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Franzi
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zuletzt 2. Jän.

Jagdinstinkt

Guten Abend 😃 Unser Schäferhund Mischling kann Ansich super ohne Leine laufen. Er bleibt in unserer Nähe, behält uns im Blick, hört auf uns.... aaaaallerdings wenn er eine Beute wittert dann geht’s ab und weg ist er (heute zum ersten Mal erlebt ohne Leine). Ansonsten ist uns das ein oder andere mal sein Jagdtrieb an der Leine aufgefallen. Er kommt zügig zurück, nichts desto trotz kann das eine gefährliche Situation werden und wir möchten ihm das gern abtrainieren! Gibt es Tipps dafür oder habt ihr Ideen wo ich mich zu dem Thema belesen kann? Lieben Dank schonmal 🐾🐕🥰
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:41
Kann man nich abtrainieren, kann man maximal lenken. Versuche von Menschen das Jagdverhalten (trieb ist unkorrekt) zu unterdrücken, bringt oft nicht den erfolg den man gern hätte. Hab selbst jagende Pupser und bin sogar sehr froh darüber. Viel leichter trainier und motivierbar als Hunde ohne jagdliche motivation. Ich empfehle dir mal die Bücher von Ulli Reichmann zu lesen. Ob es was für euch ist, oder nicht, wirst du ja sehen :) Uns hat es sehr geholfen. Edit: ich konnte bereits 2m vom hasen und 10m vom reh abrufen. (Im vollspurt) Wohlbemerkt bei 3 sich gegenseitig hochpuschenden Hunden ^^ Wäre ohne die erkenntnisse aus dem Buch im chaos geendet XDD Und jaaa ich war extrem stolz in diesen momenten, denn spurenverfolgen und hetzen ist hier DAS geilste für meine jagdsäue. Da is leckercven, obwohl se verfressen sind vollkommen wertlos. Wir sind an einem punkt im Training, wo ich entscheiden darf, ob wir einer Beute nachgehen ^^
Ich freue mich das es bei euch so klappt🥳🥳🥳kannst du uns mehr erzählen, wie und was genau dir geholfen hat anhand des Buches? Hatte mir selbst schon ein wenig Infos dazu geholt und würde mich freuen wenn du darüber berichten kannst. Noch eine Frage Warum ist Trieb inkorrekt?
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 11:30
Ich freue mich das es bei euch so klappt🥳🥳🥳kannst du uns mehr erzählen, wie und was genau dir geholfen hat anhand des Buches? Hatte mir selbst schon ein wenig Infos dazu geholt und würde mich freuen wenn du darüber berichten kannst. Noch eine Frage Warum ist Trieb inkorrekt?
Triebe werden von innen heraus gesteuert und benötigen keinen außenreiz um ausgelöst zu werden. Beispiel: selbsterhaltungstrieb (essen trinken schlafen usw.), sexualtrieb (gene, weitergeben) Diese Triebe sind immer vorhanden und sind nicht trainierbar. Jagsverhalten dient der selbsterhaltung, aber benötigt einen Reiz von außen um ausgelöst zu werden. (Bewegungsreiz, wildspur) Das nachgehen dieser reize ist selbstbrlohnend, da es der selbsterhaltung dienen kann (aber nicht muss) In den Büchern geht man darauf ein, wie man gemeinsam mit dem Hund das jagen erleben kann. Man bekommt ein anderes gefühl und eine andere sicht auf seinen jagenden hund ^^ Ich hab die sachen mit dem markertraining von ulrike seumel kombiniert. Ich jage gezielt mit meinen. Das heißt nich das wir wild gegährden. Das machen wir besonders gern angeleint. Flüchtende Sichtungen verfolgen wir vorsichtig in einem sicheren Abstand. Meine hunde werden für sichtungen und das fixieren des wildes gelobt! Und zwar richtig intensiv (an der leine im training) dabei zählt das stehen bleiben und nich plötzliche in die leine gehen. Hier hilft das spiel klick for blick. Allein das wild zu fixieren ist bereits jagd und somit selbstbelohnend. Mit einem marker darin, übernehme "ich" die belohnung auf meine kappe xD Wenn das wild weiter weg ist, nehmen wir spur auf. Zwischendrin frage ich gern kurze aufmerksamkeit ab in form von stehen bleiben. Dies wird mit wortmarker und weiterm spuren verfolgen belohnt. Somit bin ich teil der jagd. Beschließe ich, das jagdende ist, führe ich die drei von der spuhr weg und es gibt weitere belohnungen in form von viel mündlichem lob und vielen leckerchen. Es klingt erstmal obskur, weil man das verhalten zu verstärken scheint, aber es sorgt für enorme bindungsstärke und sie überlassen eine viel mehr die entscheidungen in solchen Punkten. Bei ernstfällen ohne leine, greift (wenn man das fixieren bei sichtung immer fleißig belohnt und bestätigt hat mit darauf folgender Spurenverfolgung oder entsprechend anderer belohnung wie ballwurf, leckerlieregen oder was weiß ich) die tatsache das extrem lange fixiert wird. Oft lang genug das man anleinen kann und hund safety is. Sowie das üben bei der spurenverfolgung oder dem verfolgen bei Sicht, das der hund in der lage ist, sich besser aus dem Verhalten abrufen zu lassen. Man arbeitet also komplett mit dem Verhalten, anstatt dagegen. Es ist erstaunlich effektiv. Hätte ich zu Beginn auch nie erwartet. Meine Haruka schrie früher bei wildsichtungen. Die hatte sich null im Griff. (Also bei igr war das verhalten wirklich ein enormes problem)
 
