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Romina
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zuletzt 20. Okt.

Tipps gesucht: Das jagen von Katzen verhindern

Hallo zusammen. Unser Hund Argo ist 10 Monate alt. Im Dezember werden wir 3 Wochen im Haus meiner Schwiegereltern verbringen und dabei kommt eine Herausforderung auf uns zu. Es gibt dort sehr viele scheue Katzen, die täglich übers Grundstück laufen. Leider hatten wir bisher nicht die Möglichkeit Argo an Katzen zu gewöhnen und er zeigt sehr aufgeregtes Verhalten, wenn er eine Katze auf der Straße von weiten sieht. Er ist ein Jagdhund und empfindet sehr viel Spaß, wenn die vermeintliche Beute vor ihm weg rennt bzw. er sie jagen kann. Genau das ist das Problem. Die Katzen sind recht scheu und werden mit Sicherheit weglaufen. Natürlich soll der Aufenthalt dort für ihn und für uns so entspannt wie möglich sein. Das erwartete Szenario wird aber sein, dass er ohne das richtige Vorgehen zu den Katzen möchte und draußen im Garten sehr aufgeregt sein wird. Im schlimmsten Fall wird er bereits beim Rausgehen nur noch an die Katzen denken und Entspannung ist gar nicht mehr möglich. Unsere Ansätze: - Argo wird im Garten nur mit Schleppleine laufen (außer wir sind vollkommen nur auf ihn konzentriert) - Argo ist nie alleine draußen - Bei Katzen auf dem Grundstück lenken wir ihn ab indem wir ihn (notfalls mit seiner Futtertube) auf uns konzentrieren ggf. versuchen wir ihn an der schleppleine zu uns zurück zu rufen - Im Garten wird ein fester Platz für ihn etabliert auf den er sich zurückziehen kann (da wo die Katzen nie hinkommen) - Wenn er einen schlechten Tag hat, dann versuchen wir ihn nicht der Situation auszusetzen Hat jemand ähnliche Herausforderungen gehabt oder noch weitere Tipps wie man das am besten verhindert? Freue mich auf eure Kommentare :)
 
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Andreas
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20. Okt. 11:11
Ganz schön schwierige Aufgabenstellung und Trainingsansatz für „nur“ drei Wochen. Mein erster Impuls war ja, Argo an Katzen zu gewöhnen. Allerdings hatten wir im Haushalt meiner Eltern im und um das Haus/Grundstück herum, die nicht gejagt wurden, woanders wurde einer weglaufenden Katze aber durchaus hinterhergerannt. Nicht aus ernsthaften Jagdambitionen, sondern weil der Reiz da war … Soll heißen, die Katzen sind wahrscheinlich weniger das Problem als das weglaufen, welches den Hetztrieb triggert … Schleppleine und ihn sich selbst überlassen finde ich keine gute Idee, zumal auch ein Geschirr Verletzungen verursachen kann, wenn er da mit 5 Meter Anlauf im Fieber voll reinbrettert … Zudem wächst der Frust und möglicherweise entwickelt sich ein ritualisiertes Verhalten. Meine Trainingsansätze wären Impulskontrolle und Akzeptanz/Gewöhnung, dann wäre aber ein Aufenthalt im Garten nur mit eurer Anwesenheit und Kontrolle (!) über den Hund möglich. Aber die Situation an sich, Katze taucht auf, verhält sich aus Sicht des Hundes „aufreizend“ und verschwindet dann - sehr schwierig auszuhalten für einen lebhaften Hund. Was wollt ihr machen, wenn er das verbellen beginnt? Sprich er hat das Erfolgserlebnis nicht durch verjagen, sondern durch verbellen (Postboteneffekt, Eindringling taucht auf, Hund bellt, Eindringling verschwindet nach Ablieferung/Einwurf der Post, Hund stolz wie Bolle glaubt wegen seinem Gebell haut der ab, Selbstbelohnender Effekt, nächster Tag das gleiche, irgendwann ist der Hund frustriert, weil er ja eigentlich erfolgreich klargestellt hat, dass der Postbote unerwünscht ist und der Hirni kommt trotzdem ständig wieder …). Mal doof gefragt: sind die Katzen darauf angewiesen, da herzulaufen? Sonst lass ihn die verjagen, die werden das Grundstück schon während seiner Anwesenheit meiden. Das haben die in Nullkommanix raus. Oder sind die traumatisiert oder nur „menschenscheu“, weil nicht den Umgang gewöhnt. Meiner Meinung müssen Freigänger oder freilebende Katzen mit solchen Situationen umgehen können, ich würde meinen Hund nicht für 3 Wochen deswegen dauerhaft draußen begrenzen. Ist natürlich was anderes, wenn zB dort eine Futterstelle eingerichtet ist oder Ähnliches.
 
