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Atieh
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Anzahl der Antworten 38
zuletzt 17. Jän.

Probleme in der Hundeerziehung

Liebe Community, seit 8 Wochen begleitet uns ein 7 Monate alter Spitzhund aus dem Tierschutz. Da wir neu in der Hundeerziehung sind, haben wir möglicherweise einige Fehler gemacht. Hier sind die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, und wir hoffen auf eure Hilfe: 1. Unser Hund frisst seit Beginn seinen Kot. Wir waren bereits beim Tierarzt, geben täglich Vitamin B und überwachen ihn, um dies zu verhindern. 2. Er zerstört alles um sich herum, trotz vorhandener Kau-Spielzeuge. 3. Trotz anfänglicher Versuche mit einer Pipi-Matte bekommen wir ihn nicht stubenrein. 4. Alleine lassen ist schwierig, da er stark bellt. 5. Auch nach dem Fressen lässt er uns beim Essen nicht in Ruhe und bettelt. 6. Unsere Kommandos, wie "Komm" oder "Nein", beachtet er kaum. Entschuldigt die vielen Punkte, aber wir lieben unseren kleinen Snoopy und möchten an uns arbeiten, um gemeinsam Fortschritte zu machen. Liebe Grüße, Ati & Behnam
 
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Dogorama-Mitglied
17. Jän. 10:50
Hallo, unser Snoopy ist auch immer aufgeregt. Was uns sehr hilft zwischendurch damit er sich wohl fühlt und auch zur Ruhe kommt sind auf youtube die Videos zu Hundeschlaf-entspannungsmusik, einfach als Suchbegriff eingeben, gibt da verschiedenes. Bei uns dauert es keine 5 Minuten bis er sich hinlegt und zur Ruhe kommt. Vielleicht hilft es Euch auch, so dass er erst einmal entspannen kann. VG Pierre Robert
 
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Judith
17. Jän. 11:01
zu 1: Machen viele Hunde gerne. Man kann es aber zumindest abbrechen. zu 2: was geht, wegräumen, wenn er auf Kauen steht, Kauknochen geben oder gefüllten Kong, Schleckmatte...steht hier. zu 3: Matte weg, alle 4 Stunden raus erstmal (wie mit einem Welpen) Hat er es gelernt, kann er länger halten. Irgendwann kannst du deinen Hund auch lesen und merkst, wenn mal außer der Reihe die Blase drückt bzw. er wendet sich direkt an dich. Aber das dauert. zu 4: Normales Verhalten, ist eigentlich sogar positiv, weil es zeigt, dass irgendeine Form von Bindung schon da ist. Das muss man mit ganz kurzen Zeitfenster (ich gehe aus dem Raum) anfangen zu üben, ist aber eher schwer, daher nicht priorisiert. Das heißt dann für eine gewisse Zeit, dass jemand bei dem Hund bleiben muss bzw. dieser nicht lange alleine bleiben sollte. Das ist ja auch das Gegenprogramm zum Beziehungsaufbau. Beziehung für Fortgeschrittene quasi. Wie schon geschrieben, der Spitz ist eine bellfreudige und wachsame Rasse. zu 5: Sie probieren es ALLE. Würde ihn in ein anderes Zimmer tun. Dann kommst du nicht in Versuchung und er ist dann mal räumlich getrennt, was ein Alleinbleiben-Light ist. Denn das Essen auf dem Tisch ist IMMER besser, das ist meine Erfahrung. Wenns mit nem Knochen geht, dann super. Wenn er zu penetrant wird, vielleicht anbinden beim Essen. Dann wäre er mit dir im Raum. Du musst gucken, was für dich und den Hund passt. Auf jeden Fall: Schau nicht hin. zu 6: Direkt üben. Positive Verstärkung, steht hier schon gut erklärt. Bedenke, dass aber auch das dauern kann. Der Spitz ist eher etwas eigensinniger. Das Wichtigste: Ruhig bleiben, nicht verzweifeln. Klappt das mit Tipps aus dem Internet nicht, dann Trainer. Gerade, um das Alleinebleiben zu trainieren, kann das sinnvoll sein. Am wichtigsten ist aber die Ansprechbarkeit. Der Hund muss lernen, dass er einen Namen hat und dass es toll ist, wenn er zu Dir kommen darf! Und das musst du machen, nicht der Trainer. Finde raus, was dein Hund neben Kauen mag. Zergeln..Kuscheln..gemeinsam Toben, Rennen, was suchen, zusammen Dinge beobachten oder doch einfach Futter...wobei du darauf gucken muss, was dein Hund (drinnen) mag. Das ist deine Belohnung. Draußen kann er andere Interessen haben, deshalb ist es wichtig, das am Anfang drinnen zu üben, weil da weniger Ablenkung ist. Es kann sein, dass er Trockenfutter und auch Leckerlis nicht so pralle findet, weil er menschliches Essen (Essensreste) gewohnt ist... k.p. Alles Gute!
 
