Das sehe ich ein wenig anders.
Der Mensch mordet und vergewaltigt seit Anbeginn der Menschheit, das ist keine Legitimation, um es weiterhin zu tun.
Dass Fleisch für viele zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zählt lässt sich nicht rational diskutieren, da diese Annahme auf keinerlei Fakten basiert. Da kann es noch so viele Studien geben, wer es glauben will, wird sich durch nichts vom Gegenteil überzeugen lassen.
Ich bin auch mit Hausschlachtung aufgewachsen, da wurde nicht bei irgendeinem Bauer geschlachtet, sondern direkt bei mir Zuhause. Und das zählt zu den schlimmsten Kindheitserinnerungen, die ich habe.
Die Einstellung, ob Fleischkomsum ethisch ist hat nichts mit der Generation oder damit zu tun, ob man vom "Land" kommt und mit Nutztieren aufgewachsen ist.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Gesellschaft sich in Zukunft gegen Nutztierhaltung und Fleischkomsum entscheiden wird. Das ist für mich die einzige logische Folge von Ethik und Umweltschutz in einer Zivilisation. Wir leben aktuell in einem Luxus, den sich Nachfolgegenerationen nicht leisten können werden.
Um 1kg Rindfleisch zu produzieren, braucht man 8kg Futter (ich erinnere, dass ein Großteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen dem Anbau von Nutztierfutter dient) und 14.5 Tausend Liter Wasser.
Dass man statt durch Massentierhaltung sein Fleisch durch Jagd bezieht ist eine romantische Vorstellung, geht aber nicht auf. Wenn alle Menschen Wild beziehen wollten, wäre der Bedarf so groß, dass Wild quasi unbezahlbar wäre. Also ab und an ein schönes Stück Wild funktioniert nur so lange, solange der Großteil des Bedarfs durch "billiges" Fleisch aus der Massentierhaltung gedeckt wird.
Ist Jagd ein Vergnügen für eine kleine Minderheit? Ich bleibe dabei, dass es so ist. Wenn 83 Millionen Deutsche sich ihr Fleisch ethisch schießen wollen, haben wir ein Problem.
Dennoch würde ich Jäger und Fleischkonsumenten als Individuen nie beleidigen oder sonstiges. Aus meiner Sicht wissen sie es einfach nicht besser.
Das hat ja mit frühkindlicher Habituierung, gesellschaftlichen Normen und Kultur zu tun.
Aber genauso wie wir heutzutage Sklaverei oder Rassismus barbarisch finden, obwohl Menschen es früher durch Habituierung, gesellschaftliche Normen und Kultur als völlig normal empfunden haben, so bin ich überzeugt, wird man in Zukunft auch Massentierhaltung und Fleischkonsum für barbarisch empfinden.
Naja babarisch würde ich es nicht nennen, denn es ist eine Art der Ernährung. Auch ein Mensch ist doch als „Jäger“ und „allesfresser“ geboren worden. Ich bin voll bei dir das man sich heutzutage in Deutschland nicht mehr fleisxhhaltig ernähren muss, und für die Menge an Menschen wildfleisch auch nicht ausreicht, ich bin aber auch der Meinung wenn man selbst ethisch kein Tier erlegen kann, sollte man auch keins essen. Und da bin ich nun mal auch so das Jäger das Recht haben sich selbst mit Fleisch zu ernähren. Und das Tier leidet wie bei anderen haltungsformen eben nicht das Leben lang. Klar stirbt dabei immer ein Tier aber dem ist man sich meines Erachtens erst bewusst wenn man es selber erlegen muss. Ich kenne durchaus Jäger die sich sehr oft und viel pflanzlich ernähren auch viel mit Pilzen oder Pflanzen weil sie da auch oft das richtig wissen haben. Wahrscheinlich wären das mit Biologen auch Menschen die in extrem Situationen überleben würden 🙈🤣