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Dogorama
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zuletzt 2. Mai

American Bully – Neue Einstufung als gefährlicher Hund in Braunschweig

Ab Januar 2025 wird der American Bully in Braunschweig als gefährlich eingestuft, was zu einer drastischen Erhöhung der Hundesteuer führt. Statt 120 Euro müssen Halter:innen dann 600 Euro pro Jahr zahlen. Die Stadt Braunschweig rechtfertigt diese Einstufung mit der Abstammung der American Bullys, da sie nun als Kreuzung aus American Staffordshire Terrier und Pit Bull Terrier angesehen werden. Trotz der steuerlichen Einstufung als gefährlich bedeutet dies nicht, dass alle Hunde dieser Rasse gefährliches Verhalten aufweisen oder zum Tragen eines Maulkorbs verpflichtet sind. Die höhere Hundesteuer soll laut der Stadt vielmehr als präventive Maßnahme verstanden werden, um die Haltung potenziell gefährlicher Hunde zu regulieren und Risiken zu minimieren. Diese Änderung löst bei vielen Hundehalter:innen Unverständnis aus, da sie ihre Tiere nicht als Bedrohung sehen und sich durch die finanzielle Belastung diskriminiert fühlen. • Was haltet ihr davon, dass der American Bully nun plötzlich als gefährliche Hunderasse eingestuft wird? Findet ihr das richtig? • Wie findet ihr es, dass solche Entscheidungen spontan und ohne Vorwarnung getroffen werden können? • Die Stadt Braunschweig rechtfertigt die Erhöhung als präventive Maßnahme, um die Anzahl der gefährlich eingestuften Hunde zu reduzieren. Doch sollte das Ziel wirklich sein, die Zahl der Hunde zu verringern? Oder sollte der Fokus eher auf besserer Erziehung und Aufklärung liegen, um potenziell gefährliches Verhalten zu minimieren? • Wenn ihr selbst einen American Bully habt, wie sind eure Erfahrungen mit dieser Rasse? Habt ihr das Gefühl, sie wird oft zu Unrecht als gefährlich abgestempelt? Diskutiert mit! Hier geht's zum Blogartikel: 👇 https://dogorama.app/de-de/blog/american-bully-einstufung-als-gefaehrlicher-hund-und-die-auswirkungen-auf-die-hundesteuer-in-braunschweig/
 
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Dogorama-Mitglied
15. Nov. 11:58
Also: In der HNA vom 15.11.2024 steht, dass 63 HH betroffen sind. 63 x (600 - 150)=28350 Mehreinnahmen. Lohnt sich das???
Warum nicht 🤷
 
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Dogorama-Mitglied
15. Nov. 11:59
Natürlich ist es für den, der verletzt wurde egal. Aber das ist dann nicht die Schuld der Rasse. Kurzes Beispiel: Ich sehe auf Instagram ganz oft Videos in denen Kleinkinder Schäferhunde belästigen und die Hunde ganz deutlich zeigen, dass sie das nicht wollen. Wenn der Schäferhund dann mal zubeißen würde, würde das nicht daran liegen, dass Schäferhunde von Natur aus gerne Kinder beißen oder sich da ein Schalter umgelegt hat, sondern weil die Eltern nicht eingegriffen haben. Diese Rassen werden oft von Leuten gehalten, die die Hunde mit Absicht aggressiv sehen wollen oder von Menschen, die sie aus Mitleid adoptieren. Und beide hält man mit steuern nicht auf
Ach ja doch Geld tut oft mehr weh, als alles andere.
Viele würden lebenslange Leinenpflicht und Maulkorb ohne Zögern in Kauf nehmen, aber bei Geld hört die Fanliebe auf.
Ich bin in Bayern aufgewachsen und habe wirklich kaum bis gar keine Listenhunde gesehen.
Außer beim Schulausflug ins Tierheim.
 
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Katharina
15. Nov. 11:59
In Deinem Beispiel, haben die Hundehalter ebenfalls die Aufsichtspflicht.
Es gibt zig andere Beispiele. Der Hund bellt 49 mal Fahrradfahrer an. Beim 50ten mal geht er nach vorne und beißt zu.

Kommt für viele Leute aus dem nichts war aber sehr weit im Voraus absehbar
 
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Katharina
15. Nov. 12:00
Ach ja doch Geld tut oft mehr weh, als alles andere. Viele würden lebenslange Leinenpflicht und Maulkorb ohne Zögern in Kauf nehmen, aber bei Geld hört die Fanliebe auf. Ich bin in Bayern aufgewachsen und habe wirklich kaum bis gar keine Listenhunde gesehen. Außer beim Schulausflug ins Tierheim.
Weil man sie in Bayern nicht legal halten darf.

