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Nina &
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zuletzt 5. Nov.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Nadine
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23. Okt. 18:44
Ich lasse anfangs nur da laufen, wo keine Menschen und Hunde "aus dem nichts" erscheinen. Also großes übersichtliches Gelände. Und das ab dem Zeitpunkt ohne Schleppleine, wo ich zu 98% sicher war, dass er bei Hasen etc auch gar nicht mehr losrennt. Das (selbstständige) stehen bleiben bei einem Reiz ist mir da wichtiger als der Rückruf. Ich gebe zu, wenn er schon hinter einer Katze hinterher rennen würde, lege ich nicht die Hand ins Feuer, dass er abrufbar ist. Aber er bleibt mittlerweile sehr sicher erst stehen, zeigt sie an, und da ist er abrufbar - oder stoppt zumindest und ich kann ihn abholen. Genau das gleiche, wenn uns ein Hund entgegen kommt. Somit läuft er mittlerweile auch auf unübersichtlicherem Gelände frei - vor kurven und Kreuzungen aber immer direkt bei mir, und auf sehr kurvigen Wegen meistens zwischen meinem Freund und mir. Aber ich Leine immer noch lieber an, als Überraschungen zu riskieren.
 
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Nadine
23. Okt. 18:44
Ich lasse anfangs nur da laufen, wo keine Menschen und Hunde "aus dem nichts" erscheinen. Also großes übersichtliches Gelände. Und das ab dem Zeitpunkt ohne Schleppleine, wo ich zu 98% sicher war, dass er bei Hasen etc auch gar nicht mehr losrennt. Das (selbstständige) stehen bleiben bei einem Reiz ist mir da wichtiger als der Rückruf. Ich gebe zu, wenn er schon hinter einer Katze hinterher rennen würde, lege ich nicht die Hand ins Feuer, dass er abrufbar ist. Aber er bleibt mittlerweile sehr sicher erst stehen, zeigt sie an, und da ist er abrufbar - oder stoppt zumindest und ich kann ihn abholen. Genau das gleiche, wenn uns ein Hund entgegen kommt. Somit läuft er mittlerweile auch auf unübersichtlicherem Gelände frei - vor kurven und Kreuzungen aber immer direkt bei mir, und auf sehr kurvigen Wegen meistens zwischen meinem Freund und mir. Aber ich Leine immer noch lieber an, als Überraschungen zu riskieren.
 
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Dogorama-Mitglied
23. Okt. 18:46
Ich habe die Leine am Anfang nur während der Sucharbeit abgemacht. Das ist Picos große Liebe und Leidenschaft. So hat er von Anfang an Freilauf mit Bindung und Arbeit verbunden und war super aufmerksam. Und dann immer öfter, immer mehr und immer länger. Aber immer bewusst und vorausschauend. Mit der Zeit lernst du immer besser einzuschätzen, wann es funktionieren wird und wann nicht. Bei uns gab es auch mal Rückschläge und wir haben beide draus gelernt.
 
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Katrin
23. Okt. 18:51
Ein bissel Vertrauen braucht es leider schon. Ich würde erstmal schauen das du ihn irgendwo bei freier Sicht laufen lässt. Suki lief hier eigentlich von anfang an frei und wurde nur angeleint wenn Autos, Radfahrer etc in Sichtweite auftauchten. Unterwegs wurde dann öfter mal der Hund ran gerufen, Leckerli oder ein Spiel zur Belohnung und wieder ins lauf geschickt. Das ganze entwickelte sich echt spielerisch nebenbei und klappte sehr früh schon sehr zuverlässig.
 
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Maraska
23. Okt. 18:52
Oh da lese ich auch mal gerne mit 😅 Wir trauen uns auch noch nicht so wirklich, in eingezäunten Grundstücken alles kein Problem aber draußen Puuh...wir haben Glücklicherweise ihren Bruder in der Nähe und wenn wir zusammen laufen gehen hören sie echt gut zusammen und sind Recht gut abrufbar, am besten so früh wie möglich abrufen und immer schön übersichtliche Gelände...wenns zu nah ist kanns passieren das sie einfach zu zweit drauf los poltern, auch wenn sie lieb sind findet es halt nicht jeder toll wenn zwei Rottweiler auf einen zu purzeln... Wir wollen jetzt mit ihrem Bruder etwas mehr zusammen lernen und allgemein auf offenere Gelände gehen wo nicht ganz soo viel los ist... eventuell dann auch mit anderen Freunden zufällige Begegnungen nachstellen...
 
