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Romina
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Anzahl der Antworten 15
zuletzt 8. Apr.

Unangeleinter trifft angeleinten Hund (die andere Perspektive)

Hallo zusammen. Ich muss etwas loswerden. Ich bezeichne mich als eine verantwortungsvolle Halterin. Ich vertrete die Auffassung, dass ein Hund nur abgeleint werden sollte, wenn er auch entsptechend abrufbar ist. Zudem nehme ich meinen Hund immer zu mir oder an die Leine, wenn uns ein Hund entgegen kommt. Besonders wenn dieser an der Leine ist. Ich nehme also immer Rücksicht und erwarte das auch von anderen. Folgendes ist mir passiert... Ich bin mit meinem unangeleinten Hund und einer Nachbarin (Hund auch unangeleint) auf dem Feld unterwegs. In der Ferne sehe ich einen angeleinten Hund (Cocker Spaniel). Wir haben 2 identisch aussehende Cocker in der Nachbarschaft. Mit dem einen versteht sich unser Hund sehr gut. Da dieser nicht abrufbar ist, spielen beide auch mal ab und zu an der Leine. Mit dem anderen Cocker versteht sich unser Hund nicht. An diesem Tag, habe ich meinen Hund leider aus verschiedensten Gründen (Ablenkung, Verwechslung der Hunde und Halter, keine freie Sicht...) nicht zurückgerufen oder angeleint. Das ging natürlich schief, denn es war der andere Cocker. Mein Hund ist hin und hat den anderen angebellt und es kam zu einer kurzen lauten Auseinandersetzung zwischen den Hunden. Es war eine Verwechslung und meine falsche Einschätzung. Ich habe mich sofort entschuldigt und Gewissensbisse bekommen. Was mich dennoch zum Nachdenken bringt, ist die Reaktion des Halters (der nicht dabei war, da die Halterin alleine unterwegs war). Er kam zu uns nach Hause und hat uns voller Wut verbal angegriffen. Er vertritt die gleiche Ansicht, wie wir. Unangeleinte Hunde zu anderen Hunden zu lassen ist ein No-Go. Nach einer hitzigen Diskussion habe ich mich erklären können und wir haben Frieden geschlossen. Nun mein Appell. Es ist richtig so ein Verhalten/die Entscheidung zu verurteilen, aber es ist auch wichtig die Menschen dahinter richtig einzuschätzen. Menschen machen Fehler und sowas kann leider in Ausnahmefällen passieren. Ich habe den Eindruck, dass ganz oft pauschal verurteilt wird, egal ob die Person daraus lernen möchte oder nicht. Heutzutage bekommt man über verschiedenste Kanäle vermittelt ein schlechter Halter zu sein, wenn mal etwas passiert. Das miteinander und das "Warum" tritt immer mehr in den Hintergrund. Sehr schade! Ich habe aus der Situation gelernt, indem ich wieder viel achtsamer bin und ihn immer erst zurückrufe. Ich hoffe, dass dieser Post auch mal die andere Perspektive zeigt und das miteinander Reden und weniger die Hetze im Fordergrund steht.
 
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Franziska
Beliebteste Antwort
8. Apr. 10:38
Ich finde man muss da differenzieren. Ihr kanntet euch ja und es war eine Verwechslung. Das sehe ich als einen Unterschied zu einer dir völlig fremden Person. Meine Erfahrung zeigt, dass leider so gut wie kein Halter Verständnis zeigt. Es ist nämlich ein Unterschied, ob man im Handeln einen Fehler sieht oder nicht. Du hast ja bemerkt, dass du die Situation falsch eingeschätzt hast. Fast immer hört man aber: "Meiner tut doch nichts" , "die regeln das unter sich", "lassen Sie ihren Hund doch auch mal frei". Ich denke,dass sich fast alle Beiträge und Erzählungen genau darauf beziehen. Der Halter des anderen Hundes hat aus meiner Sicht überreagiert. Er war nicht dabei, er kennt dich. Da wäre es erwachsen gewesen ein sachliches Gespräch zu suchen.
 
