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Cornelia
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Anzahl der Antworten 47
zuletzt 26. Okt.

Veraltete Erziehungsmethoden- was für euch ein NoGo ist!

Die Zeiten ändern sich und auch die Erziehungsmethoden, was früher normal war ist heute total überholt und teilweise eine echte Tierquälerei. Heute wird viel mehr auf die Bedürfnisse unserer Hunde eingegangen, Grundgehorsam soll natürlich vorhanden sein aber die Methoden um das gemeinsam mit dem Hund zu lernen sind doch andere geworden. Was sind für euch die NoGo‘s ?
 
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Christian
24. Okt. 23:00
Das schlimmste, was ich zu diesem Thema erlebt habe, war bei einer jagdlich geführten Vizla-Junghündin. Sie wurde durch Treten auf die Vorderbeine ins Platz gezwungen und fixiert, gelernt in einer Hundeschule hauptsächlich für Jagdhunde.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 23:12
Das schlimmste, was ich zu diesem Thema erlebt habe, war bei einer jagdlich geführten Vizla-Junghündin. Sie wurde durch Treten auf die Vorderbeine ins Platz gezwungen und fixiert, gelernt in einer Hundeschule hauptsächlich für Jagdhunde.
Ich arbeite mit vielen Jäger:innen zusammen. Was da in der Hundeerziehung noch als normal angesehen wird und auch ganz offen angesprochen wird, ist gruselig. Da werden Teletakt, Stachelhalsband und Schläge noch als ganz normal angesehen. Ich habe die Diskussionen aufgegeben, es hat ja doch keinen Sinn, wenn selbst die Einsicht, dass man genetische Veranlagungen durch Erziehung steuern kann noch nicht angekommen ist.
 
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Cornelia
25. Okt. 06:49
Das schlimmste, was ich zu diesem Thema erlebt habe, war bei einer jagdlich geführten Vizla-Junghündin. Sie wurde durch Treten auf die Vorderbeine ins Platz gezwungen und fixiert, gelernt in einer Hundeschule hauptsächlich für Jagdhunde.
Wie schlimm 😢
 
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Cornelia
25. Okt. 06:55
Ich arbeite mit vielen Jäger:innen zusammen. Was da in der Hundeerziehung noch als normal angesehen wird und auch ganz offen angesprochen wird, ist gruselig. Da werden Teletakt, Stachelhalsband und Schläge noch als ganz normal angesehen. Ich habe die Diskussionen aufgegeben, es hat ja doch keinen Sinn, wenn selbst die Einsicht, dass man genetische Veranlagungen durch Erziehung steuern kann noch nicht angekommen ist.
Das hast du leider recht. Es gibt hier im Kreis einen Trainer der auch Hunde für den Schutzdienst ausbildet, dann kursierte das Gerücht das die Polizei da war weil eine Frau beobachtet hat wie ein Hund mehrmals mit einer Peitsche geschlagen wurde, der Hund soll so laut geschrien haben. Nachdem die Polizei erfuhr das die Hunde für den Schutzdienst ausgebildet werden sind sie einfach wieder gefahren. Wie gesagt, ein Gerücht, aber ist das so abwegig?
 
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Dogorama-Mitglied
25. Okt. 07:10
Ui, da kann ich ein paar prägnante Beispiele auflisten! - Hundenase in Fäkalien drücken - Hund mit Verachtung / Ignoranz strafen - Hund wegsperren - an der Leine ziehen / rucken - Hund anschreien - Hund schlagen, würgen, treten etc. - Hilfsmittel mit Schmerz- & Schreckreizen einsetzen (Würger, Stachelhalsband, Schellen, Wasserspritzen, Halti, Antiziehgeschirr) - Futter verwehren / mit Futter erpressen (reine Handfütterung) - Hund sich selbst überlassen ("Da muss der durch." / "Der muss das lernen.") - ... Und all diese Methoden werden heute noch täglich bei zig Hunden dieser Welt (auch diesen Landes) angewandt :(
Hallo, in die Runde. Tatsächlich wird das mit der Ignoranz in der Hundeschule gelernt. Ca. ½ Stunde komplett ignorieren, um Fehlverhalten zu minimieren. Habe wir zwar noch nicht durchgeführt, wurde mir aber als heißer Tipp gegeben von einer Nachbarin die gerade vom Hundetrainer kam.
 