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Nina &
23. Okt. 18:53
Ich habe die Leine am Anfang nur während der Sucharbeit abgemacht. Das ist Picos große Liebe und Leidenschaft. So hat er von Anfang an Freilauf mit Bindung und Arbeit verbunden und war super aufmerksam. Und dann immer öfter, immer mehr und immer länger. Aber immer bewusst und vorausschauend. Mit der Zeit lernst du immer besser einzuschätzen, wann es funktionieren wird und wann nicht. Bei uns gab es auch mal Rückschläge und wir haben beide draus gelernt.
Sucharbeit macht Bokar auch super gerne. Deswegen weiß ich auch sofort, wenn Wild oder eine Katze in der Nähe ist, dann hält er die Nase in die Luft und guckt sich um 🤪 also wenn ich da eine Sekunde zu langsam wäre, würde er sicher losrennen. Wir trainieren viel Impulskontrolle. Bei der Reizangel bricht er die Jagd auch zuverlässig auf Kommando ab, aber das ist eben doch ein Unterschied zu Wild oder Katze.
 
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Lisa-Eileen
23. Okt. 19:08
Solang er sich draußen noch nicht an alle Regeln hält bleibt er an der Schleppleine, bei Regenwetter wo man eh seine Ruhe hat läuft er ohne alles, aber so normalerweise hab ich immer die Schleppleine als Absicherung dran falls doch mal wieder plötzlich ein Tutnix oder Hörtnix vor ihm steht weil er da dann zu überrumpelt ist um zu hören. Ansonsten war sein Rückruf immer relativ gut, Jagen tut er ja eh nicht, das einzige Problem sind halt Fremdhunde und Menschen da er so oft belästigt wurde. Ehrlich gesagt hab ich generell alles nie wirklich richtig trainiert, es läuft halt alles nebenher im Alltag. Ich hab ihn halt ab und zu zu mir gerufen und dann gut belohnt, auch wenns grade keinen Grund gab weshalb er zu mir kommen sollte wie zb ein anderer Hund. Das ist halt wichtig damit dein Hund nicht verbindet "oh, die ruft mich, dann ist da iwas was ich regeln muss". Das Problem hatte ich Anfangs nämlich. Ansonsten halt wirklich die Schlepp dran lassen bis du ihn auch auf Distanz kontrollieren kannst und er da zuverlässig hört. Wenn er ohne Schlepp läuft und er doch mal nicht hört bzw Regeln bricht (was eher bei Kleinigkeiten ist und eher selten) dann sammel ich ihn ein und er kommt an die Leine und muss Fuß laufen bis er sich wieder benimmt. Muss ich aber wirklich selten machen und dann ist das auch eigentlich geklärt und er kann danach wieder raus. Gibt natürlich auch Tage wo ich merke das er grad nicht so klar im Kopf ist, dann bleibt er an der Leine. Also halt nur frei laufen lassen wenn du auch das Gefühl hast das er sich benimmt und hört.
 
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Nina &
23. Okt. 19:16
Solang er sich draußen noch nicht an alle Regeln hält bleibt er an der Schleppleine, bei Regenwetter wo man eh seine Ruhe hat läuft er ohne alles, aber so normalerweise hab ich immer die Schleppleine als Absicherung dran falls doch mal wieder plötzlich ein Tutnix oder Hörtnix vor ihm steht weil er da dann zu überrumpelt ist um zu hören. Ansonsten war sein Rückruf immer relativ gut, Jagen tut er ja eh nicht, das einzige Problem sind halt Fremdhunde und Menschen da er so oft belästigt wurde. Ehrlich gesagt hab ich generell alles nie wirklich richtig trainiert, es läuft halt alles nebenher im Alltag. Ich hab ihn halt ab und zu zu mir gerufen und dann gut belohnt, auch wenns grade keinen Grund gab weshalb er zu mir kommen sollte wie zb ein anderer Hund. Das ist halt wichtig damit dein Hund nicht verbindet "oh, die ruft mich, dann ist da iwas was ich regeln muss". Das Problem hatte ich Anfangs nämlich. Ansonsten halt wirklich die Schlepp dran lassen bis du ihn auch auf Distanz kontrollieren kannst und er da zuverlässig hört. Wenn er ohne Schlepp läuft und er doch mal nicht hört bzw Regeln bricht (was eher bei Kleinigkeiten ist und eher selten) dann sammel ich ihn ein und er kommt an die Leine und muss Fuß laufen bis er sich wieder benimmt. Muss ich aber wirklich selten machen und dann ist das auch eigentlich geklärt und er kann danach wieder raus. Gibt natürlich auch Tage wo ich merke das er grad nicht so klar im Kopf ist, dann bleibt er an der Leine. Also halt nur frei laufen lassen wenn du auch das Gefühl hast das er sich benimmt und hört.
Das mit dem Regenwetter ist eine sehr gute Idee! Dann trifft man eh kaum wen und richtig Bock hat er da auch nicht. Das könnte ich so mal versuchen. Danke dir 😁
 
