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Alicia
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zuletzt 4. Mai

Leinenaggression

Hey☺️ Mein Hund ist aus dem Tierschutz und leinenaggressiv. Wir haben ihn seit fast 2 Jahren und sind immer wieder dabei, das in den Griff zu bekommen, doch wir mussten immer wieder Pausen machen, weil wir einfach überfordert mit seinen Diagnosen waren (Leishmaniose-> welche Leckerchen sind Purinarm?, Bauchspeicheldrüsenentzündung -> keine leckerchen, nur bisschen Nassfutter erlaubt gewesen) und jetzt haben wir ein gutes low fat Trockenfutter, was für beides gut ist und können endlich wieder supi trainieren. Meine Frage ist jetzt, wie habt ihr das in den Griff bekommen? Also Nano ist ein sehr unsicherer Hund und bellt vermutlich deshalb (wir waren in der Hundeschule, doch der Typ war so brutal, dass ich da wirklich nicht mehr hin möchte und ein Auto ist nicht vorhanden). Meine Trainingsmethode ist, dass jedes Mal, wenn mein Kleiner einen Hund sieht ich ihn belohne🥰 Das ist der 1. Schritt quasi und klappt super, mein Ziel ist es damit, dass wenn er einen Hund sieht er von sich aus zu mir kommt und dass er merkt Hund=Supi
 
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11. Jän. 22:03
Belohnst du ihn grundsätzlich bei Hundebegegnung oder nur wenn er noch ruhig ist? Ich finde es beim Thema Leinenaggression echt schwer online Tipps zu geben. Meine Hündin z.B. fängt sehr früh an zu fixieren und pöbelt erst relativ spät laut. Wenn jetzt jemandem das Fixieren nicht auffallen würde und er erst beim Bellen reagiert, wäre er immer viel zu spät. Dann gibt es die verschiedensten Gründe fürs Pöbeln: Unsicherheit, Frust, echte Aggression. Und alle erfordern eine kleine Anpassung der Herangehensweise. Vielleicht kannst du mal jemanden filmen lassen, das ist dann zwar nur eine Momentaufnahme, aber immerhin sieht man euch. Eine weitere Lösung wäre ein Seminar. Für einen Tag oder ein Wochenende kannst du ja bestimmt ein Auto organisieren.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jän. 22:03
Belohnst du ihn grundsätzlich bei Hundebegegnung oder nur wenn er noch ruhig ist? Ich finde es beim Thema Leinenaggression echt schwer online Tipps zu geben. Meine Hündin z.B. fängt sehr früh an zu fixieren und pöbelt erst relativ spät laut. Wenn jetzt jemandem das Fixieren nicht auffallen würde und er erst beim Bellen reagiert, wäre er immer viel zu spät. Dann gibt es die verschiedensten Gründe fürs Pöbeln: Unsicherheit, Frust, echte Aggression. Und alle erfordern eine kleine Anpassung der Herangehensweise. Vielleicht kannst du mal jemanden filmen lassen, das ist dann zwar nur eine Momentaufnahme, aber immerhin sieht man euch. Eine weitere Lösung wäre ein Seminar. Für einen Tag oder ein Wochenende kannst du ja bestimmt ein Auto organisieren.
 
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Alicia
11. Jän. 22:09
Ich versuche so schnell wie möglich zu sein, also den Moment zu belohnen, wo er ihn sieht und noch nicht fixiert😅 Und das klappt sehr gut, ich gehe ja auch so weit wie möglich weg vom Fremdhund, also meistens die andere Straßenseite und dann warte ich, bis er den Hund gesehen hat. Letztens kam er danach von ganz alleine auf mich zu🥰 Aber wirklich aggressiv ist Nano nicht, wenn er von der Leine ist und der Fremdhund auch, interessiert es ihn nicht (haben wir nur einmal in einer umzäunten Gegend mit einem friedlichen Hund getestet) Ja ein Seminar wäre eventuell eine gute Möglichkeit, wenn mein Training nicht helfen sollte..
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jän. 22:12
Ich versuche so schnell wie möglich zu sein, also den Moment zu belohnen, wo er ihn sieht und noch nicht fixiert😅 Und das klappt sehr gut, ich gehe ja auch so weit wie möglich weg vom Fremdhund, also meistens die andere Straßenseite und dann warte ich, bis er den Hund gesehen hat. Letztens kam er danach von ganz alleine auf mich zu🥰 Aber wirklich aggressiv ist Nano nicht, wenn er von der Leine ist und der Fremdhund auch, interessiert es ihn nicht (haben wir nur einmal in einer umzäunten Gegend mit einem friedlichen Hund getestet) Ja ein Seminar wäre eventuell eine gute Möglichkeit, wenn mein Training nicht helfen sollte..
Wie kommt er denn damit klar angeleint und ohne Kontakt mit anderen Hunden spazieren zu gehen? Also wie beim social walk?
 