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Steffi
25. Okt. 09:32
Ich kann deine Punkte total verstehen und stimme da zu, nur denke ich das man manchmal an der Leine zerren muss. Meine Hündin ist so sturr, die legt sich einfach hin wenn sie nicht bekommt was sie will. Und manchmal da geht sie einfach voll in die Leine einfach nur weil ich gesagt habe, dass sie etwas nicht fressen soll oder das sie bei Fuß gehen muss. 😅 Also wenn du da vllt Tipps hast wie man das ohne zerren machen soll wäre das super.
Hey Noemi, ich habe tatsächlich auch eine Hündin, die gerne mal stehen bleibt und unbedingt einen anderen Weg gehen möchte. Sehr oft gebe ich ihr einfach die Zeit und warte mit ihr, sodass sie dann irgendwann selbstständig mitkommt. Wenn sie eine Pause braucht, setze ich mich meist daneben. Dann gibt es auch mal Kekse, um Runterzukommen und zu Entspannen. Beim Aufnehmen von Leckereien draußen kann ich dir nur ein durchdachtes Antigiftködertraining ans Herz legen. Dabei lernt ein Hund dieses anzuzeigen, statt sich draufzustürzen ;-) Dauert aber auch seine Zeit. Beim Fußgehen ist es wichtig, dass die Leine locker bleibt (denn Druck erzeugt Gegendruck) und dass das Signal kleinschrittig und wirklich mit viel Freude und guten Belohnungen aufgebaut wird. Fuß erfordert ja sehr viel Konzentration vom Hund, das muss man im Kopf haben. Klar hat man es auch mal eilig oder ist ein wenig gestresst. Dafür habe ich die Empfehlung bekommen 'Weiter' zu trainieren. Das ist bei uns ein Signal für's freiwillige Weitergehen, das immer mit Dynamik und Freude geübt wurde. Es gibt aber auch Tage, an denen ein Hund eben nicht freudig und dynamisch weiterläuft und dafür habe ich zusätzlich zum 'Weiter' auf Empfehlung einer Trainerin noch ein Schnalzen angehangen, sodass meine Hündin weiß, gleich geht es weiter und die Leine wird sich dabei spannen. Ich achte dabei darauf möglichst sorgsam und vorsichtig zu ziehen. Es ist meist eher ein Pseudoziehen, denn das genügt mittlerweile schon. Was dir auch helfen könnte ist das Leinenhandling vom B.A.T.. Das ist ganz toll beschrieben und die Techniken sind wirklich schön und angenehm für beide Seiten. Aber auch das will für einige Zeit geübt werden, sodass Mensch und Hund den Umgang verinnerlichen. Eine ganze Zeit lang habe ich auch mit Leckerchenrollen 'gearbeitet'. Diese Motivation fand meine Maus ganz toll. Dabei muss man aber aufpassen, dass keine Erwartungshaltung herbeigeführt wird und der Hund dann extra abwartet ^^ Und sonst kann ich den Clicker sehr empfehlen. Damit lassen sich viele Verhaltensweisen freundlich formen und Hunde begreifen fix, was wir toll finden und uns wünschen.
 
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Marion
26. Okt. 00:59
Neben den ganzen bereits genannten alten Erziehungsmethoden finde ich auch immer wieder erschreckend wenn mir jemand sagt:" In diesem Alter MUSS ein Hund dieses oder jenes definitiv können." Ich finde die Hunde sind wie wir Menschen sehr Individuell. Natürlich sollten sie gewisse Dinge irgendwann können, allerdings ist es doch egal ob sie "Sitz" mit 3 Monaten perfekt beherrschen oder eben erst mit 6Monaten.
Genau, jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit ob Mischling oder Rassehund. Der eine lernt sehr schnell und braucht wenige Übungen, der andere wiederum braucht etwas länger und auch mehr Wiederholungen. Dem Hund soll es spass machen, dann sitzt die Übung auch bald. Erhiehung ist schon wichtig, gerade in der heutigen Zeit, wo es auch Anfeindungen gegenüber Hundebesitzern gibt.