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Aaliyah
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zuletzt 26. Okt.

Wie bekomme ich meine Hündin aufmerksamer?

Hallo Zusammen, meine Tierschutzhündin Zuna ist nun seit zwei Tagen offiziell bei mir Zuhause. Sie war davor bei einer Pflegerin, die ihr schon ein paar Kommandos beigebracht hat. Sie hört auf diese auch relativ gut (momentan jedoch nur mit Leckerlies), aber sie lässt sich sehr leicht ablenken, z.B. von lauteren Geräuschen, anderen Menschen, usw. Daher meine Frage: Habt ihr Tipps, wie ich sie dazu bringe, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu richten? Ich bedanke mich schonmal im Voraus :)
 
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Verena
25. Okt. 12:30
Meinem Hund aus dem Tierschutz habe ich fast 6 Monate Zeit gelassen. Er hatte vor nahezu allen Tieren Angst. Also sind wir spazieren gegangen, haben Kühe, Schafe usw angeschaut. Er sollte nur Sicherheit gewinnen, war keine Minute allein. Dann haben wir eine Hundetrainerin besucht und grundlegende Kommandos gelernt. Er ist jetzt 4 Jahre bei mir, wir machen Distanztraining und einiges mehr und ich bin froh, dass die Motivation mit Leckerli funktioniert 😅
Ich hab meinen zweiten Hund aus dem Tierschutz und verstehe das gut! Mein erster damals hat fast ein Jahr gebraucht, bis er ein "richtiger" Hund war.
Meine jetzige ist schon fast 2 Jahre, auch bei ihr hat es lang gedauert.
 
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Sonja
25. Okt. 13:07
Ja genau, Zuna war bei uns öfters zu Besuch bevor sie dann endgültig zu uns kam. Sie fiept nicht, ist locker und offen. Eine Bindung ist schon vorhanden (diese wird natürlich dennoch weiterhin gestärkt). Sie ist bereit, mit dem Training anzufangen (in Grenzen natürlich), daher wollte ich einfach schonmal Tipps für die Zukunft, wie man sie achtsamer bekommt! :)
Klingt blöd, aber Du bekommst sie achtsam, wenn Du achtsam ihr gegenüber bist. Achtsamkeit und Orientierung sind keine Tricks, sondern Ausdruck von einer Beziehung.

Achte bei ihr mal darauf, wenn sie ohne Vorgaben von Dir frei agieren kann, was ihr Spaß macht, was ihre Hobbys sind.
Ist sie eher menschenbezogen oder hätte sie gerne Hundekontakt? Spielt sie gerne, und wenn ja, wie? Das können Zerrspiele sein, Suchen, Hetzen (hinter Geworfenem her rennen, am besten nur nach Freigabe). Buddelt sie gerne, draußen oder auch drinnen mit Decken und Kissen?
Lern sie mit ihren individuellen Bedürfnissen kennen. Du kannst sie mit der Befriedigung ihrer Bedürfnisse belohnen.

Wenn Du sie eh schon beobachtest, achte auch auf die Blicke, die sie Dir zuwirft. Die sind ein wichtiger Teil hündischer Kommunikation. Damit zeigt sie Dir, wenn sie etwas interessant findet, fragt Dich, was sie tun soll, bezieht Dich in ihre Welt ein. Hunde haben den Drang dazu. Aber sie resignieren, wenn sie immer wieder keine Reaktion bekommen.
Eine Reaktion kann ein kurzes bestätigendes Nicken sein, ein "Fein" oder eine Entscheidung, zum Beispiel, wo man lang geht, oder ob sie etwas Gefundenes fressen darf.
Wenn Du die Kommunikation, die sie Dir von sich aus anbietet, aufrecht erhältst, wird sie Dir gegenüber aufmerksam sein.
 
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Mel und
25. Okt. 13:12
Klingt blöd, aber Du bekommst sie achtsam, wenn Du achtsam ihr gegenüber bist. Achtsamkeit und Orientierung sind keine Tricks, sondern Ausdruck von einer Beziehung. Achte bei ihr mal darauf, wenn sie ohne Vorgaben von Dir frei agieren kann, was ihr Spaß macht, was ihre Hobbys sind. Ist sie eher menschenbezogen oder hätte sie gerne Hundekontakt? Spielt sie gerne, und wenn ja, wie? Das können Zerrspiele sein, Suchen, Hetzen (hinter Geworfenem her rennen, am besten nur nach Freigabe). Buddelt sie gerne, draußen oder auch drinnen mit Decken und Kissen? Lern sie mit ihren individuellen Bedürfnissen kennen. Du kannst sie mit der Befriedigung ihrer Bedürfnisse belohnen. Wenn Du sie eh schon beobachtest, achte auch auf die Blicke, die sie Dir zuwirft. Die sind ein wichtiger Teil hündischer Kommunikation. Damit zeigt sie Dir, wenn sie etwas interessant findet, fragt Dich, was sie tun soll, bezieht Dich in ihre Welt ein. Hunde haben den Drang dazu. Aber sie resignieren, wenn sie immer wieder keine Reaktion bekommen. Eine Reaktion kann ein kurzes bestätigendes Nicken sein, ein "Fein" oder eine Entscheidung, zum Beispiel, wo man lang geht, oder ob sie etwas Gefundenes fressen darf. Wenn Du die Kommunikation, die sie Dir von sich aus anbietet, aufrecht erhältst, wird sie Dir gegenüber aufmerksam sein.
Liebe Sonja,
ich wollte dir schon immer mal sagen, dass ich es ganz toll finde, wie du mit deinen Hunden umgehst!
Die können sich wirklich glücklich schätzen, ein so liebevolles Zuhause bei dir zu haben.
Ich stimme dir zu 100 %! 🐾💛
 
