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zuletzt 22. Jän.

Zunehmende Zickereien und Auseinandersetzungen

Hallo zusammen, Ich habe zwei rüden (butch und Zeus, 2 Jahre und 2,5 jahre). Die beiden sind franz. Bulldoggen und aus dem tierschutz. In den letzten Wochen nehmen die Zickereien und Auseinandersetzungen zwischen den beiden immer mehr zu. Diese gehen fast immer von butch aus. Butch kann oft die aufdringlichkeit von Zeus nicht haben, aber es fängt leider schon beim Futter an. Butch muss immer beide Näpfe kontrollieren, ob alles leer ist. Kommt Zeus ihm zu nahe, wird er schon angeknurrt. Ist er zu nahe, geht er auf ihn los. Mittlerweile häuft es sich aber auch, wenn Zeus einfach nur an ihm vorbei geht, dass er angeknurrt oder angegangen wird. Ich muss gestehen, Zeus ist manchmal wirklich sehr aufdringlich, möchte ihn am liebsten den ganzen Tag zum spielen auffordern und versteht andersherum aber leider auch nicht, wenn butch nicht möchte. Mir wurde ein Hormonchip oder die Kastration empfohlen. Bevor ich beide kastrieren lasse, würde ich den hormonchip erstmal ausprobieren. Hat jemand Tipps, wie ich mich hier am besten verhalten soll, was ich Erziehungsmäßig machen kann, damit butch nicht so die Diva rauslässt? Ich muss auch hinzufügen, dass butch insbesondere in Bezug auf mich sehr einnehmend und schnell eifersüchtig ist. Ich suche auch immer noch eine hundeschule. Über Tipps wäre ich wirklich dankbar. Auch über hundeschulen / Trainer im Raum Dortmund.
 
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Mary-Lou
22. Jän. 16:59
Ehrlich gesagt würde ich von Chip und Kastration erstmal Abstand nehmen. Ist kein Allheilmittel. Vielleicht hilft, wenn DU die Situationen zwischen den beiden klärst und nicht dass sie es selbst klären müssen. Wenn du merkst, dass der eine aufdringlich ist, gehst du dazwischen und hälst ihn davon ab dem anderen auf die Nerven zu gehen. Wenn gefuttert wird, ist Abstand (ggf anderes Zimmer?). Napf vom Nachbarn kontrollieren geht dann schonmal nicht mehr. Also wie gesagt, ich denke du musst da mehr "regeln". Aber nicht "böse" sondern z. B. den kleinen Nerver wegschicken wenn er lästig wird. Und wenn Butch knurrt, wenn er an Zeus vorbei geht, kommt ein strenges "lass das", wenn sie den Befehl kennen oder du stellst dich zwischen sie. Das mit dem anknurren beim vorbeilaufen ist evtl. provokation. Er könnte ja auch nen Bogen machen. Damit zeigst du beiden, dass du souverän bist und die Kontrolle hast.
Ich dachte, man soll Knurren nicht unterbinden oder verbieten, weil es dann sein kann, dass der Hund dann beim nächsten Mal sofort schnappt oder beißt, wenn Knurren unerwünscht ist? Ich habe es außerdem so verstanden, dass nicht Butch an Zeus vorbeigeht, sondern umgekehrt Zeus geht an Butsch vorbei und Butch knurrt.
 
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Daniela
22. Jän. 23:51
Die Hunde müssen immer und stets absolut fair behandelt werden. Mit unseren beiden mache ich es stets so, dass ich z.B. beide zu mir hole, ins „Sitz!“ bringe, sie dann mit ihrem Namen anspreche und dann ein Leckerchen gebe. Danach dürfen sie nicht schnappen, sondern müssen es ganz vorsichtig nehmen. Danach ist dann die andere dran. Immer im Wechsel. Wenn es Futterzeit ist, dann schicke ich beide auf ihren Platz, bereite in Ruhe ohne die Hunde in meiner Nähe das Futter und dann füttere ich IMMER in getrennten Räumen. Die Kleine bekommt ihr Futter im Flur, dort stelle ich die Schüssel hin, dann rufe ich die Kleine zu mir und gebe die Schüssel frei. Tür zu! Dann stelle ich der Großen die Schüssel vor der Küche hin, rufe sie ab und gebe das Futter frei. Beide Hunde werden dann auch von den Menschen komplett in Ruhe gelassen beim Futtern. Ist die Große fertig räume ich die Schüssel erst weg, bevor die Kleine wieder zu uns in den Wohnbereich kommt. Auch die Schüssel aus dem Flur wird weggeräumt. Beide dürfen nicht die Schüssel der anderen kontrollieren. Wenn deine Hunde getrennt nicht futtern, dann würde ich mal damit anfangen deutlich weniger in die Schüssel zu tun. Den Rest gibt’s im Training. Kauartikel bekommen beide jeweils auf ihren getrennten Plätzen. Beide haben ein unterschiedliches Tempo, von daher bekommen beide etwas der Größe angemessen, sodass beide in etwa gleichzeitig fertig sind. In der ersten Zeit haben wir dabei höllisch aufgepasst, dass die erste, die fertig ist nicht anfängt die andere zu ärgern oder wegzunehmen. Mittlerweile können auch beide im Restaurant nebeneinander auf der Decke liegen (zusammen auf einer Decke! 😉) und die Rinderkopfhaut kauen. Und wer zuerst fertig ist lässt die andere in Ruhe. Trainieren tue ich auch immer mit beiden zusammen im Haus. Eine muss aufs Kissen und darf zugucken, während ich irgendwas mit der anderen übe und mit Leckerlies belohne. Und dann wird gewechselt. Auch eine wunderbare Impulskontrolleübung für die andere, die warten und zugucken muss. Also immer alles zusammen machen und den Hunden vermitteln, dass 1. die Menschen Futter und Leckerli managen und 2. alles immer gerecht und fair ist, das checken die Hunde recht schnell. Beide Hündinnen sind nicht kastriert und zur Läufigkeit sind die Lunten deutlich kürzer. Da hilft nur: aufpassen, Hunde zeitig trennen, wenn der eine ärgert dann rechtzeitig unterbrechen bevor der andere eskaliert. Ich lasse natürlich zu, wenn beide in einem Körbchen kuscheln wollen, aber wenn die Luft brennt, dann manage ich doch lieber etwas mehr und schicke jede auf auseinander liegende Plätze. Wenn’s richtig brenzlig wird dann schnappe ich mir beide und gehe ne große Runde gassi, wo beide auch mal im Freilauf miteinander Dampf ablassen können.