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Sandra
19. Dez. 11:39
Kann man nich abtrainieren, kann man maximal lenken. Versuche von Menschen das Jagdverhalten (trieb ist unkorrekt) zu unterdrücken, bringt oft nicht den erfolg den man gern hätte. Hab selbst jagende Pupser und bin sogar sehr froh darüber. Viel leichter trainier und motivierbar als Hunde ohne jagdliche motivation. Ich empfehle dir mal die Bücher von Ulli Reichmann zu lesen. Ob es was für euch ist, oder nicht, wirst du ja sehen :) Uns hat es sehr geholfen. Edit: ich konnte bereits 2m vom hasen und 10m vom reh abrufen. (Im vollspurt) Wohlbemerkt bei 3 sich gegenseitig hochpuschenden Hunden ^^ Wäre ohne die erkenntnisse aus dem Buch im chaos geendet XDD Und jaaa ich war extrem stolz in diesen momenten, denn spurenverfolgen und hetzen ist hier DAS geilste für meine jagdsäue. Da is leckercven, obwohl se verfressen sind vollkommen wertlos. Wir sind an einem punkt im Training, wo ich entscheiden darf, ob wir einer Beute nachgehen ^^
Ich habe auch so einen Jagdmotivierten. Welches Buch von Ulli Reichmann würdest du denn zu diesem Thema empfehlen? Sie hat ja mehrere.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 11:50
Ich habe auch so einen Jagdmotivierten. Welches Buch von Ulli Reichmann würdest du denn zu diesem Thema empfehlen? Sie hat ja mehrere.
Sie sind alle zum Thema hilfreich. Aber unsers is "Wege zur Freundschaft, eine Liebeserklärung an jagende Hunde." Das praxisbuch ist noch recht neu und werde ich mir jetzt noch dazu bestellen :) Praxistipps sind nie verkehrt. Ich hoffe darin noch mehr interessantes zu finden. Übrigens kann man das was man an erkenntnissen in den büchern erfährt auch überall im alltag anwenden. Ist nich nur gut in jagdlich motivierten situationen :D Hat viel mit dem sich in den hund versetzen zu tun. Bisdl wie die welt aus Hundesicht betrachten lernen un gemeinsam die welt neu entdecken. Kanns echt empfehlen. Aber wie bei allem, muss nich jedermans sache sein. Zusätzlich kann ich das Buch "markertraining" von Ulrike seumel empfehlen. Wie gesagt, och kombiniere beide Sachen on unserem Alltag und wir kommen inzwischen extrem entspannt durchs leben (Ich hab keine einfachen Hunde xD abet das wirkt inzwischen so und fühlt sich auch so an)
 
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Katharina
19. Dez. 11:50
Man braucht eine Kombination aus vielen, um den Jagdtrieb so zu lenken, wie man es will. Wichtig ist die Bindung, du bist die Nummer eins für deinen Hund. Impulskontrolle im weiteren mit Unterordnung und Apport, hilft dem Hund, nicht bei jedem Bewegen hinterher zu rennen bzw nur wenn du es erlaubst. Und wichtig ist auch dem Hund eine Alternative zu bieten zum Wild, zb er sieht es, schaut dann schon im besten Fall zu dir und du rufst ab und es gibt ein supertolles Leckerli oder ein Spiel. Das am Anfang aber nur mit schleppleine üben😀 Auch den Hund ablegen und das Wild beobachten lassen ohne das er aufsteht, kann helfen. Natürlich das auch mehrfach belohnen, wenn er liegen bleibt. Solltest du dir aber insgesamt unsicher sein und willst keine Fehler machen, bzw du noch spezielleres Training willst, empfiehlt sich ein Hundetrainer, der sich mit sowas auskennt. 🐕 Liebe Grüße und viel Erfolg euch🥰
 
