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Nina &
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zuletzt 13. Jän.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 10:54
Man kann es auch Orientierung am Halter nennen. 😉
Kann man. Ich würde unter "Orientierung am Halter" eher den klassischen Freilauf verstehen, wo der Hund auch etwas mehr selbst entscheiden darf. Schnüffeln, Tempo bestimmen und auch mal trödeln. Etwas mehr Freilauf eben. Dabei ist trotzdem noch eine Verbindung da und der Hund bleibt ansprechbar

Die unsichtbare Leine ist für mich der Freilauf wo wir im Grunde genommen Seite an Seite laufen (mit Abstand) und permanent miteinander in Verbindung stehen.
 
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Katrin
26. Okt. 11:02
Du kennst die unsichtbare Leine, nutzt sie auch selbst (Suki hat ja Freilauf) und glaubst einfach nicht an das Konzept? Dann nenn sie doch einfach anders 😅 Es geht nur darum, dass es eine Verbindung gibt, die aufrecht gehalten wird, auch wenn die Leine ab ist. Wie man die nennt ist jedem selbst überlassen. Ich nutze die Leine auch zur Kommunikation, Pico schaltet nämlich ganz gerne den Kopf aus, sobald die Leine dran ist 😅
Ich nenne es Erziehung denn eine Leine dient ja wie gesagt auch zur Absicherung wenn der Hund mal nicht das gewünschte Verhalten zeigt. Für mich ergibt deswegen das mit der unsichtbaren Leine keinen Sinn. Die funktioniert nämlich nur wenn beide Hund und Halter sich an das ,,abgesprochene" halten können und/oder wollen.
 
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Christian
26. Okt. 11:08
Witzigerweise konnte ich mich schon bevor ich den link angeklickt habe anhand deiner Auszüge denken, um welche Trainerin es geht. Frau Salostowitz ist ja bekannt dafür immer den geringsten Widerstand zu gehen, und lässt es sich auch in keinem ihrer Videos nehmen, nach aussen mit Fingerzeig über andere zu urteilen, die sich damit nicht zufrieden geben wollen. Finde ich persönlich alles etwas engstirnig, aber das muss jeder für sich selbst wissen. Allgemein schadet es aber nicht bei Youtube mal nach dem Thema Freilauf zu suchen. Es gibt dort eine Menge gute Videos, die Mut machen, und erklären wie man ihn sicher, Schritt für Schritt üben kann.
Wow, reine Ansammlung von Ad hominems 🤦‍♂️
 
