Hallo Jasmin,
wenn Rüden geschlechtsreif werden, also in die Pubertät kommen, ist für viele das Leben fast nur noch von ihren Sexualhormen und dem Drang der Fortpflanzung bestimmt. Dieses Verhalten kann sich nach einiger Zeit bessern, es kann jedoch auch weiter fortbestehen. Wenn ein Rüde dauerhaft nur durch seine Sexualhormone kontrolliert ist, kann dies eine schwere Belastung für das Tier sein. Hier gilt es abzuwägen, ob es für den Hund sinnvoller ist seinen natürlichen Zustand beizubehalten, oder eine Kastration vorzunehmen.
Um deinen Hund ein wenig zu beruhigen, kannst du versuchen ihn so gut es geht abzulenken. Nimm sein Lieblingsspielzeug mit auf Spaziergänge, um seinen Fokus auf etwas anderes als auf die Hündinnen zu lenken. Auch kannst du durch Denkspiele und das Beibringen von Tricks sein Köpfchen fordern. Solche kognitiven Übungen lasten die Hunde zumeist viel mehr aus als reine körperliche Bewegung. Sollte das Verhalten aber weiterhin bestehen bleiben und eine Belastung für deinen Hund darstellen, solltest du eine Kastration in Betracht ziehen. Um "Auszutesten", wie dein Hund auf eine Kastration reagiert, gibt es die Möglichkeit zunächst einen Kastrationschip (Suprelorin-Implantat) einzusetzten. Dieser ist wenige Zentimeter groß und wird einfach unter die Haut gespritzt. Dort setzt der Chip kontinuierlich geringe Mengen des Wirkstoffs Deslorelin frei, welches den Fortpflanzungstrieb unterdrückt. Die Wirsamkeit des Chips hält durchschnittlich 6-12 Monate an (bei kleinen Hunden ggf. auch länger). Auf diese Weise kannst du deinen Rüden sozusagen "auf Probe" kastrieren und beobachten, wie sich sein Verhalten, sein Fell, sein Gewicht etc. verändert.