Danke an alle!
Der Hund ist seit er 8 Wochen alt ist bei uns, also schon sehr früh getrennt von Mutter und Geschwistern worden.
Ein Wirbelwind war er schon immer, die ganze Sache hat sich aber jetzt zuletzt deutlich verschlimmert- nicht zuletzt wegen der Pubertät.
Der Tagesablauf blieb prinzipiell gleich, die Spaziergänge und Trainingseinheiten wurden nur selbstverständlich über die Zeit und Intensität angepasst.
Früher war die Unruhe harmloser. Hier ist er dann 1-2 Minuten in der Wohnung rumgetobt und war dann erstmal wieder fix und fertig und hat geschlafen. Das wussten wir, deswegen haben wir während der kurzen Zeit ganz entspannt auf dem Sofa gesessen und uns nicht stören lassen. Was im Nachhinein vermutlich hätte von vornherein unterbunden werden sollen, aber gut, das können wir jetzt nicht ändern. Zumal wir es zu dem Zeitpunkt schlichtweg nicht wussten, da das bei den anderen Hunden die wir bislang hatten ähnlich war & diese auch keine Probleme mit Ruhe hatten…
Sobald er längere Ausdauer dabei hatte, haben wir das ganze abgebrochen und versucht ihn erstmal (wenn auch mehrfach weil er immer wieder aufgestanden ist) auf die Decke schicken, das hat in vielen Fällen erstmal funktioniert - wenn nicht erhielt er eine Boxpause.
Da sich die ganze Situation immer weiter zugespitzt hat & er dann, wenn er während seiner Party keine Aufmerksamkeit bekommen hat, begann zu beißen und wir ihn immer frühzeitiger in die Box schicken mussten fingen wir an es mit der Hausleine zu versuchen. Da diese, wie erwähnt, regelmäßig durchgesäbelt wurde und ihn so dermaßen frustriert hat dass er 1,5 Stunden durchgebellt hat, haben wir das nicht länger ausprobiert, weil dies noch mehr Stress für ihn darstellte. Das auf die Decke schicken in Stresssituationen funktioniert auch nur noch auf sehr kurze Dauer. Er geht (meist) kurz drauf, aber steht direkt wieder auf ohne Auflösungssignal. Wenn man ihn immer wieder drauf schickt, fängt er spätestens dann an zu beißen..
Mein Gedankengang geht dahin, dass er u.a. keine Grenzen kennt. Das zeigt sich z.B. wenn er einfach, ohne Auflösesignal, aufsteht.
Dann kann es einfach nur an der Kommunikation liegen.
Ich bin kein Fan davon, den Hund zu ignorieren. So weiß er nicht, was los ist. Ich diskutiere mit meinen Hunden und lasse sie auch nicht aus unserem Gespräch raus, bis der Konflikt geklärt ist. Ich persönlich empfinde das als fair, auch wenn sich die Schlingel gerne mal aus der Situation rausziehen wollen. Diese Unruhe kann auch ein Übersprung sein. Also er versteht nicht, was man von ihm will. Mein Rüde bellt mich dann ungeduldig an. Außenstehende sagen :" Der ist aber frech." Ich weiß aber, dass er das nicht frech meint, da ich mich dann selber reflektiere und dann meisstens merke, dass ich in meiner Kommunikation nicht klar war.
Ich hoffe, ich konnte verständlich erklären, was ich denke, woran es liegen könnte. Wie gesagt, es ist nur ein Gedankengang und nicht in Stein gemeißelt.