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Nina &
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zuletzt 13. Jän.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 19:19
Das ist natürlich echt schön wenn der Hund gerne von sich aus so nah Kontakt hält , wäre mir ehrlich gesagt auch lieber , aber so ist das halt nicht jeder Hund ist gleich man muss schauen wie man damit umgeht und trotzdem fair bleibt und Kompromisse findet mit denen beide zufrieden sind , ich weiß ja das Nero gerne weit voraus rennt, im Zweifelsfall haben wir auch das Signal stopp, oder auf Entfernung sitzen das klappt dann auch , aber meist hört er auf den pfiff dann kommt er direkt.
War bei Rocket anfangs auch so 30-50 Meter ist er vorgerannt, er hat eher nen großen Radius.
Fuß laufen fand er auch eher schwer, er hält sich typisch Hüti lieber außen/ auf Distanz.
Hab dann so 20 Meter festgesetzt und noch 10 Meter Puffer falls er mal bissi länger zum langsamer werden braucht.
Aber da ist dann auch Schicht im Schacht.
So haben wir nen guten Kompromiss gefunden.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 19:25
Ich meinte auch nicht unbedingt wenn ein Reh in der nähe ist ich glaube da verlieren die meisten HH 😄 Ich meine zwischendurch , finde heraus was dir und deinem Hund Spaß macht das verbindet, außerdem macht Carl das ja schon gut , er schaut regelmäßig wo du bist und hält somit kontakt aber eben über eine weitere Entfernung das ist ja auch im Grunde völlig in Ordnung.
Hatte ich ja heute, normal ignoriert er die immer, seit der Prüfung findet er sie doch interessant und guckt, aber die letzten Monate wollte er 3 mal doch hin.
Heute hab ich dann gepfiffen, darauf ist er mehr oder weniger stehen geblieben, hat dem Reh noch hinterhergeguckt und aufn zweiten Pfiff kam er direkt zu mir.
Hab ihn dann erstmal bissi im Fuß gelassen bis er wieder runterkam und dann durfte er auch wieder laufen.
Mittlerweile kommt er zwar manchmal nicht direkt bei so hoher Erregung, aber zumindest bleibt er dann stehen und denkt kurz nach und aufs zweite mal kommt er dann direkt.
Ist auch ok.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Okt. 07:34
Ja genau dafür muss ich den Hund aber aktiv wieder zu mir, bzw meinen Nahbereich zurück rufen. Es ist ja schön wenn es Hunde gibt die das von sich aus machen. Aber ich wüsste nicht wie ich Carl beibringen soll, das er von sich aus in meinem (nicht das was er für akzeptabel hält) Nahbereich bleiben soll. Da kann ich noch so schön mit Leckerli um mich werfen und mich versuchen interessant machen. Wenn ich versuche ihn draußen zu animieren werde ich meisten doof angeschaut, vielleicht wird nochmal kurz vorbei geschaut ob ich was leckeres in der Tasche habe. Wenn das aber aus seiner Sicht nicht geil genug ist was ich in der Tasche habe, dann bin ich niemals so interessant wie die Umgebung. Er kommt zwar zurück wenn ich ihn rufe, weil wir das geübt haben und wir eine gute Bindung haben. Aber ich mache mir keine Illusionen, das die Umwelt für Carl immer die ultimative Belohnung ist, und die ist meistens nicht im meinem Nahbereich den ich für eigentlich akzeptabel halte.
Naja, das bringt man ihnen bei, indem man es sehr aktiv und dicht und trainiert.

Guinness hätte sich ursprünglich auch gerne deutlich weiter selbstständig gemacht, incl ab ins Gebüsch und hinter was her (was immer nochein Restrisiko ist)

Aber wenn man über viele Monate konsequent bei einer gewissen Entfernung das Abstoppen, Zurück orientieren und Zurückkommen einfordert bzw attraktiv gestaltet, stellt sich auf Seite des Hundes schon eine diesbezügliche Gewöhnung ein. Inzwischen macht er das grossteils von selbst und wird dafür nach wie vor so gut wie jedes Mal zumindest mit einem Nicken oder Lob bedacht, seeehr häufig auch noch belohnt.
Und das mehrere zig Mal pro Spaziergang.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Okt. 07:41
Ja irgendwo abbiegen haben wir auch schon gemacht. Das einzige was Carl meiner Meinung nach dadurch gelernt hat ist zu checken: och die finde ich wieder und wenn ich hier noch bischen lang gehe, dann Brauch ich gleich nur bischen zu rennen dann hole ich die wieder ein. Was er ja schon macht und was sich auch jedes Mal belohne ist das er oft zurück zu uns schaut. Wenn ich ihn dafür allerdings verbal lobe und mit nem Leckerli winke, dann kommt er nicht um sich das abzuholen. Selbst wenn ich mit der Leberwurst Tube winke kommt er gefühlt nicht weil ich ihn vorher verbal lobe, sondern weil er Leberwurst haben will. Aber man merkt ihm an das er sich schon fragt warum er dafür jetzt zurück kommen soll, ist doch alles gut gerade. Er ist also schon irgendwie an uns orientiert, allerdings in 50m Entfernung....
Ist das nicht völlig egal, ob er wegen dem Lob oder der Wurst kommt?
Hauptsache er kommt.

