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Verfasser
Peter
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Anzahl der Antworten 50
zuletzt 13. Okt.

Laufen an der Schleppleine / kurzen Leine

Hallo, wir nutzen seit ein paar Monaten eine Schleppleine für unsere Dackel-Hündin (9 Monate) . Am Anfang hat es noch gut funktioniert, aber jetzt fängt sie an, richtig nach vorne zu ziehen. Ich weiß noch nicht ganz genau, wie wir das unterbinden sollen. Eine Idee wäre, den Hund nicht zu erlauben, vor einem zu laufen, indem wir sie versuchen zu "blocken". Die andere Alternative wäre, dass wir sobald sie nach vorne läuft einen Richtungswechsel machen. Jemand Ideen bzw. Erfahrungsberichte? Macht es überhaupt Sinn, bzw. ist es realistisch, dass der Hund nur hinter einem laufen soll? Auch an der kurzen Seite tendiert sie dazu, nach vorne zu laufen. Dort meint unser Hundetrainer, dass wir uns in sie reindrehen sollten, sobald sie uns überholen will. Vorher bin ich immer rückwärts einige Meter zurück gegangen. Das hat dann auch 5 Meter geholfen, aber dann wollte sie einen wieder überholen. Vielleicht hat auch hier jemand Ideen oder Vorschläge zum Verbessern.
 
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Peter
5. Okt. 21:25
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich werde, wenn ich Zeit habe, noch ausführlicher antworten. Nur ganz kurz: wir machen oft suchspiele, aber an Leckerlis ist sie meist draußen nicht interessiert. Gutes Leinegehen wird belohnt. Sie orientiert sich auch zurück, wenn ich zurück gehe, wenn sie nach vorne zieht. Aber es dauert meist keine 5 Sekunden und dann schießt sie wieder nach vorne.
 
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Mary-Lou
5. Okt. 21:44
Zusätzlich zum Bindungsaufbau und der Orientierung: Googel mal Radiustraining. 3m vor Leinenende ein Ende Signal etablieren usw. Das hilft enorm, wenn die Schleppleine irgendwann entfällt und man in den Freilauf übergeht.
 
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Nadine
5. Okt. 21:52
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich werde, wenn ich Zeit habe, noch ausführlicher antworten. Nur ganz kurz: wir machen oft suchspiele, aber an Leckerlis ist sie meist draußen nicht interessiert. Gutes Leinegehen wird belohnt. Sie orientiert sich auch zurück, wenn ich zurück gehe, wenn sie nach vorne zieht. Aber es dauert meist keine 5 Sekunden und dann schießt sie wieder nach vorne.
Wenn der Hund drinnen leckerli gern mag, draußen aber nicht, ist das ein guter Indikator für das Stresslevel. Bei Stress ist Futter zweitrangig. Das kann positiver als auch negativer Stress sein. In dem Fall wäre mein Ansatz, erst mal zu schauen, woher der Stress kommt. Tagebuch führen über Reize, schlaf etc und schauen, ob es eventuell zu viel oder zu wenig input oder Ruhe gibt. Mit blocken etc würde ich da auf gar keinen Fall arbeiten, das erhöht nur das Stresslevel. Stattdessen schauen, wie man den Stress reduzieren kann, zum Beispiel durch Inselspaziergänge. Wenn der Hund entspannter wird, wird im allgemeinen die Leinenführigkeit schon von alleine besser. Aber auch die Lernfähigkeit vom entspannten Hund ist deutlich besser.
 
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Jochen
5. Okt. 22:49
Quatsch „Führung“. Natürlich will er nach vorn, er ist 9 Monate alt! Lass ihn nach vorne (ich mag es gar nicht, wenn mein Hund hinter mir läuft). Wenn die Leine stramm wird, stehen bleiben und ihn zurück bitten, es geht erst weiter, wenn die Leine entspannt ist. Das Problem bist du, denn du hast da irgendwann keinen Bock mehr da drauf…. und dann musst du wieder von vorn beginnen. Also „immer immer“ ist das Credo (und wenn es huntertmal hintereinander ist und ihr überhaupt nicht voran kommt) (übrigens auch beim Rumdrehen).
Vergessen habe ich noch zu erwähnen, dass Bindung keine Einbahnstraße ist, dh. nicht nur der Hund sollte dich achten (mittels lockerer Leine), sondern du auch den Hund, was im Zusammenhang mit dem Freizeitmodus der Schleppleine bedeutet, dass auch du zu warten hast, wenn der Hund irgendwas genau untersuchen möchte und noch Zeit braucht.
 
