Home / Forum / Erziehung & Training / Wie bekomme ich meine Hündin aufmerksamer?

Verfasser-Bild
Aaliyah
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 41
zuletzt 26. Okt.

Wie bekomme ich meine Hündin aufmerksamer?

Hallo Zusammen, meine Tierschutzhündin Zuna ist nun seit zwei Tagen offiziell bei mir Zuhause. Sie war davor bei einer Pflegerin, die ihr schon ein paar Kommandos beigebracht hat. Sie hört auf diese auch relativ gut (momentan jedoch nur mit Leckerlies), aber sie lässt sich sehr leicht ablenken, z.B. von lauteren Geräuschen, anderen Menschen, usw. Daher meine Frage: Habt ihr Tipps, wie ich sie dazu bringe, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu richten? Ich bedanke mich schonmal im Voraus :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Aaliyah
25. Okt. 21:25
Ich bin zwar keine Hundetrainerin,habe aber selbst einen Hund aus dem Tierschutz und kann nur sagen,zwei Tage sind noch sehr früh.Zuna muss ja erstmal in ihrem Zuhause ankommen,die Umgebungsgeräusche kennenlernen, die Routinen kennenlernen...es gibt am Anfang so viel was sie lernen muss. Bei uns war es am Anfang so,dass wir schlecht an parkenden Autos vorbei gehen konnten,so wie Mülltonnen etc....das sind wir sofort angegangen und haben mit ihr gearbeitet.Grundkommandos wurden beim Gassi gehen trainiert um das Gassi gehen abwechslungsreich gestalten zu können und bei uns funktionierte die auch nur mit Leckerlis (normal)....wir sind dann auch zu einer Hundeschule gegangen,nicht weil wir es mussten,es war nicht notwendig,aber die Sozialkontakte dort und der Austausch war wirklich toll und hat geholfen kuddel zu verstehen und ihn immer mehr zu fordern...aber keinesfalls überfordern.Lass sie erstmal ankommen und trainiere während der Gassi runden,lernt euch erst mal kennen.
Hey, wir kennen sie schon länger als zwei Tage, sie ist seit zwei Tagen nur offiziell unsere.
Ich hatte nicht vor, direkt alles anzugehen und sie zu überfordern, ich frage einfach nur wie es andere geschafft haben, ihre Fellnasen achtsamer zu bekommen - für die Zukunft.

Sie fühlt sich schon wohl und ist sehr aufgeschlossen, daher fangen wir schon etwas mit Training (in Grenzen) an, und ich möchte einfach gut vorbereitet in die Zukunft gehen :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
𝓜𝓲𝓷𝓪
25. Okt. 23:12
Meiner Erfahrung nach kommt mit dem Vertrauen,Verlässlichkeit und der Bindung auch die Aufmerksamkeit. Meine Hunde mussten sich erstmal in ihrem ganz neuen Leben zurechtfinden und auch ich musste sie erstmal richtig kennenlernen,um zu wissen was wer braucht. Als es so weit war,brachte ich ihnen das Kommando "SCHAU" bei. Mittlerweile wissen sie,dass sie gucken "müssen",wenn sie etwas möchten. Klingt strenger als es eigentlich ist 😆 Und nein,das klappt auch nicht immer,aber sie sind eben keine Maschinen 😄
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
25. Okt. 23:27
Der Hund ist 2 Tage bei dir!!! Lass ihn doch erstmal ankommen und eine Bindung zu dir aufbauen, bevor ihr Kommandos trainiert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Susa
26. Okt. 00:33
Bei uns hat es geholfen, zu belohnen, also verbal zu loben und auch viel mit Leckerli, wenn der Hund von sich aus das gewünschte Verhalten zeigt.
Also wenn sie dich zb beim Spaziergang anschaut immer loben oder Leckerli.

Ich mache das auch im Freilauf, wenn mein Hund stehen bleibt, auf mich wartet und mich anguckt um das Verhalten zu verstärken.

"Schau" Kommando und sowas alles haben wir erst viel später trainiert, die ersten Wochen waren sehr stressig und da hatten wir andere Probleme als irgendwelche Kommandos.

Grenzen haben wir von Tag 1 aufgestellt und ohne Ausnahme eingehalten. zB darf unser Hund nicht mit ins Bett, die ersten drei Nächte hat er es noch sehr oft versucht, danach nie wieder.

