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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 22. Jän.

Leinenführigkeit vs Freizeitmodus

Unsere Hundeschule unterscheidet beim Gassi gehen zwischen Freizeitmodus (Leine am Geschirr, schnüffeln ist okay usw, Leine darf auch auf Spannung sein) und der Leinenführigkeit (Leine am Halsband, kein schnüffeln, Leine ist locker, Hund wird beim vorlaufen geblockt). Meine Hündin ist jetzt 5 Monate alt und wir sind ja noch am üben. Ich habe den Eindruck, dass die Methode, zwischen Halsband und Geschirr einen Unterschied zu machen, sie verwirrt und ich dadurch immer wieder von Null anfange. So nach dem Motto: Entweder darf der Hund vorne laufen oder nicht. Im Freizeitmodus, zerrt sie mich von A nach B und das ist maximal anstrengend. Auch leinenführig neben mir zu laufen, packt sie nur im vertrauten Gelände. Möchte ich einen Erkundungsspaziergang machen, dann stehe ich immer vor einem großen Problem. Die Aufregung und das neue Gelände überfordern sie und das ich auch noch da bin, blendet sie komplett aus. Mit Schleppleine war ich jetzt auch nicht mehr unterwegs, da es ihr auch da, an Orientierung fehlt. Nun geht es bald in den ersten gemeinsamen Urlaub und ich bin ein bisschen ratlos, wie wir wenigstens halbwegs entspannt von A nach B kommen.
 
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Karin
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9. Sep. 08:39
Hallo, eins habe ich im Laufe der Zeit mit 4 Hunden gelernt. Ein Hund ist nicht gleich wie der andere. Auch unter Hunden gibt es das was bei dem einen wunderbar funktioniert auf den anderen einfach nicht anzuwenden war. Hör auf dein Bauchgefühl!!! Es gibt zum Glück sehr viele verschiedene Möglichkeiten zu einer Lösungsstrategie. Finde deine eigene! Sei dir aber auch bewusst das der Hund nicht alles über Nacht lernt. Nicht direkt von einer in die andere umschwenken . Gib deinem Hund die Chance es zu lernen, mit viieel Geduld, Verstand, Liebe und Kekse 🤣 Ihr schafft das schon, das wird!
 
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Karin
9. Sep. 08:39
Hallo, eins habe ich im Laufe der Zeit mit 4 Hunden gelernt. Ein Hund ist nicht gleich wie der andere. Auch unter Hunden gibt es das was bei dem einen wunderbar funktioniert auf den anderen einfach nicht anzuwenden war. Hör auf dein Bauchgefühl!!! Es gibt zum Glück sehr viele verschiedene Möglichkeiten zu einer Lösungsstrategie. Finde deine eigene! Sei dir aber auch bewusst das der Hund nicht alles über Nacht lernt. Nicht direkt von einer in die andere umschwenken . Gib deinem Hund die Chance es zu lernen, mit viieel Geduld, Verstand, Liebe und Kekse 🤣 Ihr schafft das schon, das wird!
 
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Sonja
9. Sep. 08:43
In unserer Hundeschule haben wir da auch so gelernt und klappt sehr gut...ABER es braucht Zeit bis der Hund das begreift. Leinenführigkeit sieht zwar in unsern Augen leicht aus und nicht wirklich spektakulär, aber für einen Hund gehört das zu den schwierigsten "Lektionen". Weil es a) "unnatürlich ist" und b) es viele Verlockungen (schnüffeln etc) rundeherum.gibt die wir nicht sehen/riechen/hören.....🙃Also einfach immer wieder üben. Nimm sie während des normalen Gassigehen immer mal wieder für kurze stücke an das Halsband, wenn die schön läuft viel loben und als Belohnung wieder ans Geschirr und ihr mehr "Leinenspielraum" lassen. Am besten geht das mit einer mittellangen Schleppleine 7-10 m. Wenn sie am Hals sind befestigt hast führst sie damit natürlich kurz (wie wenn die an der Führleine währe) , am Geschirr lang. So musst nicht zwei Leinen Mittschleppen. Bez. von "A nach B zerren" uns half es auch die Leine so wie auf dem Foto zu befestigen. Wobei die eigentliche Führung über den Teil am Geschirr erfolgt, (das Teil am Halsband hängt durch) wenn Rionnag zerrte griff ich kurz mit der zweiten Hand ins Leinenteil das am Halsband hängte um zu korrigieren. In Fußgängerzonen wo viel los ist, Bahnhöfe Märkten , Geschäften, etc. Habe ich ihn meist auch so an der Leine.So kann ich ihn im "Notfall" besser kontrollieren und/oder auch zurückhalren wenn ein anderer Hund ihn "anmacht", kommt/kann ja immer vorkommen...🤗
 
