Pregabalin bei Arthrose?

Hi Irith, Pregabalin ist vor allem für neuropathische Schmerzen gedacht, sprich schmerzen, die durch Schäden an den Nerven selbst verursachen. Beispiel Bandscheibenvorfall usw. Ein Gelenk wäre da eher nicht neuropatisch und entsprechend wäre es eher nicht so ganz die richtige Indikation aber es könnte dennoch etwas helfen. Würde da aber eher zu einer anderen Klasse an Schmerzmitteln raten sofern da nichts gegen spricht. NSAIDs wären da vor allem vertreten. Falls Django aber zusätzlich zu der Schulter im Rücken schmerzen hat wäre das natürlich wieder genau das richtige dafür. Aussage oben ist jetzt auf die Schulter bezogen. Da aber am besten mit dem Tierarzt nochmal sprechen. Hoffe das hilft weiter. LG🐾

ja, ich weiß, dass Pregabalin auf neuropathische Schmerzen wirkt, daher wollte ich nochmal nachfragen, wie groß die Chancen sind, dass bei einer Schulter/Pfotenartbrose auch neuropathische Schmerzanteile vorhanden sind. Und ja, er hat auch Rückenschmerzen (war deswegen auch schon inkontinent)- die werden aber von einer sehr guten Physiotherapeutin/Osteopathin behandelt. Normalerweise würde ich es einfach mal ausprobieren, war mir aber gerade bei Pregabalin/Gabapentin sehr unsicher, ob man es einfach so ausprobieren kann

Hi nochmal, Wie oben erwähnt ist das eher nicht die richtige Indikation, da ja keine Nervenzellen geschädigt werden. Arthrose ist, wie sie sicher wissen, ein degenerativer Prozess der Knorpels und Knorpel ist an sich nicht durchblutet oder enerviert. An sich entsteht der Schmerz durch die Entzündung der Kapsel und vor allem durch das einwachsen der Nerven in die Knöchernen Areale unter des Knorpels oder den Knöchernen Zubildungen im Gelenk selbst. Genau dieses Einwachsen versucht man ja mit Librela dann zu bremsen indem man den Wachstumsfaktor für Nerven „abfängt“ bevor der wirkt. An sich ist das also eher ein Prozess wo Nerven wachsen und nicht kaputtgehen. Therapie besteht daher zusätzlich zu Librela schmerztechnisch vorallem aus NSAIDs da diese die Inflammation im Gelenk auch behandeln und es da verschiedene Stärken an Wirkstoff gibt, sodass eine Steigerung der Schmerztherapie möglich ist. Cortison und Hyaluronsäure direkt ins Gelenk macht man auch gerne, da das noch stärker die Entzündung bremst und die Hyaluronsäure zudem etwas Geschmeidigkeit in der Flüssigkeit wiederherstellt. Das wären also eher die Optionen die ich so ins Visier nehmen würde. Daher zu Pregabalin eher nein wenn es um die Schulter. Gibt es bessere Optionen. Und einfach ausprobieren würde ich grundsätzlich ablehnen bei Medikamenten und gerade hier. Als neuronal wirksamer Stoff der sehr nah mit dem Neurotransmitter GABA verwandt ist, wirkt der Stoff auch im Hirn selbst und ändert da das Gleichgewicht etwas. Entsprechend können da viele Nebenwirkungen auftreten und plötzliches Absetzen führt da Beispielsweise auch zu Epilepsie. Also echt nichts wo man „einfach so“ mal ausprobiert. Das muss man schon gut abwägen ob das Risiko der Nebenwirkung und die erwartete Wirkung die Gabe berechtigen und das sollte am besten ein Tierarzt machen, der das Tier kennt. Entsprechend da bitte wegen der Gabe insgesamt mal mit ihren vertrauten Tierarzt sprechen. Für den Rücken könnte das nämlich in Frage kommen. Hoffe das klärt die Frage. LG

Ich habe das Pregabalin von Djangos Tierärztin bekommen, werde ihr aber problemlos sagen können, dass ich auf Meloxidyl umsteigen möchte- Metacam hatte sie schon ausgeschlossen, weil Django lange eine IBD hatte und seine Leber auch nicht gerade in Topzustand ist. Da die Athrose sowohl in der Schulter als auch im Ellebogen und in der Pfote ist (der kleinenJagdterrier hat einfach zu viel in seinem Leben gebuddelt) und der Rücken ja auch nicht ok ist, sind Schmerzmittel die beste Option. vielen lieben Dank für die lange Antwort! Irith und Django

Hi nochmal, da muss ich mich dann zutiefst entschuldigen vorweg. Meine Absicht war es nur eine Eigenbehandlung zu verhindern bzw entmutigen. Eine vom Tierarzt abgegebene und verordnete Gabe ist was ganz anderes. Meloxidyl und Metacam wären an sich der gleiche Wirkstoff aber ich nehme an Metapyrin ist vllt gemeint. Das wäre ein anderer Wirkstoff, der nicht ganz so sehr auf den Magen-Darm-Kanal schlägt aber durch seine Wirkung aber auch ähnlich die Durchblutung von Magen und Pankreas beeinträchtigt. An sich aber weniger als das Metacam/Meloxidyl, sodass wenn eines versucht wird dann eher das Metapyrin. Da die Probleme des Hundes doch mehr betreffen als den Bewegungsapparat verstehe ich absolut die Tendenz es mit einem „Versuch“ eines eher suboptimalen Medikamentes zu versuchen, welches aber nicht die Organe so belastet wie die, die an sich indiziert wären. Hier wäre es aber wichtig bei Pregabalin die Nierenfunktion zu überprüfen, bevor mit der Therapie begonnen wird, sofern noch nicht beides geschehen ist. Da ich den Hund persönlich nicht kenne und auch gewiss die Erfahrungen in einer solchen Situation nicht habe würde ich empfehlen das mit Ihrer Tierärztin mal kritisch zu diskutieren. An sich wäre aber das Metapyrin das wo ein „Versuch“ schnell abgebrochen werden kann, etwas welches bei Pregabalin eher nicht so gut wäre. Entsprechend tendiere ich persönlich dahin. Hoffe das hilft ihnen etwas weiter. Alles Gute Ihnen 🐾

richtig, ich meinte auch Metamizol (Metapyrin) - sorry, zu viele Ms und zu warm, um zu denken ;-) Und: immerhin, die Nierenwerte sind super bei Django (und er hat eine Bilderbuchmilz) - also nicht alles im Argen

Django kriegt jetzt seit heute doch Pregabalin- weil er jetzt sehr sehr schlecht frisst meinte die Tierärztin, das es jetzt das richtige wäre. Zum Glück war die Arthrose mit Librela ok, als er anfing etwas weniger zu laufen- jetzt, mit über 15 Jahren läuft er jeden zweiten Tag noch 2-3 km. Ich bereite mich aber schonmal gedanklich darauf vor, dass er seinem Ende entgegen geht