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Natascha
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zuletzt 6. Juni

Leinenführigkeit und bellen

Hallo zusammen, ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Vorab bitte keine Belehrung, ja ich weiß es hätte besser laufen können. Wir haben einen 1 1/2 jungen Berner Sennenhund, von mir und meinen 2 Mädels der erste Hund, mein Mann hatte schon 2 und wusste was wichtig ist, hat sich aber nicht durchgesetzt und uns machen lassen. Chewie wird hier abgöttisch geliebt und hier wird gesprungen wenn er pieps. Naja mit seinen knapp 45 kg jetzt auch kein Leichtgewicht, zieht der Junge Schon ganz schön an der Leine. Des Weiteren hat er die ein oder andere nervige Angewohnheit. Wenn es schellt bellt er den ganzen Stadtteil zusammen oder wenn es Anweisungen gibt die ihm missachten brummt er. Meine Frage, kann man sich eine Hundeerziegung auch ohne Hundetrainer aneignen, also ich meine den Hund erziehen. Vielen Dank
 
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Dogorama-Mitglied
2. Jän. 20:31
Man kann sich Hundeerziehung aneignen ohne einen Trainer. Das sollte man allerdings tun BEVOR der Hund da ist. Und selbst dann halte ich es für schwierig die eigene Körpersprache und die eines Hundes richtig lesen zu lernen, weil man ja kein Feedback bekommt. Sprich möglich ja, sinnvoll halte ich es nicht. Ich würde mir also einen Trainer suchen, der die Feinheiten der Hundesprache lesen und vermitteln kann. Darüber hinaus auch keine Körpersprache sich ansieht und ggf korrigiert. Ich persönlich hatte 2 Social Walks nachdem ich einen Hund hatte (Trainerin hat Hundebegegnung und meinen Hund analysiert und erklärt). Vorher habe ich mich 6 Jahre mit dem Thema Hund auseinander gesetzt. Also YT Videos über Hundeerziehung, Artikel über Hundebedeüfnisse gelesen, usw. Ich war teilweise Gassigeher im Tierheim, auf Dogsharing, etc. Darüber hinaus habe ich für einige hundert Euro ein Online-Seminar über mehrere Wochen und Module in denen die Feinheiten erklärt worden sind (nachdem Hund da war) Man konnte Videos einschicken,die analysiert worden sind. Mir hat das extrem viel gebracht,obwohl ich mich 6 Jahre mit dem Thema Hund auseinander gesetzt habe. Ich empfehle es daher jeden. Hier mal ein Beispiel einer kurzen Analyse: https://www.instagram.com/reel/C1j9cTdIzYK/?igsh=aG5sdGpxOWRwZ2h1
Ich war mit meinen ein Jahr lang im Einzeltraining. Über Körpersprache habe ich kaum etwas erfahren (außer, dass Winkel und Distanz zum Hund ganz wichtig sind), auch bei Social Walks nicht. Professionelle Trainer:innen und Hundeschulen sind kein Garant für Erfolg und können falsche Methoden oder Methoden falsch vermitteln und das Problem so verstaerken. Deswegen finde ich, dass man sich intensiv selbst informieren und schulen sollte, auch wenn man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Jän. 20:36
Ich war mit meinen ein Jahr lang im Einzeltraining. Über Körpersprache habe ich kaum etwas erfahren (außer, dass Winkel und Distanz zum Hund ganz wichtig sind), auch bei Social Walks nicht. Professionelle Trainer:innen und Hundeschulen sind kein Garant für Erfolg und können falsche Methoden oder Methoden falsch vermitteln und das Problem so verstaerken. Deswegen finde ich, dass man sich intensiv selbst informieren und schulen sollte, auch wenn man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.
Jawohl 👏👌👍
 
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Dogorama-Mitglied
2. Jän. 20:50
Hallo Natascha, so wie du es schilderst, bleibt nur der Profi, dein Mann will ja nicht! Gruß Reinald
 
