Wir haben auch einenen Mudi-Mix aus Ungarn, über Tierschutzorganisation erhalten. Vermutlich auch von einem dieser Massenzüchter, welche die Tiere, die nicht voll den Rassestandards entsprechen in den Tierschutz abgeben. Unserer hat Knickohren und nicht die erwünschte schwarze Nase.
Als wir ihn mit einem Jahr bekommen haben war er noch weiss, mittlerweile eher cremefarben. Und ein absoluter Goldschatz in der Familie, hochsensibel, sehr aufmerksam, Lernbereitschaft und unglaublich auf uns, seine Meute bezogen. Allerdings klagen wir auch nicht mehr über Langeweile. Der Hund braucht Aufgaben und will beschäftigt werden. Da reichen auch 2000 qm Garten nicht. Täglich mindestens drei Runden spazieren gehen, so etwa 10 km pro Tag ist das Pflichtprogramm. Fahrradfahren ist für ihn das größte. In Ermangelung von Schafen oder Rindern treibt er dann halt gerne das Fahrrad, vesonder wenn man sich erdreistet ihn beim Wettrennen zu überholen. Wenn ich das Fahrrad aus der Garage hole, dann erfährt das natürlich auch die ganze Siedlung, das er sich gerade tierisch freut.🙂
Kurzfristige Spitzengeschwindigkeiten von 35-38 kmh sind kein Problem. Dauerläufe von 17 kmh auch über lange Distanzen locker haltbar. Familienfahrten mit Ebike von 35 km steckt er locker weg. Da dreht er zwischendurch noch gerne ein paar Extrarunden über Felder, die er liebend gerne im Gallopp umkreist, jagt noch schnell ein paar Hasen oder nimmt ein kurzes Bad im Bach 😊
Das es ein Mudi ist war schnell klar. Zu Beginn hat er alles getrieben und gejagt was in der Nähe war. Als wir das erste Mal an einer Weide mit Jungkühen vorbeigekommen sin ist er total ausgeflippt und nach ca. 30 Sec. standen sämtliche Kühe sauber in der Mitte der Weide im engen Kreis. Bis heute sind Schafe etwas was ihn unweigerlich in Hab-Acht-Position bringt.
Aber im Laufe eines Jahres konnten wir ihm langsam und geduldig beibringen seine Impulse unter Kontrolle zu bringen. Im Moment kann ich mich darauf verlassen, dass er selbst in der Setzzeit unangeleint nicht hinter Rehen hergeht. Noch diese Woche liefen wir im Halbdunkel über einen Waldweg und er schaute 50 m vor mir interessiert in den Wald. Als ich mit dem Rad näher kam lief ein Reh mit ziemlichen Lärm in den Wald, dass 3-5 m vom Weg weg gestanden hat. Unser Goldstück schaute mich fast schon bettelnd an, aber nach deutlicher Ansprache lief er weiter.
Die Kunst bei ihm war in der Erziehung ausgesprochen vorsichtig vorzugehen. Denn auf Bestrafung reagiert er hochsensibel. Wenn man ihn mal angepflaumt hat, dann war das noch einen Tag später im Verhalten zu spüren. Auf der anderen Seite wollte ich auch nicht so ein Leckerchen-dressierten Hundeklon haben, sondern schauen wie man in der Erziehung Raum für eigene Hundepersönlichkeit gibt, halt wie Rudel funktionieren, so wie ich sie kennen gelernt habe.
Das Experiment ist gelungen: Wir haben einen Köter der voll selbstbewusst ist und uns abgöttisch liebt. Der den typischen Mudi-Dickkopf hat, der ihn auch manchmal trotz klarer anderweitiger Ansagen sein Ding macht.
Der aber ein unglaubliches Gespür dafür hat, wann er kurz davor ist zu überziehen oder überzogen hat. Köterli hat eine perfekte Antenne dafür wann der Punkt des überziehens kommt. Eigentlich brauch ich -wenn er mal wieder eine Extratour dreht- das Handy rausholen und den Entschluss zu fassen dass ich ihn tracken möchte um rauszubekommen wo er ist, dann steht er auch schon schwanzwedelnd hinter mir 🙂
Ansonsten ist einer seiner Spitznamen Pöblo, weil er unglaublich gerne rumpöbelt, besonders wenn die Hunde größer sind. Er hat einen Riesenspaß daran Hunde, die mindestens doppelt so schwer sind wie er stramm stehen zu lassen. Und er sucht sich dabei hinterhältigerweise immer Hunde aus bei denen klar ist, das sie eher schüchtern sind. 😊 Es kam bei solchen Aktionen noch nie zu einer Beißerei. Es flogen höchsten mal ein paar Fellflusen Auch dieses Verhalten bekommt er mittlerweile meistens unter Kontrolle, ausser er ist unausgelastet oder sehr aufgeregt.
Ach ja, unser Kläffo kann natürlich nur sehr selten jemanden unkommentiert in die Nähe der Haustür kommen lassen. Und Hunde hinter dem Gartenzaun sind auch mal gerne Anlass für lautstarke Diskussionen. 🙂
Es kommen auch keine Rehe mehr in den Garten um die Rosen abzufressen. Und dieses Jahr haben wir erstmals eine Chance Kirschen von unseren Bäumen abzubekommen, weil er die Wildtauben und Amseln in Schach hält 🙂
Die Kaninchen und Eichhörnchen haben sich drann gewöhnt, das sie von ihm gerne mal gejagt werden. Sie haben sich spitz bekommen, das ein Mudi zwar treibt, aber sich nicht einschleichen oder auf dir Lauer legen kann. Und das man ihn schon auf 50 bis 100 m hört, wenn er sich darüber aufregt, dass da ein Karnickel mitten in seinem Garten sitzt. Ich hege mittlerweile den Verdacht, das die Karnickel, die unter Nachbars Gartenhaus an unserer Grundstücksgrenze es sogar ganz gut finden, einen Wachhund zu haben. Die sitzen gelegentlich vor unserer bodentiefen Wohnzimmerscheibe hinter der unserer Hund fiepsend seinen Trieben ausgeliefert ist. 😊
Moin zusammen. Unser will auch das Fahrrad hüten. Wir üben täglich. Ich schiebe das Rad und er muss rechts daneben herlaufen. Mittlerweile geht es besser, versucht aber gelegentlich immer noch in den Vorderreifen zu beissrn. Am schlimmsten ist es, ich versuche aufzusteigen. Irgendeinen Tipp wie ich effizienter mit ihm trainieren kann? Wäre sehr dankbar für Tipps. Selbst unserem Trainer gehen die Ideen aus.