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Tirza
20. Okt. 10:56
Unsere Hündin liebt auch Katzen. Ob sie sie jagen will bin ich mir nicht sicher (sie reagiert gefühlt auf alle Tiere mit 4 Beinen gleich. Auch bei Hunden etc.). Wenn sie an orten ist wo Katzen sind kann sie auch ausschließlich an der Leine sein (ich wünschte sie könnte uns verstehen und wüsste, dass sie mehr Freiheit bekommt wenn sie ruhiger ist 🤣). Wenn ihr ihn mit Futtertube ablenken könnt ist das doch schon großartig! Dazu hätte ich hier gar keine Chance! Wenn er so auf bewegende Sachen abfährt könnte man vllt gucken ob er apportiert, das in immer ablenkungsreicheren Umgebungen und dann gucken ob es interessanter sein kann als die Katzen? Sind die Katzen immer draußen? In dem Fall würde ich gucken ob er echt immer mit in den Garten muss. Wenn der Eingang nicht durch den Garten führt wäre es für ihn bestimmt entspannter wenn er nicht so viel Zeit draußen verbringt. Das aber natürlich nur, weil es ein überschaubarer Zeitraum ist und auch schon relativ bald, je nachdem wie tief der Wunsch den Katzen nachzujagen sitzt… aber im Winter geht man ja eigentlich sowieso nicht so mega viel in den Garten, oder? Das Problem ist natürlich, dass sie wegrennen, also das für ihn super sein wird. Problematisch wird aber auch, wenn eine Katze sich angegriffen fühlt. Dann wird sie sehr schnell auf die Augen gehen. Das ist auch sehr unschön
 
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Andreas
20. Okt. 11:11
Ganz schön schwierige Aufgabenstellung und Trainingsansatz für „nur“ drei Wochen. Mein erster Impuls war ja, Argo an Katzen zu gewöhnen. Allerdings hatten wir im Haushalt meiner Eltern im und um das Haus/Grundstück herum, die nicht gejagt wurden, woanders wurde einer weglaufenden Katze aber durchaus hinterhergerannt. Nicht aus ernsthaften Jagdambitionen, sondern weil der Reiz da war … Soll heißen, die Katzen sind wahrscheinlich weniger das Problem als das weglaufen, welches den Hetztrieb triggert … Schleppleine und ihn sich selbst überlassen finde ich keine gute Idee, zumal auch ein Geschirr Verletzungen verursachen kann, wenn er da mit 5 Meter Anlauf im Fieber voll reinbrettert … Zudem wächst der Frust und möglicherweise entwickelt sich ein ritualisiertes Verhalten. Meine Trainingsansätze wären Impulskontrolle und Akzeptanz/Gewöhnung, dann wäre aber ein Aufenthalt im Garten nur mit eurer Anwesenheit und Kontrolle (!) über den Hund möglich. Aber die Situation an sich, Katze taucht auf, verhält sich aus Sicht des Hundes „aufreizend“ und verschwindet dann - sehr schwierig auszuhalten für einen lebhaften Hund. Was wollt ihr machen, wenn er das verbellen beginnt? Sprich er hat das Erfolgserlebnis nicht durch verjagen, sondern durch verbellen (Postboteneffekt, Eindringling taucht auf, Hund bellt, Eindringling verschwindet nach Ablieferung/Einwurf der Post, Hund stolz wie Bolle glaubt wegen seinem Gebell haut der ab, Selbstbelohnender Effekt, nächster Tag das gleiche, irgendwann ist der Hund frustriert, weil er ja eigentlich erfolgreich klargestellt hat, dass der Postbote unerwünscht ist und der Hirni kommt trotzdem ständig wieder …). Mal doof gefragt: sind die Katzen darauf angewiesen, da herzulaufen? Sonst lass ihn die verjagen, die werden das Grundstück schon während seiner Anwesenheit meiden. Das haben die in Nullkommanix raus. Oder sind die traumatisiert oder nur „menschenscheu“, weil nicht den Umgang gewöhnt. Meiner Meinung müssen Freigänger oder freilebende Katzen mit solchen Situationen umgehen können, ich würde meinen Hund nicht für 3 Wochen deswegen dauerhaft draußen begrenzen. Ist natürlich was anderes, wenn zB dort eine Futterstelle eingerichtet ist oder Ähnliches.
 