Und wenn ich drauf gewartet hätte, dass Guinness das aus weiter Entfernung von selber macht, würd ich jetzt noch warten.

Ohne das extrem engemaschige Kommunizieren mit ihm und ohne das Zurückorientieren attraktiv zu gestalten, wär das bei ihm auch nix geworden.

Und ich hab schon stark den Eindruck, dass es ihnen leichter fällt, auf 5 oder 10 Meter dran zu bleiben, als wenn sie schon was weiß ich wo sind.
 
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Nadine
27. Okt. 08:05
Gerade gesehen: https://www.denktier.at/machst-du-diesen-fehler-beim-rueckruf

Erklärt gut, warum mehr üben nicht immer gut ist und ich meinen superrückruf kaum trainiere 😊
 
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Kassandra
27. Okt. 08:57
Ist das nicht völlig egal, ob er wegen dem Lob oder der Wurst kommt? Hauptsache er kommt. Und wenn ich drauf gewartet hätte, dass Guinness das aus weiter Entfernung von selber macht, würd ich jetzt noch warten. Ohne das extrem engemaschige Kommunizieren mit ihm und ohne das Zurückorientieren attraktiv zu gestalten, wär das bei ihm auch nix geworden. Und ich hab schon stark den Eindruck, dass es ihnen leichter fällt, auf 5 oder 10 Meter dran zu bleiben, als wenn sie schon was weiß ich wo sind.
Das Problem ist ja das Carl nicht zurück kommt wenn er auf Entfernung Blickkontakt sucht und ich ihn dann lobe, oder mit Leckerli winke (oft auch dann nicht). Er schaut sich aus der Entfernung nach uns um, speichert für sich ab alles klar die sind noch da, dann geht's weiter. Wenn ich will das er zu mir zurück kommt muss ich den Rückruf aktivieren. Aber wenn ich das zu oft auf einem Spaziergang mache, dann fängt der an den zu ignorieren.
Ich weiß halt nicht wie ich das zurückorientieren (der Hund kommt zurück zu mir) so attraktiv für Carl gestalte, das er mich spannender findet als alles draußen.
Spielzeug ist draußen komplett egal. Leckerli, joa wenn's geil ist, sonst werden die auch schonmal ausgespuckt.

Und
 
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Cari mit
27. Okt. 09:28
Das Problem ist ja das Carl nicht zurück kommt wenn er auf Entfernung Blickkontakt sucht und ich ihn dann lobe, oder mit Leckerli winke (oft auch dann nicht). Er schaut sich aus der Entfernung nach uns um, speichert für sich ab alles klar die sind noch da, dann geht's weiter. Wenn ich will das er zu mir zurück kommt muss ich den Rückruf aktivieren. Aber wenn ich das zu oft auf einem Spaziergang mache, dann fängt der an den zu ignorieren. Ich weiß halt nicht wie ich das zurückorientieren (der Hund kommt zurück zu mir) so attraktiv für Carl gestalte, das er mich spannender findet als alles draußen. Spielzeug ist draußen komplett egal. Leckerli, joa wenn's geil ist, sonst werden die auch schonmal ausgespuckt. Und
Vielleicht könntest du es mal mit umdrehen und entspannt woanders lang laufen ausprobieren.
Einfach das du eure Runde bestimmst und er auf dich achten muss.
Und dann läufst du eben mal kreuz und quer. 🤔
 
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Dogorama-Mitglied
27. Okt. 10:01
Das Problem ist ja das Carl nicht zurück kommt wenn er auf Entfernung Blickkontakt sucht und ich ihn dann lobe, oder mit Leckerli winke (oft auch dann nicht). Er schaut sich aus der Entfernung nach uns um, speichert für sich ab alles klar die sind noch da, dann geht's weiter. Wenn ich will das er zu mir zurück kommt muss ich den Rückruf aktivieren. Aber wenn ich das zu oft auf einem Spaziergang mache, dann fängt der an den zu ignorieren. Ich weiß halt nicht wie ich das zurückorientieren (der Hund kommt zurück zu mir) so attraktiv für Carl gestalte, das er mich spannender findet als alles draußen. Spielzeug ist draußen komplett egal. Leckerli, joa wenn's geil ist, sonst werden die auch schonmal ausgespuckt. Und
Versuche Situationen zu schaffen in denen du interessanter bist als seine Umgebung, und jedes mal wenn er zu dir schaut schenkst du ihm Aufmerksamkeit und belohnst ihn , wenn das mit leckerlie nicht funktioniert versuche mal mit ihm zu interagieren vllt ein kleines zergel Spiel, und ansonsten mach dein Ding, ruf ihn nicht so oft und nehme dich mehr in den Fokus, wenn du lust hast dich einfach mal hinzusetzen , auf einen Baum zu klettern mit deinem anderen Hund zu spielen oder du in eine Pfütze springen möchtest ,dann tu das , sorge für Situationen die dich interessanter machen , verstecken spielen ist auch eine tolle Alternative und macht beiden Spaß.

