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Nina &
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zuletzt 5. Nov.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Nadine
23. Okt. 21:49
OK, wann muss er ins Bett?
Keins Sorge, der sagt dann dir, wann DU ins Bett musst 🤣
 
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Sabine
23. Okt. 21:53
Keins Sorge, der sagt dann dir, wann DU ins Bett musst 🤣
🤣🤣🤣 aber er schläft nicht bei mir im Bett, oder?
 
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Nadine
23. Okt. 22:00
🤣🤣🤣 aber er schläft nicht bei mir im Bett, oder?
Du meinst in seinem Bett? Wo du mit Glück auch rein darfst? 😇 Vielleicht sollten wir aufhören, den Thread hier zu sprengen ^^
 
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Jules
23. Okt. 22:07
Hab nie mit Schleppleine gearbeitet.. hab franz 3 Tage nachdem ich ihn geholt habe direkt ohne Leine an der Isar laufen lassen. Da war er 9 Wochen alt. Dachte mir - er denkt ich bin seine neue „mama“ der kommt schon wieder. Hab ihn von Anfang an gepfiffen und mit Mega leckeren Sachen belobt wenn er kam .( Hundeleberwurst ist der Kracher) Als er in der Pubertät manchmal meint er muss nicht hören - hab ich gepfiffen- gewartet und mich dann hinterm Baum versteckt.. dann hat er mich nicht mehr gesehen und Angst bekommen - bis ich ihn wieder gepfiffen habe - beim nächsten mal war er dann beim ersten Pfiff wieder da 😂 Habe aber festgestellt: wenn ich gestresst oder genervt bin merkt er das und der Rückruf funktioniert tendenziell gegen 0. Hunde scheinen die eigenen Gefühle einem zu spiegeln ?!
 
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Jules
23. Okt. 22:10
Hallo 🙋‍♂️ Ich habe von Anfang an in der Erziehung den Fokus auf Rückruf und Leinenführigkeit gelegt. Soll heißen, das er von Anfang an auch mal Rechts oder Links in die Felder, Wiesen oder in den Wald durfte. Ein Pfiff und er kam und kommt auch heute sofort zurück. Das hat aber auch meiner Meinung nach viel mit Vertrauen und Bindung zu tun. Mein Eddie ist jetzt 1,5 Jahre alt und voll in der Pubertät. Und trotzdem funktioniert es wirklich gut.
Sehe ich auch so ! ☺️
 
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Nina &
23. Okt. 22:15
Ich denke, dass es wichtig ist, den Druck von Außen erst mal abzulegen. Es ist egal, was andere sagen. In solchen Foren wie hier wird der Druck oftmals noch weiter aufgebaut. Wenn man ständig mit dem Gedanken durch die Gegend läuft:" Was könnten die anderen sagen?" und/ oder immer vom Schlimmsten ausgeht, dann verliert man den Fokus aufs Ziel (wie bei den Hunden mit der Ablenkung). Bei anderen Hunden hast Du ein ungutes Gefühl. Da würde ich mich mit einer Bekannten und Hund treffen und das aneinander Vorbeigehen üben. Super ist, wenn die Hunde sich toll finden. Dann liegt es an Dir, Deinen Hund bei Dir zu halten (also Training für Dich). Die nächste Stufe wäre dann, Deinem Hund die Freigabe zu geben, aber sofort wieder zurückzurufen. Die Distanz kann man dann erhöhen. Dann kommt der Abruf, wenn die Hunde zusammen sind. Dann wieder mal dran vorbei gehen, ohne das die Hunde zusammen kommen dürfen ... Du wirst merken, dass Du Vertrauen aufbaust, je öfter Du das schaffst und Dein Hund lernt, sich an Dir zu orientieren/Dir zuzuhören. Aber ich kann echt nur den Tip geben, dass Du Dich von dem Druck von Außen nicht beeinflussen lässt. Ihr viele Situationen trainiert (vom Leichten zum Schweren) und ihr darüber Eure Kommunikation aufbaut und viele Situationen selbstverständlich werden. Ich hoffe, ich konnte verständlich erklären, worauf ich hinaus möchte.
Ja, ich verstehe was du meinst. Und du hast auch Recht. Ich hab immer die Leute verflucht, deren Hunde auf meinen einfach zulaufen, weil sie nicht auf den Rückruf ihres Halters gehört haben. Und nun möchte ich halt nicht auch so jemand sein. Deswegen bin ich da so vorsichtig. Aber wenn man nie was riskiert, kann man es halt auch nicht wirklich üben. Misserfolge gehören eben immer dazu. Danke für deine Worte, das hilft mir, meine Sichtweise zu überdenken.
 