Die Grenzen die von Anfang an bestanden, akzeptiert er am besten, aber oft weiß man ja am Anfang noch gar nicht welche Grenzen man braucht, weil man den Hund noch nicht kennt.

Wir mussten zb so eine Freigabe für den Futternapf etablieren weil wir sonst immer mit dem vollen Napf in der Hand angesprungen wurden und das Nassfutter so auch ein paar mal auf dem Boden gelandet ist...
Gibt aber sicher Hunde die brauchen das nicht. Das wirst du mit der Zeit selbst merken, was für dich und deinen Hund sinnvoll ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Aaliyah
26. Okt. 06:07
Der Hund ist 2 Tage bei dir!!! Lass ihn doch erstmal ankommen und eine Bindung zu dir aufbauen, bevor ihr Kommandos trainiert.
Es wäre schön, wenn sich so manche Leute mal auch die anderen Antworten durchlesen würden, da ich jetzt schon mehrfach gesagt habe, was Sache ist.
Aber natürlich gerne für dich persönlich auch nochmal:

Wir kennen sie schon länger als zwei Tage, sie ist nur offiziell seit zwei Tagen unsere.
Sie fühlt sich hier schon sehr wohl, ist gut angekommen, wir haben schon eine gute Bindung und ist aufgeschlossen.
Es geht auch nicht darum, dass ich jetzt schon intensiv mit ihr trainiere, ich frage eher für die Zukunft, um alles richtig anzugehen!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sebbi
26. Okt. 06:40
Geduld ist eine Tugend. Gerade was Hunde betrifft.

Bei mir war es in den ersten Tagen mit Sebbi viel schlimmer.
Nicht nur dass ich ihn nicht aufmerksam machen konnte, Er hat auf gar nichts reagiert.
Wenn ich ihn gerufen habe oder mit der Zunge geschnalzt habe und stand dabei hinter ihm, kam absolut keine Redaktion.
Das ging so weit, dass ich hinter oder neben ihm in die Hände geklatscht habe, oder auch bewusst was fallen lassen habe um ihn zu erschrecken.
Keine Reaktion.
Ich dachte wirklich
„Scheisse, der Hund ist taub“
Ich habe so etwas bisher bei keinem Welpen gesehen.
Deshalb konnte mich der beruhigende Anruf beim Züchter nicht wirklich beruhigen.

Nunja, er ist nicht taub. Er hört sogar extrem gut. Ich kann auf Entfernung Kommandos flüstern und er führt sie aus.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
26. Okt. 07:19
Aaliyah, ich finde es total schön, dass du dir soviel Gedanken über das Zusammenleben mit deiner Zuna machst und gleichzeitig nichts überstürzen möchtest. Ich denke, dass du damit schon sehr gut unterwegs sein wirst ☺️

Bezüglich der Bindung: die wird umgangssprachlich häufig mit Beziehung gleichgesetzt. Fachlich spricht man von sicherer/ unsicherer Bindung, vermeidend, ambivalent oder desorganisiert (Bowlby)
Ich spreche das nicht aus besserwisserischen Gründen an, sondern um zu unterstreichen, was Sonja bisher sehr schön beschrieben hat.

Eine sichere Bindung ist eine gute Grundlage dafür, dass deine Zuna ihre Umwelt erforschen kann. Wenn sie unsicher wird, kann sie sich im Idealfall darauf verlassen, dass sie zu dir, ihrem sicheren Hafen, zurückkehren kann, um ggf. wieder mit neuem Mut ins Erkundungsverhalten zu gehen.
Für eine sichere Bindung hilft es sich verlässlich, einfühlsam und aus Sicht deiner Hündin gut einschätzbar zu verhalten.

Explorationsverhalten, dass Zuna in der nächsten Zeit sehr viel zeigen wird, ist kein Problem, oder gar etwas schlimmes, sondern schafft die Wissensgrundlage dafür in ihrer Umwelt gut zurecht zu kommen. Es ist essenziell wichtig um ihre Umwelt gut einschätzen zu können.
Neue Reize (bei euch ist ja nunmal vieles neu) zu verarbeiten ist unheimlich anstrengend, deine Hündin leistet in der ersten Zeit viel, was man als Mensch gar nicht so sehr wahrnimmt.
Was du tun kann, ist ihr ausreichend Zeit zu geben, damit sie sich mit Umweltreizen auseinandersetzen kann, diese einordnen und auch abschließen kann.
Häufig tut im Anschluss an aufregendes Geschehen eine kleine Pause gut, manchmal auch ein paar Streukekse, um zuvor erlebtes wortwörtlich „zu verdauen“, falls sie so etwas mag.