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Alicia
11. Jän. 22:17
Wie kommt er denn damit klar angeleint und ohne Kontakt mit anderen Hunden spazieren zu gehen? Also wie beim social walk?
Oh das kann er leider noch nicht.. Wenn ein Hund relativ nah vor ihm ist, dann zieht er an der Leine und ist gestresst. Ich denke mal, dass das die „Königsdisziplin“ sein wird😅 Wir sind ja jetzt erstmal am Anfang, dass er weniger Stress empfindet, wenn er Hunde sieht. Er ist nämlich teilweise echt heftig am eskalieren und das ist doch kein schönes Leben…
 
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Andi
11. Jän. 22:23
Belohnst du ihn grundsätzlich bei Hundebegegnung oder nur wenn er noch ruhig ist? Ich finde es beim Thema Leinenaggression echt schwer online Tipps zu geben. Meine Hündin z.B. fängt sehr früh an zu fixieren und pöbelt erst relativ spät laut. Wenn jetzt jemandem das Fixieren nicht auffallen würde und er erst beim Bellen reagiert, wäre er immer viel zu spät. Dann gibt es die verschiedensten Gründe fürs Pöbeln: Unsicherheit, Frust, echte Aggression. Und alle erfordern eine kleine Anpassung der Herangehensweise. Vielleicht kannst du mal jemanden filmen lassen, das ist dann zwar nur eine Momentaufnahme, aber immerhin sieht man euch. Eine weitere Lösung wäre ein Seminar. Für einen Tag oder ein Wochenende kannst du ja bestimmt ein Auto organisieren.
Ich habe so ein Seminar besucht… Man darf von seinem Hund „Ruhe“ einfordern. Das wird der Hund nicht nur verstehen, sondern er wird sich geführt und wohl fühlen. Wäre in einem Rudel auch kaum anders. Macht einer zuviel Wind, wird er eingebremst.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jän. 22:55
Dein Ansatz mit dem Schönfüttern ist gut. Das wurde uns so auch von unserem Trainer empfohlen. Wichtig ist dabei das der Hund in dem Moment noch nicht gebellt hat. Du kannst auch einen Trainer mit positiven Methoden zu Einzelstunden zu euch kommen lassen. Da begleitet er euch auf euren Spaziergängen und schaut auch was bei euch zu Hause verbessert werden kann um eine bessere Bindung aufzubauen. Einzelstunden sind viel effektiver und hat uns viel mehr gebracht. Unser Trainer hat auch gesagt das es nicht ungewöhnlich ist wenn ein Hund aus dem Tierschutz länger braucht um genügend Vertrauen aufzubauen zu euch. Denn das benötigt er um nicht mehr Leinenaggressiv zu sein. Also nur Mut das wird noch werden 👍🍀🍀🍀
 
