beste Entscheidung, mir einen Elo zu holen.
Allerdings sollte man bestimmte Punkte beachten:
- kein Jagdtrieb heißt, dass der Hund auch nicht wirklich spielt. Das fällt als Belohnung dann weg.
- generell jagt jeder Elo Mäuse. Das wurde absichtlich erhalten, dass er im Notfall nicht verhungert.
- Damit der Hund tatsächlich nicht jagt, muss man natürlich auch in der Erziehung darauf achten.
- Zum Will-to-Please: Mein Elo zeigt recht viel Will-to-Please, möchte mir gefallen und Ärger dementsprechend auch umgehen. Dennoch gibt es Situationen, in denen er abwägt, ob seine Bedürfnisse und Ideen für ihn gerade mehr Sinn machen, als meine Kommandos bzw. Erwartungen. Einem Elo kann man nichts befehlen - man muss ihn überzeugen. 😉 Man benötigt da das nötige Fingerspitzengefühl, wie viel Ernsthaftigkeit man mit reinbringen muss, wann Anweisungen angebracht sind und wann es wirklich keinen Sinn macht, mit dem Tierchen zu diskutieren, weil man bei dem Sturkopf ansonsten auch mal den Kürzeren ziehen kann.
Ich würde bei der Auswahl eines Welpen mich vom Züchter beraten lassen, welcher Welpe am ehesten zu meinen Vorstellungen passt.
- Hütetrieb zeigt meiner bei Türen und Fenstern und bei unerzogenen Junghunden. Oder wenn er sich arg freut, dann kreist er auch gerne mal um mich herum. Als Welpe war er Meister im Zwicken in die Haxen, wenn wir Treppen gelaufen sind oder er nicht allein in einem Raum bleiben wollte. Da mussten wir Geduld mitbringen.
- Schutztrieb zeigt er bei aggressiven Hunden oder auch nachts gegenüber fremden Menschen. Aber er beginnt recht freundlich mit Drohfixieren. Man kann es leicht unterbinden. Ansonsten ist er generell erstmal super nett zu allem und jedem, aber absolut nicht aufdringlich. ☺️
Ich würde sagen, der Elo ist bedingt passend, wenn man mit realistischen Vorstellungen rangeht. Jeder Hund zeigt hündisches Verhalten. Dazu gehören auch Triebe. Ganz weg werden die nie sein.
Ein Hund bringt natürlich auch einen eigenen Charakter mit, egal was die Zuchtziele beim Elo sagen. Da können Punkte mehr und weniger zutreffen. Es gibt also durchaus auch Elos, die nicht so viel Will-to-Please zeigen, wenn charakterlich eher der Chow Chow oder Eurasier durchkommt.
Ich finde, für den Elo benötigt man ein gewisses Fingerspitzengefühl. Ich beschreibe das gerne als „Ich verkaufe meine Ideen gerne als seine“. Die meisten sind unheimlich selbstbewusst und kombiniert mit seiner Intelligenz kann das schon auch mal eine Herausforderung sein. Dafür hat man dann keine anderen Baustellen, wie z.B. Angst vor bestimmten alltäglichen Dingen, die ich häufig bei anderen Hunden sehe. Meiner läuft über alle Untergründe, ist Schusssicher und gerät nicht direkt in Panik, wenn etwas ungewöhnliches passiert und ich nicht in Sichtweite bin.
Generell kann die Pubertät und Adoleszenz sehr anstrengend sein, egal wie toll der Hund charakterlich ist oder wie gut die Zucht umgesetzt wurde. Ich denke, das trifft auf alle Rassen zu. 😅
Unser Züchter sagte anfangs zu uns: „Du kannst mit einem Elo die besten 14 Jahre deines Lebens haben oder auch die schlechtesten, es kommt ganz darauf an, was du daraus machst“. Von allein erzieht sich ein Elo natürlich nicht.
Wasserhunde wären auch eine Option, die bringen sicherlich mehr Will-to-Please mit, waren ursprünglich aber Jagd- bzw. Apportierhunde. Außerdem sind sie um einiges sensibler, was vielleicht die Erziehung erleichtert, aber eventuell auch damit einher gehen kann, dass Ängste und Unsicherheit ein größeres Thema darstellt.
Ansonsten macht es Sinn, nochmal in sich zu gehen, ob man wirklich einen Hund will. Den perfekten Hund gibt es nicht. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten - aber genau das macht das Leben mit einem Hund doch auch aus. ☺️