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Franziska
8. Apr. 10:38
Ich finde man muss da differenzieren. Ihr kanntet euch ja und es war eine Verwechslung. Das sehe ich als einen Unterschied zu einer dir völlig fremden Person. Meine Erfahrung zeigt, dass leider so gut wie kein Halter Verständnis zeigt. Es ist nämlich ein Unterschied, ob man im Handeln einen Fehler sieht oder nicht. Du hast ja bemerkt, dass du die Situation falsch eingeschätzt hast. Fast immer hört man aber: "Meiner tut doch nichts" , "die regeln das unter sich", "lassen Sie ihren Hund doch auch mal frei". Ich denke,dass sich fast alle Beiträge und Erzählungen genau darauf beziehen. Der Halter des anderen Hundes hat aus meiner Sicht überreagiert. Er war nicht dabei, er kennt dich. Da wäre es erwachsen gewesen ein sachliches Gespräch zu suchen.
 
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Chrissie
8. Apr. 10:45
Sowas kann leider immer mal passieren. Du hast den Hund verwechselt und halt nicht schnell genug deinen Hund abgerufen. Aber du hast eingesehen und auch entschuldigt. Das tun viele nicht. Was mich aber ziemlich stört, ist das der Halter zu euch nach Hause gekommen ist und euch verbal angegriffen hat, obwohl der gar nicht dabei war bzw. du dich doch entschuldigt hast. Da frag ich mich doch was die Halterin ihm erzählt hat bzw. verschwiegen hat
 
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Katrin
8. Apr. 11:02
Du hast dich entschuldigt und damit sollte das Thema dann auch gut sein. Sowas kann passieren. Die Hunde haben kommuniziert und sich nicht gegenseitig zerfleischt. Im Idealfall hätten sie vielleicht sogar noch was untereinander klären können so das es zukünftig weniger stressig zwischen den beiden ablaufen könnte.
 
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Pia
8. Apr. 11:06
Ja, Menschen machen Fehler - das gilt hier vermutlich für beide Seiten. ;) Du hast es einfach falsch eingeschätzt, das kann jedem passieren. Und dein Nachbar hat emotional überreagiert - kann auch jedem mal passieren. Das Gute an der ganzen Sache ist doch, dass ihr euch am Ende noch aussprechen und den Konflikt beilegen konntet.
 
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Romina
8. Apr. 12:04
Ich finde man muss da differenzieren. Ihr kanntet euch ja und es war eine Verwechslung. Das sehe ich als einen Unterschied zu einer dir völlig fremden Person. Meine Erfahrung zeigt, dass leider so gut wie kein Halter Verständnis zeigt. Es ist nämlich ein Unterschied, ob man im Handeln einen Fehler sieht oder nicht. Du hast ja bemerkt, dass du die Situation falsch eingeschätzt hast. Fast immer hört man aber: "Meiner tut doch nichts" , "die regeln das unter sich", "lassen Sie ihren Hund doch auch mal frei". Ich denke,dass sich fast alle Beiträge und Erzählungen genau darauf beziehen. Der Halter des anderen Hundes hat aus meiner Sicht überreagiert. Er war nicht dabei, er kennt dich. Da wäre es erwachsen gewesen ein sachliches Gespräch zu suchen.
Das stimmt natürlich. Und diese Sprüche haben wir auch schon oft gehört. Ich habe nur das Gefühl, dass die Fälle wie meiner nie thematisiert werden. Das führt in der Wahrnehmung dazu, dass dies generell nie passieren darf und der Druck auf verantwortungsbewusste Halter alles perfekt machen zu müssen immer weiter steigt.
 
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Melanie
8. Apr. 12:33
Situationen wie diese sind leider selten. Ja, das kann passieren und Du hast es erklärt und dich entschuldigt. Für mich wäre die Sache damit dann auch ok. Hier erlebe ich es allerdings ganz oft völlig anders: obwohl ich Tessa schon weit vorher rufe und darum bitte den anderen Hund anzuleinen, werde ich ignoriert und der andere Hund prescht in uns rein. Mit einer läufigen Hündin ist das nicht lustig. Das es sich hierbei dann pauschal um schlechte Hundehalter handelt, würde ich trotzdem nicht sagen. Mein Eindruck ist oft das es Hundehalter sind die, die Situation oft komplett unterschätzen.
 