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Romina
20. Okt. 11:53
Unsere Hündin liebt auch Katzen. Ob sie sie jagen will bin ich mir nicht sicher (sie reagiert gefühlt auf alle Tiere mit 4 Beinen gleich. Auch bei Hunden etc.). Wenn sie an orten ist wo Katzen sind kann sie auch ausschließlich an der Leine sein (ich wünschte sie könnte uns verstehen und wüsste, dass sie mehr Freiheit bekommt wenn sie ruhiger ist 🤣). Wenn ihr ihn mit Futtertube ablenken könnt ist das doch schon großartig! Dazu hätte ich hier gar keine Chance! Wenn er so auf bewegende Sachen abfährt könnte man vllt gucken ob er apportiert, das in immer ablenkungsreicheren Umgebungen und dann gucken ob es interessanter sein kann als die Katzen? Sind die Katzen immer draußen? In dem Fall würde ich gucken ob er echt immer mit in den Garten muss. Wenn der Eingang nicht durch den Garten führt wäre es für ihn bestimmt entspannter wenn er nicht so viel Zeit draußen verbringt. Das aber natürlich nur, weil es ein überschaubarer Zeitraum ist und auch schon relativ bald, je nachdem wie tief der Wunsch den Katzen nachzujagen sitzt… aber im Winter geht man ja eigentlich sowieso nicht so mega viel in den Garten, oder? Das Problem ist natürlich, dass sie wegrennen, also das für ihn super sein wird. Problematisch wird aber auch, wenn eine Katze sich angegriffen fühlt. Dann wird sie sehr schnell auf die Augen gehen. Das ist auch sehr unschön
Vielen Dank. Das mit dem Apportieren ist eine super Idee. Argo apportiert schon sehr gut - bei Ablenkung haben wir es aber noch nicht gezielt ausprobiert. Das werden wir im Hinterkopf behalten 👍 Das Haus befindet sich in Italien. Da sitzen wir auch gerne mal im Winter draußen 🙂 Katzen sind nicht immer da. Nur wenn sie Hunger bekommen. Da fällt mir ein, dass wir den Futternapf auch weiter hinten in den Garten platzieren sollten. Das würde das Risiko verringern, dass sie zu nah kommen. Danke auf jeden Fall für deine Erfahrungen und die Tipps!
 
