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Silvia
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zuletzt 27. Sep.

Hund reagiert auf Rückruf von Fremden

Mein 7 Monate alter Rüde wollte schon mehrfach zu anderen Hundehaltern sprinten, die ihren eigenen Hund versucht haben zu sich zu rufen (mit “hier”). Er springt dann immer sehr extrem in die Leine und reißt mich fast um. Danach springt er oft an mir hoch, weil er nicht versteht warum er von mir zurückgehalten wird. Es passiert auch bei Hundepfeifen (die wir auch als Superrückruf konditioniert haben). Vor einiger Zeit meinte mal die Hundetrainerin, dass ein Hund normalerweise nur auf den Rückruf der eigenen Besitzer reagieren sollte, also nur bei den Personen, die mit ihm den Rückruf geübt haben. Das trifft aber bei uns aber wohl nicht zu. Weiß jemand warum das so ist? Hat jemand das gleiche Problem? Und was kann ich machen damit er es nicht mehr tut?
 
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Brigitte
27. Sep. 07:45
Vermutlich ist es nicht der Rückruf des anderen den er folgen will,sondern dem Hund.
Und er springt in die Leine ,weil er frustriert ist.
Du kannst Social Walks machen.
Dann lernt er,dass er nicht zu anderen darf,wenn er an der Leine ist.

Zusätzlich kannst du dich mit anderen treffen.
Schleppleine und Abstand und jeder ruft seinen Hund abwechselnd zu sich.
Achte darauf anfangs mit souveränen Hunden zu trainieren.
Dann fällt es deinem Junghund leichter.

Außerdem solltest du ein Kommando aufbauen,wenn dein Hund weiter darf.
Bzw wenn er zum Spiel zu einem anderen Hund durchstarten darf.
 
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Carola
27. Sep. 09:22
Wenn es das gleiche Kommando ist das andere Hunde haben dann kann das schon mal passieren. Meine nehmen solche Einladungen zwischendurch auch ganz gerne an. Wenn sie etwas älter werden lernen Sie dass der Rückruf nur von mir gilt. Zunächst einmal wäre ich froh dass der Rückruf so gut funktioniert und in dem Moment wo er zu jemand anders rennen will solltest du ihn zu dir rufen.
Als meine Jünger waren haben sie das auch manchmal gemacht und waren dann etwas verwirrt dass sie bei jemand anderem standen inzwischen haben sie es gelernt.
 
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Li
27. Sep. 09:34
Man muss halt auch gucken was für den Hund die beste Belohnung ist, bei Rocket zb er ist nicht verfressen, Leckerlies sind von egal bis nice to have aber ist halt nicht der Oberknaller. Er liebt aber zu spielen, soziales miteinander mit mir und vorallem zergeln. Als ich das iwann alles gecheckt hab was für ihn welchen Wert hat hab ich dann angefangen bei schwierigeren Sachen eben als Belohnung zu zergeln. Bei verfressenen Hunden wär warscheinlich ihr lieblings Futter/ Leckerlie hochwertiger. Daher muss man halt immer gucken wie wertig was für den Hund ist und was er in welcher Situation annehmen kann/ will... das ist ja auch immer verschieden.
Das stimmt wohl, aber wenn der Hund mit Spielen belohnt werden würde, würde er aber auch zu den anderen Leuten laufen.
Es kommt bei diesem Hund wahrscheinlich gar nicht auf die Art der Belohnung an.
Da hat Sylvia nichts falsch gemacht.
 
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Silvia
27. Sep. 12:50
Meine Retriever Hündin reagiert ebenfalls bei anderen auf den Rückruf. Sie sind halt sehr menschenbezogen. Prinzipiell finde ich es gar nicht schlecht, weil ja auch mal andere Menschen auf sie aufpassen. Dann soll sie natürlich auch da kommen, wenn sie gerufen wird. Wenn wir unterwegs sind und jemand nach seinem Hund pfeift oder ruft, ist immer eine Sekunde Verzögerung, bevor sie hinlaufen möchte. Also, jemand pfeift, meine Hündin guckt wo es herkam und würde am liebsten hinrennen. In dieser Sekunde, in der sie guckt, spreche ich sie an und sage " du nicht". Dadurch dass ich sie anspreche, bleibt sie dann natürlich auch bei mir. Dafür ist aber eine sehr gute Orientierung an mir notwendig. Oft "fragt" sie mittlerweile, wenn jemand seinen Hund ruft, ob sie hinlaufen darf und guckt mich von sich aus an ohne dass ich sie anspreche. Wenn dein Hund gedanklich sowieso wenig bei dir ist und sich lieber für die Umwelt interessiert, solltest du erst daran arbeiten, dass er mehr auf dich fokussiert ist.
Danke, das ist eine gute Idee, versuche ich beim nächsten mal…
 