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Peter
5. Okt. 23:11
Wenn der Hund drinnen leckerli gern mag, draußen aber nicht, ist das ein guter Indikator für das Stresslevel. Bei Stress ist Futter zweitrangig. Das kann positiver als auch negativer Stress sein. In dem Fall wäre mein Ansatz, erst mal zu schauen, woher der Stress kommt. Tagebuch führen über Reize, schlaf etc und schauen, ob es eventuell zu viel oder zu wenig input oder Ruhe gibt. Mit blocken etc würde ich da auf gar keinen Fall arbeiten, das erhöht nur das Stresslevel. Stattdessen schauen, wie man den Stress reduzieren kann, zum Beispiel durch Inselspaziergänge. Wenn der Hund entspannter wird, wird im allgemeinen die Leinenführigkeit schon von alleine besser. Aber auch die Lernfähigkeit vom entspannten Hund ist deutlich besser.
Danke! Das ist ein wirklich guter Tipp, drinnen mag sie die leckerlis meistens. Draußen sind oft andere Dinge spannender. Hast du dort vielleicht Websites oder Literatur, die um Stressbeseitigung gehen?
 
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Michaela
5. Okt. 23:17
Ich mag es überhaupt nicht wenn mein Hund hinter mir läuft. Ich will ihn im Auge haben. Geht hinter mir nicht. Ich würde wenn sie zieht einfach stehenbleiben. So lernt sie auch nicht mehr zu ziehen. Schleppleine nehme ich übrigens nur im Freilauf. Ich habe sie also nicht in der Hand.
 
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Ilona
6. Okt. 08:30
Danke! Das ist ein wirklich guter Tipp, drinnen mag sie die leckerlis meistens. Draußen sind oft andere Dinge spannender. Hast du dort vielleicht Websites oder Literatur, die um Stressbeseitigung gehen?
Hey Peter Es gibt von Sarah Both das Buch: hund im Stress. Sehr zu empfehlen. Es gibt auch Webinare zu diesem Thema schau mal unter: fiffi und Struppi. Die haben auch gute Webinare zum Thema Sl und entspannte Spaziergänge. Kann ich sehr empfehlen. Hab ich selber mit gemacht.
 
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Nadine
6. Okt. 08:43
Danke! Das ist ein wirklich guter Tipp, drinnen mag sie die leckerlis meistens. Draußen sind oft andere Dinge spannender. Hast du dort vielleicht Websites oder Literatur, die um Stressbeseitigung gehen?
Ich mag alles von Alexandra Lange echt gerne. Zum Beispiel hier: https://4pfoten-on-tour.de/tipps-entspannte-spaziergange/ (Das spezielle Video hab ich nicht geschaut). Sie hat auch Kurse zum Thema Stress ("Overloaded"). Inselspaziergänge findest du über Google ganz schnell. Zum Körpersprache lesen und stress erkennen find ich sprichHund ganz toll: https://sprichhund.de/was-ein-stress/ Wobei Stress wie gesagt auch positiv sein kann. Kennen wir ja auch von uns selbst. Wie man den Stress am besten reduziert ist recht individuell. Zuerst einmal hilft es, die Auslöser zu finden. Ich finde da das erwähnte Tagebuch sehr hilfreich. Ne Woche lang mal im 15 Minuten takt aufschreiben, was der Hund macht (und vielleicht auch, wie er drauf ist dabei). Und dann nach einer Woche etwas ändern, zb weniger oder mehr auslastung (aber erst mal nur in eine Richtung erst mal ändern und paar Tage beibehalten). Die Hunde sind ja alle individuell. Vielen Hunden hilft stehen bleiben und die Welt beobachten, keine großen Runden laufen. Mein Hund baut dagegen Stress über Bewegung ab. Der kann nicht gut in stressigen Situationen still stehen, weshalb der "Stehenbleiben wenn der Hund zieht" für ihn auch total kontraproduktiv ist und alles schlimmer macht. Das kann ich machen, wenn er nen schlechten Tag hat und unkonzentriert ist. Aber auch da nur 1x und muss ihn dann mit engmaschiger Bestätigung und viel Motivation bei mir behalten. Aber bei Stress rutscht er nur immer weiter in Stress und Frustration. Indem ich ihn gezielt kurz rennen lasse oder schnelle Bewegungen abfrage/den Kopf fordere (zb beim Tricksen), kann ich ihn dafür gut wieder runter bringen und auf mich fokussieren. Also finde raus, was dein Hund braucht 😊 Schnüffeln baut zum Beispiel auch Stress ab. Du sagst ja, sie mag schnüffelspiele. Vielleicht kannst du die öfter zwischendurch einbauen.
 