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Sonja
11. Jän. 23:31
Mit einem unsicheren Hund würde ich nicht zu einer Hundeschule gehen, die mir brutal vorkommt. Hör da unbedingt auf Dein Bauchgefühl. Gerade ein unsicherer Hund muss geführt werden. Euer Job ist es, ihn so durchs Leben zu führen, dass er darauf vertrauen kann, dass ihm nichts passiert. Bei Hundebegegnungen (und auch in anderen Situationen, die für den Hund gruselig sind) müsst Ihr für ihn erkennbar die Situation beurteilen und entscheiden, was geschehen soll. Die Entscheidung kann Vermeidung sein, also einen Bogen laufen, oder gelassen durch die Situation durch gehen (am fremden Hund vorbei). Wichtig ist, dass Ihr dabei immer Euren Hund abschirmt, also zwischen dem fremden und Eurem Hund seid. Kommt ein Hund von vorne, nehmt Ihr Euren Hund hinter Euch und auf die von dem fremden Hund abgewandten Seite. Seid Ihr vorbei, sollte Euer Hund schräg vor Euch gehen. Oft wird das vergessen, und dann geht der eigene Hund hinter dem Menschen her doch noch Richtung Fremdhund. Zu Anfang kombiniert Ihr am besten das Bogen laufen und das Abschirmen. Es hängt von Eurem Hund ab, wie schnell Ihr wie nah ran könnt. Ganz wichtig ist, dass Ihr die ganze Zeit ruhig und souverän mit der Situation umgeht. Wenn Ihr nervös auf Hundebegegnungen zugeht, macht Ihr Euch als Entscheidungsträger und Rudelführer unglaubwürdig für Euren Hund. Es kann auch sehr hilfreich sein, wenn Ihr den anderen Hundehalter bittet, mal stehen zu bleiben, und ihm dann "erlaubt", weiter zu gehen. Benutzt dabei gut erkennbare Gesten, dann wirkt es für Euren Hund, als würdet Ihr die anderen dirigieren. Das stärkt sein Vertrauen, dass Ihr in der Lage seid, solche Situationen zu klären. Und dann überlässt er Euch die Führung und hat es nicht mehr nötig, selbst nach vorne zu gehen. Das Leckerli geben könnt Ihr ergänzend beibehalten, aber wie Heiner schon geschrieben hat, darf nur eine entspannte Haltung und volle Aufmerksamkeit Euch gegenüber belohnt werden. Da es dabei sehr auf den richtigen Augenblick ankommt, kann ein Klicker sehr hilfreich sein.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jän. 23:46
Oh das kann er leider noch nicht.. Wenn ein Hund relativ nah vor ihm ist, dann zieht er an der Leine und ist gestresst. Ich denke mal, dass das die „Königsdisziplin“ sein wird😅 Wir sind ja jetzt erstmal am Anfang, dass er weniger Stress empfindet, wenn er Hunde sieht. Er ist nämlich teilweise echt heftig am eskalieren und das ist doch kein schönes Leben…
Dann such doch auf Dogorama nach Leuten für social walks. Ich habe das mit Bonnie schon mehrfach gemacht, da sie nach kurzem Anfangsinteresse (oder auch mal Pöbeln 😅) den anderen Hund nicht mehr beachtet und deshalb ein guter Partner ist. Wir achten dann darauf wie viel Abstand der andere Hund braucht und ob Vorgehen oder Hinterherlaufen einfacher ist und passen uns dementsprechend an. Beim letzten Mal sind wir mit über 5m Abstand gestartet, zwischenzeitlich haben wir uns auf 1m rangearbeitet und als der andere Hund müde wurde den Abstand wieder vergrößert. Wichtig ist nur, dass du offen kommunizierst, was du gerade brauchst.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jän. 23:53
Ich habe so ein Seminar besucht… Man darf von seinem Hund „Ruhe“ einfordern. Das wird der Hund nicht nur verstehen, sondern er wird sich geführt und wohl fühlen. Wäre in einem Rudel auch kaum anders. Macht einer zuviel Wind, wird er eingebremst.
Dazu habe ich eine schöne Geschichte. Bonnie kann auf „ihren“ Strecken ziemlich ausrasten, wenn sie einen fremden Hund sieht. Auf unserer Mittagsrunde ist es ganz schlimm, da wir die montags bis freitags immer gehen. Sie ist dann überhaupt nicht mehr ansprechbar und alles was ich noch mache ist Management. Einmal ging die Hündin eines Arbeitskollegen direkt neben ihr und fand das Gekläffe offensichtlich ziemlich nervig. Sie hat Bonnie nur einmal kurz angeschaut, die hat direkt die Klappe gehalten und ihre ganze Körperhaltung wurde weicher. Leider wollte der Arbeitskollege seine Hündin nicht abgeben 😅 Ich selber kriege diese Körperspannung „benimm dich oder es knallt gleich“ nämlich nicht in der Intensität hin und so eine Gouvernante wäre da schon praktisch…
 
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Andi
12. Jän. 10:59
Die Hunde haben es halt einfacher, ein Blick reicht meist schon. Bei mir läuft das so, wenn Maja in Unruhe ist: Kontakt herstellen, um sie aus der Situation zu bekommen. Körperspannung, Schultern nach hinten, Oberkörper leicht nach vorne. Und dann gibt es ein „lass es“. Ich bin da auch noch in der Lernphase für mich selber, aber es klappt schon ganz gut. Was ich vor allem gelernt habe, ist die Ruhe des Hundes zu kontrollieren. Vorher habe ich oft nur den Raum von Maja kontrolliert. Dadurch war ich wahrscheinlich aus Ihrer Sicht weniger Führungsfigur, aber daran arbeite ich 🤗🐶