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Christian
26. Okt. 11:17
Mir ist das zu oberflächlich. Es gibt auch sowas wie die unsichtbare Leine. Das, was ich mit meinen Hunden auf Spaziergänge mache, wäre mit einer Schleppleine nicht möglich. Ich denke, man muss auch die Rasse beachten. z. B. Hütehunde. Ihnen liegt es in den Genen zu hüten. Eine optimale Auslastung ist also, den Hund hüten zu lassen. Da gibt es Regeln und das richtige Hüten trainiert man mit dem Hund, aber am Ende kann er nicht an der Schleppleine hüten. Oder nehmen wir mal die Distanzarbeit. Die Leine würde falsche Signale geben, wenn ich mit meinem Hund auf Distanz kommuniziere und die Aufmerksamkeit wäre nicht so gegeben. Damit ich aber diese Sachen machen kann, ist Voraussetzung, dass der Hund den Freilauf kennt. Ich finde die unsichtbare Leine viel schöner, als an der Schleppleine irgendwas zu machen. Ich finde es schön meinen Hund dabei zu beoachten, wie er die Umwelt wahrnimmt (Geräusche, Gerüche ...) und mir auch mal Rückmeldung gibt (z. B. eine verletzte Gans am Wegesrand anzeigt). Für mich ist die Schleppleine eine Trainingshilfe. Etwas an der Schlepp trainieren und das Erlernte dann auch ohne Schleppleine weiter ausbauen. Und meine Hunde dürfen selber denken. Ich habe sie dahingehend erzogen. Nimmt man mal das Mantrailing. Ohne meinem Hund würde ich die Person nicht finden. Er kann mich nicht fragen und sich auch nicht so verhalten wie ich mich verhalte, sondern muss selbstständig arbeiten und denken. Die Schleppleine ist nur dafür da, den Hund abzusichern (ohne mich wäre er schneller bei der Person). Am Ende freut man sich dann gemeinsam, dass man die Person gefunden hat. In der Trümmersuche hingegen wäre eine Schleppleine gefährlich. Da ist die unsichtbare Leine Pflicht. Ich nenne die unsichtbare Leine "State Of Mind", die mentale Verbindung in Kombination mit der Körpersprache. Ich bin allerdings bei Dir, dass der Freilauf nicht dafür da ist, um Grenzen zu überschreiten. Ein Freilauf hat auch seine Grenzen, die der HF festlegt, damit dem eigenen Hund nichts passiert. Ich lasse meinen Hund nicht zu einem anderen, weil er andere "belästigen" könnte, sondern weil ich den anderen Hund und HH nicht kenne und nicht weiß, was der mit meinem Hund anstellen würde. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Aber, dass mein Hund sich genau so verhalten soll, wie ich mich verhalte ... Nein. Er ist ein eigenständiges Lebewesen. Ich bin kein Hund und mein Hund ist kein Mensch, aber sicherlich haben wir viele Gemeinsamkeiten. Ich hoffe, mein Kommentar hört sich nicht arrogant an. Es war und ist einfach mein persönliches Ziel und ein Traum/Wunsch, den ich mir erfüllt habe. Ich wollte MIR u. a. beweisen, dass so eine unsichtbare Leine bestehen kann und wenn ja fühlen, wie sich eine unsichtbare Leine anfühlt. Egal ob im Alltag oder im Hundesport (wollte ich auch machen, daher habe ich Hunde aus Arbeitslinien). Jeder hat ja seinen Grund, warum er sich einen Hund in sein Leben geholt hat.
Distanzarbeit ist das ENDE einer Entwicklung und dazu kein. Dauerzustand wenn man mit dem Hund unterwegs ist. Das als Gegenargument gegen die Schleppleine zu nehmen, finde ich ziemlich schwach…
Auch animiert weder Markieren, noch hetzangel zur Jagd, ganz im Gegenteil ist beides perfektes „Anti-Jagd-Training“ - a) wenn dann gemeinsam und b) ohne abwarten kein Erfolg, c) der Mensch startet die Jagd

Aber ich denke für sehen da auch zu viele Punkte zu unterschiedlich. Was ja auch nicht schlimm ist, solange unsere Hunde nicht mit uns reden, ist eh alles mehr oder weniger geraten… 😉 und es muss am Ende auch immer zum Team passen
Aber bei vielem bin ich auch bei dir…

P.S.: jeder der sich intensiv mit der Materie beschäftigt und denkenderweise zu seinen Schlüssen kommt, egal wie unterschiedlich sie seien mögen, macht schon mehr richtig als 90% der Halter da draußen… 😎
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 11:24
Also wir sind damals , war im Winter, auf eine grosse übersichtliche Wiese, zu einer Zeit wo dort normalerweise kaum jemand Gassi geht vorbeigelaufen, und irgendwie wusste ich jetzt ist der richtige Zeitpunkt es zu versuchen. (Rionnag hatte damals auch schon einen GPS Tracker am Geschirr gibt/gab mir einfach Sicherheit 🤗). Ich ließ ihn also von der Leine, ein Weile toben/rennen lassen und dann zurückgerufen.... er kam auch würde natürlich sehr gelobt, und wieder angeleint. Ich machte es noch einige Wochen nach dem ersten mal so, also hörte auf mein "Bauchgefühl". Wir hatten also kein eigentlichen "Trainingsplan" was Freilauf und Rückruf betraf. Auch heute mache ich es noch so, gibt Tage da ich irgendwie die weiß das es nicht der richtige Zeitpunkt zum Freilauf ist, dann bleibt die Schleppe einfach dran... auch damit kann er auf einer Wiese rumflitzen.... Aber die gewählte Methode liegt auch an der Rasse, hätte ich einen Hund mit viel "will to please" würde ich wohl anders vorgehen als bei einem wie meinem der Rassenbedingt wenig/weniger "will to please" hat..🤗
Ja "will to please" kann man sich sonstwo hinstecken, wenn zB der Hintern der Kollegen richtig gut riecht.

