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Celine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 39
zuletzt 3. Nov.

Dobermann - Vermittlung. Von der Couch auf den Hof

Guten Abend, meine Betreuungshündin, die ich 4 Monate täglich betreute verliert durch den plötzlichen Tod und den einhergehenden Problemen ihr Zuhause. Nun konnte ich über 3 Ecken endlich potenzielle Interessenten finden. Wir hatten ein Telefongespräch und die Infos würde ich gerne teilen. - 4000 qm Grundstück - bereits kastrierter Dobermann vorhanden - beheizte Hütte auf dem Grundstück Derzeit befindet sich der vorhandene Dobermann tagsüber auf dem Grundstück (zu jeder Jahreszeit) und wird abends ins Haus gelassen. Ins Bett oder auf die Couch darf er nicht aber natürlich hat er ein Korb. Das würde natürlich für Shiva ebenso gelten. Meine Frage an euch, da Shiva ein absoluter Bett und Couchhund ist. Kann sie sich an das Leben tagsüber auf dem Hof gewöhnen? Jetzt beginnt gerade die olle Jahreszeit und sie liegt gerne eingekuschelt im Bett. Andererseits könnte sie endlich der Aufgabe des Bewachen nachgehen.
 
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Jochen
31. Okt. 11:17
Es kann durchaus alles sehr ordentlich sein, ich wäre bei der Haltung trotzdem raus. Dobermänner sind sehr sensible, menschenbezogene Hunde. Der Rüde ist das womöglich seit Welpe so gewohnt. Schauen kann man....
Absolut! 👍 Natürlich gibt es Hunde, die damit zurechtkommen, aber für einen Dobermann ist das nichts (Ausnahmen ...), die sind nicht nur sehr sensibel, sondern auch sehr halterbezogen und brauchen engen Menschenkontakt. Mir tut der schon vorhandene Hund leid.
 
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Jochen
31. Okt. 11:21
Es kommt total auf den Hund an. Für Nero wäre das ein Traumleben. Der hätte nichts dagegen den ganzen Tag draußen zu sein und würde das sogar bevorzugen. Abends nicht auf Sofa und Bett zu dürfen ist reine Geschmackssache. Es gibt ja reichlich Haushunde, die das nicht dürfen. So ungewöhnlich ist die Form der Haltung am Ende auch nicht. Ist halt Hofhaltung mit Familienanschluss. Es gibt auch Hunde, die nur in solche Haltung vermittelt werden. Habe ich auch schon mehrfach gelesen. Dass das für viele Menschen ein NoGo ist kann ich mir vorstellen. Für viele Hunde ist es aber glaube ich viel weniger dramatisch, ok bis hin zu sehr geil. Jagdhunde werden auch oft draußen gehalten, damit sie witterungsbeständig sind. Auch in Deutschland. Für uns Normalo Haustierhalter ist das alles befremdlich, deswegen aber nicht automatisch schlecht.
Und dieser Schwachsinn mit der Jagdhundeabhärtung im Zwinger im Winter, ich muss mir die Augen zuhalten...
 
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Arinka
31. Okt. 11:24
Das ist sehr individuell. Meine Hunde lieben es draußen zu sein und zu wachen.
Aber ob das mit so wenig Fell jetzt ratsam ist...
 
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Julia 🐾Nero
31. Okt. 11:33
Und dieser Schwachsinn mit der Jagdhundeabhärtung im Zwinger im Winter, ich muss mir die Augen zuhalten...
Das hat nichts mit "Abhärtung" zu tun, sondern mit physiologischer Anpassung an die niedrige Temperatur.
Die Unterwolle wird dichter, das Deckhaar länger und wasserabweisender, die Durchblutung wird verbessert und Hunde legen eine kleine Fettschicht an.
Das passiert nicht, wenn der Hund 22 Stunden am Tag im 20 Grad warmen Wohnzimmer liegt.
Kann man auch machen, dann ist der Hund aber für die Jagd im Winter nicht ausreichend angepasst und kann eher unterkühlen.
 
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Jochen
31. Okt. 11:37
Das hat nichts mit "Abhärtung" zu tun, sondern mit physiologischer Anpassung an die niedrige Temperatur. Die Unterwolle wird dichter, das Deckhaar länger und wasserabweisender, die Durchblutung wird verbessert und Hunde legen eine kleine Fettschicht an. Das passiert nicht, wenn der Hund 22 Stunden am Tag im 20 Grad warmen Wohnzimmer liegt. Kann man auch machen, dann ist der Hund aber für die Jagd im Winter nicht ausreichend angepasst und kann eher unterkühlen.
Schon lange widerlegter Quatsch. Und wenn, wofür sollten sie die brauchen, deine eleganter formulierte Abhärtung? Unterkühlt dein Hund, wenn er draußen ist?
 
