Ich finde auch, dass sich das nach einem Negativbeispiel einer Welpenspielstunde anhört und dass ihr dort falsch angeleitet wurdet. Aus dem Bauchgefühl heraus hätte euer Hund mehr Schutz vor den anderen Hunden gebraucht, den er nicht bekommen hat. Das ist auch kein Einzelfall gerade bei Hunden die am Anfang eher zurückhaltend sind und für die das zu viel ist oder schlimmer noch, wenn keiner eingreift, wenn ihm die Hunde zu nahe gekommen sind, es für ihn zu hektisch wurde oder er gemobbt würde, also es zum Beispiel Situationen gab, in denen die Hunde immer ihm hinterherjagten und keiner eingegriffen hat. Auch wenn er jetzt "spielt" bzw. es für Dich nach Spielen aussieht, wäre ich mir nicht sicher, ob das wirklich eine schöne Situation für ihn ist. Ganz schlimm finde ich Spielstunden in denen die Hunde alle auf Kommando von der Leine und aufeinander losgelassen und sich selbst überlassen werden. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Es ist hier auch schwer zu beurteilen, ob der Hund in der Situation, wie sie jetzt ist auch eher Deinen Schutz braucht oder eher eine Korrektur. Ich würde ihn einfach nichts mehr selbst regeln lassen, damit ihr wieder Erfahrungspunkte bei ihm sammelt, dass er sich auf euch verlassen kann. D.h. dafür sorgen, dass kein anderer seinen Individualdistanz unterschreitet (kein Kontakt an der kurzen Leine oder wenn der Hund neben euch läuft in eurem Schutzbereich). Ihr nehmt zuerst Kontakt mit den anderen Haltern auf, und schick andere Hunde weg, wenn die anderen Halter darauf keine Rücksicht nehmen. Die Leine so kurz, dass sie zwar noch locker durchhängt, aber der Hund auch keine zwei Meter nach vorne laufen kann und ihr ein ggf. leichter körperlich begrenzen könnt, euch eindrehen, Richtungswechsel, usw.). Und dann in einem angedeuteten Bogen am anderen Hund vorbei. Der Abstand so gering wie möglich (dass er sich noch mit der Situation auseinandersetzen kann) und so groß, wie nötig (also so, dass er es noch aushält und ihr noch Einfluss auf ihn habt). Da müsst ihr schauen, welchen Abstand euer Hund braucht. Vielleicht ist ihm der Abstand an der Leine in den Gruppenstunde einfach viel zu gering. Ob man aber grundsätzlich an seiner Einstellung jetzt noch etwas ändern kann, wenn das darauf zurückzuführen ist, dass er im Welpenalter so dumme Erfahrungen gemacht hat... und beim Füttern würde ich Geduld üben... kriegt erst etwas wenn er ruhig ist und sich zurücknimmt, sonst geht der Napf wieder hoch... ggf. auch erstmal eine Zeit lang garnichts aus dem Napf geben um die Situation zu neutralisieren. Alternativen wie Schnüffelteppich, Futter in der Wohnung suchen lassen, auf dem Spaziergang erarbeiten lassen, usw. Und erst wieder in ein paar Wochen wieder auch im Napf. Wenn er zum Zaun rennt oder an der Terrassentüre bellt, würde ich ihn sofort jedes Mal ins Haus holen bzw. von da wegholen oder den Bereich sogar als tabu erklären, also dass er sich da garnicht mehr aufhalten soll und sonst weggeschickt wird. Dann nochmal selbst den Zaun abgehen bzw. zur Terassentür und die Situation abchecken, so dass der Hund mitbekommt, dass ihr euch darum kümmert und den Bereich im Auge habt, und das nicht seine Aufgabe ist. Sofern ihr das nicht wollt, dass er das Grundstück bewacht. Was ich eigentlich nicht schlimm fände, aber dann bleibt halt auch eine gewisse Eigenständigkeit. Aber zusammen mit den anderen Baustellen, wo euer Hund auch selbstständig Entscheidungen trifft, könnte das evtl. helfen, dass es besser wird. Und generell im Alltag darauf achten, dass ihr mehr Entscheidungen trefft als er und wo er euch ggf. um den Finger wickelt. Und euch Stellvertreterkonflikte suchen, an denen ihr z.B. noch einbisschen Frusttrationstolleranz üben könnt. Und darauf achten, dass er sich keine besonders strategischen Liegeplätze (z.B. in Durchgängen, im Flur, usw.) sucht von denen aus er alles gut beobachten kann.