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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 1. März

Schutzhund-was ist das?

In der letzen Zeit höre und lese ich sehr oft den Begriff Schutzhund wo ich unter dem Wort mir nichts konkretes vorstellen kann. Was definiert man heutzutage einen Schutzhund zu besitzen? Was genau ist ein Schutzhund? Ich weis das es den Schutzdienst als sportlicher und dienstlicher Ausbildung gibt. Oft höre ich auch über die Ausbildung von Schutzhunden. Wie sehen diese hunde aus? Beschützen“ ausgebildete Schutzhunde ihren Hundebesitzer im Alltag sowie man es sich vorstellt? Und welche Verantwortung trage ich als HF einen ausgebildeten Schutzhund im Alltag mit mir zu haben. Ich würde mich freuen, wenn mich jmd aufklären könnte der sich damit auskennt. Habt ihr einen ausgebildeten Schutzhund? Bin gespannt auf eure Antworten. Lg Ewelyn mit Nello
 
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Dogorama-Mitglied
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26. Feb. 19:11
Das Wort Schutzhund gibt es nicht mehr im Hundesport, sprich Privatbereich. Die frühere Schutzhundeausbildung/Prüfung (SCH1 bis 3) heißt jetzt Vielseitigkeitsausbildung/Prüfung (VPG 1 bis 3). Nach internationalen Richtlinien ist dann die IPO 1 bis 3. Bevor ein Hund richtig im Schutzdienst ausgebildet wird, beginnt erst die Erziehung (Unterordnung). Der Hund muss zwingend eine sehr gute Bindung zu seinem Menschen haben. Heute sollte auf jeden Hundeplatz in erster Linie der Junghund im Beuteverhalten aufgebaut werden. Erst später kommen dann Wehrtrieb dazu. Dies wird aber erst gemacht wenn der Hund im Gehorsam sehr gut gefestigt ist. Meine Tochter hat einen Hund der jetzt mehrere IPO3 Prüfungen hat. Gehorsam ist mega. Da gibt es null Diskussionen. Es ist ein sehr entspannter Hund. Menschen die von Schutzhund reden und dann behaupten ihr Hund würde jeden beisen wenn sie ihn loslassen .... Sind ganz einfach blöd und müssen ihr eigenes kleines Ego mit einem gefährlichen Hund aufbauen.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 13:22
Vielen Dank für deine Antwort, das fällt mir viel leichter den Unterschied zu verstehen. Wie siehst du den Beschützterinstinkt im Alltag bei einem zivilen Schutzhund?Sind diese Hunde etw mehr gereizter oder aufmerksamer? Und was macht einen guten Schutzhund aus?
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 14:52
Hallo Ewelyn, dass wurde Dir doch lang und breit in diversen Threads (zB Schäferhundethread) erläutert. Ich persönlich finde es nicht gut als Zivilistin einen ausgebildeten Schutzhund zu führen.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 18:27
Ich plane nicht meinem Hund scharf zu machen. Ich habe das nie verstanden, wenn mir jmd gesagt er hat einen ausgebildeten Schutzhund. Ich wollte mich einfach etw informieren. Tatsächlich, habe ich hier Nachbarn die privat einen ausgebildeten Schutzhund besitzen. Die haben zu mir immer gesagt, dass wenn die den Hund loslassen er Menschen beißt. Ich würde meinem Hund niemals bewusst scharf machen. Ich wusste nicht was ein Schutzhund ist und wie dieser aussieht. Ich wollte mich einfach etw informieren. Nein, ich fühl mich nicht angegriffen.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 19:11
