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Nina &
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zuletzt 13. Jän.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 11:59
Suki ist hier in Freilauf. Mal läuft sie vor mir, mal hinter oder neben mir, bleibt stehen oder schnüffelt irgendwo rum verliert aber nicht den Anschuss oder die Orientierung an mir. Als unsichtbare Leine würde ich das nicht bezeichnen denn wenn jetzt ne Katze auftauchen würde, würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen das sie nicht durchstartet (Katze=Erzfeind). Ich kann mich aber darauf verlassen das sie nicht kopflos hinterher rennt und so außer Reichweite abdüst. Nicht weil das trainiert ist sondern weil sie sich nicht so weit von ihren Menschen entfernen möchte. Da ist es auch egal ob ich das bin, mein Sohn oder der Hundesitter. Dieses nicht entfernen wollen ist übrigens die Basis auf der ich mein Training aufgebaut habe. Rückruftraining ist unter diesen Bedingungen echt erschwert denn man muss den Hund ja erstmal von einem weg bekommen um ihn zurückrufen zu können. Da Suki Hunde liebt und toben mit anderen Hunden für sie der einzige Grund ist um weiter weg rumzurennen und zu toben war genau das immer eine willkommene Trainingssituation. Im Alltag im Freilauf ist Suki nie weiter wie 10m von mir entfernt und eher der Schnüffeltyp. Rumrennen ohne das es was zu apportieren oder ohne Spielpartner ist nicht ihr Ding. Da sieht sie keinen Sinn drinnen.
Das ist jetzt nicht unbedingt was ich unter der unsichtbaren Leine verstehe. Aber nur weil ihr das nicht (trainiert?) habt, heißt es doch nicht, dass es sie nicht gibt...
 
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Silvana
26. Okt. 12:04
Schau mal der Welpentrainer, Andre Vogt erklärt es super mit Pfeiffe
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 12:05
Dafür gibts ja Hundesport und Fahrrad um überschüssige Energie rauszulassen oder wir zergeln, das muss er nicht durch rumrennen rauslassen. Außerdem ist gezielte Bewegung auch viel fordernder und gesünder. Auf ner Spielwiese oder Freilaufplatz ists ok mit rumrennen, aber beim Gassi aufm Weg gibts das nicht. Aber ist vielleicht auch was anderes, bei nem Border muss man halt gucken das man möglichst den Ball flach hält und den nicht unnötig aufputscht, durch rumrennen putschen die sich auf und dann schaltets Hirn aus. Geistige Auslastung ist da halt viel besser als hirnloses rumrennen lassen.
Ich finde schon, dass Border Collies Rennen dürfen und sollten.
Ich schaue mir in letzter Zeit super gerne Border Collies beim Hüten an (und da ist von Vollspeed bis langsam alles dabei).
Die können auch "Aus", aber ohne "An" wäre es nicht besonders artgerecht.
Und die rennen unglaublich gerne und wenn man zuschaut, ist es schwer zu glauben, dass sie nicht dafür gemacht sind.
Hier mal so ein magischer Moment 💖.
https://youtube.com/shorts/fUBNeXPxntM?si=QqHPjdc72lU7mhVJ

Klar auf dem Kanal sind das jetzt Hunde bei einem Schäfer in Schottland, top ausgebildet und die können sowohl "An" als auch "Aus".
Aber dass Border Collies als Haushunde gar nicht rennen dürfen, damit sie bloß nicht zum Junkie werden, halte ich für den falschen Weg. Nur Ruhe und geistige Auslastung halte ich nicht für artgerecht. Man sollte ihnen das Rennen mit Sinn und Verstand schon ermöglichen, sofern sie gesundheitlich dazu in der Lage sind.

Bei euch ist das durch die Krankheit natürlich was anderes, das verstehe ich. Und du lastest Rocket im Rahmen seiner Möglichkeiten toll aus, Hut ab! Ich würde das nur nicht auf die Rasse verallgemeinern.
 