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Liane
27. Sep. 12:52
Den Rückruf übt man immer erst in reizarmer Umgebung. Fröhlich zu dir rufen, wenn du sicher bist das er kommt. Wenn er dich anschaut, sofort rufen. Dann das super Leckerli das es nur beim Rückruf gibt. Immer das selbe Wort oder den selben pfiff nehmen. Denke dein Hund hat noch nicht verstanden was du willst. Und wirklich nur rufen wenn du sicher bist das er kommt. Lass ihn auch nicht zuweit weg laufen beim üben. Das baut man nach und nach auf. Wenns in reizarmer Umgebung klappt dann langsam mit ablenkung üben. Wenn du noch Fragen hast, gerne.
 
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Silvia
27. Sep. 12:53
Ich hab aus der Hundeschule noch die Rückrufbrücke gelernt, grad wenn der Hund ja eh dazu neigt sich ablenken zu lassen find ich die ganz gut. Rocket konnte den Rückruf da ja schon, daher brauchte ich die nicht zum lernen, aber manchmal beim Apportieren wenn Ablenkungen da sind und/ oder er rumschlurft statt zu mir zu fliegen feuer ich ihn da auch noch an, dann kommt er ganz freudig angerannt.
Also die Brücke ist dann das Anfeuern?
 
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Silvia
27. Sep. 12:54
Ich denke, dass es auf die Verknüpfung ankommt. Silvia hat als erstes das Kommando über Futter aufgebaut. Zu diesem Zeitpunkt kennt der Hund aber gar nicht die Bedeutung des Wortes oder der Pfeife bzw. kann es passieren, dass das Wort " hier" oder der "Pfiff" Futter heißt. Im Alltag kann es nun passieren, dass der Hund bei einem "hier" dort hinrennt wo der Ruf hergekommt, weil es Futter bedeutet und nicht, dass er zu mir kommen soll. Hunde verknüpfen gerne das Kommando mit der Situation und da liegt m. E. hier das Problem.
Ja, das ist wahrscheinlich tatsächlich der Fall…
 
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Silvia
27. Sep. 12:59
Das stimmt wohl, aber wenn der Hund mit Spielen belohnt werden würde, würde er aber auch zu den anderen Leuten laufen. Es kommt bei diesem Hund wahrscheinlich gar nicht auf die Art der Belohnung an. Da hat Sylvia nichts falsch gemacht.
Ja, das glaube ich auch. Ich denke schon, dass er denkt “oh super da bekomme ich was” und er da offen ist hinzuspringen weil er andere Menschen (und Hunde) auch so mag und wenig misstrauen hat.
 
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Silvia
27. Sep. 13:02
Den Rückruf übt man immer erst in reizarmer Umgebung. Fröhlich zu dir rufen, wenn du sicher bist das er kommt. Wenn er dich anschaut, sofort rufen. Dann das super Leckerli das es nur beim Rückruf gibt. Immer das selbe Wort oder den selben pfiff nehmen. Denke dein Hund hat noch nicht verstanden was du willst. Und wirklich nur rufen wenn du sicher bist das er kommt. Lass ihn auch nicht zuweit weg laufen beim üben. Das baut man nach und nach auf. Wenns in reizarmer Umgebung klappt dann langsam mit ablenkung üben. Wenn du noch Fragen hast, gerne.
Der Rückruf klappt eigentlich ganz gut wenn ich ihn mache. Leider halt auch bei Fremden zu gut 😂
So wie Du es beschreibst hatten wir es auch geübt.
 
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Silvia
27. Sep. 13:08
Vermutlich ist es nicht der Rückruf des anderen den er folgen will,sondern dem Hund. Und er springt in die Leine ,weil er frustriert ist. Du kannst Social Walks machen. Dann lernt er,dass er nicht zu anderen darf,wenn er an der Leine ist. Zusätzlich kannst du dich mit anderen treffen. Schleppleine und Abstand und jeder ruft seinen Hund abwechselnd zu sich. Achte darauf anfangs mit souveränen Hunden zu trainieren. Dann fällt es deinem Junghund leichter. Außerdem solltest du ein Kommando aufbauen,wenn dein Hund weiter darf. Bzw wenn er zum Spiel zu einem anderen Hund durchstarten darf.
Danke für die Antwort. Ich glaube er liebt beides, Hund und Mensch. Das mit dem Üben an der Schleppleine mit anderen Hunden ist bestimmt eine gute Sache. Social Walks machen wir bereits wo es mir eben auch besonders aufgefallen ist.