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Lisa-Eileen
6. Okt. 10:51
Da muss man dran bleiben, vorallem ists beim blocken wichtig das man es richtig macht, sonst versteht der Hund es nicht, kann es als bedrohlich ansehen wenn man zu sehr nachsetzt oder zu extrem ist oder er versteht schlichtweg nicht was du von ihm willst und es wird ein hin und her Spielchen daraus. Egal bei was das richtige Timing ist dabei super wichtig. Das man es immer und immer wieder durchsetzen muss kann je nach Hund ganz normal sein, Dackel sind da glaubich auch einfach schwieriger schätz ich mal weil da nicht so der Will to Please dabei ist wie bei meinem Border. Also wenn er Fuß läuft hat mir am besten stehen bleiben oder rückwärtsgehen geholfen, hauptsächlich wenn er sich von was ablenken lassen hat, dazu erclicker ich mir alles positive da er schnell frustriert ist und einfach zu schnell Dinge verknüpft und man da super genau sein muss auch mit dem richtigen Timing. Das war so hauptsächlich unser Schlüssel zum Erfolg. Anfangs hab ich immer fürs zu mir orientieren (mich anschauen oder ins Fuß kommen) geclickert, was der falsche Zeitpunkt war, damit hab ich belohnt das er zurückkommt, aber nicht das er bei mir bleibt und so wurde ein nerviges Leinenpingpong draus und ich wunderte mich wieso es nicht klappen will. Dann hatte meine Trainerin mal für mich geclickert damit ich das Gefühl für den richtigen Moment bekomme. Also wenn er sich zu mir orientierte zählte ich bis 3 wenn er neben mir blieb und clickerte dann erst, nicht direkt wenn er zu mir guckt. So hab ich das bei mir bleiben belohnt, er verstand was ich von ihm will und er wurde auch gleich entspannter und konnte sich besser auf mich fokussieren. Dann gibts ja den Leinenfreizeitmodus, Freizeit an langer Leine, das fand er auch sehr schwer weils halt schwer für den Hund ist das er trotzdem noch auf einen achten muss. Dabei arbeite ich mit abblocken, er hat neben mir seinen Tanzbereich wo er sich bewegen darf wie er will, einen fast 2 Meter Kreis den du neben dir denkst. Auch da wieder das Timing wichtig. Hierbei arbeite ich über Raumverwaltung und blocken, wie gesagt der gedachte Kreis in dem er sich aufhalten darf. Will er den verlassen blocke ich den Weg oder dränge ihn auch mal zurück, leichtes blocken langt meist. Da er einen dann automatisch nicht mehr so im Blick haben kann wenn er vor einen kommt lass ich ihn nicht vor mich. Also meine Beine sind die Grenze, er darf maximal auf meiner Höhe laufen, nur der Kopf etwas vor mir. Wenns drauf hinausläuft das er den erlaubten Bereich verlässt blocke ich aber (ganz wichtig) auch wenn er zb schon mit zu viel Energie vorstiefelt oder trabt auch wenn er da noch im okayen Bereich ist. Dadurch hab ich ihm beigebracht das er an der Leine gesittet und ruhig zu bleiben hat und dadurch war dann auch das Hirn mehr dabei als einfach sein Ding durchzuziehen. Mittlerweile kann die Leine auf meinem Zeigefinger liegen wenn wir laufen und ich muss nix festhalten. Auch noch so ne Kleinigkeit die bei der Orientierung sehr geholfen hat, wenn er an der Leine pinkeln muss/ markiert bleibe ich zwar stehen wenns länger dauert und es sonst zum ziehen kommen würde, ABER ich laufe nicht direkt weiter wenn er dann weitergeht. Ich bleibe stehen und warte bis er getan hat was Rüden so tun müssen und erst wenn er wieder bei mir angekommen ist, mit mir in Kontakt ist, bei mir steht und mich anguckt... erst dann gehen wir gemeinsam weiter. Wenn man gleich weiterlatscht wenn der Hund weitergeht orientiert man sich in dem Moment am Hund und der Hund führt, der Hund lernt er kann sein Ding machen, der Trottel an der Leine kommt ja eh überall mit. Seit ich auf diese Kleinigkeit achte achtet