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Natascha
3. Jän. 06:08
Hallo Natascha, das ist ja schon einmal eine gute Erkenntnis die auf einen guten Weg führen könnte. Vermutlich hat dein Mann recht, denn meist ist der Mensch und nicht der Hund das Problem. Ein gutes und konsequentes Training schließt ja nicht aus dass man mit dem Herzen dabei ist. Es hat auch nichts mit mangelnder Liebe zu tun, wenn man seinem Hund bestimmte Regeln nahe bringt. Im Gegenteil! Du tust Deinem Hund einen großen Gefallen, wenn du im klar und deutlich zeigst was du von ihm möchtest. Dann hat er eine Orientierung, das ist für ihn und für euch gut. Hundetraining kann man durchaus fröhlich und liebevoll gestalten. Bedenke auch, wenn du deinen Hund liebst, kannst du viel mehr Freiheit gewähren und das Zusammenleben wird wesentlich harmonischer, wann er eine klare Orientierung und klare Regeln hat. Du erziehst ja sicherlich auch deine Kinder und sagst ihnen und zeigst Ihnen, welche Regeln gelten und an welche sie sich zu halten haben. Und das tust du weil du deine Kinder liebst. Gleiches solltest du bei deinem Hund tun. Ich wünsche dir viel Glück.
Vielen Dank
 
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Natascha
3. Jän. 06:09
Ein frohes neues Jahr an alle. Ich stimme Steffi zu. Am Anfang habe ich auch umgesetzt, was mir empfohlen wurde. Dabei habe ich mich ein bisschen roboterhaft gefuehlt und hatte zu dem, was ich tat keine innere Verbindung und es hat für uns auch null funktioniert, eher geschadet. Das meinte ich auch mit “Integration des Wissens”. Was man sich theoretisch und praktisch angeeignet hat, muss mit den eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen in Einklang gebracht werden, damit man es authentisch umsetzen kann.
Vielen Dank
 
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Natascha
3. Jän. 06:09
Na klar kannst du deinen Hund auch meiner Meinung nach so erziehen :) Du musst dir das Wissen halt nur selbst aneignen. Es gibt ja heute viele Bücher und auch das Internet ist voll! Empfehlen würde ich aber immer eine gute Hundeschule die einem das wichtigste vermittelt. Wenn du es richtig machst ist der Zeit und Geld Aufwand ja beim selbst aneignen viel größer als wenn der Hundetrainer schon das für dich wichtige herausfiltert :) Aber zu deiner grundsätzlichen Frage: ja :) Viel Freude wünsche ich dir bei eurem gemeinsamen weg!
Vielen Dank. Aber wie einen gute Hundeschule finden.
 
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Natascha
3. Jän. 06:10
Meines Erachtens solltet ihr euch erst mal in einer Familierunde zusammensetzen und drüber reden, was wichtig ist und dass ihr eben alle an einem Strang ziehen müsst. Ihr müsst euch einig sein und konsequent. Wie bei der Kindererziehung. Was nützen die guten Ratschläge, sei es von uns oder vom Hundetrainer, wenn doch jeder macht was er will und denkt es sei richtig. Der Hund macht auch was er will. Und das darf nicht sein, vor allem nicht bei der Größe!
Vielen Dank. Das haben wir gemacht, das wichtigste ist jetzt für uns das er nicht mehr an der Leine zieht und wir an dem bellen arbeiten und das gemeinsam!!!
 
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Natascha
3. Jän. 06:10
Es ist nie zu spät einem Hund zu zeigen wie er sich zu verhalten hat. Du kannst es natürlich auch alleine machen, aber dafür muss du es sehr konsequent durchziehen! Nicht heute so und morgen doch anders. Schön am Ball bleiben. Und du musst natürlich wissen, ob das was du machst auch wirklich richtig ist. Manche belohnen zum Beispiel falsch und dadurch verfestigt sich bei dem Hund das komplett andere. Ich wünsche euch viel Geduld 😁😊
Vielen Dank. Ja und da muss ich auch an mir arbeiten. Mein Vorsatz konsequenter zu sein!
 
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Natascha
3. Jän. 06:11
Joa, kann man machen. Hab ich auch. Ohne nennenswerte Vorerfahrungen. Habe mir aber sehr viel Wissen VORHER raufgeschaufelt und lerne immer noch dazu. Bei uns hat aber auch alles geklappt, was ich mir vorgenommen hatte. Wenn es nicht geklappt hätte, dann hätte ich mir auch Hilfe gesucht. Was mir immer viel geholfen hat: Wenn mir etwas bei anderen Leuten und deren Hunden gut gefallen hat, dann hab ich die gefragt, wie sie es gemacht haben. Viel Erfolg beim Training 🤗
Ja das fände ich auch gut. Daher war mein erstes handeln erst einmal ein you tube Video schauen, das hat mir gut gefallen.
 
