Nach der Sache in Großbritannien, hab ich damit ehrlich gesagt gerechnet. Bisher trifft es mich nur indirekt mit meiner OEB (ist ein American Bulldog drin) aber trotzdem bereitet es mir Sorgen. Gefährliche Kampfhunde ist eben genauso ein Klischee, wie "alles" liebenswerte Knutschkugeln. Hunde sind sehr individuell und alles steht und fällt mit dem Halter. Wenn ich an gefährliche Begegnungen denke, sind so einige Hunderassen vertreten. Von klein, weil nicht ernstgenommen... Die meinen es aber genauso ernst, nur wird das eben toleriert... bis groß.
Die Listen und die gefährliche Einstufung macht diese Rassen zeitgleich leider noch interessanter für Idioten... Die genau dieses Image haben wollen. Und Geld war noch nie ein Indikator für Vernunft. Inwiefern halten also hohe Steuern die Menschen davon ab, sich wie Idioten zu verhalten? Oder Verbote? Ich sehe immer noch erstaunlich viele dieser Rassen mit kupierten Ohren und Rute. Die definitiv von Welpe an da sind. Ab nach Holland.... Das Image wird aufrechterhalten. Wir Menschen waren es, die diese Hunde für Kämpfe missbraucht haben... Und auch das gibt es nach wie vor.
Klar muss sein, es sind Kraftpakete.man muss in der Lage sein zu steuern wohin diese Kraft geht. Aber ein Deutscher Schäferhund wird zeitgleich nicht als gefährlich eingestuft und da hat die ganze Beißkraftlogik schon ein Loch.
Eine kurze Zündschnur kann ich Haley auch nicht andichten... Im Gegenteil. Dieser Geduldsfaden ist fast unendlich.
Nur eins muss ich klar feststellen. Als Halter einer solchen Rasse, muss man mental mindestens genauso stabil sein wie der Hund. Denn man wird Tag für Tag mit Vorurteilen konfrontiert. Muss aber ruhig bleiben. Genau wie der eigene Hund, der sich irrsinnig viel gefallen lassen muss, der sich, eben aufgrund dieses Images, nie und niemals benehmen dürfte wie Graf von Pöbel Rotz. Bei ihm wird es nicht geduldet, bei ihm wird es nicht belächelt oder verniedlicht.
Haley ist 3x gebissen worden und jedesmal war mein Gedanke eigentlich... "Wenn sie sich jetzt wehrt, ist sie die Böse" und "Für den kleinen furchtlosen Terrier oder Chihuahua oder Pinscher würden womöglich die Lampen ausgehen"... Das fänden die lachenden Besitzer dann wohl nicht mehr lustig und niedlich... Wie mutig der kleine Mann doch ist. " Da sind Einige auch wirklich doof. Das Leben für einen solchen Hund ist oft unfair. Die Menschen sind es auch.
Haley hingegen ist wie ein Fels in der Brandung. Unendlich geduldig, großartig mit Welpen und nervösen Junghunden, die ja doch gerne mal über Grenzen gehen. Sanft, liebevoll und durch nichts aus der Ruhe zu bringen.
Interessant finde ich, daß sie fremden Menschen begegnet... Wie sie ihr oftmals begegnen. Mit Misstrauen.
Und sie hat keine schöne Vorgeschichte und trotzdem ein durch und durch gutes Wesen.
Wenn ich mit ihr und einer Pflegehündin (wuscheliger Terrier Mix) laufe und die Reaktion der Menschen dann sehe, einmal auf Haley, dieser abfällige, skeptische, besorgte Blick und dann auf den kleinen Wuschel, ein Lächeln, ein Aaaw 😍
Und wer geht dann keifend nach vorne? Wer ist zickig und mit Vorsicht zu genießen? Da sag ich immer zu Haley "Mein Mädchen, die Welt ist ungerecht" 😜
Was in den Köpfen der Leute ist, dank der Medien und Listen... Können wir nicht ändern. Nur Tag für Tag aufs Neue demonstrieren, das sie sich Irren. Und Trotzdem trifft es eben auch nicht auf jeden dieser Hunde zu.
Und besagte Idioten ziehen immer weiter alle Anderen mit in den Dreck. Und das regt mich an den Listen so dermaßen auf. Dabei müssten sie selbst auf eine schlechte, gefährliche Halterliste.
Aber die Menschen urteilen nur über die Hunde, und die... Die ihnen auch nur entfernt optisch ähneln... nicht über die Halter und Umstände.
Und das... Ist nichts Anderes als Rassismus. Nur eben mit einer anderen Spezies 🤷