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Dogorama-Mitglied
25. Okt. 13:18
Das Problem bei Leckerli ist, dass es die intrinsische Motivation überlagern kann, wenn ständig extrinsisch motiviert wird. Oder auf deutsch: gibt man dem Hund, der etwas auch aus eigenem Antrieb freudig tun würde, immer wieder Leckerli für sein Tun, kann er den eigenen Antrieb verlieren und tut es zukünftig nur noch für Leckerli.
Ich mag deine Kommentare sehr 🙏🏼❣️ Danke
 
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Aaliyah
25. Okt. 15:41
Ich stimme den anderen zu, am Anfang ist natürlich wichtig, erst mal ne Beziehung und Bindung aufzubauen. Aber spricht überhaupt nichts dagegen auch jetzt schon Übung zu machen. Das würde ich halt eher drinnen machen, draußen ist natürlich noch alles überfordernd. Ich würde zum Beispiel im Haus/der Wohnung einen Bereich mir aussuchen und da anbieten, dass man gemeinsam trainiert. Sprich du gehst an eine Stelle mit dem Teppich, (nicht so rutschig) nimmst du deine leckerli Dose und bietest an, dass ihr gemeinsam Übungen macht. Das kann was ganz leichtes sein, wie Sitz oder Platz Oder auch das Kommando: schau. Das haben wir am Anfang recht intensiv trainiert, und es ist ganz einfach. Wenn der Hund die Aufmerksamkeit zu dir lenkt, und ruhig sich dir zuwendet, gibt’s ne Belohnung. Das können Leckerlis sein, das ein Dankeschön, Lächeln oder auch nur in freundlicher Blick. Am Anfang würde ich natürlich mit Leckerlis hier arbeiten, aber später reicht auch Zuwendung. Und dieses kleine Kommando schau, kannst du, sobald er angekommen ist, draußen einfordern. Das eigentliche Ziel ist aber, dass man die Aufmerksamkeit von Hund und Mensch schärft. Du nimmst öfter war, wenn dein Hund dich wahrnimmt und dein Hund erfährt liche Zuwendung, wenn er seine Aufmerksamkeit zu dir verlagert. Wenn ich das auf meinen heutigen Alltag beziehe, bin ich draußen mit Pico unterwegs, und er schaut mich an. Dafür gibt’s ein Lächeln, er wedelt 30 mit seinem Schwanz, ich freu mich, und wir gehen - einander zugewandt - gemeinsam weiter.
Vielen Dank!!
 
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Aaliyah
25. Okt. 15:44
Ich hab meinen zweiten Hund aus dem Tierschutz und verstehe das gut! Mein erster damals hat fast ein Jahr gebraucht, bis er ein "richtiger" Hund war. Meine jetzige ist schon fast 2 Jahre, auch bei ihr hat es lang gedauert.
Das ist bei ihr nicht der Fall, sie fühlt sich schon sehr wohl, hat mit anderen Menschen oder Hunden keine Probleme (nur ab und zu mit Männern), kann schon ein paar Kommandos und läuft schön an der Leine. Seitdem sie hier ist hat sie noch nie gefiept, sondern hat direkt angefangen mit uns zu kuscheln und war extrem aufgeschlossen. :)

Ich verstehe, dass das dennoch alles Zeit braucht, aber sie ist hier schon sehr gut angekommen!
 
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Monika
25. Okt. 15:47
Bitte lass dir auch auf deinen Spaziergängen Zeit, das dein Hund alles beobachten
und einordnen kann.

Alles Gute für euch. 🙂
 
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Silke 👣mit
25. Okt. 16:22
Ist das dein erster Hund ??
Ich glaube, du solltest auf dein Bauchgefühl hören.
Viel kuscheln ( wenn sie es mag ) kleine Spielchen und schöne Spaziergänge , glaube der Rest ergibt sich dann
 
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Cat
25. Okt. 20:33
Ich bin zwar keine Hundetrainerin,habe aber selbst einen Hund aus dem Tierschutz und kann nur sagen,zwei Tage sind noch sehr früh.Zuna muss ja erstmal in ihrem Zuhause ankommen,die Umgebungsgeräusche kennenlernen, die Routinen kennenlernen...es gibt am Anfang so viel was sie lernen muss. Bei uns war es am Anfang so,dass wir schlecht an parkenden Autos vorbei gehen konnten,so wie Mülltonnen etc....das sind wir sofort angegangen und haben mit ihr gearbeitet.Grundkommandos wurden beim Gassi gehen trainiert um das Gassi gehen abwechslungsreich gestalten zu können und bei uns funktionierte die auch nur mit Leckerlis (normal)....wir sind dann auch zu einer Hundeschule gegangen,nicht weil wir es mussten,es war nicht notwendig,aber die Sozialkontakte dort und der Austausch war wirklich toll und hat geholfen kuddel zu verstehen und ihn immer mehr zu fordern...aber keinesfalls überfordern.Lass sie erstmal ankommen und trainiere während der Gassi runden,lernt euch erst mal kennen.
 
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Aaliyah
25. Okt. 21:21
Ist das dein erster Hund ?? Ich glaube, du solltest auf dein Bauchgefühl hören. Viel kuscheln ( wenn sie es mag ) kleine Spielchen und schöne Spaziergänge , glaube der Rest ergibt sich dann
Nein, ich bin von kleinauf mit Hunden aufgewachsen und war immer von Hunden umgeben.

Sie ist jedoch mein erster eigener Hund und ich möchte alles richtig angehen :)