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Anna
8. Apr. 12:42
Das stimmt natürlich. Und diese Sprüche haben wir auch schon oft gehört. Ich habe nur das Gefühl, dass die Fälle wie meiner nie thematisiert werden. Das führt in der Wahrnehmung dazu, dass dies generell nie passieren darf und der Druck auf verantwortungsbewusste Halter alles perfekt machen zu müssen immer weiter steigt.
Seitdem mein Welpe gebissen wurde, sehe ich da tatsächlich rot. Der fremde Hund hat nicht einfach den anderen Hund zu bedrängen- oder den Halter. Da kann mir derjenige oft genug sagen- "ich hab gedacht". Im Endeffekt hilft das nämlich 0. Ich erinnere mich auch an frühere Begegnungen, in denen mir mitgeteilt wurde... " mein Hund will ja nur bei Ihnen schnuppern, tut nix, gut erzogen." Will ich, dass mir ein fremder Hund nahe kommt? Nein. Fremde Halter und ihre Hunde sind mir suspekt bis ich den Beweis für das Gegenteil habe. Und da ja bekannt ist, dass es zwei ähnliche Hunde gibt, war eine Verwechslung möglich. Deswegen fände ich es sinnvoller, den Hund rechtzeitig zurückzurufen um Stress für Hund und Halter gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Hunde können sich doch auch begrüßen, wenn man in einer Distanz befindet, in der eine Kommunikation oder zumindest Identifikation des Halters möglich ist.
 
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Romina
8. Apr. 12:53
Seitdem mein Welpe gebissen wurde, sehe ich da tatsächlich rot. Der fremde Hund hat nicht einfach den anderen Hund zu bedrängen- oder den Halter. Da kann mir derjenige oft genug sagen- "ich hab gedacht". Im Endeffekt hilft das nämlich 0. Ich erinnere mich auch an frühere Begegnungen, in denen mir mitgeteilt wurde... " mein Hund will ja nur bei Ihnen schnuppern, tut nix, gut erzogen." Will ich, dass mir ein fremder Hund nahe kommt? Nein. Fremde Halter und ihre Hunde sind mir suspekt bis ich den Beweis für das Gegenteil habe. Und da ja bekannt ist, dass es zwei ähnliche Hunde gibt, war eine Verwechslung möglich. Deswegen fände ich es sinnvoller, den Hund rechtzeitig zurückzurufen um Stress für Hund und Halter gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Hunde können sich doch auch begrüßen, wenn man in einer Distanz befindet, in der eine Kommunikation oder zumindest Identifikation des Halters möglich ist.
Ich stimme ja in den meisten Punkten zu. Nur was ich sagen will ist, dass "ich habe gedacht.." nun mal menschlich ist. Man macht in 100 Fällen das richtige und im 101. Fall trifft man dann die falsche Entscheidung. Sowas kann jedem und auch dir mal passieren. Ich finde es wichtig, dass das Verständnis und das menschliche dabei nicht komplett vergessen wird. Wie gesagt, es kommt auf die Halter an. Ich rede hier natürlich nur von einsichtigen Haltern die ihre Fehler erkennen und es besser machen möchten. Die gibt es nämlich auch. Nochmal wird mir das z.b. nicht passieren.
 
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Joe
8. Apr. 13:48
Ich finde rund um Hundebegegnungen ist auf Menschenseite inzwischen Vieles total hysterisch und unentspannt und fördert damit auch Konflikte unter Hunden. Dort wo Freilauf möglich ist und uns unangeleinte Hunde entgegen kommen, ist es mir lieber alle bleiben unangeleint. Das dind die entspanntesten Begegnungen.
 
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Sylvi
8. Apr. 14:21
Ich finde es gut das du hier auch mal die andere Seite schilderst. Es kann immer mal so etwas passieren. Du hast dich entschuldigt und es war keine Absicht. Ich habe wirklich Glück das in unserer Umgebung die Hundehalter alle ziemlich entspannt sind. Bei uns gibt es Hunde die laufen in der Stadt ohne Leine rum und sind aber völlig friedlich. Ich persönlich würde das nicht machen, weil ich zu viel Angst hätte wegen der Straße. Aber wir haben uns daran gewöhnt und ich bin da mittlerweile auch entspannt. Das merken auch unsere Hunde und haben damit kein Problem mehr. Ich Leine meine immer an wenn ich andere Hunde sehe, weil man ja nicht weiß wie der andere Hund oder Halter darauf reagiert oder Läufigkeit, Krankheit usw. Wenn wir dann dort angekommen sind dann ergibt es sich öfter das wir sie dann frei machen. So kann man am besten Konflikten aus dem Weg gehen. Aber ich finde es nicht schlimm wenn mal einer ausbüchst und freundlich zu uns kommt.