Da fällt auch bei Herrn Kooperationsbereit die Sicherung und es wird auf den Pfiff gepfiffen 🤦
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 11:30
Mit Pfiff, in die andere Richtung rennen und Käse werfen 😄 Nach und nach kann man dann den Käse weglassen… und irgendwann muss man auch nicht mehr rennen. Für das Training am besten einen „Superleckerlie“ einsetzen den es sonst nie gibt. Und immer die gleiche Pfeife nutzen. Hat damals mit meinem alten Hund super funktioniert und heute mit Welpe auch. Luna ist 13 Wochen alt, und ich kann sie auch schon aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufen…
Ah - eher nicht "schon" sondern "noch".

Bei Guinness hat als Welpe auch Vieles schnell und gut funktioniert, ist mit zunehmendem Alter aber schwieriger geworden ist.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 11:31
Kann man. Ich würde unter "Orientierung am Halter" eher den klassischen Freilauf verstehen, wo der Hund auch etwas mehr selbst entscheiden darf. Schnüffeln, Tempo bestimmen und auch mal trödeln. Etwas mehr Freilauf eben. Dabei ist trotzdem noch eine Verbindung da und der Hund bleibt ansprechbar Die unsichtbare Leine ist für mich der Freilauf wo wir im Grunde genommen Seite an Seite laufen (mit Abstand) und permanent miteinander in Verbindung stehen.
Dann bin ich zum grossen Teil Abteilung,, Orientierung am Halter''Klassischer Freilauf 😅. Weil die Gassirunde ja für den Hund auch eine Auslastung sein soll und er seinen Dingen nachgehen darf soweit das möglich ist. Diese unsichtbare Leine verwende ich dann scheinbar wenn jemand an uns vorbei läuft, ein Fahrrad kommt oder ich Tiere sehe.🤔 War mir gar nicht so bewusst😅. Ich Leine natürlich auch richtig an wenn mir ein Hundeteam entgegen kommt oder Kinder.
 
