Hmm ... Ich tue mich mit dem Begriff Bindung zunehmend schwer, weil er zum Totschlagargument für alles mutiert, finde es aber dennoch wichtig.
Einerseits stärken Aufgaben das Selbstbewusstsein des Hubdes, wenn er sie meistert, der Mensch lernt auch, klarer mit dem Hund zu kommunizieren und der Hund seinen Menschen zu lesen, aber dennoch gibt es bei Such'spielen' und ähnlichem ein Machtgefälle und immer die Gefahr, dass der Hund etwas falsch macht. Und es bin immer ich, die vorgibt, was jetzt passiert. Streng genommen ist das kein Spiel.
Das ist erziehungstechnisch ja völlig richtig, ein Hund soll nur in sehr kleinem Rahmen eigene Entscheidungen treffen, zu viel Verantwortung bedeutet für einen Hund Stress, klar, ich find es aber auch mal wichtig, mit dem Hund einfach ungehemmt rumzualberm, spontan zu sein, ohne dass er viel falsch machen kann. Aber in Maßen, wie alles.
'So viel Zeit wie möglich mit dem Hund verbringen' kann nämlich auch nach hinten losgehen. Dann wird das zur Selbstverständlichkeit, das Bespaßen, Kümmern und ich als Mensch selbst. Ich glaub, da ist eher weniger, dafür wirklich mit vollem Herzen, mehr, als den ganzen Tag nur so halb und nebenbei.
Und auch, dass ich immer wiederkomme, wenn ich mal ohne Hund die Wohnung verlasse, ist ja richtig aufgebaut ebenfalls keine negative Lernerfahrung, sondern ein Beweis von Verlässlichkeit.
Unterm Strich ist Verlässlichkeit einfach immens wichtig, ob ich nun klar kommuniziere, ob ich merke, wenn mein Hund sich in seiner Haut oder einer Situation unwohl fühlt und ich ihm einen Weg zeige damit umzugehen, ob ich Gefahren von ihm fern halte oder ihm helfe, Ängste zu überwinden. Der Hund muss sich darauf verlassen können, dass ich nicht zu seinem Nachteil handle und am Ende alles gut wird, wenn er mir folgt.