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Nina &
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zuletzt 13. Jän.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Lisa-Eileen
25. Okt. 19:40
Ja, mit dem lockerer sehen gebe ich dir bedingt Recht. Nur, wenn ein 40 Kilo Hund auf deinen 5 Kilo Hund zurennt, weil der Rückruf leider nicht geklappt hat, ist das schon schlecht und die meisten, die ich kenne, sehen das eben nicht locker. Wir haben hier einen Frenchie und einen Havaneser, mit denen hat Bokar immer gespielt, als er noch klein war. Jetzt dürfen die nicht mehr spielen, weil Bokar so groß ist. Und obwohl wir uns alle kennen, darf er auch angeleint nicht an die ran, weil die HH Angst haben, er könnte auf sie rauftreten o.Ä. Obwohl er sehr gut mit kleinen Hunden spielt, er hat noch nie einen umgerannt oder sowas. Akzeptiere ich natürlich, aber Bokar versteht das nicht, er liebt die beiden. Auf die würde er auf jeden Fall zurennen, wenn die um die Ecke kämen.
Muss ja nicht mal n kleiner Hund sein, langt ja auch wenn man so nen kaputten Montagshund wie Rocket hat.
Bei ihm ists fatal wenn er angerempelt wird oder einer in ihn rennt oder draufspringt oder er selbst wegen ausweichen ne blöde Bewegung macht.
Dann ist jeglicher Fortschritt seine Schmerzen einzudämmen für Wochen oder Monate wieder übern Haufen geschmissen.
 
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Lisa-Eileen
25. Okt. 19:43
Ja, besser hätte ich es nicht sagen können. Genauso ist es. Ich hatte hier bei uns in der Gegend manchmal das Gefühl, die Hunde hier im Freilauf wären alle perfekt und auch von Anfang an gewesen und nur ich stelle mich blöd an. Dieser Thread zeigt eben, dass es so vielen genauso geht oder ging und man es mit viel Geduld und Training eben geschafft hat. Das motiviert unheimlich, grade an Tagen, an denen es mal nicht so gut lief. Und genau, man liest hier Dinge, die man eigentlich kannte, aber irgendwie verworfen oder nicht mehr dran gedacht hatte. Das hilft total und ich danke jedem, der hier seine Erfahrungen und auch Tipps teilt.
Deswegen ists halt auch so wichtig sich auszutauschen.
Jeder hat halt seine eigenen Probleme, Rocket kann prima freilaufen und Kommandos ausführen, was andere voll erstaunt hat dafür find ichs immer voll krass wenn andere so ruhige konzentrierte Hunde haben, das fällt ihm halt super schwer.
Und dann fühlt man sich als ob man nix kann, man legt halt immer zu oft den Fokus auf das was nicht geht als auf das was geht.
 
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Lisa-Eileen
25. Okt. 19:48
Ich habe gestern Lio im Freilauf gehabt und war mir sicher das kein anderer Hund in der Nähe ist, als plötzlich aus dem gefühlten Nichts ein doppelt so großer Hund aus dem nahegelegenen Gebüsch auf Lio zuschoß und ihn über den Haufen rannte. Weit und breit kein HH. Ich weiß allerdings, dass der Rüde andere Hunde nicht mag. Lio hat ihn verjagt, da habe ich noch nicht mal Stop ausgesprochen. Beide sind kurzfristig erstarrt. Der Große rannte dann weiter und Lio blieb immerhin stehen. Ich verstehe immer noch nicht warum so ein Hund frei laufen darf. Angeblich ist er ausgebildet, soll aber vor kurzem angefallen worden sein (Gerücht). Auf dem weiteren Weg habe ich den HH in weiter Entfernung gesehen. Wäre Lio an der Leine gewesen hätte es ein Unglück gegeben. An der Leine fühlt er sich eingegrenzt und reagiert oft lautstark (Grenzen abstecken). Ich bin stolz auf ihn und bin gestärkt aus der Situation raus. Aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht, dass man seinen Hund so weit laufen lässt. Dazu wenn er allgemein Hunde nicht mag. Sicher ist man echt nirgends 😬. Dafür heute eine sehr nette Hundebegegnung gehabt 👍 Fazit: Ich muss Lio mehr vertrauen.
Sowas hatte ich auch schon paar mal, nur das Rocket dann eben extrem erregt ist und dann rumfiddelt und das eine mal sind dann beide mitten auf die Straße zugerannt... dachte schon gleich ist er platt, aber auf den 4ten Pfiff ist er zum Glück abgedreht.
Seitdem hab ich eben immer die Schlepp dran, er ist immer 100% abrufbar, nur in so Überraschungsmomenten nicht.
Auch wenn man vorrausschauend ist, hier passiert sowas voll schnell.
So viele Kreuzungen und Weggabelungen im Wald oder selten auch mal Leute die abseits der Wege unterwegs sind, da wurden wir dann auch mal ausm Gebüsch überrascht.🫠
 