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Nadine
17. Jän. 11:09
Ich würde euch auch zuerst einen positiv arbeitenden Trainer ans Herz legen. Erfahrung mit Tierschutzhunden finde ich persönlich hier nicht so relevant, da eure Problemchen doch eher die typischen Junghund-Probleme sind. Wichtiger ist, dass der Trainer empathisch ist und individuelle Lösungswege findet und nicht nur 0815. Da solche guten Trainer aber meistens nicht sofort parat stehen sondern man sie erst mal suchen muss und es dann oft auch nicht direkt Termine gibt, möchte ich euch trotzdem ein paar Tipps mitgeben. Mein erster Tipp, der einige Ursachen für die Probleme aufdecken könnte und auch dem Trainer hilft: schreibt ein Tagebuch. Und zwar ganz genau. Wann und wie lange schläft snoopy? Wann wirds gefressen, wann trinkt er? Wann wird gespielt, getobt, wie lange Gassi gegangen, wann ist Training? Wann geht das Geschäft in die Wohnung? Wann werden Möbel oder anderes angekaut? Usw. Eventuell bekommt ihr dadurch schnell Einsichten. Zb, dass er immer 1 Stunde nach dem trinken in die Wohnung macht - was für euch hieße, dass ihr vorher mit ihm raus solltet. Oder dass er etwas zerstört, nachdem vorher etwas aufregendes passiert ist. Oder dass er viel zu wenig schläft und darum überdreht ist. Dann empfehle ich euch, euch mit der Körpersprache von Hunden zu beschäftigen. In dem Alter zeigen Hunde eigentlich an, wenn sie müssen, das müsst ihr nur sehen und reagieren 😉 Die Seite SprichHund.de ist für den Anfang super, aber natürlich nicht zugeschnitten auf euer "Pipi Problem". Pipimatten würde ich übrigens auch nicht nutzen. 2 Stunden alleine bleiben ist einfach zu viel. Übt es langsam und achtet darauf, dass snoopy entspannt bleibt dabei. Aus dem Raum gehen, Tür schließen und warten bis das bellen aufhört (wie vorgeschlagen) finde ich übrigens hochgradig unfair und verstärkt meiner Meinung nach das Problem für den Hund, weil er ja erst mal Stress hat. Besser: es nie so weit kommen lassen, dass er Stress hat. Der link von Steffi ist da wirklich sehr zu empfehlen. Beim Essen würde ich erst mal auf management setzen. Gebt ihm was zum Kauen, dann könnt ihr in Ruhe essen. Und beachtet ihn nicht. Ich hab anfangs auch hauptsächlich Dinge gegessen, die für den Hund nicht so attraktiv waren. Fisch und Fleisch waren erst mal gestrichen (sowieso nur für meinen Freund 😜). Die Kommandos müssen natürlich erst geübt werden, bevor es klappt. Davor solltet ihr sie nicht einsetzen, sonst macht ihr sie euch kaputt. Jedes mal, die er sie ignoriert, lernt er, dass er darauf ja gar nicht hören muss. Also nur dann einsetzen wenn du darauf wetten würdest, dass es jetzt gerade klappt 😉 Und dann natürlich belohnen!
 
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Karin
17. Jän. 12:12
Ihr bekommt ein Pubertier und die Tierschutzorga lässt euch alleine? Ich finde, es sollte verpflichtet werden, eine Hundeschule zu besuchen. Auch wenn der Hund schon 7 Monate alt ist, muss er alles lernen, wie ein Welpe. Ihr müsst bei 0 anfangen. Habt ihr euch nicht vorbereitet? Bücher gelesen? In einer Hundeschule angefragt? Er muss eine Bindung zu euch aufbauen. Vielleicht wäre ein Kennel gut, für Ruhe und Rückzug. Ebenso solltet ihr, wie beim Welpen, vor und nach dem füttern, schlafen, spielen mit dem Hund zum lösen nach draußen. Betteln konsequent unterbinden (auch hier ist vielleicht ein Kennel sinnvoll). Nach der kurzen Zeit und den ganzen Erlebnissen kann er keine Kommandos ausführen, wenn ihr selber unsicher seid.
 
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Maria
17. Jän. 12:52
Kann nadines empfehlungen nur unterstützen. Ich würde euch auch management nochmal ans Herz legen für z.b. ankauen, wir hatten lange Zeit wichtige Sachen hinter ein gitter getan. Also alles wegräumen, hinters gitter und damit zmb. Möbel die wichtig sind abtrennen, so dass da gar nicht dran geknabbert werden kann. (Ich rede nicht davon den hund in ein gitter zu sperren, sondern einfach teile der wohnung abzugrenzen) Zum komandos: viel Geduld und Zeit und in dieser Phase hochwertig Belohnen. Es gibt zmb bei uns 2 "nein" das eine ist mit versprochenen hochwertiger Belohnung, das würde ich euch vor allem für das fressen auf der Straße ans Herz legen. Muss natürlich auch aufgebaut werden. Aber auch bei den komandos würde ich für rückruf zum Beispiel fliegende käsestücke oder ähnlich hochwertige belohnung empfehlen.
 
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Ursula
17. Jän. 13:27
Einen Spitz kann man sehr gut erziehen,hatte selber einen 15 Jahre lang.Ihr müsst ihn Zeit geben,wie schon mehrmals geschrieben noch nicht alleine lassen,weil er noch keine richtige Bindung zu euch hat. hat Tierarzt Blutuntersuchung und alles andere gemach? Fürs kot fressen, kann manchnal Harzer Käse helfen.Hat bei vielen Hunden die ich kenne Geholfen.Von pipi matten halte ich auch nichts,lieber öfter raus gehen.
 
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Kerstin
17. Jän. 15:57
Zeit heisst das Zauberwort. Wo war der Hund vorher, hat er auf der Straße gelebt, oder wurde er im Tierheim geboren?? Wie lang war er im Tierheim??? 8 Wochen ist beim Tierschutzhund keine Zeit. Das dauert Hundeschule suchen, evtl nochmal Rücksprache mit der Orga. Alles sagen einige leider auch nicht.
 
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Lea
17. Jän. 18:20
Ich kann dir falls es für euch finanziell passt die Online Hundeschule von Conny Sporrer empfehlen, ich habe meinen ersten Hund seit einem halben Jahr und dort viele Grundlagen der Hundeerziehung gelernt - das ersetzt keinen Hundetrainer vor Ort, ist aber eine gute Ergänzung. Auch ihr Podcast Hundestunde mit Marc Eichstätt hat mir sehr geholfen.