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Alina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 14
zuletzt 23. Dez.

Kauen, Beißen, Kaputt

Hallo Liebe Community Cleo ist jetzt seit einem Jahr bei uns. Sie ist 1 1/2 Jahre und aus dem Tierschutz. Allerdings hat sie da so zwei verhalten, die ich kurz mal erläutern möchte. Cleo zerstört gefühlt alles. Alleine in Zimmern lassen, ohne davor wirklich alles weg zu räumen, was kaputt gehen kann.. das klappt leider nicht. Hundebetten, Katzenspielzeug, Schuhe, Bettwäsche, Kleidung, Plastikdeckel/Flaschen.. selbst wenn ich zb nur in der Küche stehe, könnte es so schnell sein, dass sie sich irgendwoher (Gott weiß wo) irgendwas schnappt und kaputt macht.. natürlich gehe ich sofort hin, unterbinde. Aber das hört einfach nicht auf und ich weiß nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll, dass sie nicht alles in den Mund nimmt und kaputt macht, nur weil ich mal einen Moment nicht hinschaue. Sie hat ja auch genug kau-Spielzeug. Das ist allerdings nur interessant, wenn sie weiß, dass ich in der Nähe bin. Anderes ist die Ablenkung.. ich würde wirklich gerne mehr mit ihr trainieren, allerdings ist Cleo so unfassbar schnell abgelenkt. Dann fokussiert sie Dinge, die nicht da sind, oder ist so im „Trance“, dass ich sie oft nicht davon los bekomme. Draußen auf Abruf ist das dann manchmal natürlich sehr ungünstig. Sie zeigt auch wenig konzentration. Sobald ich ein Training - mit spiel, Spaß und Leckerlies- beginne, klappt das oft nur wenige Minuten. Sie zeigt mir dann ganz deutlich, wie wenig Lust sie hat. Schaut durch die Gegend und macht auf Durchzug. Ich verliere dann natürlich auch irgendwann die Lust und Motivation. Vielleicht habt ihr ja den ein oder anderen Tipp, wie ich mit meinen Situationen umgehen kann.. ich möchte mich natürlich auch arbeiten, um uns alles so entspannt wie möglich zu machen.
 
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Nadine
Beliebteste Antwort
26. Okt. 08:21
Ich tippe wie Illona auch auf einen gestressten Hund (und rate auch zum gesundheitlichen durchchecken, wenn das noch nicht passiert ist). Wie viel schläft/ruht sie denn am Tag? Wie ist generell euer tagesablauf, wie lange Gassi, wie lange Training, wie lange sonstige Reize und Bespaßung? Ist bei euch daheim generell viel Trubel oder geht es meistens eher ruhig zu? Macht ihr zwischendurch auch mal Pausetage und bemerkst du da an ihr irgendeine Veränderung? Sehr hilfreich kann es sein, eine Art Tagebuch zu führen, wo du auf Viertelstundenbasis aufschreibst, was der Hund gemacht hat und welche Reize es gab (zb Besuch, alleine bleiben,...). Und dann mit Auslastung und reizen ein wenig experimentieren und schauen, ob sich etwas verändert. Bedenke dabei, dass Stresshormone sich durchaus auch mal eine komplette Woche im Körper halten 😉 Zum Training, das "durch die Gegend schauen und auf Durchzug machen" kann auch Beschwichtigung sein, falls sie sich in der Situation irgendwie unwohl fühlt. Zum Beispiel weil deine Körpersprache zu intensiv ist, du zu frontal stehst etc. Insgesamt wäre es sicher auch hilfreich, wenn sich das jemand mal vor Ort anschaut und einschätzt.
 
