Bei uns kamen eben sehr viele Sachen zusammen, ständige Angriffe und Menschen und Hunde die die Individualdistanz null einhielten.
Bevor die Spondylose so schlimm wurde hat er es selbst top ignoriert wenn er von hinten einfach angegrabscht wurde von fremden Leuten.
Wir waren so gut vom Training her das unsere Trainerin unsere Ausbildung verkürzen wollte.
Seit dem ersten starken Schub hats dann aber ständig alles zerschossen, plus halt weitergehend ständige Übergriffe von außen was er wie ich auch super scheiße findet.
Durch die Schmerzen und vielen Vorfälle ist er dann total in den Außenfokus gerutscht weil er halt meint alles regeln zu müssen und mögliche Gefahren im Auge behalten zu müssen.
Dadurch wurden Sachen die schwieriger sind für ihn eben noch mehr erschwert.
Wie gesagt am Anfang der Ausbildung war noch alles gut und er hat super schnell Fortschritte gemacht.
Da es sich dann durch die ganzen schlechten Umstände eben so verzögert hat weil wir so zurückgeworfen wurden im Training hätte ich dann nach neuer Verordnung die Prüfung ablegen müssen, hab dann aber gemerkt das es halt nicht wirklich stabil wird und der Tierarzt ihn garnicht erst hätte zulassen dürfen gesundheitlich.
Da ja sein Nachfolger bald hätte einziehen sollen hab ich ihn dann offiziell in Rente geschickt.
Inoffiziell überbrückt er bis Minato dann alt genug ist, allerdings hats sich jetzt extrem verzögert und in die Länge gezogen.
Ich arbeite auch nicht über Schmerz oder Aversiv, das ist da ja auch verboten.
Ich korrigiere nur taktil in schweren Situationen wenn es nötig ist.
Ansonsten langt ne Ansprache und eben Belohnung.
Aber in Endgegner Situationen eben nicht, da muss man ihm auch klar die Grenzen aufzeigen und regulieren.
Das sind halt genau die Situationen wo er eh viel Übung gebraucht hätte und für mich sehr schwierig sind wo ich es dann eben oft gemieden hab weil mein Zustand sich so verschlechterte.
War halt ne doofe Kombi.
Jetzt setz ich mich aber seit den letzten Wochen und Monaten eben dran und hab jetzt den Dreh raus, ist schon besser geworden.
Er braucht klare und strenge Führung, sonst stresst er rum und steigert sich da rein.
An guten Tagen muss ich mittlerweile garnicht korrigieren, da langt nur belohnen trotz Ablenkungen.
Auch wenns gern so hingestellt wird ich tu definitiv nicht meinen Hund iwie drangsalieren oder sonst was.
Sind einfach Fehler von früher die jetzt ausgebügelt werden müssen.
Er war mein erster eigener Hund, trotz viel Einlesen usw sind mir grundlegende Fehler passiert aber im großen und ganzen haben wir es trotz der vielen Steine in unserem Weg recht gut hinbekommen.
In Zukunft wird sowas dann nicht mehr nötig sein da ich ja jetzt weiß was und wie ichs machen muss bzw worauf ich achten muss.
Aber danke das du nicht einfach verurteilst oder blöd kommst, ist ja selten das hier sachlich geblieben wird.
Will hier aber auch nicht den Rahmen sprengen, geht ja nicht um uns und weitere Diskussionen über mich sind halt für den Thread glaubich nicht so hilfreich.
Daher falls ehrliches Interesse an uns/ unserer Situation besteht gern einfach privat schreiben.
Danke für deine ausführliche Antwort — du hast recht, deine persönliche Situation im Detail zu diskutieren würde hier tatsächlich den Rahmen sprengen. Gleichzeitig ist es schwierig, sie ganz auszuklammern, da du sie selbst als Begründung für deinen Trainingsansatz anführst. Und in deiner Lösung wird diese individuelle Erfahrung in gewisser Weise verallgemeinert, sodass sie auch für andere Halter und Halterinnen wie ein allgemeiner Trainingsweg wirken kann.
Ich sehe, dass bei euch viele schwierige Faktoren zusammengekommen sind. Ich kann gut nachvollziehen, wie belastend das war – und sicher nach wie vor ist – und warum du nach Wegen suchst, damit umzugehen.
Mir ging es in meinem Kommentar wirklich nicht darum, dich oder dein Training zu bewerten. Das kann und will ich aus der Ferne auch gar nicht. Es ging mir ausschließlich darum, lerntheoretisch einzuordnen, warum diese Form des Trainings heute im Regelfall nicht mehr empfohlen wird – und warum es insbesondere in öffentlichen Foren problematisch sein kann, solche Methoden als allgemeinen Tipp weiterzugeben.
Wie gesagt: Alle Lernquadranten haben ihre Daseinsberechtigung. Aber aversive Korrekturen sind sehr fehleranfällig, gerade in Händen von weniger erfahrenen Halter und Halterinnen. Wenn Timing, Intensität oder Kontext nicht exakt passen, kann das zu Fehlverknüpfungen, Vertrauensverlust und langfristigen Problemen führen. Das heißt nicht, dass das bei dir zwangsläufig so ist – aber das Risiko ist real.
Darum finde ich es wichtig, das deutlich zu benennen, unabhängig davon, ob es im Einzelfall angemessen sein kann oder nicht. Es geht mir nicht um richtig oder falsch bei dir persönlich, sondern um die Signalwirkung solcher Tipps gegenüber anderen.
Wenn ich deinen Weg mit Rocket der Situation von Lara und Rosi gegenüberstelle – also einer sehr jungen Hündin in grundsätzlich gutem Trainingszustand und mit einer reflektierten Halterin, die einen klaren Plan verfolgt und auf einem guten Weg ist – dann ist das schlicht nicht übertragbar. Außer, dass ihr beide Hütehunde habt, passt hier kaum etwas zusammen.
Bitte versteh das daher nicht als Kritik an dem, was du tust, sondern als objektiven Einwurf: In diesem speziellen Fall wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit nachteilig für dieses Mensch-Hund-Team, deinen Trainingsansatz unreflektiert zu übernehmen oder „einfach mal zu testen“.