Ich finde es super wenn jemand das machen würde, es gibt viel zu wenige Assistenzhunde. Aber es ist echt eine emotionale Belastung wenn man den Hund, mit dem man ja sehr intensiv gearbeitet hat, dann abgeben muss. Ich bewundere Menschen die das emotional hinbekommen, sprich auch die Pflegestellen. Sehr großen Respekt von mir 👍🏻
Aufgrund meinen Hang und Erfahrung mit komplizierten, verkorksten und verstörten Hunden wurde ich darauf angesprochen ob ich vorübergehend einen Hund zur Pflege nehmen und ihn „vermittlungsfähig“ machen könnte. Ich habe ja gesagt…. der Hund, Kola, blieb. Ich konnte es emotional nicht. Nicht für mich aber auch für ihn nicht, da er schon mit 5 Monaten durch etliche Hände gegangen war und nun bei uns dachte er hätte endlich sein zu Hause gefunden. Ich brachte es nicht übers Herz ihm das wieder zu nehmen, mal abgesehen davon, dass er und ich eine sehr enge Bindung aufgebaut hatten, auch durch die ganze Arbeit die in ihm steckte.
Bilbo, ehemaliger Gasthund, kam ein paar Wochen zum Hundesitting, Halterin wollte ihn dann abgeben weil total überfordert, Hund verkorkst und selbst das Sitting inkl. Training von mir brachte keine Erleichterung … er blieb.
Ex-Gasthund Buddy kam seit 5 Jahren bei uns zum Hundesitting. Privat änderte sich etwas bei denen zuhause, er sollte abgegeben werden, wer hat ihn genommen … natürlich wir, er blieb. Ich konnte es nicht ertragen, dass ein schon 8 jähriger extrem sensibler Hund an völlig Fremde ging und quasi nochmal ganz von vorne anfangen musste. Bei uns fühlte er sich ja schon zuhause, war keine große Umstellung für ihn.
Das sind natürlich alles andere Umstände aber emotionale Bindung ist egal unter welchen Umständen vorhanden.
Mir ist schleierhaft wie z.B. Pflegestellen das hinbekommen. Sich auf eine Art auf einen Hund völlig einzulassen aber gleichzeitig so viel emotionalen Abstand zu wahren, dass es machbar ist ihn in ein neues Zuhause zu geben … was ja eigentlich total toll ist, wenn ein Hundi eine Chance auf ein neues Für immer zuhause bekommt. Ich wäre dauerhaft nur noch ein emotionales Wrack, weswegen ich es nicht nochmal machen kann.
Den emotionalen Faktor sollte man nicht unterschätzen, weder bei Mensch noch beim Hund.
Ich musste leider viel zu oft beobachten wie meine Hunde litten wenn ein vierbeiniges Familienmitglied, egal ob Katze oder Hund verstarb. Natürlich ist Tod auch wiederum ein völlig anderer Umstand, zumindest für uns Menschen. Für die verbliebenen Hunde aber nicht. Weg ist weg, egal ob weg weil neues tolles Zuhause oder verstorben. Die haben ja gar keine Möglichkeiten das zu verstehen.
Das sollte auch bedacht werden, falls ein anderer Hund dann schon vorhanden ist, welchen Effekt das auf ihn haben könnte.
Ich will das auf keinen Fall irgendjemanden ausreden, denn wie gesagt, ich finde es super und heldenhaft wenn andere sowas emotional gebacken bekommen und möglich machen können.