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Natascha
3. Jän. 06:15
Du schreibst keine Belehrungen, aber aus Gründen der Sicherheit aller und aus Tierschutzsicht finde ich es fahrlässig einfach mal zu sagen: „Ach keine Sorge, ihr bekommt das schon hin mit ein wenig YouTube und Co.“ Vor allem weil du ja schon viele Baustellen erwähnst. Da benötigt es dann auch einen Plan, insbesondere weil der Hund ja in der Pubertät nicht unendlich den Kopf frei hat. Und, es sind gewichtige Themen: Er hat 45 KG und da geht es schnell, dass ihr in einem unachtsamen Moment die Kontrolle verliert, auch an der Leine. Was ist denn wenn der Hund, der auf der anderen Straßenseite läuft, ihn reizt und er sich selbst und andere in Gefahr bringt! Und, ich vermute jetzt einfach mal, dass er auch nicht abrufbar ist, weil das mit der Leinenthematik meist einhergeht. Solltet ihr ihn also frei laufen lassen, dann ist er auch eine Gefahr für andere. Selbst wenn es nur eine „Spielsituationen“ ist, wo er übertreibt. Bei 45 Kilo können bei anderen Hunden schon unschöne Verletzungen entstehen. Meine Meinung: Mit 1,5 Jahren ist es schon recht spät mit konsequenter Erziehung zu beginnen, aber auch noch nicht vorbei. Bei einem großen Hund setzt die Pubertät ja auch jetzt erst voll und ganz ein und das ist das Fenster, wo weniges aber gezieltes und systematisches Training und klare Erziehung besonders wichtig ist. Wenn du jetzt also merkst, ihr bekommt das in der Familie nicht hin, dann ist jetzt der Moment für Hilfe. Warum noch? Weil wenn aus dem „Brummen“ ein „Knurren“ wird und das kann schnell gehen, dann kann es halt auch richtig gefährlich werden. Und auch weil das Bellen und die Türe in der Regel ein Schutzinstinkt ist, der bei Familienhunden dringlich angegangen werden muss, da dieser sich zügig zu einer Aggression gegenüber von Fremden verändern kann. Es gibt einfach so viele Hunde, wo der Verlauf, den du beschrieben hast, genau so ist und dann gibt es den ungeahnten Beißvorfall oder es kommen noch viele andere Probleme dazu und der Hund kommt in Folge ins Tierheim. Zu oft diese „Geschichte“ gesehen und gehört und immer sagen dann alle: „Am Anfang war er ein ganz Lieber und es bricht uns das Herz, aber der Hund muss weg.“ Ich möchte euch das so natürlich nicht per se unterstellen, aber das passiert häufig in den besten Familien, wenn das Experiment Hund scheitert. Ich sag es aus diesem Grund hier nochmal sehr deutlich: Entweder Hundeschule oder ihr, also vermutlich du, macht jetzt einen Plan mit einem ganz deutlichen Rahmen und nicht nur mit Training sondern mit Erziehung oder, das Thema wird euch über den Kopf wachsen. Im besten Fall, seid ihr dann eine Familie, mit einem chaotischen Hund, der hoffentlich sich selbst und andere nicht in Gefahr bringt oder im schlechtesten Fall, kommt er weg ins Heim, sitzt dann im Zwinger und versteht die Welt nicht mehr. Alternativ wird er vielleicht auch weitergereicht von Mensch zu Mensch, bis er dann hoffentlich auf jemand trifft, der den Weg mit ihm geht. Mir ist es wichtig, dass du weißt, dass ich das nicht ketzerisch meine oder dir Versagen unterstelle. Es ist dein erster Hund und viele unterschätzen, was das bedeutet und wie die Reise verlaufen kann. Ich finde es immer besser, sich die genannten Dinge vor Augen zu führen, um dann auch wirklich ins Handeln zu kommen, als rosa Blümchen drum rum zu malen.
Vielen Dank. Nach einigen Tränen und das Gefühl zu haben versagt zu haben, ist der Kopf nun klar um das zu verstehen und zu handeln. Wir haben uns keinen Hund angeschafft um aufzugeben wenn es schwer wird. Wir gehen den Weg mit ihm und wenn wir alleine das nicht schaffen dann mit Hilfe. Für mich ist das erziehen schwer, meine Kinder sind da so pflegeleicht. Aber gut, ich wachse mit meinen Aufgaben und wir werden es hinbekommen.