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Alexa
23. Okt. 22:18
Ich arbeite mit Bindung und Orientierung. Das ist im Alltag aufgebaut. Somit erziele ich für mich, dass der Hund erst gar nicht weit weg geht. Achja direkt von Tag 1 lass ich sie in den Freilauf.
 
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Nina &
23. Okt. 22:24
Ich arbeite mit Bindung und Orientierung. Das ist im Alltag aufgebaut. Somit erziele ich für mich, dass der Hund erst gar nicht weit weg geht. Achja direkt von Tag 1 lass ich sie in den Freilauf.
Als er Welpe war, hab ich ihn auch laufen lassen. Da funktionierte es auch super. Mit Einsetzen der Pubertät gab es die ersten Reibereien auf dem Hundeplatz und da hab ich wohl irgendwann das Vertrauen verloren. Er würde auch nicht abhauen, wenn er mich auf dem Hundeplatz aus den Augen verliert, dann lässt er alles liegen und sucht mich.
 
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Nadine
23. Okt. 22:30
Ja, ich verstehe was du meinst. Und du hast auch Recht. Ich hab immer die Leute verflucht, deren Hunde auf meinen einfach zulaufen, weil sie nicht auf den Rückruf ihres Halters gehört haben. Und nun möchte ich halt nicht auch so jemand sein. Deswegen bin ich da so vorsichtig. Aber wenn man nie was riskiert, kann man es halt auch nicht wirklich üben. Misserfolge gehören eben immer dazu. Danke für deine Worte, das hilft mir, meine Sichtweise zu überdenken.
Ich sehe das genau wie du und hasse es, wenn ein unangeleinter Hund angebrettert kommt. Wenn ich aber sehe, der Halter ist ernsthaft bemüht und kümmert sich und entschuldigt sich, ist das halb so wild. Außer natürlich es passiert dem regelmäßig. Keiner ist perfekt. Man kann Risiken minimieren, that's it. Ein gewisses Risiko besteht immer. Man sollte natürlich realistisch einschätzen, wo es zu 99% klappen wird und wo man eher auf Nummer sicher geht und die Leine dran ist. Ich hab aber auch schon zum Beispiel mal nen Mensch mit Hund übersehen, der hinter dem einzigen großen Busch am Weg stand 🙈 Oder einfach an ner Ecke gepennt, wo uns monatelang nie jemand entgegen kam. Mittlerweile ist mir so was zum Glück schon sehr lange nicht mehr passiert 😊 Bei uns habe ich auch festgestellt, wayne ist weniger im "Erkundungsmodus", wenn er nicht vorlaufen darf. Interessanterweise unterscheidet er da zwischen Leine - alles gechillt - und Freilauf - erst mal alles abchecken. Wenn ich ihn an kritischen Stellen hinter mich schicke, ist er deutlich entspannter und reagiert nicht so schnell auf Reize. Wenn wir meinen Freund dabei haben, läuft er so auch mal an unübersichtlichen Wegen frei, eben zwischen uns. Wir halten dann Abstand, sodass er auch entspannt schnüffeln kann. Besonders bei schwierigeren schmalen wegen laufen wir eh nie direkt hintereinander. Und so sieht einer was von vorne kommt und der andere hat immer den Hund im Blick. Und selbst Wayne achtet darauf, dass immer noch alle da sind und wartet auf die Person hinten 😊 So hatten wir ihn letztens auf komplett unbekanntem und unübersichtlichen Gelände mit vielen Kurven, Steigungen usw 12km im Freilauf. Anders hätte ich das da wohl nie gemacht. Das musste er aber auch erst lernen, früher konnte er überhaupt nicht hinten (oder halt nicht vorne) laufen. Aber eventuell hilft dir ja auch so etwas in der Art als alternatives "Sicherheitsnetz" zur Schleppleine. Mir gibt sowas dann immer nochmal mehr Vertrauen.
 
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Kassandra
23. Okt. 22:37
Genau einer meiner Alpträume 😖
Wobei das tatsächlich an einer Stelle war wo ich Carl niemals frei laufen gelassen hätte.