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Babs
26. Okt. 11:33
Mich triggern die Worte ,,unsichtbare Leine" denn ganz ehrlich das finde ich totalen bullshit. Eine Leine ist ein Hilfsmittel um den Hund zu sichern. Etwas das gerade dann wenn der nicht hört oder hören kann weil der zB im Panikmodus etc ist den Hund bei einem hält und vor dem weglaufen oder angreifen abhalten kann. Das mit der unsichtbaren Leine klingt immer ganz nett aber ist doch nix anderes wie reine Glückssache im Fall der Fälle. Nie und nimmer ersetzt diese unsichtbare Leine eine richtige Leine. Freilauf bedeutet für mich das der Hund seinen Radius, sein Tempo und auch seine Tätigkeit selber wählen kann. Das ist aber nicht wirklich oft umsetzbar in der freien Landschaft. Also gibt es Regeln die der Hund lernen und verinnerlichen muss wie zB du darfst nix jagen, nix gefundenes fressen und einen gewissen Radius nicht verlassen. Das alles hat nix mit einer unsichtbaren Leine zu tun sondern ist schlicht und ergreifend eine Trainingssache die aber immer ein Restrisiko mit sich bringt. Dieses Restrisiko bleibt, egal wie alt oder gut erzogen ein Hund ist und ja wir Halter können dann noch so doll an eine unsichtbare Leine glauben, dem Hund ist die aber im worst case total egal. Also schaue ich was ich für einen Hund habe und ob im worst case eine Gefahr von ihm ausgeht. Wenn nicht dann fällt es mir leichter dieses Risiko einzugehen, wenn doch dann begrenze ich Freilauf durch eine gehaltene Schlepp bzw gesicherte Ausläufe. Denn das Wohl andere Menschen oder Tiere kommt bei mir tatsächlich vor der ,,Freiheit" meines Hundes. Die meisten haben Hunde die eher keine Gefahr darstellen und auch nicht abhauen würden aber sich auch nicht wirklich an die gewünschten Regeln halten (mangelndes oder nicht passendes Training ist oft ein Grund) und den Hund deswegen zum Leben an der Leine verdonnern. Für mich ist vor der Anschaffung eines Hundes wichtig auch sowas zu bedenken. Was ist wenn ich den Hund nicht ableinen kann? Welche Alternativen zum Freilauf kann ich den Hund bieten damit auch die hündischen Bedürfnisse gedeckt sind. Hier sind immerhin 3½M Leinenpflicht in der freiem Landschaft. Manchmal auch 4½M wenn die Läufigkeit ungünstig fällt.
Doch Katrin. Die unsichtbare Leine gibt es. Sich ohne große Worte und Getue zu verstehen ist möglich. Auch auf Distanz. Vieles hängt von der gemeinsamen Kommunikation ab, vom Beobachten, Emotionen, sich aufeinander einlassen ... Und auch zu erkennen, dass mein Hund oder auch ich gerade nicht in der Lage sind, die Situation zu meistern, sodass man ihn mit der normalen Leine absichert. Ich habe ja gesagt, dass für mich die unsichtbare Leine die mentale Verbindung in Kombination mit der Körpersprache ist. Ich könnte die unsichtbare Leine auch "Verbindung" nennen, wenn Dich das Wort "unsichtbare Leine" stört. Ich habe auch geschrieben, dass es Grenzen gibt. Nur meine Sichtweise/Einstellung ist anders. Ich sorge dafür, dass meinem Hund nichts passiert und dazu zählt auch, dass er kein Adrenalinjunkie wird und wild durch die Gegend jagen muss. Das ist für meinen Hund nicht gesund. Und mich triggert, wenn ständig geschrieben wird, dass der eigene Hund keinen belästigen darf. Meine Hund können niemanden belästigen. Ich stehe zu meinen Hunden. Es ist die Sichtweise des Anderen, ob er sich belästigt fühlt und dann sein Problem. Genau so könnte er sagen:" Wow, was für ein toller Hund. Schön, dass ich Dich kennenlernen darf." Aber wie gesagt, meine Hunde laufen nicht zu Fremden, weil ich nicht weiß, wie andere meine Hunde behandeln würden. Zu Fremden habe ich mittlerweile erst mal kein Vertrauen, zumal wenn man liest, dass mit Pfefferspray o. ä. rumhantiert wird. Und mich belästigen auch keine anderen Hunde. Sie haben zunächst mal einen Grund, warum sie zu uns wollen. Dann schaue ich auf meine Hunde. Bemerke ich, dass es Stress geben könnte, dann setze ich dem anderen Hund eine Grenze und wenn ich merke, dass sich zwei kennen lernen möchten, dann ist das auch ok. Aber belästigen ... Nö. Hunde können mich nicht belästigen. Für mich sind sie wunderbare Lebewesen. Belästigen kann mich nur der Mensch.
 
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Katrin
26. Okt. 11:36
Suki ist hier in Freilauf. Mal läuft sie vor mir, mal hinter oder neben mir, bleibt stehen oder schnüffelt irgendwo rum verliert aber nicht den Anschuss oder die Orientierung an mir. Als unsichtbare Leine würde ich das nicht bezeichnen denn wenn jetzt ne Katze auftauchen würde, würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen das sie nicht durchstartet (Katze=Erzfeind). Ich kann mich aber darauf verlassen das sie nicht kopflos hinterher rennt und so außer Reichweite abdüst. Nicht weil das trainiert ist sondern weil sie sich nicht so weit von ihren Menschen entfernen möchte. Da ist es auch egal ob ich das bin, mein Sohn oder der Hundesitter. Dieses nicht entfernen wollen ist übrigens die Basis auf der ich mein Training aufgebaut habe.

Rückruftraining ist unter diesen Bedingungen echt erschwert denn man muss den Hund ja erstmal von einem weg bekommen um ihn zurückrufen zu können. Da Suki Hunde liebt und toben mit anderen Hunden für sie der einzige Grund ist um weiter weg rumzurennen und zu toben war genau das immer eine willkommene Trainingssituation. Im Alltag im Freilauf ist Suki nie weiter wie 10m von mir entfernt und eher der Schnüffeltyp. Rumrennen ohne das es was zu apportieren oder ohne Spielpartner ist nicht ihr Ding. Da sieht sie keinen Sinn drinnen.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 11:40
Manche sind so und denken nicht weiter nach.
Vielleicht in einem späteren Leben. Schade nur, dass viele dadurch sehr verletzt sind und sich zurück ziehen.