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Evelyn
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Anzahl der Antworten 9
zuletzt 22. Nov.

Starkes und häufiges Bellen

Hallo, ich habe folgendes „Problem“. Unser neuer Familienzuwachs ace ist 6 Monate alt und wir haben ihn aus dem Tierschutz. Er ist jetzt ca. 2 Monate bei uns und es entwickelt sich gut. Allerdings scheint er wirklich auf fast jedes Geräusch sehr stark zu reagieren indem er bellt und jault. Dabei ist es egal ob es die Türklingel ist oder Schritte der Bewohner über uns. Barsik unser zweiter Hund bellt natürlich auch mal aber es hält sich im Rahmen. Ace ist allerdings eine andere Nummer… Ich habe bereits mit zwei hundetrainer geredet, fand deren Vorschläge aber ehrlich gesagt nicht so gut… der erste meinte wir sollen in schimpfen und aus dem Zimmer jagen, der zweite meinte wir sollen etwas in seine Richtung werfen das scheppert damit er sich erschreckt…. Hat einer von euch vielleicht einen besseren Tipp für mich wie ich ace das ständige bellen etwas abgewöhnen kann? Es ist okay wenn er mal bellt wenn die Tür klingelt usw. aber im Moment ist es einfach viel zu viel und Vorallem ist es auch super schwer ihn danach zu beruhigen. Ich wäre super dankbar für jegliche Tipps!! Danke im Voraus ❤️
 
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Sonja
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21. Nov. 17:55
Ich lobe beim ersten Bellen, dann sage ich, dass alles gut ist oder dass ich mich kümmere. Und das tue ich dann auch ganz demonstrativ. Wer dabei ruhig bleibt und abwartet, bekommt ein Leckerli.
Die Hunde reagieren unterschiedlich darauf. Nala zum Beispiel bellt nicht mehr, sondern kommt gleich zu mir, Leckerli abholen. 😄 Aber die anderen lernen es auch so langsam.
 
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Nadine
21. Nov. 13:27
Ach herrje, die Trainer sind wohl auch im letzten Jahrhundert hängen geblieben. Gut, dass dein Bauchgefühl dir sagt, dass das so nicht richtig sein kann.

Bellen ist Kommunikation, dein Hund meldet, dass er etwas merkwürdiges hört.
Ich würde mich bedanken, nachschauen gehen (also ehrlich! soweit eben möglich) und dann immer das gleiche sagen wir zb "alles gut". Nach und nach wirst du so alle Geräusche überprüfen und für ungefährlich befinden, und wenn du das ernsthaft und gut machst, wird er dir glauben und die Geräusche nicht mehr melden müssen.

Wenn es etwas ganz empörendes ist, zb eine Katze oder ein Hund es wagt direkt vor unserem Fenster zu rennen oder jemand länger vor unserer Tür steht (wo dummerweise der aufzug ist) oder den Hausflur putzt, hilft es meinem Hund, wenn ich mich zu ihm setze, ruhig mit ihm rede und ihn evtl leicht halte. Damit kann er es dann besser aushalten und kommt schneller wieder zur Ruhe (ist aber stark typsache, ob das dem individuellen Hund hilft oder man ihn anders besser unterstützt!), und wenn das häufiger passiert verzieht er sich mittlerweile bei Dingen im Hausflur oft von alleine an einen ruhigeren Ort weiter weg von der Tür.
 
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Claudia
21. Nov. 15:41
Tolle Tips!!

Hatte ich auch, solche Trainer…. Und da ich Ersthundebesitzerin bin und schon die Hunde in meiner Kindheit so erzogen wurden, hielt ich es für normal und richtig.

Bei uns hat das nachschauen, also ich gehe Richtung Geräusch, schaue nach und sage im entspannten Ton „alles ok/gut“ sehr geholfen.
Was drinnen und draußen für uns wichtig war und noch ist, dass ich die Dinge benenne. Dabei bin ich am entspanntesten und wenn wir Rocky das 3x treffen, weiß sie Bescheid und es ist ok.

Was bei uns gar nicht geholfen hat, uns aber oft geraten wurde, war, das auf den Platz schicken.
Milla geht sogar von alleine auf ihren Platz, bellt aber von da aus weiter 😅
 
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Sonja
21. Nov. 17:55
Ich lobe beim ersten Bellen, dann sage ich, dass alles gut ist oder dass ich mich kümmere. Und das tue ich dann auch ganz demonstrativ. Wer dabei ruhig bleibt und abwartet, bekommt ein Leckerli.
Die Hunde reagieren unterschiedlich darauf. Nala zum Beispiel bellt nicht mehr, sondern kommt gleich zu mir, Leckerli abholen. 😄 Aber die anderen lernen es auch so langsam.
 