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Katrin
26. Okt. 12:07
Das ist jetzt nicht unbedingt was ich unter der unsichtbaren Leine verstehe. Aber nur weil ihr das nicht (trainiert?) habt, heißt es doch nicht, dass es sie nicht gibt...
Ne unsichtbare Leine wäre wenn der Hund im worst case also dann wenn das Hundehirn aussetzt, noch greifen würde und das gibt es meiner Meinung nicht. Wenn das Hundehirn aussetzt und für den Menschen nicht mehr empfänglich ist bietet sie null Sicherheit mehr.

Eine Leine tut aber genau das.

Deswegen passt der Begriff meiner Meinung nach nicht.
 
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Michi
26. Okt. 12:11
Ich glaube, dass hier schon alle das selbe meinen.
Eine mentale Verbindung, die ermöglicht, dass Hund und Mensch möglichst ohne Worte miteinander kommunizieren.
 
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Katrin
26. Okt. 12:29
Ich glaube, dass hier schon alle das selbe meinen. Eine mentale Verbindung, die ermöglicht, dass Hund und Mensch möglichst ohne Worte miteinander kommunizieren.
Nur das es da eben ein höheres Risiko gibt für den Hund sich auch mal gegen dies Verbindung zu entscheiden und dann abzudüsen.

Dieses Risiko bleibt einfach im Freilauf. Bei jedem Hund. Es schwankt sicherlich im laufe eines Hundelebens. Der Welpe folgt weil sein Überleben davon abhängt, der Senior weil der Körper vieles nicht mehr mitmacht und jagen zB gar nicht mehr machbar oder reizvoll für ihn ist.

Freilauf ist also etwas das zeitweise nicht immer möglich ist aber auch nicht immer und für jeden Hund sein muss. Trotzdem sollte man es trainieren und darauf hinarbeiten denn irgendwann könnte Freilauf doch möglich sein und dann wäre es Schade wenn diese Chance wegen fehlenden Training nicht genutzt werden könnte.

Der Rückruf oder Pfiff gehört da einfach mit dazu und lässt sich im Alltag prima nebenbei trainieren. Auch Zuhause.
 
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Nina &
26. Okt. 12:38
Ah - eher nicht "schon" sondern "noch". Bei Guinness hat als Welpe auch Vieles schnell und gut funktioniert, ist mit zunehmendem Alter aber schwieriger geworden ist.
So ist es. Kann ich auch ein Lied von singen 😅
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 13:13
Suki ist hier in Freilauf. Mal läuft sie vor mir, mal hinter oder neben mir, bleibt stehen oder schnüffelt irgendwo rum verliert aber nicht den Anschuss oder die Orientierung an mir. Als unsichtbare Leine würde ich das nicht bezeichnen denn wenn jetzt ne Katze auftauchen würde, würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen das sie nicht durchstartet (Katze=Erzfeind). Ich kann mich aber darauf verlassen das sie nicht kopflos hinterher rennt und so außer Reichweite abdüst. Nicht weil das trainiert ist sondern weil sie sich nicht so weit von ihren Menschen entfernen möchte. Da ist es auch egal ob ich das bin, mein Sohn oder der Hundesitter. Dieses nicht entfernen wollen ist übrigens die Basis auf der ich mein Training aufgebaut habe. Rückruftraining ist unter diesen Bedingungen echt erschwert denn man muss den Hund ja erstmal von einem weg bekommen um ihn zurückrufen zu können. Da Suki Hunde liebt und toben mit anderen Hunden für sie der einzige Grund ist um weiter weg rumzurennen und zu toben war genau das immer eine willkommene Trainingssituation. Im Alltag im Freilauf ist Suki nie weiter wie 10m von mir entfernt und eher der Schnüffeltyp. Rumrennen ohne das es was zu apportieren oder ohne Spielpartner ist nicht ihr Ding. Da sieht sie keinen Sinn drinnen.
Dabei ist es wichtig die Individualdistanz zu beachten , Nero ist zb immer weiter entfernt und läuft voraus hält aber trotzdem den Kontakt zu mir das heißt er läuft gerne mal 50 -100m voraus das geht aber dann auch nur an Orten die für mich überschaubar sind, wenn er dann stehen bleibt und sich umschaut belohne ich dieses Verhalten jedes mal mit der Stimme dann kommt er zurück und darf direkt wieder durchstarten, damit möchte ich erreichen das er von sich aus den Kontakt halten möchte und selbstständig handelt dadurch lernt er auch am besten.