Je schneller man unterwegs ist, desto oberflächlicher werden die Reize wahrgenommen. Vieles wird angerissen, aber zum wirklichen auseinandersetzen fehlt dann häufig die Zeit und irgendwann wird die Summe an Reizen zu viel, darunter kann auch die Aufmerksamkeit leiden.

Aufmerksam und achtsam kann Zuna werden, in dem du dir Zeit nimmst, für die Dinge, die sie beschäftigen und sie in ihrem Tun bestärkst.

Menschen lieben es Runden zu laufen. Dort, wo sich die Zuna zunächst sehr unaufmerksam zeigt, kann es für sie stattdessen hilfreich sein, den selben Hin- und Rückweg zu wählen. Das gibt Sicherheit und manche Dinge können auf dem Rückweg nochmal anders (tiefergehend) untersucht werden oder die zuvor getroffene Einschätzung bestätigt werden.

Du machst dir viele Gedanken, liebe Aaliyah, ich bin mir sicher, dass ihr auf einem sehr guten Weg seid und viel Freude aneinander haben werdet.
Ich habe mir die Bilder angesehen, eine sehr herzige Maus 😍
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
26. Okt. 09:59
Es wäre schön, wenn sich so manche Leute mal auch die anderen Antworten durchlesen würden, da ich jetzt schon mehrfach gesagt habe, was Sache ist. Aber natürlich gerne für dich persönlich auch nochmal: Wir kennen sie schon länger als zwei Tage, sie ist nur offiziell seit zwei Tagen unsere. Sie fühlt sich hier schon sehr wohl, ist gut angekommen, wir haben schon eine gute Bindung und ist aufgeschlossen. Es geht auch nicht darum, dass ich jetzt schon intensiv mit ihr trainiere, ich frage eher für die Zukunft, um alles richtig anzugehen!
Du musst nicht gleich so ablehnend reagieren. Das alles habe ich sehr wohl gelesen. Du liegst aber falsch wenn du denkst, nur weil der Hund dich schon kennt und ab und zu mal da war, hat er bereits eine feste Bindung zu dir aufgebaut und ist angekommen. Jeder Hund kennt außer seinen Haltern andere Leute, die er oft oder auch weniger oft trifft, die auch mal zu Besuch kommen und von denen er sich streicheln oder knuddeln lässt. Das bedeutet noch lange nicht, dass es da eine feste Bindung gibt. Da ist höchstens der Umzug nicht ganz so verstörend für den Hund, da du und deine Wohnung für ihn ja nicht völlig fremd seid. Und dann kommt es auch noch auf den Hund an, wie er auf andere zugeht, sprich ob er die meisten Menschen mag, oder eher vorsichtig oder gar ängstlich bei Fremden ist. All das hat aber noch lange nichts mit einer Bindung zu tun. Die kann sich nur nach und nach entwickeln, auch wenn der Hund tatsächlich so tut, als ob es ihm nichts ausmacht. Ein Hund kann durchaus Leute schon jahrelang kennen und auch regelmäßig sehen und trotzdem überhaupt keine Bindung zu ihnen haben. Das will ich jetzt hier nicht unterstellen, aber trotzdem muss ich es mal erwähnen, weil du glaube ich da etwas falsche Erwartungen und Vorstellungen hast. Hab einfach ganz viel Geduld und zeig dem Hund, dass er sich auf dich verlassen kann. Dann kommt alles andere langsam mit der Zeit.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sebbi
26. Okt. 10:41
Wenn ich meinen Sebbi als Beispiel nehme, bin ich mir nicht sicher, ob das mit der Zeit und der Geduld in Bezug auf Bindung so seinen Richtigkeit hat.