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Sandra
19. Dez. 12:14
Sie sind alle zum Thema hilfreich. Aber unsers is "Wege zur Freundschaft, eine Liebeserklärung an jagende Hunde." Das praxisbuch ist noch recht neu und werde ich mir jetzt noch dazu bestellen :) Praxistipps sind nie verkehrt. Ich hoffe darin noch mehr interessantes zu finden. Übrigens kann man das was man an erkenntnissen in den büchern erfährt auch überall im alltag anwenden. Ist nich nur gut in jagdlich motivierten situationen :D Hat viel mit dem sich in den hund versetzen zu tun. Bisdl wie die welt aus Hundesicht betrachten lernen un gemeinsam die welt neu entdecken. Kanns echt empfehlen. Aber wie bei allem, muss nich jedermans sache sein. Zusätzlich kann ich das Buch "markertraining" von Ulrike seumel empfehlen. Wie gesagt, och kombiniere beide Sachen on unserem Alltag und wir kommen inzwischen extrem entspannt durchs leben (Ich hab keine einfachen Hunde xD abet das wirkt inzwischen so und fühlt sich auch so an)
Vielen Dank 👍 Ich glaub das wird dann wohl mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst 🤗
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 12:16
Vielen Dank 👍 Ich glaub das wird dann wohl mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst 🤗
Na dann, fröhliche Weihnachten :D
 
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Sandra
19. Dez. 12:18
Na dann, fröhliche Weihnachten :D
😊😊
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 12:45
Kann man nich abtrainieren, kann man maximal lenken. Versuche von Menschen das Jagdverhalten (trieb ist unkorrekt) zu unterdrücken, bringt oft nicht den erfolg den man gern hätte. Hab selbst jagende Pupser und bin sogar sehr froh darüber. Viel leichter trainier und motivierbar als Hunde ohne jagdliche motivation. Ich empfehle dir mal die Bücher von Ulli Reichmann zu lesen. Ob es was für euch ist, oder nicht, wirst du ja sehen :) Uns hat es sehr geholfen. Edit: ich konnte bereits 2m vom hasen und 10m vom reh abrufen. (Im vollspurt) Wohlbemerkt bei 3 sich gegenseitig hochpuschenden Hunden ^^ Wäre ohne die erkenntnisse aus dem Buch im chaos geendet XDD Und jaaa ich war extrem stolz in diesen momenten, denn spurenverfolgen und hetzen ist hier DAS geilste für meine jagdsäue. Da is leckercven, obwohl se verfressen sind vollkommen wertlos. Wir sind an einem punkt im Training, wo ich entscheiden darf, ob wir einer Beute nachgehen ^^
Je nach Rasse stimmt es nicht so ganz dass Jagdhunde im Training leichter motivierbar sind. Ich habe einen RR. Jagdhund und gleichzeitig auch eine sehr eigenständige Rasse , die Entscheidungen alleine treffen etc. Da ist es im Training nicht einfach die Motivation zur Mitarbeit hoch zu halten. Wenn ich da an meine 2 Amstaff Hündinnen und meinen Molosser-Mix Rüden zuvor zurück denke, waren diese Hunde in Nullkommanix motiviert und immer bereit etwas für mich zum tun. Der RR ist da kompliziert. Was nicht heißt dass er sich nicht trainieren lässt. Aber sein angeborener Jagdtrieb führt beim RR leider nicht dazu dass er sich leicht motivieren lässt. Denn Lust zum apportieren hat diese Rasse im seltensten Fall. Impulskontroll Training also nicht im üblichen Verfahren möglich.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 13:01
Wer redet denn von Jagdhunden? Ich rede von Hunden mit jagdmotivation. Das ist vollkommen Rasseunabhängig. Hat der Rassevertreter (ganz egal welcher Rasse) keine ausgeprägte jagdmotivation, isser damit logischerweise auch nich zu motivieren. Ö.ö dann versucht man mot iwas anderem. Aber nen jagdmotivierten Hund mit jagdspielen zu motivieren is easy.