Der Thread ist zwar schon älter, aber ich kann mich den Ausführungen komplett anschließen. Unser 4-jähriger Floki ist zwar nur ein halber Setter, aber diese genetische Hälfte schlägt komplett durch.
Im Haus ist er sehr entspannt und ruhig (das haben wir aber auch vom ersten Tag an sehr gefördert). Draußen ist er ein absolutes Powerpaket und rein körperlich kaum auszulasten. Dazu ein unfassbarer Jagdtrieb, egal ob Fährte oder ob der Wind irgendeinen Geruch rüberweht.
Nach einem Jahr konsequentem Schleppleinentraining, Impulskontroll-Training und vielen Besuchen am Rehgehege können wir ihn auf den Standardrunden mittlerweile wieder frei laufen lassen. Allerdings bedarf es permanenter Aufmerksamkeit - falls man die Gedanken schweifen lassen oder sich entspannt unterhalten möchte, bleibt die Leine dran. Wir haben das Vorstehen belohnt, so dass er es eigentlich zuverlässig zeigt und in dem Moment noch abrufbar ist. Wenn man aber diesen kurzen Zeitpunkt verpasst und er erst einmal in Fahrt ist, ist ein Abruf kaum möglich. Und es gibt Tage (je nach Temperatur und Witterung) , an denen die Leine dran bleibt, weil er zu reizempfänglich ist.
Die Auslastung für die Nase machen wir über Futterbeutelsuche (wobei das kaum eine Herausforderung ist), Fährtenarbeit und Mantrailen. Vor allem das Trailen liebt er. Der Aufwand ist enorm (gewesen), aber wir haben die Zeit und können uns einen weniger temperamentvollen und lernbegierigen Hund nur schwer vorstellen. Allerdings haben wir den Aufwand im Vorfeld definitiv unterschätzt.
Beim nächsten Hund mit einem solchen Kaliber würden wir aber auch von Anfang an noch mehr den Fokus auf Impulskontroll-Training und Steadiness legen - das haben wir aus Unerfahrenheit nicht von Anfang an genug gefördert.
So, das war jetzt ganz schön lang, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen nochmal 😊.