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Conni
26. Okt. 07:43
Liebe Alina, ich habe gerade mit viel Interesse Deinen Beitrag gelesen. Weil gerade zum Thema Ablenkung kam mir vieles bekannt vor. Unser Hund ist auch aus dem Tierschutz und unsere jetzige Trainerin hat herausgefunden, dass Aron viel zu früh kastriert wurde. Könnte das bei Deiner Hündin ebenfalls der Fall sein? Wenn ja bedarf es eines ganz anderen Trainingsansatz, mit reiner positiver Verstärkung und nur milder Massregelung. Und ganz viel Ruhetraining in reizarmer Umgebung. Ich wünsche Dir ganz viel Durchhaltevermögen und Kraft, aber glaub mir, es lohnt sich ☺️🐾👋
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 07:48
Für mich klingt es so, dass Sie Dich nicht ernst nimmt und keine Aufgabe hat und sich selbst eine sucht.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 07:52
Liebe Alina, ich habe gerade mit viel Interesse Deinen Beitrag gelesen. Weil gerade zum Thema Ablenkung kam mir vieles bekannt vor. Unser Hund ist auch aus dem Tierschutz und unsere jetzige Trainerin hat herausgefunden, dass Aron viel zu früh kastriert wurde. Könnte das bei Deiner Hündin ebenfalls der Fall sein? Wenn ja bedarf es eines ganz anderen Trainingsansatz, mit reiner positiver Verstärkung und nur milder Massregelung. Und ganz viel Ruhetraining in reizarmer Umgebung. Ich wünsche Dir ganz viel Durchhaltevermögen und Kraft, aber glaub mir, es lohnt sich ☺️🐾👋
Laut Profil ist sie auch schon kastriert.
 
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Ilona
26. Okt. 07:57
Hallo Ist sie mal körperlich durchgecheckt worden, blutbild mit sämtlichen Schilddrüsenparametern? Auch ob sie Schmerzen hat? Das was du berichtest, hört sich an wie bei meinem Hund, allerdings nicht aus demTierschutz. Bei ihr wurde eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung festgestellt, bei einer Freundin mit ähnlicher Problematik, hatte der Hund massive Zahnschmerzen. Das Zerstören von Dingen kann eine Übersprungshandlung sein aufgrund von Stress. Ob körperlicher Natur oder durch Überforderung. Training war bei meiner Hündin auch nicht wirklich möglich, immer nur in minisequenzen. Konzentration war auch gleich wieder weg, und sie war oft auch im Tunnel. Durch ihre Medikation hat sich vieles verbessert. Aber schau dir nochmal dein Tagesablauf an, vielleicht sind es doch noch zu viele Reize, die sie noch nicht so verarbeiten kann.
 
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Nadine
26. Okt. 08:21
Ich tippe wie Illona auch auf einen gestressten Hund (und rate auch zum gesundheitlichen durchchecken, wenn das noch nicht passiert ist). Wie viel schläft/ruht sie denn am Tag? Wie ist generell euer tagesablauf, wie lange Gassi, wie lange Training, wie lange sonstige Reize und Bespaßung? Ist bei euch daheim generell viel Trubel oder geht es meistens eher ruhig zu? Macht ihr zwischendurch auch mal Pausetage und bemerkst du da an ihr irgendeine Veränderung? Sehr hilfreich kann es sein, eine Art Tagebuch zu führen, wo du auf Viertelstundenbasis aufschreibst, was der Hund gemacht hat und welche Reize es gab (zb Besuch, alleine bleiben,...). Und dann mit Auslastung und reizen ein wenig experimentieren und schauen, ob sich etwas verändert. Bedenke dabei, dass Stresshormone sich durchaus auch mal eine komplette Woche im Körper halten 😉 Zum Training, das "durch die Gegend schauen und auf Durchzug machen" kann auch Beschwichtigung sein, falls sie sich in der Situation irgendwie unwohl fühlt. Zum Beispiel weil deine Körpersprache zu intensiv ist, du zu frontal stehst etc. Insgesamt wäre es sicher auch hilfreich, wenn sich das jemand mal vor Ort anschaut und einschätzt.
 