Das Wort Schutzhund gibt es nicht mehr im Hundesport, sprich Privatbereich. Die frühere Schutzhundeausbildung/Prüfung (SCH1 bis 3) heißt jetzt Vielseitigkeitsausbildung/Prüfung (VPG 1 bis 3). Nach internationalen Richtlinien ist dann die IPO 1 bis 3. Bevor ein Hund richtig im Schutzdienst ausgebildet wird, beginnt erst die Erziehung (Unterordnung). Der Hund muss zwingend eine sehr gute Bindung zu seinem Menschen haben. Heute sollte auf jeden Hundeplatz in erster Linie der Junghund im Beuteverhalten aufgebaut werden. Erst später kommen dann Wehrtrieb dazu. Dies wird aber erst gemacht wenn der Hund im Gehorsam sehr gut gefestigt ist. Meine Tochter hat einen Hund der jetzt mehrere IPO3 Prüfungen hat. Gehorsam ist mega. Da gibt es null Diskussionen. Es ist ein sehr entspannter Hund. Menschen die von Schutzhund reden und dann behaupten ihr Hund würde jeden beisen wenn sie ihn loslassen .... Sind ganz einfach blöd und müssen ihr eigenes kleines Ego mit einem gefährlichen Hund aufbauen.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 20:14
Das Wort Schutzhund gibt es nicht mehr im Hundesport, sprich Privatbereich. Die frühere Schutzhundeausbildung/Prüfung (SCH1 bis 3) heißt jetzt Vielseitigkeitsausbildung/Prüfung (VPG 1 bis 3). Nach internationalen Richtlinien ist dann die IPO 1 bis 3. Bevor ein Hund richtig im Schutzdienst ausgebildet wird, beginnt erst die Erziehung (Unterordnung). Der Hund muss zwingend eine sehr gute Bindung zu seinem Menschen haben. Heute sollte auf jeden Hundeplatz in erster Linie der Junghund im Beuteverhalten aufgebaut werden. Erst später kommen dann Wehrtrieb dazu. Dies wird aber erst gemacht wenn der Hund im Gehorsam sehr gut gefestigt ist. Meine Tochter hat einen Hund der jetzt mehrere IPO3 Prüfungen hat. Gehorsam ist mega. Da gibt es null Diskussionen. Es ist ein sehr entspannter Hund. Menschen die von Schutzhund reden und dann behaupten ihr Hund würde jeden beisen wenn sie ihn loslassen .... Sind ganz einfach blöd und müssen ihr eigenes kleines Ego mit einem gefährlichen Hund aufbauen.
Wow, vielen Dank. Du kennst dich super gut aus. Was hat es mit dieser ehemaligen Schutzhundeausbildung auf sich? Als wir noch auf dem Hundeplatz waren haben auch viele Mitglieder geprahlt, dass ihr Hund ein ausgebildeter Schutzhund ist auch, wenn sie nur den sportlichen SD gemacht haben. Wenn ich es richtig verstehe, sind es ganz normale hunde die unterscheiden können zw Arbeit auf dem Platz und privaten? Von den Erzählungen her dachte ich immer, dass diese hunde etw besonderes seinen, weil sie diese Ausbildung besitzen. Danke für deine Offenheit.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 20:46
Wow, vielen Dank. Du kennst dich super gut aus. Was hat es mit dieser ehemaligen Schutzhundeausbildung auf sich? Als wir noch auf dem Hundeplatz waren haben auch viele Mitglieder geprahlt, dass ihr Hund ein ausgebildeter Schutzhund ist auch, wenn sie nur den sportlichen SD gemacht haben. Wenn ich es richtig verstehe, sind es ganz normale hunde die unterscheiden können zw Arbeit auf dem Platz und privaten? Von den Erzählungen her dachte ich immer, dass diese hunde etw besonderes seinen, weil sie diese Ausbildung besitzen. Danke für deine Offenheit.