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Sophia
9. Sep. 09:03
Wir machen es auch so, aber Leinenführigkeit braucht Zeit... Was uns geholfen hat war es in Teilen zu Ritualisieren. Wir haben immer am Anfang und am Ende von jedem Spaziergang Halsband-Zeit. Erst nur ein paar Meter, dann schrittweise mehr. Und wenn wir es mittendrin anlegen immer mit Interaktion verbunden. Senna wird abgerufen, geht ins Sitz oder ein anderer "Trick" und dann wird mit Belohnung umgeschnallt. Auch am Geschirr ist arm ausreißen verboten! Leine darf gespannt sein, ja, aber nur mäßig. Uns hat in der Lernphase ein Brust Ring am Geschirr geholfen, dass war der "Hund soll bei mir laufen aber ich hab grad keinen nerv für Training" Modus. Ihr schafft das schon, nur Geduld!
 
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Dogorama-Mitglied
9. Sep. 10:06
Wir haben es auch so gemacht. Im Freizeitmodus war aber immer eine etwas längere Leine dran und Leinenführigleit haben wir am Anfang immer nur ein paar Minuten geübt. Also im Freizeitmodus los, zwischendrin Leine umklicken (Halsband oder vorderer Brustring) und 5 Minuten Leinenführigkeit geübt und dann wieder im Freizeitmodus weiter. Wir sind nie mit Leine am Halbsband zu Hause losgegangen, sondern immer im Freizeitmodus, damit er die erste Energie loswerden konnte bevor wir üben.
 
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Nadine
9. Sep. 10:16
Wir haben es komplett anders aufgebaut und leinenführig laufen heißt bei mir auch nicht, dass der Hund hinter mir laufen muss. Sondern er darf den Leinenradius ausnutzen, aber nicht ziehen (und die Länge passe ich an, je nach Situation und wie eng ich ihn haben will). Und zwar immer. Für nicht schnüffeln, nicht markieren haben wir Kommandos (also er läuft dann je nach kommando im Fuß oder im radius von 1m, aber ohne zu stoppen), sonst darf er das. Aber das heißt nicht, dass der Ansatz eurer Hundeschule für euch nicht richtig wäre! Überlege dir selbst, was für euch passt, welches Verhalten du willst und wie du da hin kommst. Egal wie du es am Ende trainieren willst, solltest du nicht erwarten, dass es mit 5 Monaten schon perfekt funktioniert. Wenn es in vertrautem Gelände klappt, langsam die Ablenkung steigern und nicht direkt in unbekannte Umgebung gehen. Das ist für den Hund viel zu schwer. Ich würde aber vor allem darauf achten, dass auch im freizeitmodus nicht von A nach B schleift. Uns haben da Orientierungsübungen sehr geholfen (auch bei unserer generellen Leinenführigkeit nach meiner Definition). Und anfangs eine lange Leine, damit nicht zu schnell Frust aufkommt.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Sep. 10:34
Wir haben es auch so gemacht. Im Freizeitmodus war aber immer eine etwas längere Leine dran und Leinenführigleit haben wir am Anfang immer nur ein paar Minuten geübt. Also im Freizeitmodus los, zwischendrin Leine umklicken (Halsband oder vorderer Brustring) und 5 Minuten Leinenführigkeit geübt und dann wieder im Freizeitmodus weiter. Wir sind nie mit Leine am Halbsband zu Hause losgegangen, sondern immer im Freizeitmodus, damit er die erste Energie loswerden konnte bevor wir üben.
Das Problem ist, dass egal wie lang die Leine ist, die Leine immer auf Spannung ist und sie mich durch die Gegend zieht.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Sep. 10:37
Wir haben es komplett anders aufgebaut und leinenführig laufen heißt bei mir auch nicht, dass der Hund hinter mir laufen muss. Sondern er darf den Leinenradius ausnutzen, aber nicht ziehen (und die Länge passe ich an, je nach Situation und wie eng ich ihn haben will). Und zwar immer. Für nicht schnüffeln, nicht markieren haben wir Kommandos (also er läuft dann je nach kommando im Fuß oder im radius von 1m, aber ohne zu stoppen), sonst darf er das. Aber das heißt nicht, dass der Ansatz eurer Hundeschule für euch nicht richtig wäre! Überlege dir selbst, was für euch passt, welches Verhalten du willst und wie du da hin kommst. Egal wie du es am Ende trainieren willst, solltest du nicht erwarten, dass es mit 5 Monaten schon perfekt funktioniert. Wenn es in vertrautem Gelände klappt, langsam die Ablenkung steigern und nicht direkt in unbekannte Umgebung gehen. Das ist für den Hund viel zu schwer. Ich würde aber vor allem darauf achten, dass auch im freizeitmodus nicht von A nach B schleift. Uns haben da Orientierungsübungen sehr geholfen (auch bei unserer generellen Leinenführigkeit nach meiner Definition). Und anfangs eine lange Leine, damit nicht zu schnell Frust aufkommt.
Wie habt ihr die Orientierung geübt? Ich glaube, dass ist bei uns das Hauptthema.
 