er viel besser auf mich und ist auch nochmal entspannter geworden. Kommen wir nun zur Schleppleine... Ich weiß nicht wie lang deine ist, ich hab mir direkt ne 20 Meter Schlepp geholt weil ich nicht ständig ne neue holen wollte wenn er dann mehr Radius haben kann und ich es auch angenehmer finde etwas mehr Leine zu haben als Puffer falls man doch mal pennt oder der Hund nicht so schnell reagiert damit er nicht reinknallt oder so. Ich hatte damit auch erst lernen müssen richtig umzugehen und hab Anfangs auch kleine Fehler gemacht, gleich volle Länge gelassen wo er natürlich 3-4 mal ganzschön reingebrettert ist was echt weh tun kann, daher immer Handschuhe tragen bei der Schlepp.🫡 Als die Pubertät halt ziemlich reinhaute später hab ich dann richtig angefangen damit zu arbeiten. Da hab ich die Schlepp aufgerollt gelassen und hab ihm anfangs so ca 6 Meter gelassen, er hat als Hüti einen eher großen Radius und würde bei weniger sonst zwangsläufig ständig reinbrettern und das wären einfach unnötige Konflikte... das sollte man auch bissi bedenken wie so der Wohlfühlradius des Hundes ist. Zum einen kann man da wie du ja schon erwähntest einen Richtungswechsel einbauen sobald der Hund nicht mehr auf dich achtet/ unkonzentriert wird oder auch einfach mal stehen bleiben und warten bis der Hund von selbst merkt das man nicht mehr hinterherdackelt. Sobald er sich an dir orientiert natürlich loben. Ansonsten auch wieder die gude alte Raumverwaltung, im Freilauf arbeite ich da mit der Stimme und geht er zu zackig nach vorn oder läuft auf die Grenze zu die ich ihm gesteckt habe gibts das Verwarnungswort. Bei mir ist das ein scharfes "äh äh", kannst aber auch ein "ey", "hey" oder "ä" nehmen. Je nachdem was dir besser liegt. Kommt der Hund in den erlaubten Bereich zurück oder bleibt stehen und wartet lobst du ihn. Aber drauf achten das der Hund nicht zu dir läuft, sonst gibts wieder Leinenpingpong. Also nicht loben wenn er dann zu dir dackelt, sondern schon direkt wenn er von der Grenze abdreht. Kannst ja vielleicht dann auch einfach n Leckerlie in seine Richtung werfen, also nicht bei dir abholen lassen. Damit ers versteht das das nicht heißt das er zu dir kommen soll sondern einfach in dem Bereich bleiben soll. Wenn das mit den 6 Metern super klappt und der Hund trotzdem gut auf einen achtet bin ich dann auf die 10 Meter gegangen und dann das gleiche Spiel von vorne. Wenn das dann klappte gab ich 15 Meter und wieder das gleiche Spiel. Und jetzt wo er soweit auch auf Distanz super zuverlässig ist lass ich die Schlepp ganz schleifen, ist auch sehr angenehm, man hat die Hände frei und sie bleibt nirgends hängen. Sollte man aber erst machen wenn der Hund den Radius weiß und sich an alle Freilaufregeln soweit hält. Ich hab die Schlepp nurnoch als Absicherung dran da es hier massenweise unerzogene freilaufende Hunde gibt die in einen reinbrettern und es viele Wegkreuzungen gibt die nicht einsehbar sind und wenn n Hund ihn überrascht setzt noch das Hirn aus und er fiddelt wie ein blöder. Daher ist die Schlepp dran damit ich ihn einsammeln kann falls der Abruf dann nicht klappt damit er sich dabei nicht wieder verletzt... hatte ich davor schon 2 mal.🥴 Soweit hab ich glaubich alles gesagt, falls du noch Fragen hast kannst du immer fragen und falls mir noch was einfällt ergänze ichs noch. Hoffe dir helfen die Inputs und du findest die ein oder andere hilfreiche Sache. Aber ganz wichtig, bleib dran, gib da nicht auf, das ist ganz normal vorallem am Anfang oder auch in der Pubertät immer wieder das man Sachen ausdiskutieren muss.
 
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Sarah
6. Okt. 11:06
Ich hab das leinentraining von Andre vogt genutz und das hat uns Mega geholfen