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Julia 🐾Nero
31. Okt. 11:42
Schon lange widerlegter Quatsch. Und wenn, wofür sollten sie die brauchen, deine eleganter formulierte Abhärtung? Unterkühlt dein Hund, wenn er draußen ist?
Von wem widerlegt und wo?

Ich habe echt keine Lust mit dir da rumzustreiten. Erst recht nicht, wenn du so kratzbürstig losschießt.

Wenn du glaubst aktuellere oder bessere Evidenz zu haben, dann teile sie doch mit dem Vermerk, dass meine Info angeblich nicht mehr aktuell ist, anstatt dich künstlich aufzuregen.
Nicht am Freitag bitte 😉.

Und nein, mein Hund unterkühlt nicht. Er wird aber auch nicht jagdlich geführt, steht bei nass-kaltem Wetter vor oder holt irgendwelche Vögel aus dem Wasser.
 
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Michi
31. Okt. 12:13
Danke für deine Antwort. 🙏🏻 Nach Rücksprache mit einer Hundetrainerin, die selber Dobermänner hat, habe ich mich dagegen entschieden. Ich habe denen offen und ehrlich geschrieben, dass Shiva von Anfang beim Menschen war und nicht das autarke Leben kennt. Die Fellstruktur ist auch für das Leben draußen im Winter nicht gemacht. Die Besitzerin geht selber mit dem vorhandenen Dobi mit Halti und leint ihn aus Angst nicht ab (auch wenn er sozial ist) Wer sagt mir, dass die Hunde nicht auch nachts draußen bleiben oder dass man dennoch 3 mal Tag mit denen Gassi geht und arbeitet? Deren Hund ist das von Welpenalter an gewöhnt aber nicht Shiva. Und die Beißvorfälle sind absolut vermeidbar gewesen. Bei mir läuft sie ohne Probleme und das würde in einem Hundeerfahrenen Zuhause auch weiterhin so laufen können. Da bin ich mir sicher.
Ganz genau richtig deine Entscheidung! 👏🏻
 
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Jochen
1. Nov. 08:20
Von wem widerlegt und wo? Ich habe echt keine Lust mit dir da rumzustreiten. Erst recht nicht, wenn du so kratzbürstig losschießt. Wenn du glaubst aktuellere oder bessere Evidenz zu haben, dann teile sie doch mit dem Vermerk, dass meine Info angeblich nicht mehr aktuell ist, anstatt dich künstlich aufzuregen. Nicht am Freitag bitte 😉. Und nein, mein Hund unterkühlt nicht. Er wird aber auch nicht jagdlich geführt, steht bei nass-kaltem Wetter vor oder holt irgendwelche Vögel aus dem Wasser.
Study on Canine Hypothermia (Rosenberger et al., 2002), in der die körperlichen Risiken von Kälteexposition für Hunde untersucht werden, insbesondere im Hinblick auf Hypothermie und die Notwendigkeit einer sicheren Unterbringung

Das was du meinst, ist sicher die Bildung von braunem Fett, dieser Bereich ist selbst bei Menschen noch weitgehend unerforscht, zB. warum wir dieses in erhöhtem Alter verlieren und wie wir diesen Prozess verlangsamen oder sogar neu aufbauen können. Der Hormesis Wechselreiz scheint dabei eine Rolle zu spielen (wo ist der im Zwinger?)
Und ja, entschuldige meine Schroffheit, aber Lobbyistennachgeplapper triggert bei mir einen emotionalen Wechselreiz 😀
 
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Julia 🐾Nero
1. Nov. 08:56
Study on Canine Hypothermia (Rosenberger et al., 2002), in der die körperlichen Risiken von Kälteexposition für Hunde untersucht werden, insbesondere im Hinblick auf Hypothermie und die Notwendigkeit einer sicheren Unterbringung Das was du meinst, ist sicher die Bildung von braunem Fett, dieser Bereich ist selbst bei Menschen noch weitgehend unerforscht, zB. warum wir dieses in erhöhtem Alter verlieren und wie wir diesen Prozess verlangsamen oder sogar neu aufbauen können. Der Hormesis Wechselreiz scheint dabei eine Rolle zu spielen (wo ist der im Zwinger?) Und ja, entschuldige meine Schroffheit, aber Lobbyistennachgeplapper triggert bei mir einen emotionalen Wechselreiz 😀
Wieso Lobbyisten Nachgeplapper?