In unserer Familie gibt es diese Schwägerin. Wenn sie zu Besuch kommt, oder wir zu ihr fahren.
Spiele ich maximal ein ähnlich große Rolle, meine Frau plötzlich gar keine Rolle mehr.
Sie ist:
- Tieraffin
- Liebt Hunde
- Hat viel Erfahrung mit Hunden
- Ist extrem Aktiv
- Macht immer viel mit Sebbi
Sogar grobes Balgen.
Autsch!
- Kann aber auch extrem streng und Konsequent sein.

Entsprechend ist Sebbi auch auf sie fixiert. Muss sich Sebbi entscheiden zu wem er am Ende folgt, dauert es bis er sich entscheidet. Er kommt letztendlich zum mir.
Aber die Bindung zu meiner Schwägerin baut er schnell auf.

Wir sehen uns wegen der Entfernung (360km) eher unregelmäßig.
Beim ersten Wiedersehen brauch Sebbi ein paar Sekunden, bevor beginnt wegen ihr völlig und vor Freude auszurasten.

Aber das mit der Aufmerksamkeit ist zusätzlich noch eine andere Hausnummer.
Das hat Sebbi auch noch nicht zu hundert Prozent drauf.
Da heißt es einfach dranbleiben.
Ich hab es ehrlich gesagt auch etwas vernachlässigt.
Ich Trainiere es mit nem Superlecki. Ich halt es mir zwischen die Augen und sage „Sebbi“ schaut er mich an, wiederhole ich seinen Namen und bestätige ihn mit fein und er bekommt das Lecki.

Dann vergrößere ich den Abstand.
Ziel ist, dass er mich beim Rufen seines Namens, anschaut.
Anschauen baue ich nebenbei als Frage seinerseits auf.
Er soll mich quasi fragen wie es weitergeht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Aaliyah
26. Okt. 12:26
Du musst nicht gleich so ablehnend reagieren. Das alles habe ich sehr wohl gelesen. Du liegst aber falsch wenn du denkst, nur weil der Hund dich schon kennt und ab und zu mal da war, hat er bereits eine feste Bindung zu dir aufgebaut und ist angekommen. Jeder Hund kennt außer seinen Haltern andere Leute, die er oft oder auch weniger oft trifft, die auch mal zu Besuch kommen und von denen er sich streicheln oder knuddeln lässt. Das bedeutet noch lange nicht, dass es da eine feste Bindung gibt. Da ist höchstens der Umzug nicht ganz so verstörend für den Hund, da du und deine Wohnung für ihn ja nicht völlig fremd seid. Und dann kommt es auch noch auf den Hund an, wie er auf andere zugeht, sprich ob er die meisten Menschen mag, oder eher vorsichtig oder gar ängstlich bei Fremden ist. All das hat aber noch lange nichts mit einer Bindung zu tun. Die kann sich nur nach und nach entwickeln, auch wenn der Hund tatsächlich so tut, als ob es ihm nichts ausmacht. Ein Hund kann durchaus Leute schon jahrelang kennen und auch regelmäßig sehen und trotzdem überhaupt keine Bindung zu ihnen haben. Das will ich jetzt hier nicht unterstellen, aber trotzdem muss ich es mal erwähnen, weil du glaube ich da etwas falsche Erwartungen und Vorstellungen hast. Hab einfach ganz viel Geduld und zeig dem Hund, dass er sich auf dich verlassen kann. Dann kommt alles andere langsam mit der Zeit.
Nein, das verstehe ich schon, trotzdem weißt du ja erstens gar nicht, wie lange wir uns kennen, wie die Bindung ist usw.
Natürlich kann man die Bindung immer bessern, aber ich weiß, dass die Bindung schon schon sehr weit geht (was nicht bedeutet, dass ich die Bindung nicht weiterhin stärke!!!).
Dazu habe ich mein ganzes Leben lang Hunde-Erfahrung.

Ich reagiere nicht ablehnend, ich sage nur, dass das was du gesagt hast schon genug andere gesagt haben, da bringt es eben nichts, das Ganze zum 20. Mal zu erwähnen.

Natürlich lasse ich sie ankommen und hab keine Erwartungen an sie oder sonstiges, außerdem weiß ich SELBST dass das alles Zeit braucht o, alles was ich tue ist zu fragen, wie ich sie in ZUKUNFT aufmerksamer bekommen kann, wenn sich das nicht ändert. Wenn ich dann von 20 Leuten eine Antwort bekomm, die nichts mit meiner Frage zutun hat, geht es mir logischerweise nach einer Weile auf die Nerven.