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Dogorama-Mitglied
25. Okt. 20:03
Bei manchen gehts halt nicht ganz ohne und es gibt ja auch die 20 Meter Schlepp, die geht voll klar, da hat n Hund genug Freiraum. Sicherheit steht halt an erster Stelle. Wenn man halt weiß das ers (noch) nicht leisten kann oder mit so viel Eigenverantwortung nicht umgehen kann find ichs absolut nicht schlimm, klar sollte man dem Hund vertrauen, aber halt auch nicht blind.
Das Mensch-Hund-Team, das den Freilauf noch nicht weitestgehend sicher schafft, dem ist die Schleppleine na klar ne Hilfe und ermöglicht etwas mehr Freiheit. Wie uns z.B.
Mir geht es darum, dass man das Ziel haben sollte, irgendwann den Freilauf möglich zu machen. Und darauf trainiert.
Heute fiel hier der Satz „Freilauf wird überbewertet“ oder so ähnlich.
Wenn ich da eine Ironie übersehen haben sollte, dann okay, mein Fehler.
Wenn das ernst gemeint war: nee, das kann’s nicht sein. Das finde ich dem Hund gegenüber nicht fair.
 
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Nina &
25. Okt. 20:13
Deswegen ists halt auch so wichtig sich auszutauschen. Jeder hat halt seine eigenen Probleme, Rocket kann prima freilaufen und Kommandos ausführen, was andere voll erstaunt hat dafür find ichs immer voll krass wenn andere so ruhige konzentrierte Hunde haben, das fällt ihm halt super schwer. Und dann fühlt man sich als ob man nix kann, man legt halt immer zu oft den Fokus auf das was nicht geht als auf das was geht.
Da sagst du was ganz Wahres und Wichtiges. Unsere einzigen Baustellen sind halt der Rückruf und die Impulskontrolle. Bokar ist jetzt erst knapp 1 1/2 und dafür ist es eigentlich schon super. Er bleibt problemlos alleine, macht zu Hause nie Blödsinn. Auch ist er unheimlich lieb mit alten Hunden, da ist er ganz vorsichtig. Das sollte man sich viel öfter vor Augen halten, was man alles schon erreicht hat.
 
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Nadine
25. Okt. 20:13
Das Mensch-Hund-Team, das den Freilauf noch nicht weitestgehend sicher schafft, dem ist die Schleppleine na klar ne Hilfe und ermöglicht etwas mehr Freiheit. Wie uns z.B. Mir geht es darum, dass man das Ziel haben sollte, irgendwann den Freilauf möglich zu machen. Und darauf trainiert. Heute fiel hier der Satz „Freilauf wird überbewertet“ oder so ähnlich. Wenn ich da eine Ironie übersehen haben sollte, dann okay, mein Fehler. Wenn das ernst gemeint war: nee, das kann’s nicht sein. Das finde ich dem Hund gegenüber nicht fair.
Ich glaube das kommt stark auf den Hund an.
Also ja, Freilauf ist definitiv etwas, worauf man hin arbeiten sollte! Und es gibt Hunde, die werden ohne definitiv nicht glücklich.

Aber ich glaube, meinem ist es zum Beispiel gar nicht so wichtig. Der rennt nicht, sondern schlendert eher gemütlich seiner Wege (außer wir treffen Kumpels, dann wird auch im besten fall mal 2 Minuten gerannt - oder er kommt doch ins jagen, was ja aber so oder so nicht erlaubt ist). Das was er da macht, kann er auch problemlos an der Schleppleine. Wir haben 10m, wäre er dauerhaft dran, wären vermutlich 15-20m perfekt für ihn. So weit läuft er nämlich im Normalfall höchstens vor, bevor er zu schnüffeln stehen bleibt.
Wenn bei uns die pure Leinen-Zeit ist (hauptsächlich ein Monat vor und nach Silvester) bin ich davon gefühlt genervter als er. Nicht die ganze Zeit aufs Leinenhandling achten zu müssen, ist schon deutlich entspannter. Und auf den Hund muss ich ja so oder so achten.

Also Fazit: Prinzipiell stimme ich dir zu. Aber wenn es nicht geht, zb weil man Auflagen bekommt oder den Freilauf halt überhaupt nicht hinbekommt, ist der Hund nicht zwangsläufig unglücklich. Das ist typ abhängig und auch davon, wie sehr der Mensch sich um einen Ausgleich bemüht.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Okt. 20:15
Straße ist zum Glück sehr weit weg. Normalerweise sieht man Hunde an der Stelle auch sehr gut. Durch die Fellfarbe ist der andere Hund regelrecht mit der Umgebung verschmolzen.
Schleppleine ist keine Option. Lio hat den absoluten Hang überall hängen zu bleiben. Zudem unterscheidet er da sehr. Ohne Leine hört er zuverlässiger und achtet mehr darauf wo ich bin.
Noch begrenze ich den Freilauf auf wenige Wiesen. Möglich, dass ich da zu vorsichtig bin.
 
