Ich habe hier einen eher unsicheren Vertreter, der aber total neugierig ist und darum trotzdem gern mal neues erkundet. Er ist auch vorrangig nicht Umweltunsicher, sondern hauptsächlich gegenüber anderen Lebewesen.
Wenn er einen Weg vorschlägt, gehe ich den oft mit ihm. Manchmal sehe ich dann auch später den Grund, warum er diesen Weg gehen wollte - zum Beispiel weil auf dem anderen Weg ein Hund läuft, den ich vorher nicht wahrgenommen habe. Selten ist es auch mal der Hundekumpel, der auf dem vorgeschlagenen Weg unterwegs ist.
Auch wenn wir in neuen Gegenden wandern sind und es mehrere Optionen gibt, darf er oft entscheiden. Er wählt zielsicher den besten Weg aus (tatsächlich, die anderen sind oft auch für uns Menschen schwerer begehbar!) oder wenn ich den Trampelpfad verliere, bleibt er an der Abzweigung stehen und fragt, ob das so wirklich stimmt.
Er ist damit definitiv nicht überfordert und entscheidet auch nicht alleine, sondern wir sind eigentlich immer in der Kommunikation und entscheiden gemeinsam (er schlägt vor, ich stimme zu oder eben auch mal nicht). Meistens orientiert er sich daran, in welche Richtung ich gehe (das weiß er durch die Körpersprache auch, wenn er vor mir läuft), manchmal schlägt er Änderungen vor und sehr oft werden die angenommen. Zuhause allerdings eher selten, da wir hier nicht so viele Optionen haben, wo man gut laufen kann, da schlägt er eher Bögen aufs Feld vor etc.
Wenn er irgendwo gar nicht hin will, respektiere ich das auch (Ausnahmen bestätigen die Regel, zb ein neuer Tierarzt).
Ich glaube, dass er durch diese Entscheidungsfreiheit tatsächlich glücklicher ist, weil er ja valide Gründe hat, warum er jetzt so entscheiden will und damit oft Konflikte umgeht, die ich aufgrund meiner schlechteren Sinne noch gar nicht wahrgenommen habe. Hauptsächlich ist es aber positiv für unsere Beziehung, dass er das darf, und er nicht in unangenehme Situationen gebracht wird (wenn vermeidbar).