Das Hauptproblem vieler hier scheint einfach das töten von Tieren zu sein.
Jagen und töten ist etwas das wir seit Anbeginn der Menschheit machen. Sei es zum Schutz oder als Nahrung. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Ich würde mir gerne mein eigenes Fleisch schießen, nicht aus Spaß oder Lust am töten sondern weil mir Wildfleisch vom Jäger 10000x lieber ist wie Fleisch aus Massentierhaltung.
Fleisch ist für mich ein Grundnahrungsmittel und gehört für mich zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung dazu. Es muss nicht täglich auf den Tisch aber ab und an mag und genieße ich das schon sehr. Rehrücken mit Klößen und einer leckeren Soße ist schon was feines.
Ich gehöre aber auch noch zu der Generation die mit Hausschlachtungen groß geworden ist. Da ist man dann morgens zum Bauern und hat sich das Huhn rausgesucht das dann geschlachtet werden sollte oder man half auf dem Bauernhof aus bei der Fütterung usw und bekam dafür frisches selbstgeschlachtetes mit nach Hause das man kurz zuvor noch gestreichelt hatte.
Tiere sind halt nicht nur zum anschauen da sondern für eine recht große Anzahl an Menschen zum essen. Deswegen ist ein guter Jagdhund der sauber auch noch lebendes Wild apportiert wichtig. Keiner will eine Ente mit Bissspuren drinnen oder eine die geschüttelt wurde. Mal ganz davon abgesehen wie qualvoll das zusätzlich für die Ente wäre.
Tierleid sollte dort verhindert werden wo es möglich ist. Eine gute Ausbildung des Hundes ist da einfach wichtig.
Das sehe ich ein wenig anders.
Der Mensch mordet und vergewaltigt seit Anbeginn der Menschheit, das ist keine Legitimation, um es weiterhin zu tun.
Dass Fleisch für viele zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zählt lässt sich nicht rational diskutieren, da diese Annahme auf keinerlei Fakten basiert. Da kann es noch so viele Studien geben, wer es glauben will, wird sich durch nichts vom Gegenteil überzeugen lassen.
Ich bin auch mit Hausschlachtung aufgewachsen, da wurde nicht bei irgendeinem Bauer geschlachtet, sondern direkt bei mir Zuhause. Und das zählt zu den schlimmsten Kindheitserinnerungen, die ich habe.
Die Einstellung, ob Fleischkomsum ethisch ist hat nichts mit der Generation oder damit zu tun, ob man vom "Land" kommt und mit Nutztieren aufgewachsen ist.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Gesellschaft sich in Zukunft gegen Nutztierhaltung und Fleischkomsum entscheiden wird. Das ist für mich die einzige logische Folge von Ethik und Umweltschutz in einer Zivilisation. Wir leben aktuell in einem Luxus, den sich Nachfolgegenerationen nicht leisten können werden.
Um 1kg Rindfleisch zu produzieren, braucht man 8kg Futter (ich erinnere, dass ein Großteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen dem Anbau von Nutztierfutter dient) und 14.5 Tausend Liter Wasser.
Dass man statt durch Massentierhaltung sein Fleisch durch Jagd bezieht ist eine romantische Vorstellung, geht aber nicht auf. Wenn alle Menschen Wild beziehen wollten, wäre der Bedarf so groß, dass Wild quasi unbezahlbar wäre. Also ab und an ein schönes Stück Wild funktioniert nur so lange, solange der Großteil des Bedarfs durch "billiges" Fleisch aus der Massentierhaltung gedeckt wird.
Ist Jagd ein Vergnügen für eine kleine Minderheit? Ich bleibe dabei, dass es so ist. Wenn 83 Millionen Deutsche sich ihr Fleisch ethisch schießen wollen, haben wir ein Problem.
Dennoch würde ich Jäger und Fleischkonsumenten als Individuen nie beleidigen oder sonstiges. Aus meiner Sicht wissen sie es einfach nicht besser.
Das hat ja mit frühkindlicher Habituierung, gesellschaftlichen Normen und Kultur zu tun.
Aber genauso wie wir heutzutage Sklaverei oder Rassismus barbarisch finden, obwohl Menschen es früher durch Habituierung, gesellschaftliche Normen und Kultur als völlig normal empfunden haben, so bin ich überzeugt, wird man in Zukunft auch Massentierhaltung und Fleischkonsum für barbarisch empfinden.