Also ich finde eine gute "Schutzhundeausbildung" als die Königsdisziplin in der Hundesportausbildung! Fährte, Unterordnung und eben der Schutzdienst. Es muss alles passen und aus dem Grund war auch der Wandel in der Ausbildung sehr wichtig. Wurden noch vor 20 Jahren viele Hunde im Wehrtrieb gearbeitet, auch junge Hunde, gibt es das heute fast nicht mehr. Der Beginn mit dem Junghund nach dem Zahnwechsel wird auf Beute aufgebaut und es wird immer parallel auch in der Unterordnung gearbeitet. Diese Hunde laufen bereits mit 7 Monate sehr sehr gut Fuß, sie kennen bereits Sitz und Platz. Dann noch apportieren usw Also sehr sehr viel Arbeit. Was für Hunde ganz schlecht ist, wenn eine Ausbildung schlecht begonnen wird, der Grundgehorsam nicht passt und dann bricht man ab. Ich habe früher auch im Schutzhundesport gearbeitet. 3 x die Woche auf dem Platz war normal. Das ist eine Ausbildung die man nicht so nebenher macht. Es gibt dann natürlich Phasen die meistens mitten in der Ausbildung entstehen wo der Hund draußen durchaus eine Hundeplatz ähnliche Situation sieht und reagiert und genau hier ist eben der Gehorsam oberstes Gebot. Dann ist es auch wichtig, dass der Hund dafür geeignet ist. Nervlich muss er belastbar sein. Ein nervöser Hund, ein schnell hochfahrender Hund ist natürlich viel schwieriger zu handeln als ein in sich ruhiger Hund mit gutem Beuteverhalten. Es eignet sich nicht jeder DS aber auch nicht jeder BS dafür. Betrifft auch die anderen Rassen. Eines kann ich dir aber sagen, ein Hund, der eine super Bindung zu seinem Menschen hat, der sich auf seinen Menschen immer verlassen kann, dieser Hund wird bei Gefahr sich ohne wenn und aber vor dich stellen. Auch wenn ich jetzt nur noch Mittelspitze habe, also kleine Hunde, war ich in einer Situation wo ein Betrunkener mich bedroht hat. Mein Rüde war so massiv und so deutlich und er hat sich vor mich gestellt. Er hat nahezu alle Elemente aus dem stellen und verbellen gezeigt. Ohne es jemals gelernt zu haben !! Er hat einen tollen Gehorsam und als die Polizei eintraf war er auf mein Komando ganz ruhig und war im sitz neben mir. Die Polizisten waren für ihn null Gefahr. Und hier zeigt ich eben die Qualität der Erziehung und der Charakter des Hundes. Aber auch die Reife, das Alter des Hundes. Ein 3 jähriger Hund und älter wird da natürlich selbstbewusster agieren als ein jüngerer Hund.
 
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Carolin
28. Feb. 03:54
Also ich finde eine gute "Schutzhundeausbildung" als die Königsdisziplin in der Hundesportausbildung! Fährte, Unterordnung und eben der Schutzdienst. Es muss alles passen und aus dem Grund war auch der Wandel in der Ausbildung sehr wichtig. Wurden noch vor 20 Jahren viele Hunde im Wehrtrieb gearbeitet, auch junge Hunde, gibt es das heute fast nicht mehr. Der Beginn mit dem Junghund nach dem Zahnwechsel wird auf Beute aufgebaut und es wird immer parallel auch in der Unterordnung gearbeitet. Diese Hunde laufen bereits mit 7 Monate sehr sehr gut Fuß, sie kennen bereits Sitz und Platz. Dann noch apportieren usw Also sehr sehr viel Arbeit. Was für Hunde ganz schlecht ist, wenn eine Ausbildung schlecht begonnen wird, der Grundgehorsam nicht passt und dann bricht man ab. Ich habe früher auch im Schutzhundesport gearbeitet. 3 x die Woche auf dem Platz war normal. Das ist eine Ausbildung die man nicht so nebenher macht. Es gibt dann natürlich Phasen die meistens mitten in der Ausbildung entstehen wo der Hund draußen durchaus eine Hundeplatz ähnliche Situation sieht und reagiert und genau hier ist eben der Gehorsam oberstes Gebot. Dann ist es auch wichtig, dass der Hund dafür geeignet ist. Nervlich muss er belastbar sein. Ein nervöser Hund, ein schnell hochfahrender Hund ist natürlich viel schwieriger zu handeln als ein in sich ruhiger Hund mit gutem Beuteverhalten. Es eignet sich nicht jeder DS aber auch nicht jeder BS dafür. Betrifft auch die anderen Rassen. Eines kann ich dir aber sagen, ein Hund, der eine super Bindung zu seinem Menschen hat, der sich auf seinen Menschen immer verlassen kann, dieser Hund wird bei Gefahr sich ohne wenn und aber vor dich stellen. Auch wenn ich jetzt nur noch Mittelspitze habe, also kleine Hunde, war ich in einer Situation wo ein Betrunkener mich bedroht hat. Mein Rüde war so massiv und so deutlich und er hat sich vor mich gestellt. Er hat nahezu alle Elemente aus dem stellen und verbellen gezeigt. Ohne es jemals gelernt zu haben !! Er hat einen tollen Gehorsam und als die Polizei eintraf war er auf mein Komando ganz ruhig und war im sitz neben mir. Die Polizisten waren für ihn null Gefahr. Und hier zeigt ich eben die Qualität der Erziehung und der Charakter des Hundes. Aber auch die Reife, das Alter des Hundes. Ein 3 jähriger Hund und älter wird da natürlich selbstbewusster agieren als ein jüngerer Hund.