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Celine
26. Okt. 09:26
Wie habt ihr denn das alleinsein geübt? Das klingt eher nach Trennungsangst/ Frust. Ich würde das Training hierzu nochmal neu starten. Meine Ronja fokussiert auch Dinge, die nicht da sind, lässt sich aber abrufen. 🙈 Vielleicht ist es auch nicht das richtige Training? Vielleicht würde es helfen vorher laufen zu gehen? (joggen oder Fahrrad) Ronja kann sich auch erst konzentrieren, wenn sie einmal flitzen kann.
 
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Katrin
26. Okt. 10:47
Stress und Angst ausgelöst durch falsches/fehlendem Training, Traumata oder sogar durch Vererbung. Da es ein TS Hund ist kann es auch ein Mix aus allem sein. Ich rate zu einer Tierärztin zu gehen die sich auf Verhaltensprobleme spezialisiert hat. Sowie einem passenden Trainer der sich euren Alltag anschaut.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 10:56
Wie unterbindest du denn das Zerstören, wenn du es mitbekommst? Versteht deine Hündin wirklich, dass sie das nicht machen soll oder denkt sie womöglich du beanspruchst das Objekt gerade einfach nur für dich? Dann sucht sie sich natürlich etwas anderes. Verstehe ich das richtig, dass ihr jederzeit Kauartikel und Spielzeug zur Verfügung stehen? Kommt sie Zuhause denn zur Ruhe und schläft? Mein Hund konnte anfangs überhaupt nicht zur Ruhe kommen und jegliches Spielzeug und Kauartikel haben ihn aufdrehen lassen. Und je müder er wurde, umso wilder wurde er und hat angefangen Quatsch zu machen. Bei uns hat geholfen eine möglichst reizarme Umgebung zu schaffen und alle Spielsachen und Kauartikel wegzuräumen.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 11:16
Zu dem kaputtbeißen kann ich nichts sagen, bei der anderen Sache ohne euch jetzt zu kennen fällt mir folgendes ein: Bei Rocket war/ ist das auch so oder so ähnlich, zum einen muss der Hund ja erstmal lernen das er sich auf den Menschen konzentrieren soll und nicht auf alles andere, das ist für nen Hund sehr anstrengend und schwierig, grad in der Pubertät wenn die Hormone eh total gaga sind. Ich dachte bei Rocket auch immer er hätte kein Bock, Training ist echt schwer draußen und dadurch ist er dann wieder geistig unausgelastet... Teufelskreis. Also ich denke das dein Hund warscheinlich nicht kein Bock hat sondern es einfach noch nicht leisten kann. Wie schon gesagt Reize rauszufiltern was wichtig ist und was nicht ist für Pubertiere ne riesen Herausforderung. Besonders wenn sie das eben nicht von Welpe an richtig gelernt haben. Wenn du mit ihr trainierst, dann in möglichst reizarmer Umgebung, bis das super klappt und dann kannst du die Reize leicht steigern, alles immer schön kleinschrittig sodass der Hund es schaffen kann und du ihn loben kannst. Generell beim Gassi wenn sie von selbst zu dir guckt oder auch wenn du sie angesprochen hast, lob sie richtig fett verbal. Guck bei Reizen das du sie ansprichst bevor sie in den Tunnel kommt, versuch das sie garnicht erst fixiert. Wenn sie das tut und sie nicht ansprechbar ist ist der Reiz zu nah, dann nimm so viel Abstand wie sie braucht um wieder ansprechbar zu sein. Arbeite an der Umlenkung, das sie lernt sich zu dir umzuorientieren und im nächsten Schritt auch bei dir zu bleiben. Da gibt es die Uhr Übung, du bleibst stehen und stellst dir um dich herum eine Uhr vor, du sprichst sie an sodass sie zu dir guckt und wirfst ein Leckerlie auf den Boden und gibst das Signal zum suchen, mal wirfst du es auf 12 Uhr, mal auf 3 Uhr usw. So hat sie eine alternative Aufgabe und lernt sich an dir zu orientieren statt sich auf den Reiz zu fokussieren. Lob sie da auch verbal ganz dolle wenn sie schafft auf dich zu achten und sich vom Reiz wegzuorientieren. Ich merke bei Rocket zb auch das er sehr Umweltunsicher ist und deswegen so viel außenorientiert ist. Daher sind draußen Entspannungs und Ruheübungen auch ganz wichtig. Setz dich mal irgendwo mit ihr hin, am besten erstmal wo wo keine Hunde und Menschen vorbeikommen und lass sie einfach mal alles wahrnehmen, wenn sie versucht sich mit Schnüffeln oder rumalbern abzulenken unterbinde das, ansonsten lässt du sie einfach mal wahrnehmen was es so alles gibt. Anfangs wird sie warscheinlich quängeln, unruhig sein und stressen, aber es lässt nach ner Weile nach. Guck das du auch möglichst ruhig und entspannt bist. Sobald sie sich entspannt und hinlegt usw kannst du sie wenn sie das mag streicheln und bisschen mit ner Massage verwöhnen. So eine Übung ist auch sehr anstrengend, daher danach möglichst bald nach Hause gehen und sie schlafen lassen damit sie das Wahrgenommene verarbeiten kann. Generell nach Training oder Übungen ist Ruhe wichtig damit sie es verarbeiten können. In der Stadt mach ich es auch so wenn ich merke das er zieht und sich in die Leine hängt bleib ich stehen, setz oder stell mich an den Rand und lass ihn alles verarbeiten und wahrnehmen. Muss man dann halt alle 10 Meter oder so machen, aber es hilft ihm sehr. Auch da aufpassen das du da nicht ne zu lange Runde machst, das ist wirklich anstrengend. Bei uns war er nach 5-6 mal stehen bleiben fertig mitm Kopf.
 