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Nadine
9. Sep. 10:51
Wie habt ihr die Orientierung geübt? Ich glaube, dass ist bei uns das Hauptthema.
Zuerst mal haben wir jede Kontaktaufnahme vom Hund beantwortet. Ein Blick in unsere Richtung? Lob oder Belohnung. Ein ohr dreht sich zu uns? Super! Er bleibt stehen und wartet auf uns? Ganz toll, je nachdem leckerli, Spiel oder gemeinsames Rennen! Geht natürlich nicht, wenn der Hund hinter uns läuft, weil da sehen wirs nicht 😜 Aber ich hab meinen generell gerne im Sichtfeld, weil er sehr reaktiv ist und jagt und ich so schnell eingreifen kann. Dann hab ich den Platz an meiner Seite für ihn vorteilhaft gemacht. Wenn er da ist, regnet es Lob und hin und wieder auch was leckeres. Geblockt hab ich ihn tatsächlich nie, er reagiert darauf in entspannten Situationen zu sensibel und will dann erstmal gar nicht mehr neben mich kommen. Und wenn bisschen Aufregung dabei ist, müsste ich direkt schon so massiv werden, das will ich nicht. Damit will ich nicht sagen, dass Blocken generell schlecht ist! Aber es passt einfach nicht zu mir und erst recht nicht zu meinem Hund und dem Umgang, den ich mit ihm haben will. (Er reagiert sogar, wenn ein Hund paar Meter vor uns geblockt wird. Erst mit Beschwichtigung, dann mit Bellen und ziehen aus überforderung. Darum laufe ich auch nicht hinter Leuten, die ihren Hund blocken.) Das ist vielleicht auch noch einen Gedanken wert: es gibt durchaus Hunde, die ziehen weil sie gelernt haben, beim Halter ist es unangenehm, wenn ich an der Leine bin. Also wollen sie weg. Ich will damit nicht sagen, dass es bei euch so ist! Aber das als Grund auszuschließen ist ja auch schonmal was 😉 Wir haben dann weiter den Blickkontakt aufgebaut, indem wir Leckerlis in der Hand hatten, wenn der Hund dran wollte ging die Hand zu, nur auf Blickkontakt zu mir ging sie auf. Und draußen, erst in ruhiger Umgebung, dann mit mehr Ablenkung: auf eine Wiese stellen, hund schnüffeln lassen. Wenn er zu mir kommt und mich anschaut, klicker und Keks fliegt. Dann umdrehen und einen Schritt gehen, während der Hund sucht. Und von vorne. Das kann man dann ausbauen und zwischen den Keksen auch immer längere Strecken gehen. Bei einem Spiel motivierten hund kann man natürlich auch mit spiel belohnen 😉 Auch super ist, wenn du spannende Sachen findest. Dein Hund apportiert gerne? Dann mach die verlorenensuche. Aber nur hin und wieder, nicht als dauerbespaßung! Irgendwann wird es schwierig, etwas zu verlieren, weil der Hund immer einen Blick bei dir hat in der Erwartung, dass du was findest. Merk dir spannende Schnüffelstellen und zeige sie ihr. Vielleicht "findest" du unterwegs auch mal ihr Lieblingsspielzeug. Oder einen leckerlibaum. Es muss sich lohnen, dich im Blick zu haben!
 
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Dogorama-Mitglied
9. Sep. 10:57
Die Technik zwischen Leine und Geschirr unterschiedlich zu arbeiten ist soweit okay, wenn der Hund nicht dazu in der Lage ist, den Halter durch die Gegend zu ziehen. Sobald der Hund dem Halter körperlich überlegen ist, gilt es an jeder Leine, bei Zug sofort zu stoppen. Der Hund darf unter Zug auf der Leine keinen Millimeter nach vorne kommen. Ende der Leine=Rückkehr. Es gibt zahlreiche Befürworter von Geschirren, jedoch ist eine Halsung mit Zug Stopp in so einem Fall deutlich sinnvoller, um auch langfristig den Hund jederzeit Binden zu können. Die Unfallgefahr ist nicht unerheblich, wenn der Hund nicht Leinenführig ist. Desweiteren gilt es für Dich, auf deine Körpersprache zu achten. Lass Dich von versierten Haltern bei der Arbeit beobachten und eine Rückmeldung geben. Häufig spiegeln sich die eigenen Emotionen in der Bewegung wieder. Der Hund bemerkt das und verhält sich entsprechend.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Sep. 11:45
Wir wechseln auch. Beim Halsband ist es bei Fuß und am Geschirr darf er schnüffeln etc. Gezogen wir aber weder am Halsband noch am Geschirr, da sind wir 110% konsequent weil das einfach tierisch unangenehm ist. Gerade bei einem Huskyverschnitt wie unserem braucht er nicht auf den Geschmack des Ziehens kommen, auch nicht beim Geschirr.