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Sabine
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Anzahl der Antworten 6
zuletzt 15. Mai

Jagdtrieb auf Autos

Liebe Dogorama-Freunde, ich würde euch gerne folgendes Problem schildern und wäre für hilfreiche Tipps dankbar. Ich gehe mit meinem Hund auf Feldwegen, wichtig ist, nur wo er unangeleint laufen dürfte, spazieren. Er sieht von weitem schon das Auto, rennt hinterher ist nicht zu stoppen. Stellt sich vors Auto und bellt es an. Habe ich ihn in den Situationen an der Leine und ein Auto kommt. Fixiert er das Auto an, geht in Jagdstellung und klefft es an. Danach ist es nahe zu unmöglich ihn normal an der Leine zu führen. Auch wenn das Auto außer Sichtweite ist, ist er nur noch am schnüffeln und will hinterher. Mittlerweile habe ich das Gefühl, er merkt den Unterschied schon anhand des Straßenbelags… Gehen wir in der Stadt an Straßen spazieren, ist es mittlerweile so, dass er immer Augenkontakt zu mir hält und die Autos ignoriert. Ganz ganz selten bei lauten LKWs schaut er hinterher. Dann bekomme ich es aber immer hin, dass er wieder auf mich aufmerksam ist. An Straßenkreuzungen und Ampeln können wir problemlos sitzen und warten. Und ja, er ist in der Pubertät und wir klären noch manchmal wer der Chef bei uns ist. Grundsätzlich habe ich aber das Gefühl, dass er auf mich aufschaut. Ich kann ihn problemlos zu Hause alleine lassen und er liegt auch immer brav in seinem Körbchen. Auf „normalen“ Spaziergängen kann ich ihn zu 90% zurückrufen. Und auch Gänse, Enten etc. sind nur in den seltensten Fällen interessant. Ich habe einfach Angst, dass Kecks irgendwann vor ein Auto rennt, wenn ich es nicht rechtzeitig genug mitbekomme. Wenn jemand in einer ähnlichen Situation war oder eine Trainerin kennt, die darin Erfahrung hat, bin ich für jeden Tipp dankbar. Liebe Grüße Sabine
 
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Dogorama-Mitglied
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25. Aug. 13:14
Hey ich würde dir impulskontrolle mit einer reiz Angel empfehlen. Ich selbst power cora damit aus aber so kann man sehr gut schnelle Bewegungen imitieren. Cora liebt das Training und sie jagt dadurch auch nichts mehr
 
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Dogorama-Mitglied
25. Aug. 13:14
Hey ich würde dir impulskontrolle mit einer reiz Angel empfehlen. Ich selbst power cora damit aus aber so kann man sehr gut schnelle Bewegungen imitieren. Cora liebt das Training und sie jagt dadurch auch nichts mehr
 
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Peter
25. Aug. 13:34
Hallo Sabine, wie lange ist Kecks schon bei dir und wie wurde er bisher sozialisiert? Deiner Beschreibung nach, könnte es entweder Angst oder Jagdverhalten sein. Da kommt vielleicht der Terrier raus. Wie verhält es sich mit anderen Fahrzeugen wie Fahrrad, Skater und so weiter? Lässt ihn das kalt? Wie ist es bei Joggern etc?
 
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Sabine
25. Aug. 13:47
Hallo Sabine, wie lange ist Kecks schon bei dir und wie wurde er bisher sozialisiert? Deiner Beschreibung nach, könnte es entweder Angst oder Jagdverhalten sein. Da kommt vielleicht der Terrier raus. Wie verhält es sich mit anderen Fahrzeugen wie Fahrrad, Skater und so weiter? Lässt ihn das kalt? Wie ist es bei Joggern etc?
Wir waren in der Welpenschule und haben ein zwei Hundefreunde mit denen wir ins regelmäßig treffen. Meine Mama und meine Schwester haben sich jeweils einen Hund, womit wir von Anfang an zusammen spazieren waren. Meine Schwester hat auch einen Australien Shepherd, also auch etwas größer. Dort hat er überhaupt keine Angst. Treffen wir beim spazieren gehen kleine Hunde, überhaupt kein Problem. Sind die Hunde größer, macht er einen großen Bogen. Kommt einer zu nahe, zeigt er Zähne. Merkt er, dass die Hunde lieb sind, wird er ganz friedlich und neugierig, schnuppert an ihnen. Bei Fahrrädern etc. hatte ich als Welpe Probleme. Mittlerweile interessiert es ihm garnicht mehr, rennende Kinder sind in manchen Situationen auch ein Problem. Skatet sind wiederum auf Feldwegen etc. interessant sonst uninteressant 🙈
 