Die Leute, die sie mit Absicht aggressiv sehen wollen, halten sie oftmals illegal.
Die Mitleidsmenschen haben ja eher noch mehr Mitleid wenn die Hunde auf einmal wegen erhöhter Steuer kaum noch gehalten werden
 
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Dogorama-Mitglied
15. Nov. 12:06
Weil man sie in Bayern nicht legal halten darf. Die Leute, die sie mit Absicht aggressiv sehen wollen, halten sie oftmals illegal. Die Mitleidsmenschen haben ja eher noch mehr Mitleid wenn die Hunde auf einmal wegen erhöhter Steuer kaum noch gehalten werden
Na doch Kategorie 2 darf man halten. Mit Negativzeugnis und Wesentest.
Aber in vielen Gemeinden sind die Steuern dermaßen hoch, teilweise über 1000€ im Jahr, dass es einfach unattraktiv ist.

Als häufigster Grund für Falschanmeldung der Rasse wird auch Steuerersparnis genannt. Zumindest laut meiner früheren Trainerin. Die hatte nämlich ziemlich viele "Labrador und Boxer Mixe" und immer waren es die Steuern, die man umgehen wollte.
Und leider auch noch stolz darauf war 🙈.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Nov. 12:06
Aber vermutlich nicht so viel um damit eine Stadt zu sanieren.
Hab ich das behauptet 🙈
 
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Ute
15. Nov. 12:08
Hab ich das behauptet 🙈
Du hast auf mich den Eindruck gemacht, als würde für die Stadt ein finanzieller Anreiz bestehen.
 
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Inga
15. Nov. 12:09
Es gibt zig andere Beispiele. Der Hund bellt 49 mal Fahrradfahrer an. Beim 50ten mal geht er nach vorne und beißt zu. Kommt für viele Leute aus dem nichts war aber sehr weit im Voraus absehbar
Da habe ich wahrscheinlich eine andere Auffassung von Aufsichtspflicht: Wenn mir jemand entgegenkommt, oder wenn ich bemerke dass mein Hund hinter mir etwas gesehen hat dann kommt der Kerl an die Leine. - Ich habe lange einen Malinois als Rettungshund gehabt, wenn ich sie mitnahm, dann war ich mir immer bewusst, dass sie sehr gutmütig war , aber einen enormen Schutztrieb hatte. War sie mit dabei, dann habe ich mir keine Unaufmerksamkeiten erlaubt. - Das erwarte ich von jedem HH der einen Hund mit einem bestimmten Potential führt.
 
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Katrin
15. Nov. 12:12
Ach ja doch Geld tut oft mehr weh, als alles andere. Viele würden lebenslange Leinenpflicht und Maulkorb ohne Zögern in Kauf nehmen, aber bei Geld hört die Fanliebe auf. Ich bin in Bayern aufgewachsen und habe wirklich kaum bis gar keine Listenhunde gesehen. Außer beim Schulausflug ins Tierheim.
Aber mal ehrlich das ist doch echt traurig.

Das Menschen ihrem Hund zumuten lebenslang draußen mit Maulkorb und an der 2m Leine gehen zu müssen nur weil es halt diese spezielle Rasse sein soll finde ich einfach egoistisch und ganz weit weg vom Tierwohl. Ganz gleich wie toll ich eine Rasse finden würde aber solch ein Leben wünsche ich echt keinen Hund.

Das Geld wäre mir da ehrlich gesagt egal.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Nov. 12:21
Natürlich ist es für den, der verletzt wurde egal. Aber das ist dann nicht die Schuld der Rasse. Kurzes Beispiel: Ich sehe auf Instagram ganz oft Videos in denen Kleinkinder Schäferhunde belästigen und die Hunde ganz deutlich zeigen, dass sie das nicht wollen. Wenn der Schäferhund dann mal zubeißen würde, würde das nicht daran liegen, dass Schäferhunde von Natur aus gerne Kinder beißen oder sich da ein Schalter umgelegt hat, sondern weil die Eltern nicht eingegriffen haben. Diese Rassen werden oft von Leuten gehalten, die die Hunde mit Absicht aggressiv sehen wollen oder von Menschen, die sie aus Mitleid adoptieren. Und beide hält man mit steuern nicht auf
Ich hatte ja A Mi gefragt, welche Maßnahmen sie für sinnvoll hält, um die Anzahl an tödlichen Hundeangriffen durch bestimmte Rassen zu verhindern oder zu reduzieren.
Also quasi zu fördern, dass bestimmte Rassen zu den richtigen Menschen kommen.
Leider hat sie nicht geantwortet.
Was wäre denn deine Lösung?

Die Regierung bzw Kommunen gehen halt den einfachsten und günstigsten Weg, die Haltung verbieten oder zumindest unattraktiv machen durch Auflagen oder Steuern.

Mir ist bewusst, dass viele Hunde bei den falschen Menschen sind.
Aber bei bestimmten Rassen sind die Konsequenz einfach daramatischer, wenn man sich die Todesfälle vor Augen führt.