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Romina
20. Okt. 12:11
Ganz schön schwierige Aufgabenstellung und Trainingsansatz für „nur“ drei Wochen. Mein erster Impuls war ja, Argo an Katzen zu gewöhnen. Allerdings hatten wir im Haushalt meiner Eltern im und um das Haus/Grundstück herum, die nicht gejagt wurden, woanders wurde einer weglaufenden Katze aber durchaus hinterhergerannt. Nicht aus ernsthaften Jagdambitionen, sondern weil der Reiz da war … Soll heißen, die Katzen sind wahrscheinlich weniger das Problem als das weglaufen, welches den Hetztrieb triggert … Schleppleine und ihn sich selbst überlassen finde ich keine gute Idee, zumal auch ein Geschirr Verletzungen verursachen kann, wenn er da mit 5 Meter Anlauf im Fieber voll reinbrettert … Zudem wächst der Frust und möglicherweise entwickelt sich ein ritualisiertes Verhalten. Meine Trainingsansätze wären Impulskontrolle und Akzeptanz/Gewöhnung, dann wäre aber ein Aufenthalt im Garten nur mit eurer Anwesenheit und Kontrolle (!) über den Hund möglich. Aber die Situation an sich, Katze taucht auf, verhält sich aus Sicht des Hundes „aufreizend“ und verschwindet dann - sehr schwierig auszuhalten für einen lebhaften Hund. Was wollt ihr machen, wenn er das verbellen beginnt? Sprich er hat das Erfolgserlebnis nicht durch verjagen, sondern durch verbellen (Postboteneffekt, Eindringling taucht auf, Hund bellt, Eindringling verschwindet nach Ablieferung/Einwurf der Post, Hund stolz wie Bolle glaubt wegen seinem Gebell haut der ab, Selbstbelohnender Effekt, nächster Tag das gleiche, irgendwann ist der Hund frustriert, weil er ja eigentlich erfolgreich klargestellt hat, dass der Postbote unerwünscht ist und der Hirni kommt trotzdem ständig wieder …). Mal doof gefragt: sind die Katzen darauf angewiesen, da herzulaufen? Sonst lass ihn die verjagen, die werden das Grundstück schon während seiner Anwesenheit meiden. Das haben die in Nullkommanix raus. Oder sind die traumatisiert oder nur „menschenscheu“, weil nicht den Umgang gewöhnt. Meiner Meinung müssen Freigänger oder freilebende Katzen mit solchen Situationen umgehen können, ich würde meinen Hund nicht für 3 Wochen deswegen dauerhaft draußen begrenzen. Ist natürlich was anderes, wenn zB dort eine Futterstelle eingerichtet ist oder Ähnliches.
Hallo. Vielen Dank für die wertvollen Punkte! Mit der Schleppleine hast du Recht. Es war auch nicht die Idee ihn komplett sich selbst zu überlassen. Das wir vorrausschauend sein und verhindern müssen, dass er in die Leine brettert war so angedacht. (Habe ich tatsächlich falsch beschrieben). Wir werden immer mit im Garten sein und die Augen offen haben. Es ist tatsächlich viel verlangt für nur 3 Wochen. Aber wir werden auch nächstes Jahr öfters dort sein und da wollen wir direkt von Anfang an die richtigen Ansätze entwickeln. Wir werden darauf achten, dass wir nicht zu viel von ihm verlangen und unsere Erwartungen einfach nicht zu hoch stecken. Ziel ist es nur, dass er beim Rausgehen irgendwann etwas entspannter mögliche Reize aushält. Verbellen ist ein guter Punkt. Das werden wir beachten. Wir können ihn eigentlich gut von Reizen ablenken. Ich denke bevor er das verbellen beginnt und daran Spaß entwickelt, werden wir ihn versuchen auf etwas anderes zu konzentrieren. Die Katzen sind teilweise Menschenscheu. Es sind Straßenkatzen. Das Haus befindet sich in Italien. Da gibt es leider sehr viele, sie werden geduldet und manchmal von Nachbarn gefüttert. Meine Hoffnung ist auch, dass sie direkt merken, dass eine potentielle Gefahr auf dem Grundstück ist und es daher meiden.
 
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Ilona
20. Okt. 12:29
Huhu Yuna hat auch h Katzen gejagt bzw. Versucht es immer wieder mal, wenn ich nicht aufpassen. Ich hab das so trainiert: yuna sieht Katze, ich sage: schau Katze als Kommando. Während sie schaut, belohne ich sie für ruhiges schauen. Das war der erste Schritt. IM 2. Schritt habe ich ihr das Kommando gegeben , dann das ruhige Verhalten gemarkert und die Belohnung gab es dann, wenn sie sich abwendet. Zeitgleich hab ich auch trainiert, das sie einen Dummy trägt. Immer zwischendurch bei den Gassigängen. Jetzt sind wir soweit, das ich ihr bei katzensichtung den Dummy gebe, sie schaut kurz zur Katze, ind eir gehen weiter. Das dauert aber. Aber, auch damit musst du immer aufmerksam sein und schauen ob eine Katze im Anmarch ist....