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Dogorama-Mitglied
25. Aug. 14:26
Kann vielleicht sein, dass die Dinge, die in der Stadt und an Straßen uninteressant sind, in anderer Umgebung plötzlich sehr interessant und/oder Angst sowie Jagd auslösen. Wäre es eventuell eine Idee an diesen Orten nochmal bei 0 anzufangen und die Dinge "langweilig" zu trainieren, auf welchem Wege auch immer ihr das in der Stadt geschafft habt? 🤔
 
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Peter
25. Aug. 15:01
Wir waren in der Welpenschule und haben ein zwei Hundefreunde mit denen wir ins regelmäßig treffen. Meine Mama und meine Schwester haben sich jeweils einen Hund, womit wir von Anfang an zusammen spazieren waren. Meine Schwester hat auch einen Australien Shepherd, also auch etwas größer. Dort hat er überhaupt keine Angst. Treffen wir beim spazieren gehen kleine Hunde, überhaupt kein Problem. Sind die Hunde größer, macht er einen großen Bogen. Kommt einer zu nahe, zeigt er Zähne. Merkt er, dass die Hunde lieb sind, wird er ganz friedlich und neugierig, schnuppert an ihnen. Bei Fahrrädern etc. hatte ich als Welpe Probleme. Mittlerweile interessiert es ihm garnicht mehr, rennende Kinder sind in manchen Situationen auch ein Problem. Skatet sind wiederum auf Feldwegen etc. interessant sonst uninteressant 🙈
Okay danke. Zwar ist seine Herkunft und Geschichte unbeantwortet, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: Kecks ist nicht gut sozialisiert. Ein bisschen spazieren gehen mit ein bis zwei bekannten Hunden reicht nicht. Es klingt etwas nach einem Deprivationssyndrom. In der Jugend (Welpe, Junghund) zu wenig kennengelernt und nun kann er Situationen nicht generalisieren (also einmal richtig gelernt und als ungefährlich eingestuft, kann ein Hund das dann später abstrahieren und eine ähnliche Situation auch in anderer Umgebung ebenso einschätzen). Daher bewertet er jede Situation neu. Mal ist ein Fahrzeug gruselig und mal nicht (gelernt). Manche Konfrontationen bringen ihn aus der Ruhe, weil er sie nicht einordnen kann und nicht gelernt hat, auch bei Unbekanntem cool zu bleiben. Also fehlende Sozialisation rächt sich jetzt, insbesondere in der Pubertät, wo das Gehirn eh neu verdrahtet wird, neue Eindrücke neu verarbeitet werden müssen und das Hundeleben eh chaotisch ist... Also am Schluß ist es Unsicherheit. Fehlende Erfahrungen. Ein Terrier geht dann gerne nach Vorne statt zurück. Er hat zwar Schiss, aber seine Genetik sagt: geh nach Vorne, Angriff ist die beste Verteidigung. Ich würde mich mit Kecks auf ne Bank setzen an einer vielbefahrenen Strasse und ihn anleinen, Kopfhörer auf (wegen dem Gekläffe), ein Buch lesen und ihn ignorieren. Wenn er ruhig ist, belohnen. Vielleicht dauert das 5 Minuten oder 5 Monate... Du musst jedenfalls cool sein. Ähnlich mit anderen Situationen, die ihn stressen. Bring ihn rein. Nicht meiden. Er muss das alles mit deiner souveränen Unterstützung meistern. Und abspeichern. Legt also immer mal nen Ruhetag ein. Ein Welpe lernt das schnell, ein semiadulter Hund in der Pubertät braucht länger und mehr Ruhe. Ein erwachsener Hund braucht noch länger oder er lernt es nie. Da geht noch was, ihr braucht halt nur länger, mehr Geduld und mehr Empathie...
 
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M.
15. Mai 21:18
Hallo, ich möchte den Thread wieder hoch schupsen, denn wir haben ähnliches Problem. Kannte ich von meinen anderen Hunden bislang nicht. Mein mittlerweile 6 Monate alter Cocker findet neuerdings Autos immer interessanter. Wir sind momentan hauptsächlich nur auf Feldwegen und auf wenig befahrenen Landstraßen unterwegs doch sobald er dort ein Auto sieht wird er aufmerksam und würde am liebsten hinterher:( bei Motorräder das Gleiche. Meines Erachtens ist es Jagdtrieb... Wie kann ich dem am besten entgegen wirken? Evtl mit ihm mal zu einer eher stärker frequentierten Straße, um ihn mit mehr Verkehr vertraut zu machen? Im Voraus danke für etwaige Tipps!