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Katja
26. Okt. 13:00
Liebe Alina, ich habe gerade mit viel Interesse Deinen Beitrag gelesen. Weil gerade zum Thema Ablenkung kam mir vieles bekannt vor. Unser Hund ist auch aus dem Tierschutz und unsere jetzige Trainerin hat herausgefunden, dass Aron viel zu früh kastriert wurde. Könnte das bei Deiner Hündin ebenfalls der Fall sein? Wenn ja bedarf es eines ganz anderen Trainingsansatz, mit reiner positiver Verstärkung und nur milder Massregelung. Und ganz viel Ruhetraining in reizarmer Umgebung. Ich wünsche Dir ganz viel Durchhaltevermögen und Kraft, aber glaub mir, es lohnt sich ☺️🐾👋
Das schoss mir auch als erstes durch den Kopf: Polli ist mit ihrer wahrscheinlich Tochter nach Berlin gekommen und beide wurden zur gleichen Zeit eingefangen & kastriert. Polli war da ca. 2, ihre Tochter vielleicht 1 Jahr jünger. Während Polli die Ruhe in Person ist, ist Hawaii auch jetzt, mehr als 1.5Jahre später immer noch ein absoluter Wirbelwind und lebt 100% im Hier und Jetzt („da ist ein anderer Hund… muss ich sofort schauen gehen, Frauchens Rufen hör ich zwar, ist aber grad nicht wichtig“). Polli dagegen weiß ganz genau, wenn sie was falsch macht und ist dann auch gleich das personifizierte schlechte Gewissen… Familienintern wird Hawaii inzwischen auch gerne mal als „Bulldozer“ bezeichnet: die legt einfach alles in Schutt und Asche inkl. Spielzeug und alles, dessen sie sonst noch so habhaft wird… letztens eine Kiste Kerzen…😳. Türen-Öffnen ist leider auch kein Problem, ohne Schlüssel geht in der Wohnung nix mehr. Ihr Frauchen meint, sie ist irgendwie die ewige Teenagerin in dieser ach so spannenden Welt… Da kommt man dann wahrscheinlich wirklich nur mit Konsequenz und sehr sehr viel Liebe zum Ziel! Und vielleicht mit einem souveränen Kumpel… PS: Auf dem Foto ist Polli ungefähr 3.5 und die beiden sehen sich nach einem Jahr wieder: Polli war gleich wieder in der Mama-Rolle und hat sofort ordentlich gemaßregelt!