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CAROL
21. Nov. 18:59
Ich lobe beim ersten Bellen, dann sage ich, dass alles gut ist oder dass ich mich kümmere. Und das tue ich dann auch ganz demonstrativ. Wer dabei ruhig bleibt und abwartet, bekommt ein Leckerli. Die Hunde reagieren unterschiedlich darauf. Nala zum Beispiel bellt nicht mehr, sondern kommt gleich zu mir, Leckerli abholen. 😄 Aber die anderen lernen es auch so langsam.
So machen wir das auch. (Wobei es kein Leckerchen gibt, aber bei nur einem Hund ist das auch einfacher ohne als mit mehreren.) Das bedeutet natürlich auch, dass man auch mal aufstehen muss, um nachzusehen, wenn man gerade keine Lust hat. Sonst würde die Ankündigung ja unglaubwürdig.
 
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Maria
21. Nov. 19:02
Huhu, meine zwei Mädels hatten sich auch richtig eingebellt. Bei jedem hat eine andere Strategie funktioniert. Wenn Elisa bellend a die Tür gelaufen ist, bin ich an ihr vorbei gegangen, ohne sie anzugucken, anzusprechen oder anzufassen. Nach zwei Durchlaeufen war sie ruhig. Meine Oma brauchte länger. Ich habe mich immer seitlich zwischen ihr und der Tür positioniert und sie nicht beachtet. Entweder habe ich gewartet, bis Oma von allein gegangen ist oder ich habe probiert, sie wieder mit ins Wohnzimmer zu “ziehen” indem ich selbst gegangen bin. Ist sie nicht nachgekommen, habe ich mich wieder zwischen ihr und der Tür positioniert. Es hat etwas gedauert, aber es hat letztendlich sehr gut geholfen.

Edit: allgemeine Überforderung oder fehlende/unpassende Auslastung können auch eine Rolle spielen.

Edit 2: Hab gerade gesehen, dass du noch einen Hund hast. Wie reagiert der denn auf das Bellen?
 
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Evelyn
22. Nov. 12:52
Danke für eure Tipps! Ich werde sie mal ausprobieren 😊
 
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Evelyn
22. Nov. 12:54
Huhu, meine zwei Mädels hatten sich auch richtig eingebellt. Bei jedem hat eine andere Strategie funktioniert. Wenn Elisa bellend a die Tür gelaufen ist, bin ich an ihr vorbei gegangen, ohne sie anzugucken, anzusprechen oder anzufassen. Nach zwei Durchlaeufen war sie ruhig. Meine Oma brauchte länger. Ich habe mich immer seitlich zwischen ihr und der Tür positioniert und sie nicht beachtet. Entweder habe ich gewartet, bis Oma von allein gegangen ist oder ich habe probiert, sie wieder mit ins Wohnzimmer zu “ziehen” indem ich selbst gegangen bin. Ist sie nicht nachgekommen, habe ich mich wieder zwischen ihr und der Tür positioniert. Es hat etwas gedauert, aber es hat letztendlich sehr gut geholfen. Edit: allgemeine Überforderung oder fehlende/unpassende Auslastung können auch eine Rolle spielen. Edit 2: Hab gerade gesehen, dass du noch einen Hund hast. Wie reagiert der denn auf das Bellen?
Meistens ist es Barsik egal. Ab und zu rennt er mal hinter ace her und checkt ob alles sicher ist. Er bellt nur mit wenn es die Türklingel ist oder sie „Fremde“ hören. Wobei Barsik meist nur 1-2 mal aufbellt und meistens wieder ruhig ist.
 
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Miriam
22. Nov. 12:59
Unsere gibt seit neustem zwar kein richtiges bellen aber ein hörbares wuff von sich.
Uns hilft es wenn wir nach dem Geräusch sehen und sie dann auf ihren Platz schicken.
So eine Art "wir haben deinen alarm wahr genommen, es ist alles ok, es ist nicht deine Aufgabe das Zuhause zu bewachen, Zeit sich zu beruhigen"
Wenn Sie ruhig bleibt, gibt es eine Belohnung.
 
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Karin
22. Nov. 16:31
Hi, erstmal Kompliment das du die Aussagen der Trainer hinterfragt hast. 😱 Mit diesen Methoden würdest du jegliches Vertrauen zu deinem Hund verlieren.
Ace ist noch jung und noch nicht lange bei euch. Ich denke das sich so einiges erstmal einspielen muss. Nichtsdestotrotz gibt es Regeln zu befolgen. 🤷‍♀️
Ihr müsst einfach noch euren Weg finden. Bei manchen Hunden genügt es wenn du z.b.
- selbst bei jedem Geräusch zur Tür gehst und ihm signalisierst das du dich kümmerst
- ein Kommando ihm beibringst das er jetzt nicht dran ist
- ihm es körpersprachlich zu untersagen indem du dich versteifst, leicht nach vorne geneigt um ihn zu blocken
- ihm zeigst was er an stelle des bellens machen soll
- gezieltes Klingeltraining durchführst
- ihn mit Hausleine zum Reiz mitführst und zur Decke bringst
- ihm z.b. den Blickkontakt zu dir beibringst und wenn er statt zu bellen dich anschaut und belohnen wenn er ruhig ist.