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Katja
25. Okt. 20:19
Mir ist völlig klar, dass ich nicht alles an der Schlepp trainieren kann. Das ist ja das Problem 🤣 Spaß Ja, ich durchspiele gerne alle evtl Situationen, um bestens vorbereitet zu sein. Das ist natürlich Quatsch und eigentlich mach ich mich wohl damit auch nur selbst irre. Ich muss auch einfach ein bisschen mutiger werden und auch nicht immer von Misserfolgen ausgehen. Ist halt nur immer leichter gesagt, als getan 😑
Wie die anderen schon gesagt haben: irgendwann muss man anfangen, seinem Hund zu vertrauen!
Und dabei dann auch lernen, wo man ihm vielleicht besser nicht vertraut, oder doch erstmal ne Leine dran macht… und das dann aber als Chance zu sehen, dass ganz gezielt zu üben.
Der Hund gibt einem schon genug Rückmeldung, um ihn kennenzulernen… das ist doch das Tolle: das gegenseitige Verstehen, oder?😀

Bei uns sind die Herausforderung aktuell die Eichhörnchen: da ist schon das Hinsetzen ne große Leistung!
Aber deswegen mach ich bestimmt keine Leine dran: bei denen hab ich eh manchmal den Eindruck, dass die betont langsam Richtung nächstem Baum hüpfen!
Für uns ist das jedes Mal ne prima Gelegenheit zu üben… und es geht immer ein Stück weiter, dass Polli immer früher ablässt!🤗!
 
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Dogorama-Mitglied
25. Okt. 20:57
Ich glaube das kommt stark auf den Hund an. Also ja, Freilauf ist definitiv etwas, worauf man hin arbeiten sollte! Und es gibt Hunde, die werden ohne definitiv nicht glücklich. Aber ich glaube, meinem ist es zum Beispiel gar nicht so wichtig. Der rennt nicht, sondern schlendert eher gemütlich seiner Wege (außer wir treffen Kumpels, dann wird auch im besten fall mal 2 Minuten gerannt - oder er kommt doch ins jagen, was ja aber so oder so nicht erlaubt ist). Das was er da macht, kann er auch problemlos an der Schleppleine. Wir haben 10m, wäre er dauerhaft dran, wären vermutlich 15-20m perfekt für ihn. So weit läuft er nämlich im Normalfall höchstens vor, bevor er zu schnüffeln stehen bleibt. Wenn bei uns die pure Leinen-Zeit ist (hauptsächlich ein Monat vor und nach Silvester) bin ich davon gefühlt genervter als er. Nicht die ganze Zeit aufs Leinenhandling achten zu müssen, ist schon deutlich entspannter. Und auf den Hund muss ich ja so oder so achten. Also Fazit: Prinzipiell stimme ich dir zu. Aber wenn es nicht geht, zb weil man Auflagen bekommt oder den Freilauf halt überhaupt nicht hinbekommt, ist der Hund nicht zwangsläufig unglücklich. Das ist typ abhängig und auch davon, wie sehr der Mensch sich um einen Ausgleich bemüht.
Uneingeschränkte Zustimmung! Mich hatte lediglich die Verallgemeinerung gestört, mit dem Freilauf und der Überbewertung oder Mythos oder so. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Oder wenn es dem Hund sowas von egal ist. Daraus aber abzuleiten, dass es dann bei KEINEM Hund sein muss, das stößt mir dann schon unangenehm auf. Das geht mir dann zu schnell in die Schiene des „sich leicht machens“, denn eine einfache Nummer ist es nunmal nicht, die Sache mit dem Freilauf, auch wenn es diese mirakulösen Einzelfälle gibt.
Meine Hunde finden die Leinen auch alles andere als blöd - im Gegenteil: „Leine“ bedeutet schließlich, es geht raus, deshalb drängeln beide auch an mich heran, dass ich die Leinen am Halsband festmachen kann.
Aber wenn die Leine dann draußen ab ist: das ist das höchste und das zeigen sie auch.
 
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Maria
25. Okt. 21:03
Uneingeschränkte Zustimmung! Mich hatte lediglich die Verallgemeinerung gestört, mit dem Freilauf und der Überbewertung oder Mythos oder so. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Oder wenn es dem Hund sowas von egal ist. Daraus aber abzuleiten, dass es dann bei KEINEM Hund sein muss, das stößt mir dann schon unangenehm auf. Das geht mir dann zu schnell in die Schiene des „sich leicht machens“, denn eine einfache Nummer ist es nunmal nicht, die Sache mit dem Freilauf, auch wenn es diese mirakulösen Einzelfälle gibt. Meine Hunde finden die Leinen auch alles andere als blöd - im Gegenteil: „Leine“ bedeutet schließlich, es geht raus, deshalb drängeln beide auch an mich heran, dass ich die Leinen am Halsband festmachen kann. Aber wenn die Leine dann draußen ab ist: das ist das höchste und das zeigen sie auch.
Zeig Dante mal die Leine und Geschirr für zughundesport 😅🤣
Der is ganz schnell draußen.