Er fühlt sich wohler auf dieser Distanz, das ist bei jedem Hund unterschiedlich, wie weit er sich von seinem Besitzer entfernt, ein pflegehund von mir ist mir zb kaum von der Seite gewichen und wollte bei allem dabei sein was ich tue , Nero ist da anders.

Ich finde das ist total wichtig zu wissen damit andere HH nicht denken ihre Hunde wären komisch oder nicht normal oder die Bindung wäre schlecht oder man hätte falsch trainiert.
 
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Katrin
26. Okt. 13:33
Dabei ist es wichtig die Individualdistanz zu beachten , Nero ist zb immer weiter entfernt und läuft voraus hält aber trotzdem den Kontakt zu mir das heißt er läuft gerne mal 50 -100m voraus das geht aber dann auch nur an Orten die für mich überschaubar sind, wenn er dann stehen bleibt und sich umschaut belohne ich dieses Verhalten jedes mal mit der Stimme dann kommt er zurück und darf direkt wieder durchstarten, damit möchte ich erreichen das er von sich aus den Kontakt halten möchte und selbstständig handelt dadurch lernt er auch am besten. Er fühlt sich wohler auf dieser Distanz, das ist bei jedem Hund unterschiedlich, wie weit er sich von seinem Besitzer entfernt, ein pflegehund von mir ist mir zb kaum von der Seite gewichen und wollte bei allem dabei sein was ich tue , Nero ist da anders. Ich finde das ist total wichtig zu wissen damit andere HH nicht denken ihre Hunde wären komisch oder nicht normal oder die Bindung wäre schlecht oder man hätte falsch trainiert.
Da stimme ich total zu. 100m hat sich Suki noch nie entfernt, ginge hier auch kaum ohne das sie dann außer Sichtweite wäre.

Hier war sie glaube ich circa 10M alt. Bekanntes Gebiet, viel Wild, unterwegs zum Lieblingsplatz. Weiter entfernt sie sich nicht.
 
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Katrin
26. Okt. 13:59
Die Freilaufregeln sind ja auch bei jedem Halter sicher leicht unterschiedlich. Der eine versteht unter Freilauf ableinen und den Hund einfach machen lassen, der nächste hat Regeln wo und wie weit der Hund laufen soll, ein anderer unterbindet das festschnüffeln, wälzen usw. So richtig frei läuft aber eigentlich kaum ein Hund wenn wir den Rahmen vorgeben und korrigierend eingreifen.

Beispiel Wegtreue. Die wenigsten Hunde kämen von alleine auf die Idee im Wald nur auf dem Weg zu bleiben. Das tun sie weil wir die Wegtreue trainiert haben und sie einfordern da sie oftmals auch vorgeschrieben ist. Der Sicherheit wegen geht auch nur der Teil des Weges der gut einsehbar ist damit es nicht zu unschönen Begnungen zwischen Hund und Radfahrer zB kommen kann. Suki hat zB gelernt vor Kurven und Kreuzungen auf mich warten zu müssen damit ich vorher schauen kann ob jemand kommt. Sie frisst nix und sie wälzt sich in nix da beides hier unerwünscht ist und dementsprechend trainiert wurde.

Eigentlich kann ich so gesehen von Freilauf gar nicht mehr sprechen sondern eher vom kontrollierten laufen lassen unter Einhaltung sämtlicher erlernten Regeln.