Hallo Lara,
von dem, was du beschreibst, klingt es so, als hättest du mit Rosi schon eine richtig gute Grundlage geschaffen. Dass es in der 1:1-Situation so gut klappt, zeigt ja, dass sie die Leinenführigkeit grundsätzlich verstanden hat.
Hunde lernen allerdings sehr kontextabhängig. Was sie in einer ruhigen, klaren Situation verlässlich abrufen können, funktioniert nicht automatisch, wenn sich der Kontext verändert und die Schwierigkeit zusätzlich steigt – zum Beispiel, wenn plötzlich mehrere Menschen dabei sind oder die „Herde“ vorausläuft.
Oft kommt dann noch hinzu, dass unsere eigene Aufmerksamkeit in solchen Momenten nicht mehr ganz so stark beim Hund liegt wie sonst. Das merken Hunde – vor allem sensible – sehr schnell.
Da du nichts Gegenteiliges erwähnt hast, gehe ich davon aus, dass Rosi grundsätzlich gut in der Lage ist, sich zu regulieren und kein Hund ist, der dauerhaft „unter Strom“ steht. In solchen Fällen hilft es erfahrungsgemäß sehr gut, das Training in kleinere Schritte zu unterteilen und gezielt auf den neuen Kontext zu übertragen:
Zuerst nur eine Person zusätzlich mitnehmen und auf einer kurzen Strecke üben.
Diese Person darf nur leicht vorausgehen – tastet euch an den Abstand heran, den Rosi gut bewältigen kann.
Rosi bekommt konsequent Bestätigung, wenn sie sich weiterhin an dir orientiert.
Wenn sie zieht, habt ihr ihre Reizschwelle überschritten. Dann die Distanz wieder verkleinern, damit sie viele Chancen hat, es richtig zu machen.
Erst wenn das zuverlässig funktioniert, die Distanz oder die Anzahl der Personen langsam steigern.
So lernt sie Schritt für Schritt, dass das bekannte Verhalten auch dann gilt, wenn andere vorangehen oder dein Fokus nicht mehr vollständig bei ihr liegt.