Sehr schön geschrieben. Ich habe diese Erfahrung auch mit meiner ersten Schäferhündin Leonie gemacht. Wir hatten eine supertolle Bindung und sie war top gehorsam. Einmal sollte ich spät in der Nacht einen Freund vom Gasthaus abholen. In einer dunklen Seitenstraße kamen mir 5 junge, angetrunkene Männer entgegen. Mir wurde etwas mulmig und ich hab nur die Leine etwas kürzer gehalten. Leonie stellte sich vor mich, bekam einen Kamm und fing bedrohlich an zu knurren. Die Burschen waren ratz fatz weg und sie trottete gelassen neben mir her zum Gasthaus. Wir haben sowas nie geübt. Leonie war mit allem und jedem verträglich, aber wehe, jemand wollte „ihrem Frauchen“ blöd kommen.
 
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Claudia
1. März 10:50
Das Wort Schutzhund gibt es nicht mehr im Hundesport, sprich Privatbereich. Die frühere Schutzhundeausbildung/Prüfung (SCH1 bis 3) heißt jetzt Vielseitigkeitsausbildung/Prüfung (VPG 1 bis 3). Nach internationalen Richtlinien ist dann die IPO 1 bis 3. Bevor ein Hund richtig im Schutzdienst ausgebildet wird, beginnt erst die Erziehung (Unterordnung). Der Hund muss zwingend eine sehr gute Bindung zu seinem Menschen haben. Heute sollte auf jeden Hundeplatz in erster Linie der Junghund im Beuteverhalten aufgebaut werden. Erst später kommen dann Wehrtrieb dazu. Dies wird aber erst gemacht wenn der Hund im Gehorsam sehr gut gefestigt ist. Meine Tochter hat einen Hund der jetzt mehrere IPO3 Prüfungen hat. Gehorsam ist mega. Da gibt es null Diskussionen. Es ist ein sehr entspannter Hund. Menschen die von Schutzhund reden und dann behaupten ihr Hund würde jeden beisen wenn sie ihn loslassen .... Sind ganz einfach blöd und müssen ihr eigenes kleines Ego mit einem gefährlichen Hund aufbauen.
Richtig,ich wurde nämlich Sonntag von so einen (sogenannten)Schutzhund gebissen,war nicht nett
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 10:55
Richtig,ich wurde nämlich Sonntag von so einen (sogenannten)Schutzhund gebissen,war nicht nett
Was? ☹️ gut ausgebildete Schutzhunde sollen ja nicht auf Passanten beißen. Nicht schön, eine solche Erfahrung gemacht zu haben 😪.
 
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Ulla
1. März 11:12
Vielen Dank für deine Antwort, das fällt mir viel leichter den Unterschied zu verstehen. Wie siehst du den Beschützterinstinkt im Alltag bei einem zivilen Schutzhund?Sind diese Hunde etw mehr gereizter oder aufmerksamer? Und was macht einen guten Schutzhund aus?
Du musst einen Schutzhund immer gut unter Kontrolle haben, so daß du ihn jederzeit gut abrufen kannst. Und er muss unter unter Aufsicht von Trainer ausgebildet werden , die darauf ausgebildet sind.