Und vor allem wenn dein Hund Dinge fordert, geh nicht sofort und immer darauf ein , du darfst auch Grenzen setzen , manchmal neigen wir auch einfach dazu , zu viel anzubieten und durchgehen zu lassen. Irgendwann freut er sich vllt wenn du ihm eine Interaktion anbietest weil es was besonderes bleibt und nicht zur üblichen Routine gehört.
 
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Kassandra
27. Okt. 10:09
Versuche Situationen zu schaffen in denen du interessanter bist als seine Umgebung, und jedes mal wenn er zu dir schaut schenkst du ihm Aufmerksamkeit und belohnst ihn , wenn das mit leckerlie nicht funktioniert versuche mal mit ihm zu interagieren vllt ein kleines zergel Spiel, und ansonsten mach dein Ding, ruf ihn nicht so oft und nehme dich mehr in den Fokus, wenn du lust hast dich einfach mal hinzusetzen , auf einen Baum zu klettern mit deinem anderen Hund zu spielen oder du in eine Pfütze springen möchtest ,dann tu das , sorge für Situationen die dich interessanter machen , verstecken spielen ist auch eine tolle Alternative und macht beiden Spaß. Und vor allem wenn dein Hund Dinge fordert, geh nicht sofort und immer darauf ein , du darfst auch Grenzen setzen , manchmal neigen wir auch einfach dazu , zu viel anzubieten und durchgehen zu lassen. Irgendwann freut er sich vllt wenn du ihm eine Interaktion anbietest weil es was besonderes bleibt und nicht zur üblichen Routine gehört.
Ja das machen wir schon alles denke ich, und in reizarmer Umgebung draußen ist er ja schon irgendwie an mir orientiert, allerdings halt meistens weiter weg als mir das lieb ist. Ich glaube dass wir grundsätzlich nicht ganz auf dem Holzweg sind. Vielleicht braucht das einfach noch mehr Zeit bis Carl erwachsener wird, und das draußen nicht mehr soooooo spannend ist und solange muss ich den Freilauf auf wenige Flächen einschränken und weiter an der Schleppleine üben.
Ist halt nur manchmal etwas frustrierend wenn andere das schon längst können und wir da immer noch am rumdoktorn sind ..
 
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Nadine
27. Okt. 10:16
Ja das machen wir schon alles denke ich, und in reizarmer Umgebung draußen ist er ja schon irgendwie an mir orientiert, allerdings halt meistens weiter weg als mir das lieb ist. Ich glaube dass wir grundsätzlich nicht ganz auf dem Holzweg sind. Vielleicht braucht das einfach noch mehr Zeit bis Carl erwachsener wird, und das draußen nicht mehr soooooo spannend ist und solange muss ich den Freilauf auf wenige Flächen einschränken und weiter an der Schleppleine üben. Ist halt nur manchmal etwas frustrierend wenn andere das schon längst können und wir da immer noch am rumdoktorn sind ..
So wie ihr eure Ridgebacks hier beschreibt, sind die charakterlich teils recht ähnlich zu Wayne. Wo ich ja Herdi vermute.
Hier hilft der "interessant machen" Ansatz auch nicht so (bzw je mehr ich "komische" Sachen mache, die andere Hunde spannend finden würden, desto mehr macht er sein eigenes Ding).
Was genau findet Carl denn an der Umwelt spannend? Also was ist seine Motivation? Ist es einfache Neugierde, Jagdverhalten (stöbern und Fährten suchen etc) oder Abchecken der Umgebung für die Sicherheit? Oder was ganz anderes?

Bei uns ist es hauptsächlich letzteres, Wayne hat ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis und möchte darum immer alles abchecken. Da hilft es dann, ihm klar zu machen, dass ich das auch super gut kann und für ihn übernehme. Dann ist die Bereitschaft, bei mir in der Nähe zu bleiben, gleich viel größer - er hat ja dann schließlich auch was davon! Und dadurch ist er dann auch deutlich entspannter und damit besser ansprechbar, weil sich ja schon jemand kümmert.
Alles immer und jederzeit im Blick zu haben und adequat zu reagieren ist aber schon ganz schön anstrengend ^^