Wir halten schon ewig immer mindestens 2 Hunde, aktuell 4. Vielen Aussagen hier kann ich mich anschließen, aber ich finde, die kritischen Dinge kommen zu kurz. Daher möchte ich mich darauf beschränken.
Unsere Shiba, 7kg, lebte mit Sammy, 40kg, und Ronja, 30kg, sehr harmonisch zusammen. Aber sie ist von Sammy aus Versehen mal zerquetscht worden, hat seitdem einen WS-Schaden, und wir haben Glück, dass sie überhaupt noch lebt. Sie war so gelähmt, dass sie nicht mal mehr alleine stehen konnte und hat 14 Tage in der Tierklinik verbracht, anschließend Physio.
Sammy kam damals angerannt, hat angehalten, ist aber noch einige Meter gerutscht, und da saß Shiba im Weg, vor der Terrassentür. War ein Unfall, aufgrund des Größenunterschieds mit schweren Auswirkungen.
Celine, bei Euch ist der Unterschied und damit das Risiko nicht so groß, aber es lesen ja noch andere mit.
Luna hatten wir als Notfall aufgenommen, damit sie nicht im Tierheim landet. Vorher kennengelernt bei mehreren gegenseitigen Besuchen, Einzug bei uns, alles lief gut.
Nach ein paar Monaten war sie bei uns angekommen und hat in kürzester Zeit alles für sich beansprucht. Dabei wurden die anderen Hunde, Shiba, Sammy und Yoshi, weggebissen. Wir haben einiges versucht, waren aber damit überfordert, dass Shiba immer wieder blutig gebissen wurde. Luna und Shiba haben beide viel für sich beansprucht und keine wollte nachgeben.
Wir haben für Luna ein tolles Zuhause gefunden, wo sie Einzelprinzessin ist, aber es tut weh, dass wir sie abgeben mussten.
Meine Lehre daraus: noch mehr als vorher darauf achten, dass wir Menschen alles regeln und zuteilen, und nicht die Hunde selbst bestimmen. Anspruch auf Ressourcen gibt es kaum noch (manchmal fallen wir noch in alte Muster zurück).
Celine, Du machst Dir viele Gedanken über Gleichbehandlung oder Bevorzugung der Hunde. Das ist reine Theorie. In der Praxis musst Du jedem Hund so viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen, wie er in dem Moment gerade braucht. Es muss nicht automatisch der neue Hund sein, der mehr Bedarf hat. Es wird mal der eine, mal der andere sein.
Du musst Dir aber auch darüber im Klaren sein, dass jeder Hund einzeln so viel Zeit kostet, als hättest Du nur ihn. Zusätzlich musst Du auch noch mit beiden gleichzeitig trainieren, Leinenführigkeit zu zweit, Aushalten, dass der andere dran ist, ...
Mehrhundehaltung ist aufwändig. Zwar wunderschön, ich möchte es nie anders haben, aber viel mehr Arbeit als nur ein Hund.