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Kassandra
23. Okt. 19:17
Wo hättest du denn am ehesten Bauchschmerzen das er abhaut? Ist er ein leidenschaftlicher Jäger? Würde also richtig abhauen zum jagen und voll im Tunnel sein so als er einmal los ist? Oder hast du da noch 2 Sekunden Zeit und kommt dann zügig zurück? Ich lasse Carl aufgrund seines Jagdtrieb auch nur an sehr ausgewählten stellen frei laufen. Mittags (weniger wild als morgen und abends) im Feld wo auch sonst niemand unterwegs ist. Da kann er auch rennen. Und tatsächlich hin und wieder im Wald an der 15m Schleppleine die er dann hinter sich herzieht, dort haben wir lange gerade wege mit hoher Böschung links und rechts, sodass er hier die Wildwechsel zwar anzeigt durch stehen bleiben, aber nicht sofort im Wald verschwindet. Und ja auch bei uns ist 100% Rückruf nicht vorhanden. Hin und wieder gibt's den Stinkefinger und es wird noch ne Ehrenrunde gedreht, bevor man sich dazu bequemt zurück zu kommen. Leberwurst/Lachscreme ist für jeden Rückruf unser Belohnungsleckerli, wenn er überlegt, hilft es manchmal mit der Tube zu winken.... In der Pubertät hat Carl auch die tolle Angewohnheit gehabt erstmal um sich zu schauen und zu gucken was denn der Grund ist warum ich ihn zurück rufe. Da ist es mir auch 2x passiert das er dann zu den Hunden hingerannt ist weswegen ich ihn zurück gerufen habe. Und bei uns hilft tatsächlich auch zu zweit spazieren zu gehen. Da hilft dann der fressneid. Könnte ja sein das der andere mehr Leberwurst bekommt Das alles funktioniert aber nur wenn er kein wild sieht. Wenn er dann einmal los gerannt ist, keine Chance Carl zurück zu rufen, solange er das sieht. Dann rennt der solange bis er nicht weiterkommt.. Bischen Risiko ist im Freilauf immer
 
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Marga
23. Okt. 19:25
Sucharbeit macht Bokar auch super gerne. Deswegen weiß ich auch sofort, wenn Wild oder eine Katze in der Nähe ist, dann hält er die Nase in die Luft und guckt sich um 🤪 also wenn ich da eine Sekunde zu langsam wäre, würde er sicher losrennen. Wir trainieren viel Impulskontrolle. Bei der Reizangel bricht er die Jagd auch zuverlässig auf Kommando ab, aber das ist eben doch ein Unterschied zu Wild oder Katze.
Ich habe auch immer bedenken. Heute war Rollo zwar noch an der Schleppi als wir auf das erste Reh gestoßen sind, ich glaube aber das der Rückruf auch ohne Leine funktioniert hätte. Mal ehrlich, ein 50 kg CC lacht über die Schleppi, er merkt am Tonfall dass es besser ist zurück zu kommen. Beim 2. Reh war ich etwas überrascht und habe etwas zu spät reagiert, da hat er auch reagiert obwohl er schon am Rennen war. Die Schleppi ist nur für mich, damit ich mich besser fühle, wenn Rollo nachrennen wollte könnte ich ihn nicht halten. Oder schafft es einer von euch einen so großen Hund mit Körperkraft zu halten? Hier hilft nur Bindung und Vertrauen (ich habe auch immer ein bisschen Bauchweh)
 
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Daniela
23. Okt. 19:26
Ich mache es ähnlich wie Nadine oder Vivi. Mit der Einschränkung: „Freie Sicht“ nach allen Seiten geht bei uns noch nicht. Die Leine kommt bei der Kleinen ab, wenn eine Seite des Weges begrenzt ist. Tiefer Graben, ein Knick, ein Zaun, irgendwas in der Art. Kurzer Radius dann, immer wieder abrufen, dann gibt’s ein Leckerlie, ein Spiel, ein „Du bist die ALLERBESTE!“ und dann wird sie gleich wieder freigegeben. Und dann kommt die Leine auch mal wieder dran. Bei der nächsten gut passenden Gegend: Leine wieder ab. Ich muss da noch sehr, sehr aufmerksam sein und muss den Punkt erwischen, wo sie noch gut ansprechbar ist und bevor sie sich so richtig hochgefahren hat und im „gaga-Modus“ angelangt ist, kurz vorher muss ich die Leinen-Freiheit dann beenden.