Wenn Jäger alle doof sind und keine Ahnung haben, meinetwegen.

Was ist mit Schlittenhunden?
Die werden in Außenhaltung gehalten (von klein auf langsam daran gewöhnt).
Warum macht man das bzw welche physiologische Anpassung kann man beobachten?

Die Fellbeschaffenheit ändert sich (dichtere Unterwolle, längeres Deckhaar), die Wärmeproduktion und Kälteisoliering steigt (u.a. durch den Erhalt von braunem Fettgewebe, was du auch angesprochen hast), der Stoffwechsel passt sich an (Hunde in Außenhaltung bekommen ja auch 30% (oder so, weiß ich nicht mehr genau) mehr Futter), Extremitäten werden besser durchblutet.
Das macht man ja nicht einfach so und weil man Tierquäler ist. Außer man lehnt Jäger und die Ausbildung und den Einsatz von Schlittenhunden ab. Dann gibt es aber Herdenschutzhunde, die ebenfalls in Außenhaltung leben, das kann man natürlich auch ablehnen (wird aber komischerweise eher oft romantisiert).
Vielleicht sollte man sich als Sofahundehalter nicht als Nabel der Welt sehen und einfach alles kritisieren, was man nicht kennt oder dem eigenen Leben entspricht.

Hunde, die in Außenhaltung leben haben auch eine sichere Unterbringung, sprich einen isolierten, windgeschützten und trockenen Liegeplatz. Das ist essentiell und das zu verweigern ist tierschutzwidrig.
 
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Jochen
1. Nov. 11:17
Wieso Lobbyisten Nachgeplapper? Wenn Jäger alle doof sind und keine Ahnung haben, meinetwegen. Was ist mit Schlittenhunden? Die werden in Außenhaltung gehalten (von klein auf langsam daran gewöhnt). Warum macht man das bzw welche physiologische Anpassung kann man beobachten? Die Fellbeschaffenheit ändert sich (dichtere Unterwolle, längeres Deckhaar), die Wärmeproduktion und Kälteisoliering steigt (u.a. durch den Erhalt von braunem Fettgewebe, was du auch angesprochen hast), der Stoffwechsel passt sich an (Hunde in Außenhaltung bekommen ja auch 30% (oder so, weiß ich nicht mehr genau) mehr Futter), Extremitäten werden besser durchblutet. Das macht man ja nicht einfach so und weil man Tierquäler ist. Außer man lehnt Jäger und die Ausbildung und den Einsatz von Schlittenhunden ab. Dann gibt es aber Herdenschutzhunde, die ebenfalls in Außenhaltung leben, das kann man natürlich auch ablehnen (wird aber komischerweise eher oft romantisiert). Vielleicht sollte man sich als Sofahundehalter nicht als Nabel der Welt sehen und einfach alles kritisieren, was man nicht kennt oder dem eigenen Leben entspricht. Hunde, die in Außenhaltung leben haben auch eine sichere Unterbringung, sprich einen isolierten, windgeschützten und trockenen Liegeplatz. Das ist essentiell und das zu verweigern ist tierschutzwidrig.
Zitat:
Wieso Lobbyisten Nachgeplapper?
Wenn Jäger alle doof sind und keine Ahnung haben, meinetwegen.
Zitatende

Ach herrlich, erst kommst du mir mit der populistischen „burden of proof reversal“ Strategie und nun legst du mir plump Verallgemeinerung in den Mund.
Es sind gestrige Jäger gemeint (wie leicht aus dem Kontext abzuleiten gewesen wäre), die aus Abhärtungsgründen ihre Jagdhunde ganzjährig in Außenhaltung haben und für diese Haltung Ausnahmen im Tierschutzgesetz erwirkten. Viele Jäger sind aber auch klar im Kopf und ihre Hunde haben Familienanschluss.

Zitat:
Was ist mit Schlittenhunden?
Die werden in Außenhaltung gehalten (von klein auf langsam daran gewöhnt).
Warum macht man das bzw welche physiologische Anpassung kann man beobachten?
Zitatende

Schlittenhunde leben seit tausenden Jahren in diesen Umständen und haben sich über diesen irre langen Zeitraum physiologisch angepasst (nachgewiesen große genetische Unterschiede zB. zum Schäferund), keine andere Rasse könnte unter diesen Bedingungen lange übeleben, weder Jagdhunde und schon überhaupt gar nicht Dobermänner.
Und wie ich auch bereits schrieb, gibt es natürlich geeignete und weniger geeignete Hunderassen für Außenhaltung.
Das war es von meiner Seite zu dem Thema.